Sind die BRIC-Staaten eine neue Macht in der globalen Entwicklungszusammenarbeit?
Im Rahmen dieses Essays sollen die entwicklungspolitischen Beziehungen zum afrikanischen Kontinent betrachtet werden. Welchen Prinzipien folgt beispielsweise Chinas Entwicklungshilfepolitik in Afrika und welche Auswirkungen hat das auf die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen den afrikanischen Staaten und Europa? Wie kann man die strukturelle Macht der BRICs auf diese Region charakterisieren? Ziel ist, ein differenziertes Bild der BRIC-Entwicklungszusammenarbeit im Vergleich zur EU- beziehungsweise westlicher OECD-Aktivitäten in Afrika zu zeichnen. Dafür werden sowohl die Entwicklungspolitiken beider Blöcke gegenübergestellt als auch die Implikationen für die Partnerländer und traditionelle westliche Geberländer thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- EU - globales Schwergewicht in der Entwicklungszusammenarbeit
- Entwicklungspolitik der BRICS – Alternative zur EU-Konditionalität?
- BRIC-Entwicklungszusammenarbeit: Erfolg auf Kosten der Umwelt und Demokratie?
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Rolle der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) in der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika und vergleicht deren Vorgehen mit dem der Europäischen Union (EU). Das Hauptziel ist es, ein differenziertes Bild der entwicklungspolitischen Aktivitäten beider Blöcke zu zeichnen und die Auswirkungen auf die afrikanischen Partnerländer zu analysieren.
- Entwicklungspolitik der EU und ihre historische Entwicklung
- Entwicklungspolitiken der BRICS-Staaten im Vergleich zur EU
- Auswirkungen der BRICS-Entwicklungszusammenarbeit auf Afrika
- Konkurrenz und Kooperation zwischen EU und BRICS in Afrika
- Herausforderungen und Perspektiven für die EU in der Entwicklungszusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Entwicklungszusammenarbeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Rolle der BRICS-Staaten im Vergleich zur EU in Afrika. Sie beleuchtet den historischen Kontext der EU-Entwicklungszusammenarbeit und skizziert die Zielsetzung des Essays, nämlich ein differenziertes Bild der Entwicklungszusammenarbeit von EU und BRICS zu zeichnen und die Implikationen für Afrika zu analysieren.
EU - globales Schwergewicht in der Entwicklungszusammenarbeit: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung der EU-Entwicklungszusammenarbeit, beginnend mit den Römischen Verträgen und den Lomé-Abkommen. Es analysiert den Wandel von einem neokolonial geprägten Ansatz hin zu einer stärker konditionalitätsorientierten Politik, die an die Erfüllung von Kriterien wie guter Regierungsführung und nachhaltiger Entwicklung geknüpft ist. Der Kapitel behandelt die Herausforderungen, denen sich die EU im Rahmen der WTO und im Kontext der OECD-DAC-Prozesse gegenübersieht, sowie die Ambivalenzen zwischen entwicklungspolitischen und sicherheitspolitischen Zielen der EU.
Entwicklungspolitik der BRICS – Alternative zur EU-Konditionalität?: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklungspolitik der BRICS-Staaten, insbesondere Chinas, Indiens und Brasiliens, und vergleicht sie mit der der EU. Es hebt den Unterschied in der Konditionalität hervor: während die EU an politische Reformen knüpft, betonen die BRICS-Staaten eher wirtschaftliche Interessen und die Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten. Das Kapitel analysiert die verschiedenen Ansätze der BRICS-Staaten, wie Süd-Süd-Kooperation und öffentlich-private Partnerschaften, und bewertet deren Ausmaß im Vergleich zur EU-Hilfe.
BRIC-Entwicklungszusammenarbeit: Erfolg auf Kosten der Umwelt und Demokratie?: Dieses Kapitel diskutiert die positiven und negativen Auswirkungen der BRICS-Entwicklungszusammenarbeit auf afrikanische Länder. Es werden positive Aspekte wie der Ausgleich des Rückgangs europäischer Investitionen während der Finanzkrise hervorgehoben. Gleichzeitig werden kritische Punkte wie fehlende Umwelt- und Sozialstandards, Ressourcenausbeutung und die Entstehung neuer Abhängigkeiten analysiert. Der Fokus liegt auf der Diskussion der Konsequenzen der nicht konditionalisierten Hilfe der BRICS-Staaten für die demokratische Entwicklung und die langfristige Stabilität afrikanischer Staaten.
Schlüsselwörter
Entwicklungszusammenarbeit, EU, BRICS, Afrika, Konditionalität, Süd-Süd-Kooperation, Rohstoffe, Investitionen, Nachhaltigkeit, Demokratie, Good Governance, Geopolitik, Multipolarität, OECD-DAC.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Essay über EU und BRICS Entwicklungszusammenarbeit in Afrika
Was ist das zentrale Thema des Essays?
Der Essay untersucht die Rolle der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) in der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika und vergleicht deren Vorgehen mit dem der Europäischen Union (EU). Das Hauptziel ist es, ein differenziertes Bild der entwicklungspolitischen Aktivitäten beider Blöcke zu zeichnen und die Auswirkungen auf die afrikanischen Partnerländer zu analysieren.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die EU als globales Schwergewicht in der Entwicklungszusammenarbeit, ein Kapitel über die Entwicklungspolitik der BRICS als mögliche Alternative zur EU-Konditionalität, ein Kapitel über die Auswirkungen der BRICS-Entwicklungszusammenarbeit auf Afrika (inklusive möglicher negativer Folgen für Umwelt und Demokratie) und ein Fazit/Ausblick.
Wie wird die EU-Entwicklungszusammenarbeit dargestellt?
Das Kapitel zur EU beschreibt die historische Entwicklung, beginnend mit den Römischen Verträgen und den Lomé-Abkommen, den Wandel hin zu einer konditionalitätsorientierten Politik (geknüpft an gute Regierungsführung und nachhaltige Entwicklung), die Herausforderungen im Kontext der WTO und OECD-DAC, sowie die Ambivalenzen zwischen entwicklungspolitischen und sicherheitspolitischen Zielen.
Wie unterscheidet sich die BRICS-Entwicklungszusammenarbeit von der der EU?
Im Vergleich zur EU-Konditionalität, die an politische Reformen geknüpft ist, betonen die BRICS-Staaten eher wirtschaftliche Interessen und die Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten. Der Essay analysiert unterschiedliche Ansätze der BRICS-Staaten wie Süd-Süd-Kooperation und öffentlich-private Partnerschaften und vergleicht deren Ausmaß mit der EU-Hilfe.
Welche Auswirkungen der BRICS-Entwicklungszusammenarbeit auf Afrika werden diskutiert?
Der Essay beleuchtet sowohl positive Aspekte (z.B. Ausgleich des Rückgangs europäischer Investitionen während der Finanzkrise) als auch kritische Punkte wie fehlende Umwelt- und Sozialstandards, Ressourcenausbeutung und die Entstehung neuer Abhängigkeiten. Die Auswirkungen auf die demokratische Entwicklung und die langfristige Stabilität afrikanischer Staaten werden kritisch diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Essay?
Schlüsselwörter sind: Entwicklungszusammenarbeit, EU, BRICS, Afrika, Konditionalität, Süd-Süd-Kooperation, Rohstoffe, Investitionen, Nachhaltigkeit, Demokratie, Good Governance, Geopolitik, Multipolarität, OECD-DAC.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt des Essays?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Rolle spielen die BRICS-Staaten im Vergleich zur EU in der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika, und welche Auswirkungen haben ihre jeweiligen Vorgehensweisen auf die afrikanischen Partnerländer?
- Citation du texte
- Enrico Günther (Auteur), 2013, Konkurrenz um Afrika? Die BRICs als neue Mächte in der Entwicklungszusammenarbeit und die Rolle der EU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265272