Stundenentwurf zum Thema „Fehlerbeobachtung und Fehlerkorrektur beim Schwimmen“


Unterrichtsentwurf, 2012

25 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Thema der Stunde
1.1 Adressatengruppe
1.2 Gegenstand
1.3 Themenbegründung
1.4 Gesamtzusammenhang

2. Ziele der Stunde

3. Stundenverlauf
3.1 Begründungen des Stundenaufbaus für die Adressatengruppe
3.2 Stundenverlauf
3.3 Anhang

4. Literatur

5. Reflexion

1. Thema der Stunde

Die vorliegende Unterrichtssequenz trägt das Thema „Fehlerbeobachtung und Fehlerkorrektur beim Schwimmen“. Die Unterrichtseinheit beschäftigt sich somit mit den Fehlerbildern des Brust-, Kraul-, Rücken- und Delphinschwimmens und deren Korrekturmöglichkeiten. Theoretische Vorkenntnisse der Lerngruppe wurden bereits durch den Kurs Schwimmen I und vorangehende Stunden des Seminars Schwimmen II geschaffen.

1.1 Adressatengruppe

An dem Seminar Schwimmen II nehmen 21 Sportstudenten/innen teil. Die Gruppe untergliedert sich in 12 Männer und 9 Frauen. Die Ungleichverteilung der Geschlechter hat auf den Ablauf der Stunde jedoch keinen Einfluss. Die Leistungsstände der Studierenden sind homogen, was durch die bestandene Prüfung des Seminars Schwimmen I gewährleistet wird. Hervorzuheben ist die Vereinsschwimmerin Anja, die ihre sehr gute Technik bei Bedarf zu Demonstrationen zur Verfügung stellt. Dies ist besonders unterstützend beim Erlernen der Delphinschwimmtechnik, da diese von einigen Studenten noch nicht ausreichend beherrscht wird. Die Studierenden sind einander bekannt, was ein positives Arbeitsklima schafft. Die Gruppe zeichnet sich durch Hilfsbereitschaft und Motivation aus.

1.2 Gegenstand

„Bei einer Technik- und Fertigkeitsorientierten Fehlerkorrektur geht es in erster Linie um die äußere Form einer Bewegungsabfolge und um die Technik innerhalb einer Disziplin.“ (Bremer, Sperle 1984)

In einer Sportart werden durch fertigkeitsorientierte Lehr- und Lernstrategien Bewegungen erlernt und verbessert. Es existieren ein Sollwert und ein Istwert. Der Sollwert entspricht dem zu erreichenden Leistungsstand und der optimierten Technik. Der Istwert ist der momentane Leistungsstand des Einzelnen. Der Istwert soll durch Strategien der Lehrperson so nah wie möglich an den Sollwert angeglichen werden. (Vgl. Bremer, Sperle 1984)

Während ein Schwimmschüler eine Bewegung ausübt ist eine Lehrperson ständig gefordert. Die Aufgaben des Lehrers lassen sich Schritt für Schritt aufzeigen. Er muss zunächst die Bewegung erfassen. Beispielsweise Schülerin A schwimmt in dem Brustschwimmstil. Nun werden die Technikmerkmale des Brustschwimmens beurteilt. (Vgl. Rahmenrichtlinien DLRG, 1996 ) Der Lehrer muss sich Fragen stellen, wie zum Beispiel:

- Werden Oberkörper und Hüfte flach unter der Wasseroberfläche gehalten?
- Wird der Kopf beim Einatmen angehoben?
- Werden die Füße beim Beinschlag nach außen gedreht?
- Erfolgt ein Wasserfassen der Hände?

(Vgl. http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za343/osa/spinfo/swbrust.htm, Zugriff: 15.11.2012. )

Die Schülerin A schwimmt in diesem Beispiel mit nach innen gedrehten Füßen. Die Lehrperson hat also indem sie sich die Fragen gestellt hat den Sollwert des Schwimmstils mit dem Istwert und dessen Abweichungen verglichen. Die Lehrperson wird der Schülerin ihren Fehler nennen. Anschließend kann er ihr eine Demonstration der Bewegung zeigen, damit die Schülerin den eigenen Fehler annimmt. Gleichzeitig ist eine Eigendemonstration die Bestätigung für die Schülerin, dass der Lehrer die Bewegung selbst beherrscht. Anschließend ist es angebracht nun eine passende Übungsreihe anzubieten, die den Fehler der Schülerin beheben soll. Es reicht also nicht aus den Istzustand des Schülers zu erkennen. Die Lehrperson muss unter anderem in der Lage sein seinem Schüler zu vermitteln wo genau sein Fehler liegt und vor allem wie er abgestellt werden kann. Es gibt in jedem Schwimmstil eine Reihe von taktilen, optischen oder gegenständlichen Hilfsmitteln.

Schülerin A schwimmt einen falschen Beinschlag. Sie dreht ihr Füße nach innen und kann so kein Wasser verdrängen. Sie erreicht keinen nach vorne gerichteten Antrieb mit ihren Beinen. Korrekturmaßnahmen der Lehrperson könnten sein:

1. Verbale Korrektur:

„Dreh deine Füße nach außen!“; „Ziehe deine Zehen zum Schienbein!“

Auch möglich wäre es der Schülerin zu sagen, dass sie die Füße wie ein Pinguin halten soll oder wie Charly Chaplin.

2. Taktile Korrektur:

Es ist möglich die Bewegung am Beckenrand sitzend oder auf einer Bank oder einem anderen Gegenstand außerhalb des Wassers langsam durchführen zu lassen. Im Wasser kann man die Bewegung durchführen lassen. Der Lehrer würde seine Handflächen an die Füße legen, so dass die Schülerin den Abdruck vom Wasser erspüren kann.

3. Optische Korrektur:

Die Lehrperson demonstriert die richtige und die falsche Bewegung. Auch möglich wäre es für die Lehreperson sich am Beckenrand festzuhalten und nur den Beinschlag auszuführen so, dass dabei viel Wasser vom Beckenrand weggedrückt wird. (Vgl. DLRG, 1996 )

Zusammenfassen kann man die Schritte der Fehlerkorrektur wie auf den folgenden Abbildungen:

1) Beobachten: mit Hilfe Theoretischer Kenntnisse und praktischer Erfahrungen
2) Beurteilen: Fehler erkennen
3) Beraten: Hilfsmitteleinsatz, Methodische Überlegungen und körperliche Entwicklungen führen zur Fehlerkorrektur. (Vgl. Wolters 1999, S. 39; Vgl. DLRG, 1996 )

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Methodischer Dreischritt der Fehlerkorrektur- „Beobachten- Beurteilen-Beraten“ (Wolters 1999, S.39)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Schritte der Fehlerkorrektur (DLRG,1996)

Im Schwimmen sollte jede Lehrperson folgende Merksätze zur Fehlerkorrektur nutzen:

1. Beobachte deinen Schüler genau und erfasse seine Abweichungen der Schwimmbewegungen von der Zielbewegung (Soll- ist Vergleich).
2. Korrigiere zunächst den Hauptfehler, die leichten beheben sich dann oft von selbst.
3. Dein Schüler muss einsehen, was er falsch gemacht hat, nur so kann er etwas ändern.
4. Korrigiere nicht übertrieben, sonst kommt es zu Unlust und Resignation.
5. Wähle Lernschrittwiederholungen auch aus dem Programm der Wasserbewältigung, wenn es notwendig ist.
6. Willst du das Falsche dem Richtigen gegenüberstellen, so muss die Richtige Demonstration am Ende stehen.
7. Ein Fehler sollte sofort dann, wenn er aufgetreten ist korrigiert werden, denn sonst schleift sich die falsche Bewegung (gerade beim Brustschwimmen) viel zu leicht ein und kann nur schwer behoben werden.
8. Setze geeignete Lernhilfen ein (Wand, Stab…)
9. Festige die richtige Bewegung durch ein individuell durchdachtes Übungsprogramm. (DLRG, 1996)

1.3 Themenbegründung

Das Thema „Fehlerkorrektur und Fehlerbeobachtung im Schwimmen“ ist besonders wichtig im Seminar Schwimmen II. Nur das Aufarbeiten der Fehler der eigenen Schwimmstile bzw. die Optimierung der Bewegungen führt zur Verbesserung der Hydrodynamik. Um das besuchte Seminar zu bestehen ist es erforderlich im Lagenschwimmen einen vorgegebenen Wert zu erreichen. Durch eine gute Technik kann jeder der Studenten seine Geschwindigkeit beschleunigen. So wird das Erreichen des Ziels greifbarer.

Als Lehrperson ist es unbedingt wichtig, Fehler bereits zu erkennen und Übungen zur Verbesserung zu finden. Nur so kann ein auch ein Schüler seine Technik verbessern. Es wird ermöglicht Schüler individuell zu fördern und gezielt Fehlerbilder zu beobachten und aufzudecken. Durch das Seminar Schwimmen II können bereits eigene Erfahrungen in der Verbesserung einzelner Fehler gemacht werden. Dies hilft den Lehrpersonen im Unterricht sich in den jeweiligen Schüler hineinzuversetzen. Die Fähigkeit Schwimmen zu können ist besonders wichtig für die Schüler. Da Wasser ein Element ist, das nicht jeden Tag erfahren wird und ohne Vorkenntnisse für die Schüler gefährlich sein kann, ist es eine besondere Aufgabe die Schüler an dieses Element heran zu führen.

Der Schwimmunterricht in der Schule liefert somit einen wichtigen Beitrag zum sicheren im- Wasser- Bewegen auch außerhalb des Unterrichts. Es dient als Hilfe für die Sicherheit des jeweiligen Kindes in seiner Freizeit und als Absicherung für die Eltern.

1.4 Gesamtzusammenhang

Beim Erlernen einer Schwimmtechnik können aus unterschiedlichsten Gründen Fehler im Bewegungsablauf entstehen. Aufgabe der Lehrpersonen ist es diese nach ausreichender Beobachtung und Beurteilung zu korrigieren bzw. dem Schüler Hilfestellungen zu bieten um diesen zu verbessern. Im Schulunterricht ist es schwierig jedes einzelne Fehlerbild jeden Schülers zu korrigieren. Dies ist aufgrund der kurzen Zeit einer Schulstunde und den oft sehr unterschiedlichen Leistungsständen der Schüler und Schülerinnen schwierig umzusetzen. Es ist somit oftmals nicht notwendig bzw. auch nicht machbar jedes Fehlerbild zu korrigieren. Wichtig ist es jedoch, wenn der jeweilige Schüler einen Fehler im Bewegungsbild hat, der es ihm nicht ermöglicht den Schwimmstil auszuüben oder, der ihn wesentlich behindert, den Fehler umgehend zu korrigieren.

Das Thema Fehlerbeobachtung und Fehlerkorrektur im Schwimmen dient den Seminarteilnehmern der Vertiefung der Theorie, Didaktik und Methodik Schwimmen/ Wasserspringen 2 als Übung. Jeder Seminarteilnehmer soll nach dem Seminar dazu in der Lage sein grobe Fehlerbilder zu erkennen und auch zu korrigieren.

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Stundenentwurf zum Thema „Fehlerbeobachtung und Fehlerkorrektur beim Schwimmen“
Hochschule
Universität Koblenz-Landau
Note
1,3
Autoren
Jahr
2012
Seiten
25
Katalognummer
V265807
ISBN (eBook)
9783656555438
ISBN (Buch)
9783656555476
Dateigröße
1048 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
stundenentwurf, thema, fehlerbeobachtung, fehlerkorrektur, schwimmen
Arbeit zitieren
Antonia Bruhn (Autor:in)Anna Olszewski (Autor:in)Lisa Schmalen (Autor:in), 2012, Stundenentwurf zum Thema „Fehlerbeobachtung und Fehlerkorrektur beim Schwimmen“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265807

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