Bestimmt ist die Aufgabe der Arbeit durch den ihr vorgegebenen Titel zuerst so: das Verhältnis zwischen dem bedeutungsvollsten Mahl im Judentum und dem bedeutungsvollsten im Christentum soll bestimmt werden, also kein bloßer Vergleich soll durchgeführt werden, sondern dargestellt werden soll die besondere Bedeutung der Beziehung, in der das eine Mahl mit dem anderen steht. Das heißt aber notwendig, die Verhältnisbestimmung der beiden Mähler als komprimiertes Beispiel für das Verhältnis von Juden und Christen überhaupt zur theologischen Aufgabe der Arbeit zu machen. Weiter: Diese Verhältnisbestimmung als systematisch-theologische vorzunehmen, soll speziell in dieser Arbeit heißen, sie als dogmatische, nicht als ethische durchzuführen, da m.E. im Blick auf das Abendmahl und das jüdisch-christliche Verhältnis zwar grundsätzlich jederzeit, im Blick auf das jüdisch-christliche Verhältnis besonders aber zur Zeit die Selbstorientierung des christlichen Lebens über die es begründende Gewißheit des Christusbekenntnisses (als Aufgabe der Dogmatik ) der wissenschaftlichen Berücksichtigung bedarf - vor der Beschreibung des christlichen Handelns aus der genannten Gewißheit als Aufgabe der (theologischen) Ethik .
Also, als dogmatische, als welche sie die Bedeutung der Christusoffenbarung für die Welt, nämlich als einer „geschaffenen, gerichteten und begnadeten ... [,] ... begrifflich zu entfalten“ sucht und so dem Heilshandeln Gottes in der Geschichte und am einzelnen nachspürt, wird diese Arbeit voranschreiten und daher das Heil in seinen verschiedenen konkreten Erscheinungsformen, wie es im Heilsmittel Abendmahl in seiner Kontinuität und Diskontinuität im Verhältnis zum Passamahl von Gott aus dem Menschen zuteil wird, aufzudecken versuchen und auf diese Weise eine exemplarische Bestimmung des Verhältnisses von Juden und Christen vornehmen. So ist die Aufgabe dieser Arbeit bestimmt
Inhaltsverzeichnis
- Aufgabenbestimmung und weiterer Gang der Arbeit
- Die Bestimmung der Aufgabe
- Geschichtlichkeit der Heilsformen und der weitere Gang der Arbeit
- Die Heilsoffenbarung in Vielfalt und Exklusivität
- Die Heilsbedeutung des Passa
- Die Herkunft: Passa als apotropäischer Ritus
- Historisierung und Heilsmittel der Erlösung
- Die Historisierung
- Passa als Heilsmittel der Erlösung
- Die zweifache Entfaltung des Heils: Passa als Heilsmittel zu Gerechtigkeit und Heiligung
- Ausdehnung des Passa und Rückführung auf erlösende Befreiung
- Gesetz und Christus Jesus
- Die Heilsbedeutung des Abendmahls
- Letztes Mahl und Einsetzung
- Abendmahl als Heilsmittel zu Erlösung, Gerechtigkeit und Heiligung
- Vergleichende Verhältnisbestimmung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen Passamahl und Abendmahl. Dabei wird die besondere Bedeutung der Beziehung zwischen diesen beiden zentralen Mahlzeiten im Judentum und Christentum beleuchtet. Die Arbeit nimmt eine systematisch-theologische Perspektive ein und betrachtet die beiden Mähler als komprimiertes Beispiel für das Verhältnis von Juden und Christen überhaupt. Die Hauptaufgabe der Arbeit besteht darin, die dogmatische Bedeutung des Abendmahls und des jüdisch-christlichen Verhältnisses im Kontext der Selbstorientierung des christlichen Lebens zu analysieren.
- Die Rolle des Passamahls und Abendmahls als zentrale Heilsmittel im Judentum und Christentum
- Die historische Entwicklung und Bedeutung der beiden Mähler
- Die Verhältnisbestimmung von Gesetz und Gnade im Kontext des Passamahls und Abendmahls
- Die theologische Bedeutung des Abendmahls für die Selbstorientierung des christlichen Lebens
- Die Herausforderungen und Chancen des jüdisch-christlichen Dialogs im Hinblick auf die beiden Mähler
Zusammenfassung der Kapitel
Aufgabenbestimmung und weiterer Gang der Arbeit
Dieses Kapitel stellt die Aufgabe der Arbeit vor: die Bestimmung des Verhältnisses zwischen Passamahl und Abendmahl als komprimiertes Beispiel für das Verhältnis von Juden und Christen. Es wird erläutert, warum die Arbeit eine systematisch-theologische Perspektive einnimmt und sich auf die dogmatische Bedeutung der beiden Mähler konzentriert. Zudem wird der weitere Gang der Arbeit skizziert und die Wichtigkeit der geschichtlichen Entwicklung der Heilsformen hervorgehoben.
Die Heilsoffenbarung in Vielfalt und Exklusivität
In diesem Kapitel werden die vielfältigen Erscheinungsformen des Heils und die Exklusivität der Heilsoffenbarung in Jesus Christus thematisiert. Es wird argumentiert, dass Heil in verschiedenen konkreten Erscheinungsformen begegnet und diese sich stets einander einbegreifen. Die vier wichtigen Erscheinungsformen des Heils (Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung, Erlösung) werden vorgestellt und die Bedeutung der Offenbarungsqualität des Heils hervorgehoben. Zudem wird die Frage der Heilsoffenbarung außerhalb von Christus diskutiert und die Exklusivität der Christusoffenbarung im Kontext der Barmer Theologischen Erklärung erläutert.
Die Heilsbedeutung des Passa
Dieses Kapitel untersucht die Heilsbedeutung des Passamahls. Es werden die Herkunft des Passa als apotropäischer Ritus, seine Historisierung und seine Bedeutung als Heilsmittel der Erlösung erläutert. Der Fokus liegt auf der zweifachen Entfaltung des Heils: Passa als Heilsmittel zu Gerechtigkeit und Heiligung sowie die Ausdehnung des Passa und seine Rückführung auf erlösende Befreiung.
Gesetz und Christus Jesus
Dieses Kapitel behandelt die Beziehung zwischen Gesetz und Christus Jesus im Kontext des Passamahls und Abendmahls. Es wird untersucht, wie das Passamahl im Judentum als Ausdruck des Bundes zwischen Gott und Israel verstanden wurde und wie das Abendmahl im Christentum die Bedeutung des neuen Bundes in Christus Jesus hervorhebt.
Die Heilsbedeutung des Abendmahls
Dieses Kapitel befasst sich mit der Heilsbedeutung des Abendmahls. Es werden das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern und die Einsetzung des Abendmahls thematisiert. Das Abendmahl wird als Heilsmittel zur Erlösung, Gerechtigkeit und Heiligung betrachtet und seine Bedeutung im Kontext der Selbstorientierung des christlichen Lebens erläutert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der systematischen Theologie, insbesondere der Dogmatik und der Christologie. Die zentralen Schlüsselwörter sind: Passamahl, Abendmahl, Heilsmittel, Heilsoffenbarung, Christusoffenbarung, Exklusivität, Gesetz, Gnade, jüdisch-christliches Verhältnis, Selbstorientierung des christlichen Lebens, Dogmatik, Bundesverständnis, Erlösung, Gerechtigkeit, Heiligung.
- Quote paper
- Simon Becker (Author), 2003, Passamahl und Abendmahl - eine systhematisch-theologische Verhältnisbestimmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26593