Eine moderne Demokratie wie die Bundesrepublik Deutschland lässt sich ohne die Massenmedien mit ihren besonderen Vermittlungsleistungen, ihrem Potenzial zur Meinungsbildung und ihrer Rolle als außerparlamentarisches Kritik- und Kontrollorgan nicht mehr denken. Doch wenn Presse, Funk und Fernsehen diese Funktionen als bloßes Etikett für höhere Verkaufszahlen und Einschaltquoten missbrauchen, wenn die politischen Akteure die Medien manipulieren und für ihre persönlichen Ziele und Machtbestrebungen instrumentalisieren, wenn dem demokratischen Diskurs, in dem das beste Argument, das überzeugendste Konzept die Oberhand gewinnen soll, zu einem politischen Theater der Inszenierungskünstler verkommt, dann läuft das politische System ernsthaft Gefahr von den Bürgern nicht mehr ernst genommen zu werden. Durch die voranschreitende Mediatisierung der Politik im Land der Mediokraten ist ein gutes Stück hart erarbeiteter Demokratie bedroht.
Diese Arbeit stellt die Rolle der Massenmedien im politischen System der Bundesrepublik Deutschland und ihre Bedeutung für die Demokratie vor. Im Mittelpunkt steht allerdings die Betrachtung darüber, wie die Massenmedien Einfluss auf das politische System nehmen, wie sie das Handeln von Politikern und die Prioritäten von Parteien verändern.
Ist die heutige politische Kommunikation in der Mediengesellschaft mit ihrer enormen Auswirkung auf das gesamte politische System noch mit demokratischen Grundwerten vereinbar? Kann es eine Mediendemokratie überhaupt geben, und wo liegt das Potenzial des Internets als Medium des Volkes, den demokratiegefährdenten Tendenzen der Massenkommunikation entgegenzuwirken? Diese Fragen sollen hier diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- I. Die Rolle der Massenmedien im politischen System
- I.1. Funktionen der Massenmedien
- I.1.1. Information
- I.1.2. Meinungsbildung
- I.1.3. Kritik und Kontrolle
- I.2. Die Massenmedien im Input-Output modell
- I.3. Der demokratische Auftrag der Massenmedien.
- II. Wie die Massenmedien die Politik verändern
- II.1. Mediengesellschaft - Herausforderung für die Politik...
- II.2. Politische Akteure als Mediokraten...
- II.2.1. Pressearbeit..
- II.2.2. Themenauswahl..
- II.2.3. Pseudo-Ereignisse...........
- II.2.4. Rhetorik, Charisma und Personalisierung...
- II.3. Der Fall,,Florida-Rolf“– eine Zielscheibe für die Mediokraten....
- III. Das gefährliche Spiel der Mediokraten.......
- IV. Mehr Demokratie in der Mediendemokratie...........
- IV.1. Das Internet als Chance für Partizipation und Bürgernähe......
- IV.2. Forderung nach einem Diskurs über Medien und Politik..
- V. Literatur, Quellen............
- V.1. Fachliteratur.
- V.2. Internet....
- V.3. Fernsehen...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Rolle der Massenmedien im politischen System der Bundesrepublik Deutschland und deren Bedeutung für die Demokratie. Im Fokus steht die Betrachtung des Einflusses der Massenmedien auf das politische System, insbesondere auf das Handeln von Politikern und die Prioritäten von Parteien. Das Beispiel „Florida-Rolf“ soll verdeutlichen, welche Folgen die Berichterstattung von Presse, Funk und Fernsehen für den Ablauf politischer Prozesse hat. Die Arbeit hinterfragt die Vereinbarkeit der heutigen politischen Kommunikation in der Mediengesellschaft mit demokratischen Grundwerten und die Möglichkeit einer „Mediendemokratie“. Es wird zudem das Potenzial des Internets als Medium des Volkes zur Abwehr demokratiegefährdender Tendenzen der Massenkommunikation diskutiert.
- Die Funktionen der Massenmedien im politischen System (Information, Meinungsbildung, Kritik und Kontrolle)
- Der Einfluss der Medien auf die Politik und das Handeln von politischen Akteuren
- Die Folgen der Medienberichterstattung für politische Prozesse (am Beispiel „Florida-Rolf“)
- Die Herausforderungen der Mediengesellschaft für die Demokratie
- Das Potenzial des Internets für Partizipation und Bürgernähe
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Rolle der Massenmedien im politischen System und deren Funktionen, insbesondere in Bezug auf Information, Meinungsbildung und Kritik/Kontrolle. Die Bedeutung der Medien für eine moderne Demokratie wird hervorgehoben.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Einfluss der Massenmedien auf die Politik. Es werden die Auswirkungen der Mediengesellschaft auf politische Akteure, wie z.B. die Nutzung von Pressearbeit, Themenauswahl und Pseudo-Ereignissen, sowie die Rolle von Rhetorik, Charisma und Personalisierung beleuchtet.
- Das dritte Kapitel untersucht anhand des Beispiels „Florida-Rolf“ die Folgen der Medienberichterstattung für den Ablauf politischer Prozesse und die Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis von Medien und Demokratie und den Herausforderungen, die durch die Mediatisierung der Politik entstehen. Es werden Chancen des Internets für Partizipation und Bürgernähe sowie die Notwendigkeit eines Diskurses über Medien und Politik diskutiert.
Schlüsselwörter
Massenmedien, Politik, Demokratie, Mediengesellschaft, Mediokratie, Partizipation, Meinungsbildung, Kritik, Kontrolle, politische Kommunikation, Florida-Rolf, Internet, Bürgernähe.
- Quote paper
- Markus Hujara (Author), 2004, Im Land der Mediokraten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26626