Anwendung kooperativer Lernformen in der Spracherwerbsphase. Planung und Umsetzung einer Unterrichtsreihe mit einer Lektion aus Allegro 1


Examensarbeit, 2013

45 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Begründung und Sachanalyse des Themas
2.1. Warum Kooperative Lernformen?
2.2. Prinzipien des kooperativen Arbeitens
2.3. Basiselemente des kooperativen Lernens
2.4. Lehrwerkanalyse
2.4.1. Vorbemerkung
2.4.2. Die Methode von Allegro A1
2.4.3. Der Aufbau einer Lektion
2.4.4. Überblick über die grammatischen und thematischen Inhalte der Lezione

3. Planung der Unterrichtsreihe
3.1. Begründung des methodisch-didaktischen Vorgehens für die gesamte Reihe
3.2. Analyse des Lehr- und Lernfeldes
3.3. Lernvoraussetzungen

4. Praktische Umsetzung der Unterrichtsreihe
4.1. Aufbau der Unterrichtsreihe (tabellarische Übersicht)
4.2. Detaillierte Darstellung einiger ausgewählter Stunden
4.2.1. Ausführlichere Beschreibung zweier ausgewählter Stunden
4.2.2. Beschreibung weiterer exemplarischer Stunden

5. Auswertung der Unterrichtsreihe
5.1. Auswertung aus Sicht der Schüler
5.2. Auswertung aus Sicht der Lehrkraft

6. Literaturverzeichnis

1. Vorwort

Die Reihe, die dieser pädagogischen Hausarbeit zugrunde liegt, wurde in der Klasse 8IN am Gymnasium in L. gehalten. Die Idee hierfür ist durch das Kennenlernen verschiedener kooperativer Lernformen im Rahmen meiner Referendariatsausbildung entstanden.

Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Erarbeitung einer Lehrbuchslektion aus dem am Gymnasium eingeführten Lehrwerk Allegro A 1 mit Schülern der Klasse 8IN, die ich im Rahmen meines eigenverantwortlichen Unterrichts seit Beginn des Schuljahres 2012/2013 durch regelmäßige Hospitation kenne und seit Oktober 2012 selbst in Italienisch unterrichte. Bei der Unterrichtsplanung habe ich überwiegend auf kooperative Lernformen zurückgegriffen und diese in der Praxis erprobt.

Im ersten Teil beleuchtet die Arbeit zunächst die Grundlagen der Unterrichtsreihe. Hierbei steht die Begründung kooperativer Lernformen im Vordergrund. Anschließend wird das `Kooperative Lernen´ zunächst aus theoretischer Sicht betrachtet, wobei zuerst die Prinzipien vorgestellt werden, bevor auf die Basiselemente dieser Methode eingegangen wird. Es folgt ein Kapitel zur Planung der Unterrichtsreihe, an die sich die eigentliche Präsentation der Reihe anschließt. In einem letzten Schritt erfolgt dann die Bewertung der Unterrichtsreihe aus Schüler- und Lehrersicht.

2. Begründung und Sachanalyse des Themas

2.1. Warum Kooperative Lernformen?

Kooperatives Arbeiten ist keine moderne Erfindung. Angesichts der vielschichtigen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Zeit scheint kooperatives Arbeiten jedoch erheblich an Bedeutung zu gewinnen.

Aus pädagogischer Sicht wird Kooperatives Lernen auch als eine Antwort auf das Aufbrechen traditioneller Familienstrukturen gesehen. Immer mehr Kinder wachsen in schwierigen Verhältnissen auf und bringen nicht selten Defizite im Sozialverhalten mit, die von der Schule aufgefangen werden müssen. Indem das kooperative Arbeiten das soziale Lernen explizit zum Gegenstand macht, können solche Defizite abgeschwächt werden. Veränderungen in der Wirtschafts- und Arbeitswelt, der Einstieg ins Informationszeitalter und die Allgegenwart der Medien erfordern von Schülerinnen und Schülern heute vor allem Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein sowie Kritik- und Entscheidungsfähigkeit. Solche Schlüsselqualifikationen können in der Schule nur gefördert werden, wenn im Unterricht entsprechende Arbeitsformen eingesetzt werden.1

Der Lehrplan sieht es als Ziel an, Lehr- und Lernstrategien sowie Arbeitsweisen zur systematischen Beschaffung, Strukturierung und Nutzung von Informationen und Materialien zu vermitteln. Die Lernenden sollen zu Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit, Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie Entscheidungsfähigkeit erzogen werden. Unabhängig von den inhaltlichen, im Lehrplan konkret genannten Themen, sollen sich die Schüler bis zum Abitur im Fach Italienisch noch weitere Kompetenzen aneignen. „Gleichrangig neben dem Erwerb von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten stehen die Bildung des Charakters […] sowie die Ausbildung sozialer […] Wertvorstellungen und Haltungen“2, was die Schülerinnen und Schüler an Formen autonomen Lernens heranführen soll.3 Somit sind im Lernerwerbsprozess nicht allein sprachliche, sondern auch methodische Kompetenzen wichtig. Des Weiteren soll die Kombination all dieser Fertigkeiten, wie sie beim Kooperativen Lernen gegeben ist, die Lernenden über den Schulunterricht hinaus befähigen, sich weiter mit dem Italienischen zu beschäftigen. Darüber hinaus kann eingeübtes Kooperatives Lernen in der Schule Anstoß für den späteren Erfolg im Berufs- und Alltagsleben geben.

Auch das Europäische Portfolio der Sprachen spricht von Kompetenzen, die mit dem Kooperativen Lernen im Unterricht vermittelt werden können, so z.B. die Sprachkompetenz, die Fachkompetenz aber auch die Sozialkompetenz, Methoden- und Lernkompetenz oder die Medienkompetenz. Diese stellen Schlüsselkompetenzen im Sinne der Grundfertigkeiten dar, die durch lebenslanges Lernen vermittelt werden sollen.4

2.2. Prinzipien des kooperativen Arbeitens

Das Kooperative Lernen ist eine Unterrichtsstrategie, die Schülern helfen soll, neben fachlichen auch soziale und methodische Kompetenzen zu erwerben und die Nachhaltigkeit des vermittelten Unterrichtsstoffes zu unterstützen.

Das Grundmodell des Kooperativen Lernens, das auf Norm Green zurückzuführen ist, „setzt auf das methodisch geplante und kontrollierte Zusammenspiel“5 von Einzel-, Partner- /Gruppenarbeit und Gesamtgruppe nach dem Motto Think-Pair-Share, Denken-Austauschen- Vorstellen. Diese Grundstruktur ist Prinzip des Unterrichts und wird mit anderen Lehr- und Lernformen verbunden.

In der Phase des Denkens, die sogenannte Konstruktion, beschäftigt sich jeder Schüler individuell mit der gestellten Aufgabe. In der sich anschließenden Austausch- und Kooperationsphase vergleichen die Schüler mit einem Partner oder in Kleingruppen ihre Ergebnisse (Ko-Konstruktion). Sie diskutieren, korrigieren und vertiefen dadurch das eigene Verständnis. Die Schüler haben hier die Möglichkeit, sich gegenseitig noch einmal zu erklären, was sie nicht verstanden haben und sie können sich Rückmeldung geben. Es folgt die Vorstellungsphase, in der die ganze Gruppe oder einzelne Schüler die Ergebnisse vortragen. Auch in dieser Phase findet eine Ko-Konstruktion statt, denn auch die zuhörenden Schüler können sich in dieser Phase einbringen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1.: Das Grundprinzip des Kooperativen Lernens 6

Dieses einfache Strukturmodell bietet viele Vorteile für den Unterricht, aber vor allem für die Schüler. Das Kooperative Lernen fördert die Aktivierung und Integration aller Schüler im Unterrichtsgeschehen, denn jeder muss anfangs alleine nachdenken, bevor er sich später mit den Mitschülern austauscht. Somit ist jeder Schüler auch persönlich für sein Lernen verantwortlich. Das Kooperative Lernen fördert auch individuell, denn es ermöglicht den Lernenden, in ihrem eigenen Lerntempo zu arbeiten. Dies gibt vor allem schwachen oder stillen Schülern Sicherheit und löst fast gänzlich das Problem der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen. Außerdem steht der Austausch im Zentrum des kooperativen Lernens, da alle Schüler miteinander arbeiten, dadurch das eigene Wissensnetz aktivieren und ergänzen und nebenbei auch noch ihre soziale Kompetenz schulen. Die Schüler lernen, dass sie optimale Ergebnisse erzielen, wenn sie gemeinsam arbeiten. Somit besteht innerhalb der Gruppe eine positive Abhängigkeit: die Schüler unterstützen sich gegenseitig und nehmen Rücksicht aufeinander, was allen Schülern zugutekommt.7 Diese Aspekte werden im Abschnitt 2.3 tiefergehend erläutert.

Die Prinzipien des Kooperativen Lernens können v.a. in der Übungs- und Anwendungsphase eingesetzt werden, denn Üben ist besonders effektiv, wenn es im Austausch geschieht. Hierbei kann man auf die konstruktivistische Lerntheorie verweisen, denn die Wissensstruktur wird erst durch die aktive Konstruktion und Reflexion des einzelnen Lerners aufgebaut.8 In Ergänzung zum Frontalunterricht und zu grundlegenden Lerntechniken stellt das Kooperative Lernen eine leicht zu realisierende, aber sehr wirksame Möglichkeit dar, die aktive Verarbeitung der neuen Informationen anzuregen.9

2.3. Basiselemente des kooperativen Lernens

Das Kern-Stück des kooperativen Lernens ist der Dreischritt „Denken-Austauschen- Vorstellen“. Ganz gezielt findet hier ein strukturierter Wechsel der Sozialformen statt, mit dem Ziel, jeden Einzelnen der Lerngruppe mental zu aktivieren. Der Unterschied zur geläufigen Gruppenarbeit, bei der die Schüler eine gestellte Aufgabe gleich direkt gemeinsam bearbeiten, besteht in den fünf grundlegenden Elementen (Positive Abhängigkeit, Verantwortungsübernahme, soziale Fähigkeiten, direkte Interaktion und Evaluation), die im Folgenden näher beschrieben werden.10 Sie stellen die Bedingungen für gelungenes Lernen in Gruppen dar und wurden bereits in den 1970er Jahren in den USA erforscht. Die bekanntesten Forscher auf diesem Gebiet sind die Gebrüder David und Roger Johnson. Werden in der Gruppenarbeit diese fünf Basiselemente berücksichtigt, bewältigen die Schüler diese Herausforderung problemlos.11 „Die Reihenfolge der Darstellung sagt nichts über die Bedeutung der Basiselemente aus. Für die Schulpraxis sind sie alle in ähnlicher Weise notwendig.“12

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: Die fünf grundlegenden Elemente des Kooperativen Lernens 13 Herausbilden sozialer Fertigkeiten

Die Schüler sollen lernen, in Kleingruppen respektvoll miteinander zu kommunizieren, einander zu vertrauen und Konflikte angemessen zu lösen. Die sozialen Fertigkeiten müssen den Schülern ebenso beigebracht werden wie die fachlichen Fähigkeiten.14 Man kann die Schüler in einer Einführungsstunde für die Thematik der positiven Kommunikation innerhalb des Klassenraums sensibilisieren. Hierzu gehören auch Fertigkeiten wie: aktives Zuhören, sich bedanken, gezielt um Hilfe bitten, Anweisungen befolgen, Komplimente machen, einander ermutigen oder auch Ablenkungen widerstehen.15

Direkte Interaktion / Face-to-Face Interaktion

Basierend auf den sozialen Fähigkeiten, sollen die Schüler sich gegenseitig beim Lernen unterstützen. Dies geschieht, indem sie ihre Ressourcen teilen, sich gegenseitig ermutigen und loben. Hierfür müssen die Schüler nahe beieinandersitzen, „so dass sie sich ohne Mühe sehen und hören können und die Kommunikations- und Interaktionsprozesse auf diese Weise optimiert werden“16. Darüber hinaus muss der Klassenraum genügend Platz bieten, damit sich die einzelnen Gruppen nicht gegenseitig stören. Hier scheitern schon viele Vorhaben für einen kooperativen Unterricht, denn in vielen Schulen sind die Räume recht klein bzw. die Lerngruppen zu groß.

Übernahme individueller und Gruppen-Verantwortlichkeit

Beim Kooperativen Lernen bringt sich jeder Einzelne in den gemeinsamen Lernprozess ein. Durch diese persönliche Verantwortung trägt er dazu bei, dass das Ziel der Gruppenarbeit erfolgreich erreicht wird. Hier ist es ideal, die Schüler in kleinen Gruppen arbeiten zu lassen, da die Gefahr, dass sich ein Schüler aus dem Prozess ausklinkt, minimiert wird. Eine weitere Möglichkeit, individuelle Verantwortung zu aktivieren, bietet das Zufallsverfahren beim Präsentieren der Ergebnisse, d.h. jeder Schüler soll in der Lage sein, das Ergebnis vorzutragen. Der Lehrer nimmt ganz bewusst keinen Schüler dran, sondern würfelt diesen mit einem dreißigseitigen Würfel aus. Jedem einzelnen Schüler wird rasch bewusst, dass er für seinen Lernfortschritt, aber ganz besonders auch für den der Gruppe verantwortlich ist. Die Schüler verstehen schnell, dass mit dem kooperativen Lernen ein hohes Maß an Eigenaktivierung einhergeht und dass eine passive, rezeptive Haltung sie in ihrem Lernprozess nicht voranbringt.17

Positive gegenseitige Abhängigkeit

Mit der oben genannten persönlichen Verantwortung hängt die positive gegenseitige Abhängigkeit zusammen. Darunter versteht man das „Eingebunden-Sein in einen kooperativen Arbeitsprozess, in dem alle auf ein gemeinsames Ziel hin arbeiten“18. Sie ist erreicht, wenn allen Beteiligten bewusst ist, dass sie nur erfolgreich sein können, wenn jeder Einzelne erfolgreich ist. Gemeinsame Ziele können sein: als Gruppe das Aufgabenblatt lösen, ein gemeinsames Produkt erstellen oder auch Informationen korrekt auswerten.19 Hierbei sollte man auch auf die Ressourcen der Schüler zurückgreifen. So können bei Plakatpräsentationen gerade die künstlerisch begabten Schüler diese zeichnerisch gestalten und somit die Präsentation qualitativ aufwerten. In Klassen, die regelmäßig in Gruppen miteinander arbeiten, kann man die Rollen der Schüler erweitern, sodass sie sich ergänzen und zueinander in Beziehung stehen. Mögliche Rollen sind z.B. Materialwart, Gesprächsleiter, Zeitwächter, Protokollant, Kritiker, Ermutiger.20 Brüning und Saum verweisen darauf, dass diese Rollenverteilung erst dann explizit auftreten soll, wenn die Schüler schon öfters miteinander gearbeitet haben und sich jeder für den Gruppenfortschritt verantwortlich fühlt. Denn sonst könnte es passieren, dass die Schüler lediglich ihre Rolle erfüllen und sich an der restlichen Arbeit in der Gruppe nicht mehr beteiligen.21

Evaluation / Bewertung

Das letzte grundlegende Element des kooperativen Lernens ist das Bewerten der Gruppenprozesse. Die einzelnen Mitglieder der Gruppe reflektieren und bewerten ihre Zusammenarbeit, ihre Kompetenzen sowie ihre Arbeitsstrategien, was zu einer Verbesserung der Lernprozesse führt. Sie entwickeln dadurch Strategien, um zukünftig effektiver zusammenarbeiten zu können.

Kooperatives Lernen ist nicht einfach nur ein Synonym für Gruppenarbeit. „Lernen kann nur in dem Maße als kooperativ bezeichnet werden, als die aufgeführten Kriterien erfüllt sind.“22 23

2.4. Zum Lehrwerk Allegro A1

2.4.1. Vorbemerkung

Allegro ist ein Lehrwerk mit integriertem Übungsteil, welches im Klett-Verlag erschienen ist. Darüber hinaus ist die CD, welche Dialoge, Ausspracheübungen und Hörverstehensübungen enthält, beiliegend. Zusätzlich können ergänzende Übungen und Rätsel online heruntergeladen werden. Die Lehrpersonen können sich noch ein Buch mit weiteren Zusatzübungen sowie eine Handreichung zum Lehrwerk dazukaufen.

Allegro A1 ist für erwachsene Italienischlernende ohne Vorkenntnisse konzipiert, sodass einige Inhalte, wie zum Beispiel „Lezione 5 - Tu che cosa fai?“, in der es um die Berufe der Lernenden geht, nicht für den Schulunterricht geeignet sind und dahingehend für den Schulalltag angepasst werden müssen. An deutschen allgemeinbildenden Schulen gibt es leider kein adressatenspezifisches Lehrwerk für den schulischen Italienischunterricht, sodass Italienischlehrer in besonderem Maße auf Eigeninitiative beim Erstellen schulgerechter Materialien angewiesen sind.24

2.4.2. Die Methode von Allegro 1

Die Herangehensweise des Lehrwerks ist vorwiegend kommunikativ, das heißt, es beinhaltet neben Bild- und Fotoimpulsen viele mündliche Übungen und das Schreiben wird etwas vernachlässigt.

Der Vorteil des Lehrbuches besteht darin, dass alles in einem Buch zu finden ist: Schülerbuch, Übungsteil, Grammatik und Vokabeln. Zugleich ist dies auch ein Nachteil, da die Schüler, die ihre Bücher über die Schulbuchausleihe beziehen, nichts ins Buch schreiben dürfen.

Bis zur Lezione 5 sind alle Fragen und Arbeitsaufträge in Allegro A1 komplett in deutscher Sprache verfasst, danach teilweise auch auf Italienisch. Im zweiten Band wird bei den Arbeitsanweisungen gänzlich auf das Deutsche verzichtet.

Die Lehrerhandreichung sieht für das Behandeln einer Lektion vier bis sechs Unterrichtsstunden vor. Dabei kommen jedoch die Vertiefung der Inhalte sowie die Übungsphase viel zu kurz. Daher ist diese Vorgabe im Schulalltag nicht umsetzbar.

2.4.3. Der Aufbau einer Lektion

Das Lehrwerk besteht aus acht Lektionen à zehn Seiten sowie vier Wiederholungseinheiten, die Ripassi, die aus jeweils vier Seiten bestehen und im Schulunterricht aufgrund der straffen Stoffverteilung über das ganze Schuljahr nicht behandelt werden. Die Ripassi vertiefen auf spielerische Art und Weise verschieden Inhalte der vorausgegangenen Lektionen. Die erste Seite einer jeden Lektion besteht aus einer pagina introduttiva. Diese Einführungsseite enthält immer einen Bildstimulus, der als Hinführung zur Thematik der Lektion dient.

Die nächsten sieben Seiten beinhalten das neue linguistische Material. Am Anfang eines jeden Kapitels stehen authentische Texte oder Dialoge, die sowohl im Lehrbuch abgedruckt als auch auf der CD als Hördokument vorliegen, sodass der Lehrer selbst entscheiden kann, wie er diese einführen möchte. Es schließen sich diverse Aktivitäten an: Fragen zum Text, Wortschatzübungen oder grammatische Herleitungen. Letztere sind als Lückentexte gestaltet, sodass die Lernenden diese mittels des Inputtextes selbständig vervollständigen müssen. Am Rand der Seiten sind an den jeweils passenden Stellen Vermerke zu den dazugehörigen Übungen im integrierten Übungsteil zu finden. Das Lehrwerk beinhaltet viele Übungen, die, laut Arbeitsanweisung, in Einzelarbeit gelöst werden sollen. Immer wieder tauchen mündliche und schriftliche Übungen auf, die zu zweit oder in Kleingruppen bearbeitet werden sollen. Die Arbeitsanweisungen hierfür lauten Lavorate in coppia oder Lavorate in gruppi bzw. Fate il dialogo oder Fate conversazione und tauchen pro Lektion mindestens fünf Mal auf. Dies verdeutlicht den kommunikativen Charakter des Lehrwerks, wobei nicht vorgegeben wird, wie die Partner- bzw. Gruppenbildung stattfinden soll.

Die letzten beiden Seiten einer Lektion beinhalten drei Aspkete: ricapitoliamo, si dice cos ì sowie grammatica. In ricapitoliamo sollen die Lernenden in Partner- oder Gruppenarbeit in einer komplexen mündlichen oder schriftlichen Übung die Inhalte der Lektion anwenden. Si dice cos ì resümiert die in der Lektion vermittelten Ausdrücke, die „mezzi espressivi“. Diese Sätze können von den Schülern in ihr Vokabelheft übertragen und gelernt werden. Der Grammatikteil bietet einen schematischen Überblick über die in der Lektion aufgetauchten grammatischen Aspekte mit deutschen Erklärungen.

2.4.4. Überblick über die grammatischen und thematischen Inhalte der Lezione 8

In der geplanten Unterrichtsreihe werden die Inhalte der Lezione 8 „ Che cosa hai fatto ieri? “ erarbeitet. Grammatischer Rahmen der Reihe in der Lezione 8 ist, wie der Titel es vermuten lässt, das passato prossimo. Über verschiedene Texte (A-D) verteilt, lernen die Schüler die Vergangenheitsform kennen. Text E erweitert lediglich die Kenntnisse über italienische Familienbezeichnungen, die den Schülern zum Teil aus vorausgegangen Lektionen bereits bekannt sind. Der grammatische Aspekt der Possessivbegleiter unter besonderer Berücksichtigung der Verwandtschaftsbezeichnungen25 ist den Schüler ebenfalls bekannt, da diese schon in Lezione 5 „ Tu che cosa fai? “ vorkommen und ausführlich im Unterricht behandelt wurden.

Im Folgenden werden die vermittelten thematischen und grammatischen Inhalte der Lezione 8 dargestellt.

Die Einführungsseite: Über Hobbys und Freizeitaktivitäten sprechen Abschnitt A: Ti piace la musica italiana?

Thema: über eigene musikalische Vorlieben sprechen Grammatik: das Verb piacere

Abschnitt B: Cosa hai fatto di bello?

Thema: sich erkundigen, was jemand gemacht hat Grammatik: passato prossimo mit Hilfsverb avere

Abschnitt C: È stata proprio una bella giornata.

Thema: über Erlebtes berichten

Grammatik: passato prossimo mit Hilfsverb essere

Abschnitt D: Sono nato nel 1935

Thema: über die eigene Person berichten

Grammatik: Anwendung des passato prossimo

Abschnitt E: Una festa in famiglia

Thema: über die Verwandtschaft sprechen

Grammatik: Possessivbegleiter im Singular und Plural

[...]


1 Vgl. Weidner: Kooperatives Lernen im Unterricht - Das Arbeitsbuch S.18-25.

2 Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft: Lehrplan für das Fach Italienisch als 3. Fremdsprache. Klassenstufe 8. S.6.

3 Vgl. Ebda. S.6f.

4 Vgl. www.srachenportfolio.de/Modul3/pdf/HE/Campen-Schreiner1.pdf. S.8.

5 Von der Groeben, A.: Verschiedenheit nutzen. Besser lernen in heterogenen Gruppen. S. 151.

6 Vgl. Brüning, L. / Saum, T.: Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen 1. Strategien zur Schülerorientierung. 2009. S. 17. Vgl. Brüning, L. / Saum, T.: Kooperatives Lernen im Unterrichtsalltag - Überblick und Praxishinweise. In: Elaan. Magazin für Lehramtsanwärter/innen. Nr. 35. 2007.

7 Vgl. Weidner. S.54-66.

8 Vgl. Brüning/Saum (2009). S. 37.

9 Vgl. Mattes : Methoden für den Unterricht. Kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende S. 20f.

10 Vgl. Weidner. S.35 - 79.

11 Vgl. Brüning/Saum (2009). S. 133f.

12 Ebda. S. 134.

13 http://www.lis.bremen.de/detail.php?gsid=bremen56.c.20400.de

14 Vgl. http://methodenpool.uni-koeln.de/koopunterricht/ger_the_difference.pdf

15 Vgl. http://www.lis.bremen.de/detail.php?gsid=bremen56.c.20400.de

16 Weidner. S. 35.

17 Vgl. Ebda. S.47f.

18 Ebda. S.54.

19 Ich habe beim Spiel zu den Freizeitaktivitäten das Ziel so definiert, dass alle Mitglieder im Zielfeld ankommen müssen. Es hat die Gruppe gewonnen, die es als erste schafft. Dieser Wettbewerbscharakter führt im Unterbewusstsein der Schüler zur positiven gegenseitigen Abhängigkeit. Denn die Spielfiguren kommen nur voran, wenn jeder einzelne Schüler seinen Satz korrekt bildet.

20 Vgl. http://www.kooperatives-lernen.de/dc/netautor/napro4/appl/na_professional/ parse.php?mlay_id =2500 &xmlval_ID_DOC0 =1000398

21 Vgl. Brüning/Saum (2009). S. 148.

22 Konrad/Traub: Kooperatives Lernen. S.20.

23 Vgl. Allegro 1. Guida per l´insegnante. S. 6-12.

24 Vgl. Krings. 117. Italienisch. In: Handbuch Fremdsprachenunterricht [Hrsg. Karl-Richard Bausch, Herbert Christ, Hans-Jürgen Krumm]. S. 541f.

25 Im Italienischen steht vor dem Possessivbegleiter der Artikel. Eine Ausnahme bilden die Verwandtschaftsbe - zeichnungen im Singular.

Ende der Leseprobe aus 45 Seiten

Details

Titel
Anwendung kooperativer Lernformen in der Spracherwerbsphase. Planung und Umsetzung einer Unterrichtsreihe mit einer Lektion aus Allegro 1
Note
2,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
45
Katalognummer
V266448
ISBN (eBook)
9783668153325
ISBN (Buch)
9783668153332
Dateigröße
750 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dieser Text enthält keine Arbeitsblätter.
Schlagworte
anwendung, lernformen, spracherwerbsphase, planung, umsetzung, unterrichtsreihe, lektion, allegro
Arbeit zitieren
Lisa Helfer (Autor:in), 2013, Anwendung kooperativer Lernformen in der Spracherwerbsphase. Planung und Umsetzung einer Unterrichtsreihe mit einer Lektion aus Allegro 1, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266448

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