Das Konzept "Bewegte Schule" in der Grundschule


Trabajo, 2008

12 Páginas, Calificación: 1,5


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Zeitkrankheit – Bewegungsmangel bei Kindern

2 Was kann die „Bewegte Schule“ leisten?

3 Umsetzung des Konzeptes „Bewegte Schule“ in der Grundschule

4 Schluss
4.1 Bewertende Schlussbetrachtung
4.2 Persönliche Gedanken zu dieser Seminararbeit und Fazit

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Zeitkrankheit – Bewegungsmangel bei Kindern

Im Vergleich zu früher hat sich die Gesellschaft heute gewandelt. Durch die Technisierung sind Bewegungsräume für Kinder mehr und mehr verschwunden. Zum anderen spielt die immer größer werdende Medienwelt eine große Rolle, dass der Bewegungsmangel in der heutigen Kindheit drastisch zugenommen hat. Auf die Kinder wirken sich diese Veränderungen massiv aus und machen sich auch in der Schule bemerkbar. Ja, auch schon in der Grundschule!

Zum Großteil sind es gesundheitliche Folgen, die durch die motorischen Defizite entstehen. Untersuchungen haben ergeben, dass jedes dritte Grundschulkind unter

- Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen
- Übergewicht (Adipositas)
- Muskel- und Haltungsschwächen
- emotional-sozialen Störungen oder
- Verhaltensauffälligkeiten (z.B. ADHS)

leidet (vgl. www.agr-ev.de/html/page.asp?pageID=105 (15.08.2005)).

Früher wurden die Bewegungsräume „Wald“, „See/Fluss“, „Parks/Wiesen“ und „Straße/Gehweg“ viel genutzt. Zum Spektrum von Bewegungsmöglichkeiten zählen: Verstecken spielen, Fange spielen, wandern und nach Tieren Ausschau halten, auf Bäume klettern, Fahrrad fahren, Indianer spielen, Schnitzeljagd, am Bach spielen, Frösche fangen, Kastanien und Blätter sammeln, Holzhaus und Höhlen bauen, schwimmen, Enten füttern, zelten, selbst gebastelte Schiffe fahren lassen, Frisbee spielen, Federball spielen, allgemein Ballspiele betreiben, Drachen steigen lassen, Wasserbomben werfen bis hin zum Gummitwist (vgl. www.ifbub.de/spielundbewegung.pdf (15.08.2005)). Dies ist nur eine kleine Auswahl der Spielmöglichkeiten für Kinder im Freien. Heute werden diese Aktivitäten von unseren Kindern immer weniger erfahren. Vor 35 Jahren war das Austesten der eigenen körperlichen Fähigkeiten eine Selbstverständlichkeit für Kinder. Durch den zwangsläufig technischen Wandel in unserer Gesellschaft sind nun viele dieser Bewegungserfahrungen verloren gegangen, wie z.B. der Bolzplatz.

Neben der Technisierung der Gesellschaft findet der Verlust an Eigenaktivität auch durch den Medienkonsum der Kinder ihre Ursache. Medien wie Fernseher, Video/DVD, Videospiele wie z.B. Playstation, Computer, Internet und Handy haben bei Kindern und Jugendlichen einen hohen Stellenwert eingenommen. Nicht zu bestreiten ist, dass das Medium „Computer“ in der heutigen Kindheit, auch schon im Laufe der Grundschulzeit, ein wichtiger Faktor ist, und für das spätere Leben unumgänglich bleibt. „Im Jahr 1999 soll etwa die Hälfte aller Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren Erfahrungen im Umgang mit dem Computer besessen haben“ (Fölling-Albers, 2001, S. 36, zit. n. Kahlert, 2002, S. 79). Der Zugang zu diesen Medien ist leicht und viele Kinder besitzen heute z.B. schon früh ein Handy. Es gehört einfach dazu, in diesem Bereich schon als Kind in gewisser Weise kompetent zu sein, um unter Freunden mitreden zu können. Jedoch der übermäßige Medienkonsum, wie es die heutigen Kinder überwiegend praktizieren, bewirkt eine Verarmung der Kreativität. Ob die Kinder jugendgefährdende Inhalte in Videos oder Computerspielen sehen, ist für die Eltern oft schwer nachzuvollziehen. Es finden negative Auswirkungen auf die sozial-emotionale und psychische Ebene eines Kindes statt. Im Gegensatz zum Buch übernimmt der Fernseher heute mehr und mehr die Machtstellung in der heutigen Kindheit in einer multikulturellen Mediengesellschaft. „Nach Erkenntnissen der Medienforschung sollen 6- bis 10- jährige Kinder im Durchschnitt rund zweieinhalb Stunden täglich vor dem Fernseher verbringen“ (Holtappels, 1998, S. 55, zit. n. Kahlert, 2002, S. 82).

Aber es darf die Schuld der Passivität der Kinder nicht nur auf die Medien geschoben werden. Es ist ein gesellschaftliches Problem, wobei das soziale Umfeld der Kinder und die Eltern eine wesentliche Rolle spielen. Vielen Kindern fehlt nach der Schule die Betreuung und sie verharren vor dem Fernseher. Über neue Angebote an Kinderbetreuungsplätzen, z.B. die Ganztagsschule, ist in den Zeitungen oft zu lesen, jedoch stecken diese noch in den Kinderschuhen. Nicht zuletzt spielen die Anforderungen der Familie und der Gesellschaft durch z.B. der hohen Arbeitslosigkeit eine enorme Rolle, was in vielen Familien fast schon zu einer Karriere-Kindheit führt. Man kann also sagen, dass heute auch die Erwachsenenwelt die ganzheitliche Entwicklung unserer Kinder beeinträchtigt.

Bewegung und Sport ist Grundlage um bei Kindern grundlegende Fähigkeiten auszubilden und gesundheitlichen Krankheiten bzw. Defiziten vorzubeugen. Sport findet jedoch heute in erster Linie durch fremdorganisierten Vereinssport statt. Doch auch hier sind Rückgänge im Jugendbereich der Vereine zu verzeichnen. Sport zu treiben ist bei Kindern mit Sicherheit immer noch beliebt, leider fehlt durch den hohen Medienkonsum die Zeit dazu.

Fakt ist, dass sich die motorische Leistungsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen in den letzen Jahren drastisch verschlechtert hat.

Wie nun die Grundschule (für weiterführende Schulen ebenfalls relevant) neben ihren im Stundenkontingent vorgesehenen 3 Sportstunden pro Woche, diesen Defiziten entgegenkommen kann, möchte ich im Folgenden durch die Vorstellung des Konzeptes „Bewegte Schule“ und deren Umsetzung im Primarbereich zeigen.

2 Was kann die „Bewegte Schule“ leisten?

Neben der neuen pädagogischen Theorie „learning by doing“ im Bildungsplan von 2004, ist auch vom positiven Einfluss der Bewegung auf das Lernen die Rede. „Das Lernen – wie auch das Lehren – soll für die eigene Person bedeutsam und bewegend sein“ (Bildungsplan, 2004, S. 16). Wie begründete M. Montessori dies doch gleich pädagogisch: „Das Kind muss sich bewegen, kann nur aufpassen, wenn es sich bewegt…“. Hier kann auch auf das Lernen mit allen Sinnen geschlossen werden.

„Bewegte Schule“ ist schulisches Konzept oder Schulprofil und hat die Aufgabe das ganzheitliche Lernen zu fördern und das Schulleben zu gestalten, d.h. „Bewegte Schule“ soll mehr Bewegung in den Schulalltag bringen und die Schule zu einem sozialen Lebensraum für Kinder und Jugendliche werden lassen (vgl. Regensburger Projektgruppe, 2001, S.12).

Bei den Zielen der „Bewegten Schule“ geht es zum einen um die Ermunterung der Kinder zur körperlichen Bewegung und somit auch zur Selbsterfahrung. Es wird dem naturgemäßen Bedürfnis von Kindern nach Bewegung und Spiel, Rechnung getragen. Sie laufen, hüpfen, klettern, springen, fangen usw.. In einem 45-minütigen Stundenrhythmus wird dieser natürliche Bewegungsdrang unterdrückt. Kinder brauchen während eines Schulvormittags immer wieder Bewegungspausen, um sich ausreichend auf Neues konzentrieren zu können. Nur wenn ein Wechsel zwischen geistiger und körperlicher Beanspruchung besteht, ist das Kind voll leistungsfähig. Bewegung also als Hilfe für leichteres Lernen, da nachgewiesen ist, dass Bewegung den Kreislauf belebt und somit die erhöhte O2 -Menge im Gehirn zur Konzentrationssteigerung führt. Genauso ist Sport und Bewegung eine gesunde Ausdrucksform und ein Prozess zum Erlangen von Selbstbewusstsein, sowie für die Sensibilisierung des eigenen Körpers verantwortlich. „Bewegungsförderung kann diesen Prozess unterstützen, indem hier beide Aspekte – die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und vor allem auch eine veränderte Selbstwahrnehmung – gleichermaßen berücksichtigt werden“ (Zimmer & Hunger, 2001, S.22). Durch eine ökologisch gestaltete Schule, schafft das Konzept auch eine Hinführung zur Umwelterziehung, sodass die Umwelt wahrgenommen werden kann und spürbar wird. Ein entscheidender Faktor, da aufgrund der oben genannten gesellschaftlichen Veränderungen hier bei den Kindern einige Defizite vorhanden sind.

[...]

Final del extracto de 12 páginas

Detalles

Título
Das Konzept "Bewegte Schule" in der Grundschule
Universidad
University of Education Weingarten
Calificación
1,5
Autor
Año
2008
Páginas
12
No. de catálogo
V266497
ISBN (Ebook)
9783656565109
ISBN (Libro)
9783656565093
Tamaño de fichero
424 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
konzept, bewegte, schule, grundschule
Citar trabajo
Thomas Huber (Autor), 2008, Das Konzept "Bewegte Schule" in der Grundschule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266497

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