"Wir müssen die Herausforderungen im sozialen Bereich und bei der Beschäftigung früher entgegentreten, anstatt zuzusehen, dass sich die Unterschiede innerhalb der
EU weiter vertiefen" (EU-Sozialkommissar Laszlo Andor am 02.10.2013 in Brüssel)
Wie Herr Andor macht sich die EU – Kommission immer wieder für eine gemeinsame Sozialpolitik stark, und auch im diesjährigen Bundestagswahlkampf der CDU war „gemeinsam“ das große Schlagwort. Zwar war im deutschen Wahlkampf die EU-Politik nur am Rande erwähnt wurde, so ist doch mit Blick auf Frau Merkels bisheriges
Wirken und Reden eindeutig dass auch sie ähnliche Pläne für Europa hegt wie die Herren Lazlo und Barroso.
Tatsächlich gibt es seit Ende der 1990er Jahre konkrete Pläne für eine Angleichung der Sozialpolitiken zwischen den EU-Staaten. Es bedarf keiner aufwendigen wissenschaftlichen Recherche um herauszufinden, dass sich in den vergangenen 13 Jahren nicht viel in diesem Bereich getan hat.
Die vorliegende Arbeit hat zur Aufgabe die Annäherungen auf diesem Gebiet zu untersuchen und Hintergründe für ihren zögerlichen Verlauf zu ermitteln. Diesem Ziel wird sich die Arbeit mit einer vergleichenden Betrachtung nähern. Hierfür dienen Daten der OECD und Eurostat als Grundlage für grafische Auswertungen, welche vor allem der Verdeutlichung der zeitlichen Entwicklung dient. Als theoretische Grundlage dienen die Dokumente der Europäischen Kommission sowie Kategorisierung
von Wohlfahrtsregimen nach Esping-Andersen.
In diesem Sinne wird zunächst einmal, in Kapitel 2, betrachtet werden, welche Stellung eine gemeinsam Sozialpolitik überhaupt in den europäischen Dokumenten einnimmt. Hierbei wird vor allem die Lissabon-Strategie, weniger die aktuelle Europa 2020-Strategie, da es hierfür noch keine nachvollziehbaren Ergebnisse gibt. Ferner
wird europäische Beschäftigungsstrategie besondere Erwähnung finden, da sie den Grundstein für eine europäische Zusammenarbeit in einem sozialen Politikbereich gelegt hat.
Nachfolgend wird in Kapitel 3 detaillierter auf die angewandte Methode eingegangen werden, um zu erkennen „wie“ die Angleichung der Politiken stattfinden soll
und inwiefern die zugrunde liegenden Politikprozesse supranational koordiniert werden.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialpolitiken auf europäischer Ebene
- Methode der offenen Koordinierung
- Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen
- Liberaler Wohlfahrtsstaat
- Sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat
- Konservativer Wohlfahrtsstaat
- Kritik
- Erweiterungen
- Vergleichende Betrachtung
- Gesundheitspolitik
- Dänemark
- Deutschland
- Großbritannien
- Italien
- Arbeitsmarktpolitik
- Dänemark
- Deutschland
- Großbritannien
- Italien
- Altersversorgung
- Dänemark
- Deutschland
- Großbritannien
- Italien
- Zusammenfassung
- Gesundheitspolitik
- Begründung von Konvergenz und Divergenz
- Schlussbemerkungen
- Anhang
- Gesundheitspolitik
- Arbeitsmarktpolitik
- Altersversorgung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Annäherung europäischer Sozialpolitiken und die Hintergründe für deren zögerlichen Verlauf. Sie vergleicht die Sozialpolitik in Deutschland, Italien, Großbritannien und Dänemark anhand von drei Politikbereichen: Arbeitsmarktpolitik, Altersversorgung und Gesundheitspolitik. Die Arbeit analysiert die Anwendung der "offenen Methode der Koordinierung" und setzt die Ergebnisse in Bezug zu den Wohlfahrtsregimen nach Esping-Andersen.
- Entwicklung europäischer Sozialpolitiken
- Methode der offenen Koordinierung
- Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen
- Vergleichende Analyse von Sozialpolitiken in vier europäischen Ländern
- Begründung von Konvergenz und Divergenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie erläutert die Forschungsmethode und die verwendeten Datenquellen. Kapitel 2 beleuchtet die Rolle der Sozialpolitik in europäischen Dokumenten, insbesondere die Lissabon-Strategie und die europäische Beschäftigungsstrategie. Kapitel 3 analysiert die "offene Methode der Koordinierung" als Methode der europäischen Zusammenarbeit in sozialen Politikbereichen. Kapitel 4 stellt die Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen vor und erläutert deren Relevanz für den Vergleich europäischer Sozialpolitiken. Kapitel 5 vergleicht die Sozialpolitiken in Deutschland, Italien, Großbritannien und Dänemark in den drei Bereichen Arbeitsmarktpolitik, Altersversorgung und Gesundheitspolitik. Es werden jeweils die wichtigsten Merkmale der einzelnen Systeme, die Ausgabenstruktur und die Ergebnisse der Politik dargestellt. Kapitel 6 analysiert die Gründe für die beobachteten Konvergenz- und Divergenztendenzen europäischer Sozialpolitiken. Die Schlussbemerkungen fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutieren die Zukunft europäischer Sozialpolitiken.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Konvergenz europäischer Sozialpolitiken, die "offene Methode der Koordinierung", Wohlfahrtsregime nach Esping-Andersen, Arbeitsmarktpolitik, Altersversorgung, Gesundheitspolitik, Deutschland, Italien, Großbritannien, Dänemark, Vergleichende Analyse, Sozialpolitik, Europäische Union.
- Citation du texte
- Denise Wein (Auteur), 2013, Hintergründe der geringen Konvergenz europäischer Sozialpolitiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266706