Talent. Begabung. Intelligenz. Neigung. Können. Fähigkeit. Veranlagung. Qualifikation. Viele Begriffe, eine Bedeutung? Im Rahmen dieser Fallstudie befassen wir uns mit Talenten und deren Entwicklung. Doch was zeichnet einen talentierten Menschen aus? Wie und mit welchen Maßnahmen können identifizierte Talente gefördert und eingesetzt werden?
In Zeiten des Fachkräftemangels sind Talente hart umkämpft und zwar nicht erst seit den 1990er Jahren, als die Unternehmensberatung McKinsey den legendären Begriff des „War for Talents“ prägte (Faix & Mergenthaler 2009, S. 15). Der „War for Talents“ bezeichnet den Kampf der Unternehmen um Talente und High Potentials, die als zukünftige Kompetenzträger der Unternehmung angesehen werden (Freund 2009, S. 446). Was bedingt diesen Krieg um die besten Potenziale auf dem Arbeitsmarkt? Zum einen führt der demographische Wandel dazu, dass die Bevölkerung in Deutschland abnimmt, die Gesellschaft durch den Geburtenrückgang stetig älter wird und dadurch letztendlich das Angebot an Arbeitskräften zurückgeht. Doch die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften bleibt bestehen (Freund 2009, S. 446f.). Dieses Ungleichgewicht führt nun dazu, dass die Unternehmen, um die besten Talente am Markt kämpfen müssen, um in Zukunft selber am Markt erhalten bleiben zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass Deutschland im Vergleich zum OECD Durchschnitt eine relativ geringe Akademikerquote nachweist und zugleich die Bereitschaft der deutschen Hochqualifizierten stetig steigt das Land zu verlassen (Faix & Mergenthaler 2009, S. 37). Zudem eruierte die Kienbaum Consultants International GmbH in ihrer Kienbaum-Studie High Potentials 2010/2011, dass von rund 530 befragten deutschen Unternehmen, über zwei Drittel von ihnen mehr als 25% der Wunschkandidaten nicht für sich gewinnen können. Aus diesem Grund locken nun viele Firmen mögliche Talente mit Weiterbildungsmöglichkeiten (71%) und fachlichen Trainings (68%) an (vgl. Kienbaum Consultants International GmbH 2011). Um die gefundenen Talente nicht nur für sich zu gewinnen, sondern langfristig zu halten und zudem der Unternehmung einen Mehrwert dadurch zu bieten, dass die Kompetenzen der High Potentials dahingehend erweitert werden, dass diese zum Erfolg der Firma beitragen, setzen einige Innovatoren auf ein ganzheitliches Talentmanagement-System.
Das Ziel der vorliegenden Fallstudie liegt darin, ein, auf ein fiktives Unternehmen passendes, Talentmanagement-Konzept zu erarbeiten. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG - WICHTIGKEIT DES THEMAS UND ZIELE DER FALLSTUDIE
- ERLÄUTERUNG DER WICHTIGSTEN BEGRIFFLICHKEITEN
- Talent
- Kompetenz
- Talentmanagement versus Kompetenzmanagement
- ENTWICKLUNG EINES TALENTMANAGEMENT — KONZEPTS
- Darstellung der zu entwickelnden Kompetenzen
- Ausgewählte Instrumente zur Kompetenzentwicklung
- Entwicklung interkultureller Kompetenzen
- Entwicklung von Führungskompetenzen
- Entwicklung der Kompetenz Beziehungsmanagement
- Entwicklung einer normativ-ethischen Einstellung
- Maßnahmenplan des Talentmanagement-Konzepts
- Zeitplan und Begründung
- Zeitlicher Aufwand für die Talente und finanzieller Aufwand fürs Unternehmen
- Jeweils ein Vor- und Nachteil des Konzeptes
- VERTIEFUNG - INTERKULTURELLES TRAINING NÄHER AUSGEFÜHRT
- FAZIT UND AUSBLICK
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Fallstudie befasst sich mit der Entwicklung eines Talentmanagement-Konzepts für ein fiktives international agierendes Produktionsunternehmen. Das Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, das die wichtigsten Kompetenzen für zukünftige Führungskräfte identifiziert und ein zweijähriges Entwicklungsprogramm zur Vorbereitung auf internationale Führungsaufgaben beinhaltet.
- Identifizierung relevanter Kompetenzen für Führungspositionen in einem internationalen Umfeld
- Entwicklung eines zweijährigen Talent-Entwicklungsprogramms
- Erarbeitung von Instrumenten zur Kompetenzentwicklung
- Bewertung des zeitlichen und finanziellen Aufwands des Programms
- Analyse der Vor- und Nachteile des Konzeptes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Talentmanagement in Zeiten des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels dar. Die Fallstudie zielt darauf ab, ein passendes Talentmanagement-Konzept für ein fiktives Unternehmen zu entwickeln, das die Schlüsselfrage klärt, welche Kompetenzen für die Firma wichtig sind und warum diese ausgewählt wurden. Das Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Erläuterung wichtiger Begrifflichkeiten wie Talent, Kompetenz und Talentmanagement im Vergleich zum Kompetenzmanagement. Die Kompetenz wird als die komplexen Fähigkeiten und das Können von Menschen definiert und in verschiedene Kategorien wie Metakompetenzen, Basiskompetenzen und abgeleitete Kompetenzen unterteilt. Das Talentmanagement wird als ein personalpolitisches Instrument beschrieben, das darauf abzielt, wichtige Stellen und Funktionen im Unternehmen langfristig zu besetzen und zu sichern.
Das dritte Kapitel präsentiert das entwickelte Talentmanagement-Konzept, das sich auf die Entwicklung von vier relevanten Kompetenzen konzentriert: Beziehungsmanagement, normativ-ethische Einstellung, Führungskompetenz und interkulturelle Kompetenz. Für die Entwicklung dieser Kompetenzen werden verschiedene Instrumente wie computergestützte mediale Programme, Hypertextsysteme, Community-Plattformen, Fallstudien, interkulturelle Trainings, Behavior Modeling, Rollenspiele, Outdoor-Trainings, Coaching und Mentoring eingesetzt. Der Maßnahmenplan des Talentmanagement-Konzepts gliedert sich in drei Phasen: Wissens-Ebene, Können-Stufe und Verhaltens-Ebene. Der zeitliche und finanzielle Aufwand des Programms wird geschätzt und die Vor- und Nachteile des Konzeptes werden diskutiert.
Das Kapitel "Vertiefung - Interkulturelles Training näher ausgeführt" geht tiefer auf das interkulturelle Training ein, das die Talente auf ihre bevorstehende Entsendung vorbereiten soll. Das Training umfasst Rollenspiele, Kultursimulationsspiele, Gruppenübungen, Vorträge und interkulturelle Filme. Das Training wird durch ein bikulturelles Trainer-Team geleitet, das aus einem Trainer aus der Kultur der Teilnehmer und einem Co-Trainer aus der Zielregion besteht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Talentmanagement, Kompetenzentwicklung, Führungskompetenz, interkulturelle Kompetenz, Beziehungsmanagement, normativ-ethische Einstellung, Fachkräftemangel, demografischer Wandel, internationale Führungsaufgaben, Talent-Entwicklungsprogramm, Instrumente zur Kompetenzentwicklung, Zeitplan und Aufwand, Vor- und Nachteile des Konzeptes, interkulturelles Training, Kultursimulationsspiele, Critical Incident Technik.
- Arbeit zitieren
- Eugenia Wolstein (Autor:in), 2012, Entwicklung eines Talentmanagement-Konzepts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267116