Extrait
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
Theoretische Grundlagen
2 Medienpädagogische Forschung
2.1 Qualitative Forschung in der Medienpädagogik
2.2 Leitlinien qualitativen Forschens
3 Erkenntnisinteresse und Theoretischer Hintergrund
3.1 Soziale Netzwerke: „{...} make the World more open and connectetd“
3.2 Bedeutung Sozialer Netzwerke für Jugendliche
Projekt- und Forschungskonzeption
4 Forschungsprojekt: Soziale Netzwerke als moderne Kommunikationstechnik
4.1 Problembenennung: Vom Erkenntnisinteresse zur Forschungsfrage
4.2 Untersuchungsplanung: Projekt- und Forschungskonzeption
4.2.1 Das Projekt: MultiMedia@Facebook
4.2.2 Das Forschungskonzept
4.3 Ausblick: Interpretation
5 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
In der vorliegenden Arbeit werden Eckpunkte eines medienpädagogischen Forschungsprojektes vorgestellt. Dabei wird besonderen Wert auf die Darstellung und Bezugnahme qualitativer Forschungsleitlinien gelegt.
Einleitend setzt sich die Forschungsarbeit kurz mit Grundgedanken der qualitativen medienpädagogischen Forschung auseinander. Hierbei stehen die Medienaneignungsprozesse von Subjekten im Mittelpunkt. Außerdem werden die Leitlinien qualitativen Forschens kurz erläutert.
Im dritten Kapitel setzt sich die vorliegende Arbeit mit dem Begriff Soziales Netzwerk auseinander und betrachtet die Bedeutung von Sozialen Netzwerken für Jugendliche. Dabei wird besonders auf die Plattform Facebook eingegangen, da sie nachweislich die höchsten Mitgliedszahlen in Deutschland hat und das beliebteste Soziale Netzwerk von Jugendlichen ist. Außerdem wird verdeutlicht, dass Facebook integrierter Bestandteil des Alltags von heranwachsenden ist.
Darauf aufbauend wird die gedankliche Projekt- und Forschungskonzeption der Arbeit vorgestellt. Dazu wird zunächst das Erkenntnisinteresse aus den vorhergehenden theoretischen Fundierungen extrahiert und dann in den Forschungsfragen ausgedrückt. Anschließend wird die Untersuchungsplanung mit den Erhebungsmethoden dargelegt. Dabei werden inhaltliche Verknüpfungen zu den im zweiten Kapitel dargestellten Forschungsleitlinien hergestellt.
Anschließend wird die Arbeit einen Ausblick auf die Interpretation der Erhebungsdaten geben. Dabei wird der Fokus auf die ‘Sinnbewahrende’ Interpretation gelegt. Auch hier erfolgt die inhaltliche Verknüpfung zu den Forschungsleitlinien.
Abschließend werden in einer kurzen Schlussbetrachtung zentrale Thesen der Arbeit in Zusammenhang gebracht.
2 Medienpädagogische Forschung
2.1 Qualitative Forschung in der Medienpädagogik
Im Mittelpunkt medienpädagogischer Forschung stehen die „ {...} Aneignungsprozesse medialer Inhalte durch die rezipierenden Subjekte.“[1] Der Forschungsgegenstand innerhalb dieses Feldes ist daher die Medienaneignung, welche im Wechselverhältnis von Umwelt, Medien und Subjekt betrachtet wird.[2] Die Art und Weise der Aneignung wird durch den sozialen Kontext des Subjekts, den gesellschaftlichen Rahmen in dem die Medienaneignung stattfindet und die Medien ‚existieren’ sowie den Medienalltag des Subjekts beeinflusst. Der Umgang des Subjekts mit den Medien ist Bestandteil sozialer Realität des Subjekts. Prof. Theunert spricht hier, von der Verflechtung der Medien in die Interaktion der Subjekte mit ihrer Umwelt.[3] Medien und ihre Inhalte sind allgegenwärtig und damit permanente Kommunikations-, Informations- und Unterhaltungskanäle. Medien dienen der privaten und gesellschaftlichen Kommunikation und sind somit bedeutender Teil sozialer Interaktion.
Weiterhin dienen uns Medien als Archiv, als Informationsquelle und als Orientierung-sempfehlung. Aufgrund dieser Eigenschaften können Medien als sogenannte Interpretations-hilfen[4] verstanden werden. Subjekte bedienen sich medialer Inhalte und setzen diese miteinander in Beziehung sowohl auf Grundlage anderer medialer Inhalte als auch aufbauend auf Erfahrungen und Wissen aus anderen Bereichen des sozialen Lebens. In diesem Zusammenhang ist mediales Handeln auch immer soziales Handeln.[5] Die Rezeption von Medieninhalten ist eine soziale Handlung, die den Alltag der Menschen eingebettet ist und sich sowohl auf Interpretationsvorgänge, wie auch auf folgende Rezeptionsprozesse des Subjekts auswirkt. „Dem äußeren Kontext von Medienhandeln wird also konstituierende Bedeutung beigemessen, was bedeutete, dass auf keiner Verfahrensebene nur nach der Rezeption von Fernsehinhalten, sondern immer auch nach den sie einbettenden lebensweltlichen Bedingungen gefragt wird.“[6]
Entscheidend für die qualitative Forschung ist nach Prof. Theunert die ‘Sinnbewahrende’ Interpretation. Das heißt, jeder Mensch ist in seiner Lebenswelt aktiv, er betrachtet und interpretiert die Welt subjektiv mit seinen Erfahrungen und seinem Wissen.[7]
Eine Erforschung des Medienhandelns von Menschen baut zusammenfassend darauf auf, dass erstens: der Mensch aktives Subjekt ist, der seine Umwelt interpretiert und gestaltet und zweitens: das Medienhandeln von Mensch als soziales Handeln umfassend in den Alltag integriert ist.[8]
2.2 Prinzipien qualitativer medienpädagogischer Forschung
Wie oben ausgeführt ist Medienhandeln immer auch soziales Handeln. In diesem Zusammenhang wird Medienaneignung nicht isoliert, sondern im für den Gegenstand relevanten Kontext betrachtet.[9] Prof. Theunert spricht dabei von, Prinzipien qualitativer medienpädagogischer Forschung.
Das Prinzip der Gegenstandsadäquatheit besagt dass, Medienaneignung unter Berücksichtigung der Komplexität und Aktualität des medialen Gegenstandsbereiches sowie seiner Verortung und Verflechtungen in der Medienwelt betrachtet werden muss.[10] Außerdem müssen die Sichtweisen der Adressat*innen auf den Gegenstandsbereich miteinbezogen werden.
Bei dem Prinzip der Adressatenadäquatheit geht es nach Prof. Theunert um die Subjektorientierung bei der Erhebung und der Interpretation. Dabei müssen die Relevanz des Gegenstands für die Adressat*innen betrachtet werden aber auch die lebensweltlichen Bedingungen der Subjekte. Das heißt, um die Perspektiven der Subjekte in die Untersuchung mit einzubringen, muss versucht werden den Erhebungskontext so lebensnah wie möglich zu gestalten. Außerdem ist es entscheidend die Erhebungsmethoden so zu konzipieren, dass sie an die Voraussetzungen der Subjekte anschließen.[11]
Das Prinzip der ‘Sinnbewahrenden’ Interpretation stellt das Subjekt als Individuum und Einzelfall in den Mittelpunkt. Über diese individuelle Betrachtungsweise ist dann der Vergleich der Einzelfälle möglich um daraus Unterschiede und oder Gemeinsamkeiten zu generieren und dadurch ein mögliches Abbild einer bestimmten Gruppe zu schaffen.[12] Bei der ‘Sinnbewahrenden’ Interpretation geht es zusammenfassend um die systematische Sinnauslegung des Einzelfalls und die systematische Typenbildung.
3 Erkenntnisinteresse und theoretischer Hintergrund
3.1 Soziale Netzwerke „{...} make the world more open and connected.“
“Wie kannst du auch nur einen weiteren Tag zögern, die Vorteile der größten Veränderung unserer Generation zu nutzen? Wie kannst du dich mit weniger zufrieden geben, wenn die Welt es dir so einfach gemacht hat, bemerkenswert zu sein?”[13][14]
Mit diesen Worten beschreibt Autor und Unternehmer Seth Godin die Möglichkeiten von Sozialen Netzwerken im Internet. Er nennt sie eine „der größten Veränderungen unserer Generation“ und unterstellt ihnen die Macht jeden Menschen „bemerkenswert“ sein zu lassen.
Das Erkenntnisinteresse des Projekts schließt an oben genannte Entwicklungen an. Kinder und Jugendliche im 21. Jahrhundert wachsen in einer Art ‚Digitalen Lebensraum’ auf. Soziale Netzwerke im Internet, als ein Teil dieses Lebensraums, dienen den Heranwachsenden u.a. zur Information, zur Kommunikation, zur Recherche, zur Unterhaltung. Das Soziale Netzwerk ist eine moderne Kommunikationstechnik und steht im Mittelpunkt des medialen Handelns von Jugendlichen.[15] Auf Grundlage der o.g. Thesen lautete das Erkenntnisinteresse des Projekts zunächst: Digitaler Lebensraum- Soziale Netzwerke als moderne Kommunikationstechnik. Wie nutzen Jugendliche Social- Media-Angebote zur Informations- und Wissensaneignung? Im weiteren Verlauf sollten nun vorab grundlegende Begriffe definiert und Dimensionen und Bedeutungen von Social-Media-Angeboten betrachtet werden.
Das Phänomen Soziales Netzwerk ist nicht neu, sowohl in der Betriebswirtschaftslehre als auch in der Soziologie und Systemtheorie existiert der Begriff, als Synonym für eine Form der Organisiertheit oder für ein System, schon seit Jahrzehnten. Der Begriff Soziales Netzwerk, oder auch Social Network, wird heutzutage dennoch hauptsächlich mit dem Internet verbunden. Unter Sozialen Netzwerken im Internet kann folgendes verstanden werden:
“We define social network sites as web-based services that allow individuals to construct a public or semi-public profile within a bounded system, articulate a list of other users with whom they share a connection, and view and traverse their list of connections and those made by others within the system.“[16]
[...]
[1] Schorb 2005, S. 253.
[2] Vgl.. Theunert 2008, S. 303.
[3] Vgl.: ebd. S. 302.
[4] Vgl.ebd. S. 302.
[5] Vgl.: Theunert 2008, S. 302
[6] Schorb 2005, S. 254.
[7] Vgl.: ebd. S. 301.
[8] Vgl.: ebd..
[9] Vgl. ebd. S. 304.
[10] Vgl.: ebd..
[11] Vgl.: S, 305.
[12] Vgl.: Theunert 2008, S. 305
[13] Zuckerberg, Mark: http://www.facebook.com/facebook?sk=info [29.03.2013].
[14] Godin, Seth: Seth’s Blog: http://sethgodin.typepad.com/ [29.03.2013].
[15] siehe dazu u.a. JIM- Studie 2012 (a): In: http://www.mpfs.de/?id=527 [29.03.2013]
[16] Ellison, Nicole B. und Boyd, Danah M.: Social Network Sites: Definition, History, and Scholarship. In: Journal of Computer-Mediated Communication 13 (2008) 210–230. In: http://www.scribd.com/doc/49160312/Social-Network-Sites-Definition-History-and-Scholarship [29.03.2013].
- Citation du texte
- BA Julia Böhm (Auteur), 2013, Soziale Netzwerke als moderne Kommunikationstechnik. Facebook zur Informations- und Wissensaneignung für Jugendliche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268923
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