Das Arbeitsgebiet „Wurtenbau im Nordseegebiet“ ist ein bereits sehr gut publiziertes und diskutiertes Thema. In den Fokus der Betrachtungen rückten die Wurtensiedlungen erst durch Albert Bantelmann und Werner Haarnagel von der damaligen Niedersächsischen Landesstelle für Marschen- und Wurtenforschung in Wilhelmshaven. Das 1938 gegründete Institut beschäftigt sich mit der Landschaftsentwicklung und Siedlungsgeschichte im Gebiet der südlichen und östlichen Nordsee. Im Vordergrund stehen dabei besonders die bäuerliche Wirtschaftsweise und soziale Struktur der Siedlungen in der Marsch und Geest. Die Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftsbereiche wie Quartärgeologie, Siedlungsarchäologie, historische Geographie und Archäobotanik hat sich in der Vergangenheit bewährt, was die Auswertungen der Grabungen auf der Feddersen Wierde in sechs bisher publizierten Bänden2 belegen.
Die Siedlung ist mit ihrem Aufbau und ihrer Geschichte kein Einzelfall im norddeutschen Marschgebiet. Es gibt mehrere vergleichbare Nachbarsiedlungen der römischen Kaiser- und Völkerwanderungszeit wie Flögeln, Tofting, Hessens, Fallward oder Niens, die ganz ähnliche bauliche Strukturen aufweisen und z. T. gleiche Bevölkerungsschwankungen zeigen.
Alle diese Siedlungen liegen in einem Raum, der aufgrund vielfältiger geologischer und klimatischer Prozesse ständigen Veränderungen unterworfen war und noch heute ist. Eine Anpassung an diese Umstände war für die Menschen auf der Marsch nicht nur möglich, sondern lebensnotwendig, wie im Kapitel über die Wurtenentstehung nachfolgend beschrieben wird.
Die vorliegende Hausarbeit kann in ihrem vorgegebenen Rahmen unmöglich alle untersuchten Bereiche auf der Feddersen Wierde erfassen. Daher wird sich vornehmlich auf die Siedlungsentwicklung und die Sozialstruktur beschränkt, sowie ein vom Grabungsleiter Werner Haarnagel deklariertes „Herrenhofmodell“ diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die geologischen und klimatischen Veränderungen im Nordseeküstengebiet vor und während der Siedlungsentwicklung
- 3. Gründe und Faktoren für den Wurtenbau
- 4. Die Wurt Feddersen Wierde
- 1. Siedlungsperiode 1
- 2. Siedlungsperiode 2
- 3. Siedlungsperiode 3
- 4. Siedlungsperiode 4
- 5. Siedlungsperiode 5
- 6. Siedlungsperioden 6-8
- 5. Diskussion des Herrenhofmodells auf der Feddersen Wierde und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Siedlungsentwicklung von Wurtensiedlungen am Beispiel der Feddersen Wierde. Die Arbeit konzentriert sich auf die Siedlungsgeschichte und Sozialstruktur der Wurt, wobei insbesondere das von Werner Haarnagel vorgeschlagene „Herrenhofmodell“ diskutiert wird. Der begrenzte Umfang der Arbeit erfordert eine Fokussierung auf ausgewählte Aspekte der umfangreichen Forschungsliteratur zur Feddersen Wierde.
- Geologische und klimatische Veränderungen im Nordseeküstengebiet
- Gründe und Faktoren für den Wurtenbau
- Siedlungsentwicklung der Feddersen Wierde über verschiedene Perioden
- Analyse der Sozialstruktur der Siedlung
- Diskussion des „Herrenhofmodells“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit behandelt die Siedlungsentwicklung der Wurtensiedlung Feddersen Wierde, basierend auf bereits umfangreicher Forschungsliteratur. Sie konzentriert sich auf die Siedlungsgeschichte und Sozialstruktur, unter Berücksichtigung des von Werner Haarnagel vorgeschlagenen „Herrenhofmodells“. Aufgrund des Umfangs der Arbeit werden nur ausgewählte Bereiche behandelt. Die Bedeutung der Feddersen Wierde liegt in ihrer Vergleichbarkeit mit anderen Siedlungen im norddeutschen Marschgebiet und ihrer umfassenden Erforschung.
2. Die geologischen und klimatischen Veränderungen im Nordseeküstengebiet vor und während der Siedlungsentwicklung der Feddersen Wierde: Dieses Kapitel beschreibt die geologische und klimatische Entwicklung des Nordseeküstengebietes, insbesondere die Bildung von Geest, Marsch und Mooren. Es erläutert den Einfluss des schmelzenden Eises und des Meeresspiegelanstiegs auf die Landschaftsentwicklung und die Entstehung der Marschlandschaft. Der sich verändernde Küstenverlauf und die wiederholten Überflutungen werden als entscheidende Faktoren für die Notwendigkeit des Wurtenbaus dargestellt. Die verschiedenen Bodenschichten, die bei Bohrungen entdeckt wurden, unterstreichen die dynamische Wechselwirkung zwischen Meer und Land. Der Meeresspiegelanstieg und der damit einhergehende Verlust von Ackerland führten zum systematischen Wurtenbau als Anpassungsstrategie der Bewohner.
3. Gründe und Faktoren für den Wurtenbau: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen für den Bau von Wurten als Siedlungsform in der Marschlandschaft. Die Notwendigkeit, sich an die ständigen Veränderungen des Meeresspiegels und die damit verbundenen Überflutungen anzupassen, steht im Vordergrund. Die Arbeit diskutiert die Vorteile des Wurtenbaus gegenüber der Niederungssiedlung und betont die Bedeutung dieser Bauweise für das Überleben der Bevölkerung in diesem dynamischen Küstenraum. Das Kapitel verdeutlicht den Zusammenhang zwischen den Umweltbedingungen und der Wahl der Siedlungsform.
4. Die Wurt Feddersen Wierde: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die einzelnen Siedlungsperioden der Feddersen Wierde. Es beschreibt die Entwicklung der Siedlung über die verschiedenen Phasen hinweg und analysiert die Veränderungen der Siedlungsstruktur und -größe. Die Zusammenfassung der einzelnen Siedlungsperioden (1-8) zeigt die Anpassungsfähigkeit der Bevölkerung an die jeweiligen Gegebenheiten. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der verschiedenen Bauphasen und ihrer Bedeutung für das Verständnis der Siedlungsgeschichte. Die unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Wurt werden als Ausdruck der langfristigen Anpassung an die Umwelt und möglicherweise auch an soziale oder politische Veränderungen betrachtet.
5. Diskussion des Herrenhofmodells auf der Feddersen Wierde und Fazit: Dieses Kapitel widmet sich der Diskussion des von Werner Haarnagel aufgestellten „Herrenhofmodells“ für die Feddersen Wierde. Es analysiert die Argumente für und gegen dieses Modell und setzt sie in den Kontext der allgemeinen Siedlungsforschung. Es wird untersucht, inwieweit die Befunde auf der Feddersen Wierde dieses Modell stützen oder widerlegen. Die Diskussion der verschiedenen Interpretationen der Funde und ihrer Bedeutung für das Verständnis der Sozialstruktur der Siedlung bildet den Schwerpunkt dieses Abschnitts. Der Ausblick fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weiterführende Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Wurtensiedlungen, Feddersen Wierde, Siedlungsentwicklung, Sozialstruktur, Herrenhofmodell, Nordseeküste, Geest, Marsch, Meeresspiegelanstieg, Küstenlandschaft, Archäologie, Siedlungsarchäologie.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Siedlungsentwicklung der Feddersen Wierde
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht die Siedlungsentwicklung der Wurtensiedlung Feddersen Wierde im norddeutschen Küstengebiet. Der Fokus liegt auf der Siedlungsgeschichte, der Sozialstruktur und einer kritischen Auseinandersetzung mit dem von Werner Haarnagel vorgeschlagenen „Herrenhofmodell“.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt geologische und klimatische Veränderungen im Nordseeküstengebiet, die Gründe für den Wurtenbau, die Siedlungsentwicklung der Feddersen Wierde in verschiedenen Perioden (1-8), die Analyse der Sozialstruktur der Siedlung und eine detaillierte Diskussion des „Herrenhofmodells“.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, geologische und klimatische Veränderungen, Gründe für den Wurtenbau, die Siedlungsperioden der Feddersen Wierde (detaillierte Beschreibung der Perioden 1-8) und eine Diskussion des Herrenhofmodells mit abschließender Zusammenfassung und Ausblick.
Welche Bedeutung hat die Feddersen Wierde für die Forschung?
Die Feddersen Wierde ist aufgrund ihrer umfassenden Erforschung und ihrer Vergleichbarkeit mit anderen Siedlungen im norddeutschen Marschgebiet von großer Bedeutung für die Siedlungsarchäologie. Sie erlaubt detaillierte Einblicke in die Anpassungsstrategien der Bevölkerung an die dynamischen Küstenbedingungen.
Welche Rolle spielt das „Herrenhofmodell“ in der Hausarbeit?
Das von Werner Haarnagel entwickelte „Herrenhofmodell“ steht im Zentrum der Diskussion. Die Hausarbeit analysiert die Argumente für und gegen dieses Modell und bewertet seine Gültigkeit anhand der Befunde aus der Feddersen Wierde. Es wird untersucht, inwieweit die Funde dieses Modell stützen oder widerlegen.
Welche Faktoren führten zum Bau von Wurten?
Der Bau von Wurten war eine Anpassungsstrategie an den ständigen Meeresspiegelanstieg und die damit verbundenen Überflutungen. Die Arbeit beleuchtet die Vorteile des Wurtenbaus gegenüber Niederungssiedlungen und den Zusammenhang zwischen Umweltbedingungen und der Wahl der Siedlungsform.
Welche geologische und klimatische Veränderungen werden betrachtet?
Die Hausarbeit beschreibt die geologische und klimatische Entwicklung des Nordseeküstengebietes, insbesondere die Bildung von Geest, Marsch und Mooren, den Einfluss des schmelzenden Eises und des Meeresspiegelanstiegs auf die Landschaftsentwicklung und die Entstehung der Marschlandschaft.
Wie wird die Siedlungsentwicklung der Feddersen Wierde dargestellt?
Die Siedlungsentwicklung wird über verschiedene Perioden (1-8) hinweg detailliert beschrieben. Die Arbeit analysiert die Veränderungen der Siedlungsstruktur und -größe in den einzelnen Phasen und interpretiert diese im Kontext der Umweltbedingungen und möglicherweise sozialer oder politischer Veränderungen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Wurtensiedlungen, Feddersen Wierde, Siedlungsentwicklung, Sozialstruktur, Herrenhofmodell, Nordseeküste, Geest, Marsch, Meeresspiegelanstieg, Küstenlandschaft, Archäologie, Siedlungsarchäologie.
Was ist das Fazit der Hausarbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weiterführende Forschungsfragen, die sich aus der Analyse der Siedlungsentwicklung der Feddersen Wierde und der Diskussion des Herrenhofmodells ergeben.
- Citation du texte
- Marianne Kupetz (Auteur), 2013, Zur Siedlungsentwicklung von Wurtensiedlungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270432