Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um die Weiterentwicklung einer 1997 in Göttin-gen vom sozialwissenschaftlichen Fachbereich der Georg-August-Universität angenommenen Habilitationsschrift des Verfassers. Nach der erfolgreichen Habilitation lehrt Minkenberg seit dem Wintersemester 1998/99 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und ist zudem seit dem Jahr 2000 Sprecher der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVWP) in dem Bereich der Vergleichenden Politikwissenschaft.
Die Analyse des Buches wird im Rahmen einer kritischen Würdigung durchgeführt; das be-deutet, dass die methodische Vorgehensweise des Autors betrachtet wird und positive sowie negative Besonderheiten hervorgehoben werden. Insbesondere werden hierbei die Relevanz und Formulierung der Fragestellung, der Aufbau der Arbeit, die empirische Basis, das For-schungsdesign, die erarbeiteten Ergebnisse und das abschließende Gesamturteil kritisch be-trachtet.
Grundsätzliches
Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um die Weiterentwicklung einer 1997 in Göttingen vom sozialwissenschaftlichen Fachbereich der Georg-August-Universität angenommenen Habilitationsschrift des Verfassers. Nach der erfolgreichen Habilitation lehrt Minkenberg seit dem Wintersemester 1998/99 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und ist zudem seit dem Jahr 2000 Sprecher der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVWP) in dem Bereich der Vergleichenden Politikwissenschaft.
Die Analyse des Buches wird im Rahmen einer kritischen Würdigung durchgeführt; das bedeutet, dass die methodische Vorgehensweise des Autors betrachtet wird und positive sowie negative Besonderheiten hervorgehoben werden. Insbesondere werden hierbei die Relevanz und Formulierung der Fragestellung, der Aufbau der Arbeit, die empirische Basis, das Forschungsdesign, die erarbeiteten Ergebnisse und das abschließende Gesamturteil kritisch betrachtet.
Fragestellung
Der Autor verfolgt in seiner Ausarbeitung das Ziel „eine Verknüpfung von Theorie und empirischer Analyse […] durch systematische Vergleiche […]“[1] herzustellen. Im thematischen Mittelpunkt steht dabei die erkenntnisleitende Fragestellung, inwiefern die neue radikale Rechte in westlichen Demokratien durch den Modernisierungsschub der sechziger und siebziger Jahre eine Erneuerung erfahren konnte. Speziell sollen die ideologischen, strategischen, organisatorischen und sozialstrukturellen Ausprägungen dieser Erneuerungen untersucht werden.[2] Der Autor präzisiert seine Fragestellung im Weiteren durch Unterfragen. Im Einzelnen: „Welche Rolle spielt dabei insbesondere der kulturelle Wandel westlicher Gesellschaften? Wie lässt sich die neue radikale Rechte in sich wandelnde Konfliktlinien westlicher Gesellschaften einordnen? Welche Strukturen und Prozesse prägen die nationenspezifische Verortung der wichtigsten Gruppierungen der neuen radikalen Rechten im Sektor von sozialen Bewegungen und Parteien?“[3] Minkenberg bearbeitet diese Fragestellung anhand eines exemplarischen Vergleichs der Länder USA, Frankreich und Deutschland.
Der erste Teil der Hauptfragestellung: „Inwiefern trägt der Modernisierungsschub der sechziger und siebziger Jahre zu einer Erneuerung der radikalen Rechten in westlichen Demokratien bei […]“[4], ist präzise formuliert und ermöglicht, bei genauer Analyse und gut gewählten Vergleichen, eine „echte“ und konkrete Antwort. Allerdings bleibt es fraglich, ob weitere Einflussmöglichkeiten ausgeschlossen werden dürfen, beziehungsweise ob die Auswirkungen des Modernisierungsschubes so klar herauszustellen und von anderen Einflüssen abzugrenzen sind. Der dann folgende Part der Fragestellung soll konkretisieren, trägt aber dazu bei, dass die Klarheit etwas verloren geht, da die Fragestellung nun sehr lang und „verschachtelt“ erscheint: „[…] und wo liegen die ideologischen, strategischen, organisatorischen und sozialstrukturellen Ausprägungen dieser Erneuerungen?“[5] Auch auf diesen Teil der Fragestellung sind eine konkrete Antwort beziehungsweise Antworten möglich. Allerdings wäre eine Zweiteilung der Fragestellung zu bevorzugen, da somit eine klarere Struktur gegeben wäre. Die nun erfolgte Zersplittung der Hauptfragestellung in mehrere Unterfragen soll erneut der Präzisierung und inhaltlichen Klarheit dienen. Auch auf diese Unterfragen sind „echte“ Antworten möglich, allerdings bleibt zu bezweifeln, ob mit Hilfe dieser Fragen der gesamte Deutungsbereich der eigentlichen Hauptfragestellung umfasst werden kann, ob diese Fragen die eigentliche Fragestellung nicht eher zu stark einschränken und lenken.
[...]
[1] Minkenberg, Michael (1998): Die neue radikale Rechte im Vergleich. USA, Frankreich, Deutschland, Opladen/ Wiesbaden: Westdeutscher Verlag GmbH, S. 14.
[2] Vgl. Minkenberg, Michael (1998), S. 14.
[3] Minkenberg, Michael (1998), S. 14f.
[4] Minkenberg, Michael (1998), S. 14.
[5] Minkenberg, Michael (1998), S. 14.
- Citar trabajo
- Sarah Bastemeyer (Autor), 2013, Kritische Würdigung von "Die neue radikale Rechte im Vergleich. USA, Frankreich, Deutschland." (Michael Minkenberg), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271503