Wem ist diese Situation aus dem Pflegealltag völlig unbekannt? : Bei der morgendlichen Grundpflege sagt ein älterer Patient oder eine ältere Patientin Dinge wie zum Beispiel: „Hoffentlich nimmt der Herr mich bald zu sich“, „Mein Leben hat keinen Sinn mehr“ oder „wenn ich könnte hätte ich meinem Leben schon längst ein Ende gemacht“.
Ich befand mich schon häufiger in dieser Situation und natürlich lassen mich solche Aussagen nicht unberührt, trotzdem bin ich mir in solchen Situationen immer sehr unsicher, was ich den Menschen auf solche Fragen antworten soll. Häufig stellte sich mir die Frage, was gerade ältere Menschen zu derartigen Aussagen treibt, allerdings kam ich nie zu einer Antwort, da andere Dinge im pflegerischen Alltag meine komplette Konzentration und Aufmerksamkeit verlangten, bis eines Tages eine ältere Patientin (81) des mobilen sozialen Hilfsdienstes plötzlich und unerwartet verstarb.
Es stellte sich he raus, das sie ihre Medikamente über einen längeren Zeitraum nicht eingenommen hatte und dieses dann zum Tode führte.
Da die Dame für ihr Alter noch sehr selbstständig war und sich selbst um die Einnahme ihrer Medikamente kümmerte herrschte die allgemeine M einung das sie ihre Medikamente einfach nur vergessen hatte. Aber stimmte das? Einfach nur vergessen?
Auch sie äußerte des öfteren mal, des Lebens überdrüssig zu sein, und dass sie gerne sterben würde.
Die wöchentlichen TEKO Veranstaltungen gaben mir zwar einen groben Überblick über das Thema: „Alter, Tod und Sterben“, dennoch erhielt ich keine Antworten auf die Fragen, welche sich mir zur bereits oben beschriebenen Geschichte stellen. Warum sprechen alte Menschen so häufig von ihrem eigenen Tod?
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1. Definition suizidaler Verhaltensweisen
- 2. Alterssuizid - Eine thematische Einführung aus gerontologischer Sicht
- 3. Die Suizidrate in der BRD
- 3.1. Voraussichtliche Entwicklung der Suizidraten in bezug auf den Alterssuizid
- 4. Die Außenwelt- Sozialstruktur bei älteren suizidalen Menschen
- 5. Die Innenwelt- Die Bedeutung von psychischen und körperlichen Erkrankungen
- 5.1. Demenz
- 5.2. Alkoholismus
- 5.3. Körperliche Krankheiten
- 6. Methoden der Selbstverletzung und der Selbsttötung
- 7. Die Suizidalität in besonderen Einrichtungen
- 7.1. Die Situation in geriatrischen Kliniken
- 7.2. Die Situation in Heimen
- 7.3. Die Situation in psychiatrischen Kliniken
- 8. Möglichkeiten der Suizidprävention
- 9. Krisenintervention
- 10. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit zielt darauf ab, das Phänomen des Alterssuizids und die Problematik im Umgang mit suizidalen älteren Menschen zu beleuchten. Sie will die Ursachen und Gründe für Suizidgedanken und -handlungen bei älteren Menschen erforschen und Lösungsansätze für die Prävention und Intervention in solchen Situationen aufzeigen.
- Definition und Einordnung von Suizidalität im Alter
- Soziologische und psychische Faktoren, die zum Alterssuizid beitragen
- Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Kontext von Alters- und Pflegeeinrichtungen
- Analyse der Suizidrate und ihrer Entwicklung in der BRD
- Bedeutung von interdisziplinärem Wissen im Umgang mit suizidalen älteren Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt den persönlichen Hintergrund der Autorin dar, der die Beschäftigung mit dem Thema Alterssuizid motivierte. Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet den demographischen Wandel in den Industrieländern, der zu einer steigenden Lebenserwartung und einem sich stark ausweitenden Lebensabschnitt nach dem aktiven Berufsleben führt.
Kapitel 1 behandelt die Definition von suizidalen Verhaltensweisen und stellt verschiedene Formen und Arten dar. Kapitel 2 beleuchtet das Thema des Alterssuizids aus gerontologischer Sicht und analysiert die spezifischen Herausforderungen dieser Altersgruppe. In Kapitel 3 wird die Suizidrate in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt und ihre voraussichtliche Entwicklung im Zusammenhang mit dem Alterssuizid beleuchtet.
Kapitel 4 widmet sich der Außenwelt von älteren Menschen mit Suizidgedanken und untersucht die soziale Struktur, die Einfluss auf diese Lebenslage haben kann. Kapitel 5 befasst sich mit der Innenwelt und den Auswirkungen von psychischen und körperlichen Erkrankungen auf die Suizidalität im Alter. In Kapitel 6 werden verschiedene Methoden der Selbstverletzung und Selbsttötung behandelt.
Kapitel 7 analysiert die Situation von suizidalen älteren Menschen in verschiedenen Einrichtungen wie geriatrischen Kliniken, Heimen und psychiatrischen Kliniken. In Kapitel 8 werden Möglichkeiten der Suizidprävention und die Bedeutung von Sensibilisierung und Schulung für Fachpersonal erörtert. Kapitel 9 beschäftigt sich mit der Krisenintervention und den Maßnahmen, die im Falle von suizidalen Krisen getroffen werden können.
Schlüsselwörter
Alterssuizid, Gerontologie, Demographischer Wandel, Suizidalität, Lebensqualität, Prävention, Intervention, Krisenintervention, Soziologie, Psychologie, Psychische Erkrankungen, Körperliche Krankheiten, Sozialstruktur, Demenz, Alkoholismus, Geriatrische Kliniken, Heime, Psychiatrische Kliniken
- Quote paper
- Manuel Greune (Author), 2002, Soziale und psychische Faktoren des Alterssuizids, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27227