Christologie. Der historische Jesus


Hausarbeit, 2011

25 Seiten, Note: 2.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Christliche Quellen
2.1 Leben Jesu
2.1.1 Geburt Jesu
2.1.2 Öffentliches Wirken Jesu
2.2 Sterben Jesu

3 Nichtchristliche Quellen
3.1 Nach Flavius Josephus
3.2 Weitere Schriftsteller und Staatsmänner

4 Fazit

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

„Und Staunen ergriff alle, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sagten: Wir haben heute unglaubliche Dinge gesehen.“[1]

Das oben aufgeführte Zitat soll eine Einleitung und einen ersten Eindruck geben, was Jesus zu seiner Zeit getan und gelehrt hat, und vor allem, wie er auf andere Menschen gewirkt hat.

Der historische Jesus bildet die Grundlage des Glaubens und des Christentums. Als Jesus, wahrer Mensch und wahrer Gott, ist er derjenige, der den Menschen das Heil gebracht hat.

In dieser Hausarbeit wird der historische Jesus eingehend betrachtet, indem auf sein Leben und Sterben eingegangen wird, mit dem Schwerpunkt auf seinem Leben, seiner Botschaft und der Wirkung auf die Menschen.

Bei seinem Leben wird das Hauptaugenmerk auf seiner Geburt und seinem öffentlichen Wirken liegen. Dabei werden zum Beispiel Fragen beantwortet wie: Wer war Jesus und was war seine Botschaft und Lehre? Zudem werden seine Jünger, Anhänger und auch Gegner genauer durchleuchtet, und somit seine ambivalente Reaktion auf Jesus. Wieso haben sie nicht erkannt, wer er wirklich war?

Um das Sterben des Jesus zu bearbeiten, werden die Gründe und Umstände seines Todes erwähnt. Hierbei wird behandelt, warum Jesus überhaupt leiden musste und ob Jesus uns dadurch mit Gott versöhnt hat.

Bei der Betrachtung von dem historischen Jesus, werden im Laufe dieser Arbeit verschiedene Quellen verwendet. Zum einen christliche Quellen in Form von den 4 Evangelien des Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, und zum anderen nichtchristliche Quellen wie Flavius Josephus, Tacitus, Plinius und Hadrian. Der Schwerpunkt dabei wird allerdings bei den christlichen Quellen liegen.

Letztlich wird diese Arbeit auch dazu beitragen, sagen zu können, was Jesus heute noch für uns bedeutet, welchen Stellenwert er hat.

2 Christliche Quellen

Das Leben Jesu ist ein sehr umfangreiches und facettenreiches Thema. Es reicht von seiner Geburt, über sein öffentliches Wirken, bis hin zu seiner Lehre, die er verkündet hat und schließlich seinem Sterben. Die Quellen, die von Jesus berichten und seiner Existenz sind zahlreich. Zunächst wird im Folgenden auf die christlichen Quellen eingegangen werden. Als erstes wird über Jesu Geburt berichtet und im darauffolgenden Kapitel über sein öffentliches Wirken werden seine Anhänger und Anhängerinnen, aber auch seine Gegner, dämonischer und menschlicher Natur, Beachtung finden. Auf der einen Seite wird dabei die göttliche Seite offenbart, Jesus als Sohn Gottes, auf der anderen Seite seine menschliche Seite, Jesus als der Menschensohn.

2.1 Leben Jesu

Hierbei wird auf das Neue Testament zurückgegriffen, mit besonderer Betonung auf die synoptischen Evangelien des Markus, Matthäus und Lukas und auch auf das Johannes-Evangelium.

Der Begriff Evangelium, auch euaggelion (griechisch), meint zum einen die vier biblischen Bücher und zum anderen den Inhalt der christlichen Botschaft.

Als erstes wird das Markus-Evangelium dabei Erwähnung finden, da diese das älteste Evangelium ist und den anderen Evangelien, unter anderem, als Quelle diente. Danach folgen die Besonderheiten der jeweiligen anderen Evangelien, welche als Quellen die Logienquelle Q und die Markus-Quelle haben und zudem Sondergut aufweisen, Verse, die sie einzeln dem Markus gegenüber zusätzlich haben.

2.1.1 Geburt Jesu

Bei der Geburt Jesu muss eine Ausnahme der eben beschriebenen Vorgehensweise vorgenommen werden, da ausschließlich Lukas und Matthäus

über die Geburt Jesu berichten. Diese beiden haben zwar Markus gegenüber eine Ergänzung, aber untereinander sind doch erhebliche Unterschiede zu vermerken.[2]

Der Geburtsort, die Geburtszeit und die Umstände seiner Geburt sind von großer Wichtigkeit bei der Auflösung der Herkunft Jesu.

Bei Matthäus ist als erstes der Stammbaum Jesu zu finden und anschließend wird über die Geburt Jesu berichtet. Dabei finden sich Informationen bezüglich seiner Eltern und der Umstände seiner Geburt. Vorwegnehmend kann hier schon gesagt werden, dass Josef bei Matthäus eine größere Rolle spielt, als bei Lukas. Es wird bei Mt 1,18-25 berichtet, dass seine Eltern Maria und Josef sind und Maria vom heiligen Geist schwanger ist. Die Erscheinung eines Engels ist erwähnt, welcher vorgibt, dem Sohn den Namen Jesus zu geben.

Bei Lukas gibt es in Lk 1,26-38 bereits vor der Geburt Jesu schon eine Ankündigung dessen.

Zudem ist es bemerkenswert, dass die Erwartungen an zwei Geburten gebunden sind, die des Täufers und des Jesu. Diese Erwartungen spielen eine entscheidende Rolle und richten sich auf die politische Befreiung Israels.[3] Es gibt verschiedene Personen, die diese Erwartungen zum Ausdruck bringen. Zum Beispiel Maria, in dem sogenannten Magnificat der Maria in Lk 1,52, in dem sie auf die Ankündigung der Geburt reagiert. Aber auch der Engel Gabriel erwähnt die Rolle, die Jesus spielen wird, einmal als Voraussage und ein zweites Mal bei seiner Geburt in Lk 2,10-11, bei der ein Engel den Hirten von der Bedeutung Jesu berichtet.[4]

Nach den Umständen der Geburt, kann nun auf Geburtsjahr und –ort eingegangen werden.

Leider kann die Frage nach dem Geburtsjahr nicht mit Bestimmtheit beantwortet werden, da es verschiedene Quellen gibt, die Unterschiedliches diesbezüglich aussagen, und sich die einzelnen Quellen jeweils selber widersprechen.

Nach Lukas ist Jesus unter Kaiser Augustus geboren. Außerdem berichten sowohl Matthäus, als auch Lukas, dass er noch zu Lebzeiten Herodes des Großen geboren wurde. Allerdings passen die beiden Anhaltspunkte der Volkszählung und gleichzeitig der Geburt unter Herodes im Lukas-Evangelium nicht zusammen.[5] Zudem kann man die Nachricht, Herodes habe Kindermorde veranlasst, um Jesus nachzustellen, nicht zwingend als Anhaltspunkt dazu nehmen, zu sagen, dass Jesus spätestens 6 v.Chr. geboren sein muss.[6]

Sein Geburtstort ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Nazareth.

Lukas und Matthäus aber haben beide Bethlehem als Geburtsort angegeben. Allerdings gehen die Darstellungen der beiden zum Teil auseinander. Während die Eltern bei Matthäus in Mt 2,1-23 in Bethlehem leben und erst nach der Flucht und einem Aufenthalt in Ägypten in Nazareth leben, sind die Eltern bei Lukas in Lk 2,1-52 wegen der Volkszählung nach Bethlehem gegangen, um nach der Geburt wieder zu ihrem festen Wohnort Nazareth zurückzukehren.[7]

Es sind aber auch Gemeinsamkeiten festzustellen bei Matthäus und Lukas. Zum einen, wie oben bereits kurz erwähnt, wurde er bei beiden in der Zeit unter Herodes geboren und Maria war zu diesem Zeitpunkt die Verlobte Josefs. Außerdem berichten beide über den heiligen Geist als den Ursprung Jesu im Marialeib und dies wird von einem Engel bekanntgegeben.[8]

Markus und Johannes hingegen, welche beide nicht die Geburt Jesu in ihren Evangelien erwähnen, setzen die Herkunft Jesu aus Nazareth unausgesprochen als wissend voraus: Im Markus-Evangelium wird Jesus zum Beispiel in Mk 10,47 als der Nazarener bezeichnet und Nazareth wird in Mk 6,1 als seine Vaterstadt angesehen.

2.1.2 Öffentliches Wirken Jesu

Nachdem einleitend über die Geburt Jesu berichtet wurde, kann nun auf sein öffentliches Wirken eingegangen werden. Dabei werden verschiedene Bereiche genauer betrachtet. Zum Beispiel die Lehre Jesu, die er verkündet hat, seine Anhänger, aber auch seine Gegner, in dämonischer und menschlicher Form und schließlich die Wundergeschichten Jesu.

Für alle vier Evangelisten ist Jesus eine unvergleichliche Persönlichkeit, die eine einzigartige Beziehung zu Gott hat und auch in Gottes Auftrag wirkt.

Allgemein kann gesagt werden, dass die genaue Dauer des Wirkens Jesu nicht bestimmt werden kann, es kann nur ein ungefährer zeitlicher Umriss gegeben werden, welcher in etwa in die Zeit von 26-29 n. Chr. fällt.[9]

Johannes berichtet in seinem Evangelium davon, dass Johannes der Täufer und Jesus nebeneinander gewirkt haben, während bei den Synoptikern Jesu öffentliches Wirken mit der Gefangennahme des Täufers beginnt.[10]

Jesus hat viele Wanderungen unternommen, um seine Lehren zu verbreiten, weshalb er auch als Wanderprediger bekannt ist. Die genauen Orte und seine Reiserouten sind nicht mehr nachzuvollziehen, aber es sind Zentren zu erkennen.

Als ein Zentrum kann man Kapernaum sehen, was am Nordufer des galiläischen Sees gelegen ist. Dort hat Jesus nach Mk 1,16ff. seine ersten Jünger berufen. Des Weiteren ist die Landschaft am See Genezareth als Zentrum seines Wirkens zu erwähnen.[11]

Wie bereits erwähnt, kann das öffentliche Wirken Jesu in Teilbereiche unterteilt werden. Im Folgenden werden zunächst seine Anhänger und Gegner betrachtet.

Sowohl Markus, als auch Matthäus, Lukas und Johannes berichten davon, dass die Jüngerberufungen zu seinen ersten Akten gehören. Dabei gibt es drei verschiedene Typen von Berufungserzählungen: 1. der markinische Typus, bei dem Jesus seine Jünger durch sein Wort beruft, 2. der Typus der Logienquelle, in dem die Jünger ihre eigene Entscheidung treffen, ihm zu folgen, und 3. der johanneische Typus, welcher besagt, dass die Nachfolge Jesu durch Vermittlung anderer Menschen geschieht.[12]

Bei Lukas findet sich eine große Anzahl an Jüngern beziehungsweise Schülern, unter denen sich auch Frauen befinden und sogar seine Mutter Maria und seine Brüder. Von dieser Gruppe sind allerdings die Zwölf zu unterscheiden, die Lukas mit den Aposteln identifiziert. Diese Zwölf nämlich haben nicht nur die Lehre zu akzeptieren, sondern müssen auch alles hinter sich lassen, all ihr Hab und Gut

[...]


[1] Lk, 5,26

[2] Vgl. Stegemann (2010), S. 53

[3] a. a. O., S. 54

[4] ebd.

[5] Vgl. Theißen (1996), S. 149

[6] a. a. O., S. 150

[7] Vgl. Braun (1969), S. 38

[8] Vgl. Berger (2004), S. 54 f.

[9] Vgl. Theißen (1996), S. 152

[10] a. a. O., S. 148

[11] a. a. O., S. 161

[12] a. a. O., S. 198

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Christologie. Der historische Jesus
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Note
2.3
Autor
Jahr
2011
Seiten
25
Katalognummer
V272353
ISBN (eBook)
9783656638568
ISBN (Buch)
9783656638551
Dateigröße
449 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jesus, Historischer Jesus
Arbeit zitieren
Johanna Wessely (Autor:in), 2011, Christologie. Der historische Jesus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272353

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