Historisch zurückverfolgen lässt sich die Entwicklung des Wirtschaftsprüfers bis in das 14. Jahrhundert. Allerdings wird das Jahr 1931 als das Geburtsjahr des Wirtschaftsprüfers im heutigen Sinne bezeichnet. Erstmals verwendet wurde die Berufsbezeichnung „öffentlich bestellter Wirtschaftsprüfer“ in der „Ländervereinbarung über die Grundsätze für das Prüfungs- und Bestellungsverfahren der öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer“ aus dem Dezember 1931.
Die Entstehung des Berufs des Wirtschaftsprüfers wurde im Zuge der Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929 bis 1931 durch Unternehmenszusammenbrüche, Marktinstabilität und Wirtschaftskriminalität motiviert. Dies führte zu einem erheblichen
Verlust der Glaubwürdigkeit in die Rechnungslegung von Unternehmen. Diese „Bilanzskandale und Betrügereien“ sollten von nun an der Vergangenheit angehören. Zu diesem Anlass wurde der Beruf des Wirtschaftsprüfers durch Art. 48 der Weimarer
Reichsverfassung (Notverordnung) ins Leben gerufen. Dessen Berufspflichten dienen dem Zweck das einst verlorene Vertrauen in Abschlussprüfung und den Abschlussprüfer wiederzugewinnen und zu stärken. Dem Unabhängigkeitsgrundsatz kommt, um eine vertrauensvolle und glaubwürdige Abschlussprüfung zu gewährleisten, dabei eine besondere Bedeutung zu.
Das Ziel der Arbeit besteht darin, dem Leser die Notwendigkeit, Bedeutung und Umfang des Unabhängigkeitsgrundsatzes zu vermitteln.
Im Rahmen der Seminararbeit wird zunächst auf die allgemeinen Berufsgrundsätze des Wirtschaftsprüfers eingegangen. Im weiteren Verlauf erfolgt eine Definition der Unabhängigkeit und eine Abgrenzung zur Unparteilichkeit. Außerdem wird das Ziel
des Normensystems und des Unabhängigkeitsgrundsatzes erläutert. Anschließend werden Risiken aufgeführt und erläutert, die eine Gefährdung der Unabhängigkeit darstellen können. Im weiteren Verlauf werden Schutzmaßnahmen aufgeführt. Abschließend erfolgt eine Betrachtung der Prüfungsmaßnahmen und Dokumentationserfordernisse. Zum Schluss folgt ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 2.1 Berufsgrundsätze des Wirtschaftsprüfers
- 2.2 Definition der Unabhängigkeit
- 2.3 Abgrenzung zur Unparteilichkeit
- 2.4 Ziel und Zweck des Normensystems und der Unabhängigkeit
- 3. Gefährdung der Unabhängigkeit
- 3.1 Befangenheit, Unbefangenheit und Besorgnis der Befangenheit
- 3.2 Risiken, die eine Besorgnis der Befangenheit begründen
- 3.2.1 Eigeninteresse
- 3.2.2 Selbstprüfung
- 3.2.3 Interessenvertretung
- 3.2.4 Persönliche Vertrautheit
- 3.3 Ausweitung der Ausschlusstatbestände auf das Netzwerk des Abschlussprüfers
- 4. Schutzmaßnahmen
- 5. Prüfung und Dokumentation der Unabhängigkeit
- 5.1 Prüfung und Überwachung der Unabhängigkeitsregelungen
- 5.2 Dokumentation der Unabhängigkeit
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Berufsgrundsätze des Abschlussprüfers und deren Ausnahmen, insbesondere den Grundsatz der Unabhängigkeit. Sie beleuchtet die Bedeutung der Unabhängigkeit im Rahmen der Abschlussprüfung und untersucht die Risiken, die die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers gefährden können. Die Arbeit fokussiert auf die Ausweitung der Ausschlusstatbestände auf das Netzwerk des Abschlussprüfers und erörtert entsprechende Schutzmaßnahmen.
- Berufsgrundsätze des Abschlussprüfers
- Unabhängigkeit und Unparteilichkeit
- Gefährdungsfaktoren der Unabhängigkeit
- Schutzmaßnahmen zur Wahrung der Unabhängigkeit
- Prüfung und Dokumentation der Unabhängigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Kapitel 2 definiert den Begriff der Unabhängigkeit und grenzt diesen von der Unparteilichkeit ab. Es wird zudem auf die Ziele und den Zweck des Normensystems im Hinblick auf die Unabhängigkeit eingegangen. Kapitel 3 untersucht die Gefährdung der Unabhängigkeit durch verschiedene Risikofaktoren, darunter Eigeninteresse, Selbstprüfung, Interessenvertretung und persönliche Vertrautheit. Kapitel 4 betrachtet verschiedene Schutzmaßnahmen, die der Wahrung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers dienen. Kapitel 5 befasst sich mit der Prüfung und Dokumentation der Unabhängigkeitsregelungen.
Schlüsselwörter
Abschlussprüfer, Berufsgrundsätze, Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Risikofaktoren, Eigeninteresse, Selbstprüfung, Interessenvertretung, Persönliche Vertrautheit, Schutzmaßnahmen, Prüfung, Dokumentation.
- Citar trabajo
- Adis Causevic (Autor), 2013, Berufsgrundsätze des Abschlussprüfers und deren Ausnahmen: Unabhängigkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273617