Historische Erklärungsmodelle für die Entstehung der Genera


Dossier / Travail de Séminaire, 2011

16 Pages, Note: 1


Extrait


Inhaltsangabe

I Allgemeines

II Historische Erklärungsmodelle für die Entstehung der Genera
II.1 Sexus-Unterschied als primäre Ursache der Genusdifferenzierung
II.2 Sexus als sekundärer Genusaspekt

III Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

I Allgemeines

Beginnen möchte ich mit einigen allgemeinen Überlegungen zum Verhältnis von Genus und Sexus. Wie allgemein bekannt ist, handelt es sich beim Sexus, dem natürlichen Geschlecht um eine Kategorie, die sich auf einen außersprachlichen Aspekt bezieht. Dem Sexus nach unterscheidet man „männliche“ und „weibliche“ Wesen. Das Genus hingegen steht für eine grammatische Kategorie, die alle Substantive des Deutschen in drei Klassen - Maskulinum/Femininum/Neutrum - teilt. Im Unterschied zu den grammatischen Kategorien „Numerus“ und „Kasus“ ist das „Genus“ eine Wortkategorie. Das heißt, dass alle Substantive im Deutschen „unabhängig vom Satz ein bestimmtes grammatisches Geschlecht besitzen“.1 Die übrigen deklinierbaren Wortarten: Artikel, Adjektive und einige Pronomen kongruieren im Satz mit dem Bezugssubstantiv, indem sie Kasus-, Numerus- und Genusform dieses Substantivs annehmen. Das Genus der Substantive kommt vor allem an der Form der vom Substantiv abhängigen Wörter zum Ausdruck. Bei einigen abgeleiteten Substantiven ist das Genus auch an Suffixen erkennbar (-heit, -keit).

Wenn wir das Genus und den Sexus auf die Saussuresche Terminologie beziehen würden, so würde das Genus dem SIGNIFIANT, der Sexus dagegen dem SIGNIFIÉ entsprechen.2 Die Natur der Genus-Sexus-Beziehungen ist aber so, dass der Sexus nur eine von mehreren SIGNIFIÉ-Aspekten des Genus ist. Ein 1:1-Verhältnis von Form und Bedeutung gibt es hier nicht. Das ergibt sich schon daraus, dass die meisten Substantive kein natürliches Geschlecht haben, sondern ihnen mehr oder weniger zufällig ein Genus zugewiesen werden muss. Und sogar bei Personenbezeichnungen, bei denen einige linguistische Forscher eine eindeutige biologische Motivation vermuten, entspricht das Genus dem natürlichen Geschlecht nicht immer: das Weib, das Kind, die Memme usw.

Die Suche nach der möglichen Bedeutung der grammatischen Kategorie „Genus“ hat zu unzähligen Auseinandersetzungen zwischen Linguisten geführt. In der Sprachgeschichte z. B. ist die Frage nach der Genusentstehung in der deutschen Sprache in den Rang der sogenannten „Huhn-Ei“ -Frage geraten. Im nächsten Kapitel wird versucht, die Debatten um die Genusentstehung näher zu erläutern.

II Historische Erklärungsmodelle für die Entstehung der Genera

Die Frage, unter welchen Bedingungen die grammatische Kategorie in der deutschen Sprache entstanden ist, wird in der historisch orientierten Sprachtheorie und Sprachwissenschaft immer wieder gestellt. Warum einige Substantive im Deutschen Maskulina, die anderen aber Feminina oder Neutra sind, können uns die Linguisten bis heute nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Muttersprachler der deutschen Sprache ordnen das Genus den Substantiven intuitiv zu. Ausländer probieren, sich einige Prinzipien der Genuszuweisung anzueignen, und Sprachwissenschaftler versuchen, ein Erklärungsmodell für die Entstehung der Genera zu entwerfen, können aber leider bis heute das Phänomen nicht eindeutig erklären. Hauptsächlich unterscheidet man in der Forschungsliteratur zwei gegensätzliche Erklärungsversuche.

II.1 Sexus-Unterschied als primäre Ursache der Genusdifferenzierung

Einerseits wurde behauptet, dass der Sexusunterschied die primäre Ursache der Genus- Differenzierung sei, also dass das Genus-System dank der schon vorhandenen Sexus- Unterscheidung entstand. Durch Personifizierung waren alle Nomen weiblich oder männlich, das Genus-System entstand erst später, auf das Sexus-System bezogen. Als Urvater dieser Theorie gilt Protagoras; er soll wohl als erster die Kategorien maskulin, feminin und unbelebt als „Kennzeichnungen für Substantive verwendet und Genus mit Sexus gleichgesetzt haben“.3 Dabei hat er sich nicht gescheut, das seinen philosophischen Vorstellungen nicht entsprechende Genus einfach zu korrigieren. So mussten z. B. die einst femininen Wörter „Helm“ und „Zorn“ seiner Ansicht nach ein passenderes maskulines Genus bekommen.4 Zu Beginn der 1770er-Jahre gewinnt die durch die in der Philosophie, Literatur und Sprachwissenschaft herrschenden romantischen Stimmungen ideologisch beeinflusste5 Genustheorie im deutschen Raum immer mehr an der Popularität. Die dogmatische Denkweise verliert zu Gunsten einer historisch-kritischen an Bedeutung. Es wird überall nach einem rationalen Kern gesucht. Der Mensch selbst, nicht der allmächtige Gott, und die Gesetze der Natur, nicht Wunder oder Magie, stehen jetzt im Zentrum von allen Wissenschaften. So sucht auch der Philosoph, Theologe und Schriftsteller J. G. Herder eine natürliche Erklärung für die Entstehung der Sprache. In seinem theoretischen Aufsatz „Über den Ursprung der Sprache“ versucht er, die These, dass die Sprache dem Menschen von Gott gegeben war, zu widerlegen, indem er „die ganze Bauart der Sprache“ in der „Entwicklungsweise“ des Geistes eines Menschen, in der „Geschichte seiner [menschlicher] Entdeckungen“ sah.6 Bei der Entstehung der Sprache hat der Mensch seine Gefühle und Erlebnisse auf die Gegenstände der Außenwelt übertragen und sie entsprechend seinen persönlichen Innenansichten charakterisiert:

„Indem der Mensch aber alles auf sich bezog: indem alles mit ihm zu sprechen schien, und würklich für oder gegen ihn handelte: indem er also mit oder dagegen Theil nahm, liebte oder haßte, und sich alles Menschlich vorstellte; alle diese Spuren der Menschlichkeit druckten sich auch in die ersten Namen! Auch sie sprachen Liebe oder Haß, Fluch oder Segen, Sanftes oder Widrigkeit und insonderheit wurden aus diesem Gefühl in so vielen Sprachen die Artikel! Da wurde Alles Menschlich, zu Weib und Mann personificirt; überall Götter, Göttinnen, handelnde, bösartige oder gute Wesen! Der brausende Sturm, und der süße Zephyr, die klare Wasserquelle und der mächtige Ocean - ihre ganze Mythologie liegt in den Fund-Gruben […] der alten Sprachen, und das älteste Wörterbuch war so ein tönendes Pantheon, ein Versammlungssaal beider Geschlechter, als den Sinnen des ersten Erfinders die Natur.“7

Die gleiche Auffassung vertritt auch der deutsche Sprachtheoretiker und Lexikograph J. Ch. Adelung. Er ist genauso wie Herder davon überzeugt, dass die Entstehung der Sprache keinen göttlichen Ursprung haben kann und alleinige Schöpfung der ´Menschenhände` ist:

„Was ist ungereimter, als leblosen Dingen ein Geschlecht zu geben, abstracte Begriffe als Personen eines gewissen Geschlechtes darzustellen? Da diese Vorstellungsart […] die Vielgötterey nicht allein veranlasset, sondern so viele Jahrhunderte mächtig unterstützet hat, sollte man da wohl noch glauben können, daß die menschliche Sprache ein Werk der Gottheit sey? Müßte nicht der Schöpfer das edelste Werk seiner Hände [den Menschen] vorsetzlich zu den gröbsten Irrthümern verleitet, und ihm die Vielgötterey, den größten Unsinn worauf der menschliche Verstand nur verfalten kann, gleichsam selbst in Herz und Mund geleget haben? Wer will es nun noch wagen, den ersten Ursprung der Sprache unmittelbar von Gott herzuleiten?“8

Es ist hervorzuheben, dass die grammatische Kategorie „Genus“ unter dem Einfluss der romantischen Sprachauffassung als Metapher verstanden wurde, die dazu noch bestimmte „poetisch-ästhetische“ Qualität aufweisen sollte. Diese Ansicht, so J. A. Bär, „die sich zuvor u. a. bei Schlegel, Bernhardi und Schelling findet, lässt jenen engen Bezug der Sprachtheorie und Sprachwissenschaft zur Poetik erkennen, der charakteristisch für die deutsche Romantik ist.“9

Eine entsprechende Erklärung der Genusentstehung im Deutschen findet man auch bei einem der Gründerväter der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft, bei Jacob Grimm:

„…wenn dem wurm männliches, der fliege weibliches geschlecht beigelegt wird, so kann sich das nicht auf beobachtung des natürlichen gründen. Denn an diesen thieren tritt bei oberflächlicher anschauung kein geschlecht hervor, genauere aufmerksamkeit wird leicht beide entdecken, doch dem gewönlichen sprachgebrauch muß es gleichgültig scheinen, sie mit naturhistorischer schärfe zu bezeichnen. Ohne rücksicht darauf hat also die sprache dem wurm und der fliege ein bestimmtes geschlecht gegeben, wie sie es dem asch und der buche zugetheilt hat. Noch mehr, sie hat das nämliche nicht bloß bei allen lebenden, werdenden und wachsenden wesen gethan, sondern auch bei todten, unsinnlichen gegenständen; bei den abstractesten, übersinnlichsten begriffen. [...] Das grammatische Genus ist demnacheine in der phantasie der menschlichen sprache entsprungene ausdehnung des natürlichen auf alle und jede gegenstände. Durch diese wunderbare operation haben eine menge von ausdrücken, die sonst todte und abgezogene begriffe enthalten, gleichsam leben und empfindung empfangen, und indem sie von dem wahren geschlecht formen, bildungen, flexionen entlehnen, wird über sie ein die ganze sprache durchziehender reiz von bewegung und zugleich bindender verknüpfung der redeglieder unvermerkt ausgegoßen.“10

In seiner Deutschen Grammatik hat J. Grimm nicht nur die Entstehungshypothese des grammatischen Geschlechts ausgearbeitet, sondern auch die Rangfolge von Maskulinum, Femininum und Neutrum bestimmt. Seiner Meinung nach erscheint das Maskulinum als das „lebendigste, kräftigste und ursprünglichste“11 Genus, das Femininum hingegen als das „spätere, kleinere, weichere, stillere und das leidende“12. Die Beweise dafür sucht er in verschiedenen Bereichen der Sprache: Phonetik, Morphologie, Syntax, Semantik und Lexik. Aber aus den 13 Punkten seiner ausführlichen Argumentation sind nur 2 ernst zu nehmen.13 Erstens, dass aus Maskulina häufiger Feminina moviert werden (herr - herrin, könig - königin) als umgekehrt. Die Fälle, in denen umgekehrt aus Feminina Maskulina moviert werden (witwe - witwer, katze - kater), erscheinen für ihn „selten und schwierig“ und sind daher „besonderer aufmerksamkeit werth“14. Zweitens, dass die movierten Feminina „sich zu keiner weitern Ableitung hergeben“. So kann aus „dichter - dichterisch“ gebildet werden, aus „dichterin - *dichterinnisch“ aber nicht.

Wenn wir bei der Entstehung und Rangbestimmung von Maskulina und Feminina in der Grimmschen Theorie noch eine logische Erklärung finden können, so gibt es diese beim Neutrum nicht. Hat es dem Urmenschen bei der Bildung des Neutrums an Personifizierungskraft gefehlt? Oder, wenn der Mensch bei der Entstehung der Sprache alles auf sich bezogen hatte, sollte es auch menschliche Wesen geben, die sich mit keinem der beiden natürlichen Geschlechter identifizieren konnten, also einem neutralen Sexus entsprachen. Das wäre die Logik, die der J. Grimms Hypothese eigen ist. Und tatsächlich begründet J. Grimm die Entstehung des Neutrums auf ähnliche Weise:

„Es scheint bedenklich, ob man auch schon dem neutrum, [...] natürlichen anfang zuschreiben könne, mit andern worten, ob sein ursprung in dem begriff von foetus oder proles lebendiger geschöpfe gesucht und daraus eine übertragung auf andere wörter geleitet werden dürfe? Ich bin dazu geneigt, weil ich mir sonst die entstehung des grammatischen neutrums gar nicht zu erklären weiß…“15

Dass es sich bei solchen Wörtern wie das Kind, das Kalb oder das Lamm um „die unentwicklung des geschlechts“16 handelt, kann noch nachvollzogen werden. Wie sieht es dann mit Wörtern Weib oder Mädchen (ahd. dat wiht neutr.) aus? Drücken diese Wörter „das erzeugte, gewirkte, stoffartige, generelle, unentwickelte oder collective“17 aus? Sicher nicht. Warum sie aber ein neutrales Genus haben, scheint selbst J. Grimm „schwer zu erklären“.18 Die Erklärung für dieses sprachliche Phänomen sucht er in dem eventuellen generischen Gebrauch dieser Wörter. „Sollten diese [weib, wiht] früher nicht auch zugleich auf maskulina bezüglich gewesen und nur allmälich auf femenina beschränkt worden sein?“19 - fragt sich J. Grimm. Ein Beweis dafür könnte laut J. Grimm in der Analogie der semantischen Entwicklung des Wortes daz huon liegen, unter welchem anfänglich nur pullus (Kücken) und erst später auch gallina (Weibchen) verstanden wird.20 Diese Annahme wird aber in dem DWB widerlegt, „weil weib niemals als allgemeinbegriff über alle geschlechter geht“.21

[...]


1 Schmidt, W.: Grundfragen der deutschen Grammatik. Eine Einführung in die funktionale Sprachlehre. Volk und Wissen volkseigener Verlag: Berlin 1967, S. 93.

2 Linke, A./Nussbaumer, M./Portmann, P. R.: Studienbuch Linguistik. 5., erweiterte Auflage. Niemeyer: Tübingen 2004, S. 30-31.

3 Leiss, E.: Genus und Sexus. Kritische Anmerkungen zur Sexualisierung von Grammatik. In: Sprache - Genus/Sexus. Hrsg. von Heinz Sieburg. Frankfurt/Main u. a., Lang 1997, S. 339.

4 Vgl. ebd., S. 339.

5 Vgl. Leiss, E. (ebd.). Sie spricht davon, dass die Genustheorien von Grimm, Adelung und Humboldt dem Zeitgeist völlig entsprachen und durch diesen Zeitgeist auch bewirkt waren. „Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte es zu den Lieblingsthemen, über das Wesen des Weiblichen zu spekulieren. Die Frauen waren plötzlich der Lieblingsgegenstand der Anthropologie, ebenso wie im übrigen die sogenannten Rassen und der sogenannte Nationalcharakter.“ (S. 338)

6 Herder, J. G.: Über den Ursprung der Sprache. Hrsg. von C. Träger. Berlin, Akademie-Verlag 1959, S. 42.

7 Ebd., S. 43-44.

8 Adelung, J. Chr.: Versuch einer Geschichte der Cultur des menschlichen Geschlechts. Mit einem Anhang vermehrt. Leipzig, bei Christian Gottlieb Hertel 1782, S. 16. (online-Version bei der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: http://vd18-proto.bibliothek.uni-halle.de/de-ulbsa- vd18/content/pageview/9743988.)

9 Bär, J. A.: Genus und Sexus. Beobachtungen zur sprachlichen Kategorie „Geschlecht“. In: Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Hrsg. von K. M. Eichhoff-Cyrus. Mannheim u. a., Thema Deutsch 5, 2004, S. 163.

10 Grimm, J.: Deutsche Grammatik 3. Hrsg. Von E. Feldbusch und L. E. Schmitt, besorgt durch G. Rothe und E. Schröder. Hildesheim u. a., Olms-Weidmann 1989, S. 342-343.

11 Ebd., S. 309.

12 Ebd., S. 357.

13 Vgl. ebd., S. 309-311. Seine Überlegung, dass Maskulinum der Femininum vorrangig ist, belegt er mit subjektiv-emotionellen, metaphorischen Vorstellungen und Eigenempfindungen: So z. B. sind für ihn die konsonantischen Endungen bei Maskulina „spröder“ und „männlich“, weil sie ihre Wortform „streng enthalten“ können. Die feminine a-Endung erscheint für ihn hingegen als „weich“ und „weiblich“ und ist deswegen nichts anderes als „eine milderung der spröderen männlichen“. Oder die kurzen Vokale im Auslaut bei Maskulina sind für Grimm ohne Zweifel „älter und edler“, als „die von ihnen abhängigen langen“ Vokale bei Feminina. usw.

14 Ebd., S. 338.

15 Grimm J.: Deutsche Grammatik 3. Olms-Weidmann 1989, S. 314.

16 Ebd., S. 312.

17 Ebd., S. 357.

18 Ebd., S. 320.

19 Ebd., S. 321.

20 Vgl. ebd., S. 321.

21 Vgl. J. A. Bär: Genus und Sexus. Thema Deutsch 5, 2004, S.165. 7

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Historische Erklärungsmodelle für die Entstehung der Genera
Université
Otto-von-Guericke-University Magdeburg  (Germanistik)
Cours
Einführung in die Feministische Sprachwissenschaft
Note
1
Auteur
Année
2011
Pages
16
N° de catalogue
V274061
ISBN (ebook)
9783656662426
ISBN (Livre)
9783656662402
Taille d'un fichier
656 KB
Langue
allemand
Mots clés
Feministische Sprachwissenschaft, Sexus, Genus
Citation du texte
Natalja Groo (Auteur), 2011, Historische Erklärungsmodelle für die Entstehung der Genera, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274061

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