Obwohl Christa Wolf betonte, ihr „Grundthema“ sei „nicht die Teilung Deutschlands“, sondern die Frage „Wie kommt es, daß Menschen auseinandergehen müssen?“ wurde ihre Erzählung „Der geteilte Himmel“ dennoch häufig ausschließlich unter dem gesellschaftspolitischen Gesichtspunkt rezensiert. Auch die Erzählung „Die Geschwister“ von Brigitte Reimann, die im gleichen Jahr wie „Der geteilte Himmel“ erschien, stellte damals eine der bedeutendsten literarischen Umsetzungen des Problems dar. Doch inwiefern gleichen und unterscheiden sich die beiden Erzählungen inhaltlich? Wie kommt es zum Konflikt und der anschließenden Entzweiung und wie gehen die Figuren mit der Trennung um?
Um diese Fragen beantworten zu können, soll in einem ersten Schritt herausgearbeitet werden, was die beiden männlichen Protagonisten, Manfred in „Der geteilte Himmel“ und Uli in „Die Geschwister“, zur Flucht in den Westen treibt. Dazu muss zunächst geklärt werden, aus welcher Perspektive die beiden Figuren dargestellt sind. Anschließend sollen Manfred und Uli vergleichend charakterisiert und infolgedessen ihr Werdegang, die Ausbildung und ihre Einstellung zur Arbeit genauer untersucht werden. Auch das Verhältnis zu ihren Eltern und die davon geprägte Einstellung zum Sozialismus und der Partei müssen als mögliche Faktoren für die Entscheidung zur Flucht
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung von Manfred und Ulrich in den Erzählungen
- Wie kommt es zur Entscheidung zur Republikflucht?
- Werdegang, Ausbildung und Arbeit
- Das Verhältnis zu den Eltern, zum Sozialismus und der Partei
- Wie kommt es zur Entzweiung?
- Zerwürfnis zwischen den Geschwistern Uli und Elisabeth
- Trennung von Manfred und Elisabeth in „Der geteilte Himmel“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beschäftigt sich mit der Darstellung der Republikflucht aus der DDR und den Folgen für die Beteiligten in der DDR-Literatur. Er vergleicht Christa Wolfs „Der geteilte Himmel“ mit Brigitte Reimanns Erzählung „Die Geschwister“.
- Analyse der Figuren und ihrer Entscheidungen zur Republikflucht
- Untersuchung der Gründe für die Entzweiung zwischen den Protagonisten und ihren Familien
- Vergleich der beiden Erzählungen in Bezug auf ihre Darstellung der DDR-Gesellschaft und der politischen Situation
- Herausarbeitung der literarischen Mittel, die die Autoren zur Darstellung der Thematik verwenden
- Rezeption der beiden Werke in der DDR-Literaturkritik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Situation der deutschen Teilung und die Fluchtbewegung aus der DDR. Sie stellt die Werke von Christa Wolf und Brigitte Reimann als wichtige literarische Auseinandersetzungen mit dieser Thematik vor.
Das zweite Kapitel widmet sich der Darstellung der männlichen Protagonisten Manfred in „Der geteilte Himmel“ und Uli in „Die Geschwister“. Es beschreibt sie als Begabte, die durch die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in der DDR enttäuscht werden.
Kapitel drei analysiert die Gründe für die Entscheidung zur Republikflucht. Es untersucht den Werdegang, die Ausbildung und die berufliche Situation der beiden Protagonisten. Auch das Verhältnis zu den Eltern und die Einstellung zum Sozialismus und der Partei werden als mögliche Faktoren für die Fluchtentscheidung betrachtet.
Im vierten Kapitel geht es um die Entzweiung zwischen den Protagonisten und ihren Partnerinnen. Es wird untersucht, wie die Figuren mit der Trennung umgehen und diese verarbeiten.
Schlüsselwörter
Republikflucht, DDR-Literatur, Christa Wolf, Brigitte Reimann, „Der geteilte Himmel“, „Die Geschwister“, Entzweiung, politische Verhältnisse, Sozialismus, Familienkonflikte, Fluchtmotive, Enttäuschung, gesellschaftliche Verhältnisse.
- Citar trabajo
- Sabrina Rutner (Autor), 2012, Republikflucht und Folgen für die DDR-Literatur. Ein Vergleich von Christa Wolfs „Der geteilte Himmel“ mit Brigitte Reimanns „Die Geschwister“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274089