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Finanzkrisen verstehen! Minskys Theorie der finanziellen Instabilität und ihre Anwendung auf die Finanzkrise von 2007

Titre: Finanzkrisen verstehen! Minskys Theorie der finanziellen Instabilität und ihre Anwendung auf die Finanzkrise von 2007

Thèse de Bachelor , 2013 , 41 Pages , Note: 1,0

Autor:in: Patrick Voßkamp (Auteur)

Economie politique - Finances
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2008 fragte Queen Elizabeth II aufgrund der Krise in einer Ansprache an die Nation: „Why did nobody see it coming?“. Zeitgleich sprachen Praktiker, Journalisten und Ökonomen weltweit von einem Minsky-Moment. Nicht ohne Grund entfachten Diskussionen über Hyman P. Minskys Theorie. Dieser veröffentlichte bereits 1982, in Anlehnung an die Große Depression von 1929, eine Aufsatzsammlung mit dem Titel „Can ‚It‘ happen again?“. In dieser entwickelt er die Finanzmarktinstabilitätshypothese (FIH), welche besagt, dass dem Kapitalismus gerade in prosperierenden Zeiten eine Tendenz zur Instabilität innewohnt und es somit wieder zu Finanzkrisen und infolgedessen zu Wirtschaftskrisen kommen könne. In Minskys Worten ausgedrückt: „Stability is destabilizing“. Es ist also kein Wunder, dass seine Werke zu Beginn der Finanzkrise zeitweise für 2000 Dollar gehandelt wurden.
Wenngleich die Geschichte des Kapitalismus von zahlreichen Finanzkrisen begleitet wurde, dürften diese im Analyserahmen der Neoklassik nur bei exogenen Schocks auftreten, da unregulierte Märkte sich ansonsten selbst-korrigierend im Gleichgewicht befinden. Krisen auf dem Finanzmarkt sind im Rahmen der Effizienzmarkthypothese theoretisch nicht vorgesehen. Im Gegensatz zur gleichgewichtsorientierten Neoklassik, in der Kreditgeld und Finanzinstitutionen keine bedeutsame Rolle spielen, entwickelt Minsky ein zyklisches Modell, das Kreditbeziehungen, Finanzinstitutionen, Innovationen und Unsicherheit in die Analyse des Kapitalismus zu integrieren versucht. Eine Betonung liegt dabei auf den unterschiedlichen Finanzierungsstrukturen der Wirtschaftsakteure sowie der Rolle von Finanzmärkten, welche einen Einfluss auf die Realwirtschaft haben. Damit befindet sich Minsky in Tradition klassischer Ökonomen die Wirtschaftskrisen auf Finanzmarktprobleme und vor allem Kreditzyklen zurückführten.

Die vorliegende Arbeit wendet Minskys Hypothese auf die Finanzkrise von 2007 an. Zwar wurden viele wichtige Krisenursachen diskutiert: Deregulierung, Gier, Irrationalität, eine Liquiditätsschwemme, Leistungsbilanzungleichgewichte sowie eine lockere Geldpolitik. Sie weisen aber, im Gegensatz zu Minskys Theorie, nicht auf einen systemischen Charakter der Krise hin. Die Analyse der Finanzkrise wird sich dabei auf die Entwicklungen in den USA, wo sie ihren Anfang nahm, konzentrieren. Die These der vorliegenden Arbeit ist, dass Minskys Theorie in leichter Abwandlung die Finanzkrise erklären und zu einem tieferen Verständnis helfen kann.

Extrait


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Die theoretischen Grundlagen der Finanzmarktinstabilitätshypothese
    • Minskys Interpretation von Keynes
      • Das „Wall Street Paradigma"
      • Die Rolle der fundamentalen Unsicherheit
      • Portfoliowahl und Liquiditätspräferenz
      • Die Theorie der Investition
    • Die Finanzierungsstruktur ökonomischer Akteure
    • Die Rolle von Finanzinstitutionen
      • Schumpeters Theorie wirtschaftlicher Entwicklung
      • Die Theorie des endogenen Geldangebots
      • Finanzinnovationen und Money Manager-Kapitalismus
  • Die Hypothese finanzieller Instabilität
    • Expansionsphase
    • Kontraktion
    • Implikationen für die Wirtschaftspolitik
      • Big Government
      • Big Bank und Finanzmarktregulierung
    • Grenzen der Wirtschaftspolitik
  • Die Anwendung auf die Finanzkrise von 2007
    • Das Wirtschaftsmodell bis in die 1970er Jahre
    • Die Entfaltung des Money Manager-Kapitalismus
    • Die US-Finanzkrise aus Sicht von Minsky
  • Fazit
  • Literaturverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Finanzmarktinstabilitätshypothese von Hyman P. Minsky und deren Anwendung auf die Finanzkrise von 2007. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Minskys Theorie zu erläutern und zu zeigen, inwiefern sie die Finanzkrise erklären kann.

  • Die Interpretation von Keynes durch Minsky und die daraus resultierende Finanzmarktinstabilitätshypothese
  • Die Rolle von Finanzinnovationen und dem Money Manager-Kapitalismus in der Entstehung von Finanzkrisen
  • Die Bedeutung von Erwartungen und Unsicherheit für die Stabilität des Finanzsystems
  • Die Implikationen von Minskys Theorie für die Wirtschaftspolitik
  • Die Anwendung der Finanzmarktinstabilitätshypothese auf die US-Finanzkrise von 2007

Zusammenfassung der Kapitel

Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der theoretischen Grundlagen von Minskys Finanzmarktinstabilitätshypothese. Hierbei wird zunächst Minskys Interpretation von Keynes erläutert, die sich insbesondere auf das "Wall Street Paradigma" und die Rolle der fundamentalen Unsicherheit konzentriert. Anschließend werden die Finanzierungsstrukturen ökonomischer Akteure und die Bedeutung von Finanzinstitutionen im Hinblick auf Finanzinnovationen und Geldschöpfung dargelegt.

Im dritten Kapitel wird die Finanzmarktinstabilitätshypothese selbst vorgestellt. Hierbei wird die Entwicklung des Finanzsystems in einer Expansionsphase, in der sich das System zu mehr Fragilität entwickelt, und in einer Kontraktionsphase, die zu einer Finanzkrise führt, analysiert. Außerdem werden die Implikationen von Minskys Theorie für die Wirtschaftspolitik, insbesondere die Rolle des Staates und der Zentralbank, sowie die Grenzen der Wirtschaftspolitik dargestellt.

Das vierte Kapitel widmet sich der Anwendung von Minskys Theorie auf die Finanzkrise von 2007. Hierbei wird die Entwicklung des Wirtschaftsmodells bis in die 1970er Jahre, die Entfaltung des Money Manager-Kapitalismus und die US-Finanzkrise aus Sicht von Minsky analysiert.

Schlüsselwörter

Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Finanzmarktinstabilitätshypothese, Hyman P. Minsky, Finanzkrise, Finanzinnovationen, Money Manager-Kapitalismus, Erwartungen, Unsicherheit, Wirtschaftspolitik, Staat, Zentralbank, US-Finanzkrise, Immobilienmarkt, Subprime-Kredite, Asset Backed Securities, Collateralized Debt Obligations, Leverage, Liquiditätspräferenz, Kreditklemme, Schuldendeflation, Fragilität des Finanzsystems, Wirtschaftswachstum, Geldpolitik, Geldmenge, Finanzmarktregulierung.

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Résumé des informations

Titre
Finanzkrisen verstehen! Minskys Theorie der finanziellen Instabilität und ihre Anwendung auf die Finanzkrise von 2007
Université
University of Bayreuth
Note
1,0
Auteur
Patrick Voßkamp (Auteur)
Année de publication
2013
Pages
41
N° de catalogue
V274328
ISBN (ebook)
9783656671626
ISBN (Livre)
9783656671619
Langue
allemand
mots-clé
Immobilienkrise Finanzkrise Minsky Subprime Finanzmarkt Keynes Spekulation Keynesiansmus Behavioral Finance Wirtschaft
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Citation du texte
Patrick Voßkamp (Auteur), 2013, Finanzkrisen verstehen! Minskys Theorie der finanziellen Instabilität und ihre Anwendung auf die Finanzkrise von 2007, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274328
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