Eine Welt ohne nationalstaatliche Grenzen, mit einer Weltregierung, einem Weltparlament und einer Weltgesellschaft - könnte dies eine Antwort auf die Probleme sein, welche die Globalisierung in den einzelnen Staaten hervorruft? Welcher Institutionen und Mechanismen bedarf es, um grenzüberschreitende Entwicklungen politisch zu regeln und demokratisch zu gestalten? Staaten und auch nichtstaatliche Akteure können sich zunehmend immer weniger von Ereignissen, die in anderen Teilen der Welt stattfinden, abkoppeln oder diese gar ignorieren. Es entstehen tiefgreifendere Beziehungen zwischen einzelnen Nationen, weltweit tätigen Unternehmen und selbst zwischen den zivilen Gesellschaften entwickeln sich engere Verbindungen. Umweltverschmutzungen, wie etwa der hohe Ausstoß von CO2 Gas in einem Staat, betreffen nicht nur das jeweilige Land sondern beeinflussen das gesamte Weltklima. Ökonomische Krisen, die z.B. durch Bilanzbetrug großer Unternehmen hervorgerufen werden, haben aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen Vernetzung Einfluss auf die globalen Finanz– und Absatzmärkte. Kriminalität organisiert sich heutzutage via Internet ebenfalls global und kann daher nicht mehr von einem Staat allein sondern nur noch durch internationale Regelungen bekämpft werden. Das sind einige Beispiele, die illustrieren, dass Nationalstaaten sich nicht mehr von internationalen Entwicklungstrends abschotten können und nach neuen Wegen des Regierens suchen müssen. Die vorliegende Seminararbeit soll einen Überblick über die in der Wissenschaft diskutierten Ansätze zur Entschärfung globalisierungsbedingter Demokratiedefizite geben. Im Vorfeld muss geklärt werden, welche Entwicklungen der Begriff Globalisierung umschreibt und welche Folgen dieser Trend auf das internationale Staatensystem hat. Besonders hervorgehoben werden dabei die Auswirkungen auf die Demokratie in den Nationa lstaaten. Der Hauptteil der Arbeit befasst sich im Anschluss daran mit den verschiedenen Ansätzen, die zu einer Stärkung der Demokratie in einer globalisierten Welt beitragen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Globalisierung
- Befunde zur Globalisierung
- Die Entwicklung der Globalisierung
- Globalisierung - eine Krise für die Politik und die Demokratie
- Welche Wählerschaft gilt als Adressat der Politik?
- Wem gegenüber müssen sich Politiker rechtfertigen und verantworten?
- Welche Auswirkungen hat die Globalisierung auf die Legitimität von politischen Entscheidungen?
- Optionen zur Entschärfung globalisierungsbedingter Demokratiedefizite
- Konzept der Global Governance
- Ziele von Global Governance
- Zentrale Akteure der Global Governance Architektur
- Kritik und Resümee
- Politiknetzwerke als Form der Kooperation
- Was sind globale Politiknetzwerke?
- Funktionen globaler Politiknetzwerke
- Probleme globaler Politiknetzwerke
- Resümee
- Weitere Möglichkeiten zur Stärkung der Demokratie
- Reparlamentarisierung
- Kosmopolitische Demokratie
- Die Föderale Weltrepublik
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Herausforderungen der Globalisierung für die Demokratie und erkundet verschiedene Optionen zur Bewältigung der dadurch entstehenden Demokratiedefizite.
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf das internationale Staatensystem
- Die Erosion der "internen Souveränität" von Staaten durch Globalisierung
- Das Konzept der Global Governance als Lösungsansatz
- Die Rolle von Politiknetzwerken in einer globalisierten Welt
- Möglichkeiten zur Stärkung der Demokratie in einer globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Problematik der Globalisierung für die Demokratie und stellt die Zielsetzung der Arbeit vor. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Globalisierung, beleuchtet die Entwicklungen und analysiert die Folgen für das internationale Staatensystem. Kapitel 3 widmet sich der Frage, inwiefern die Globalisierung eine Krise für die Politik und die Demokratie darstellt. Das vierte Kapitel untersucht verschiedene Optionen zur Entschärfung globalisierungsbedingter Demokratiedefizite, darunter das Konzept der Global Governance, Politiknetzwerke und weitere Möglichkeiten zur Stärkung der Demokratie.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Demokratiedefizite, Global Governance, Politiknetzwerke, Reparlamentarisierung, Kosmopolitische Demokratie, Föderale Weltrepublik, Internationale Beziehungen, Internationale Organisationen, Staatensystem, Souveränität, Legitimität.
- Citation du texte
- Ellen Dietzsch (Auteur), 2003, Optionen zur Entschärfung globalisierungsbedingter Demokratiedefizite, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27436