"Seit dem letzten Basel-III-Monitoring zum Stichtag 30. Juni 2012 ist der prognostizierte Bedarf an hartem Kernkapital bei vollständiger Implementierung von Basel III für die deutschen Großbanken weiter gesunken - und zwar von rund 32 auf 14 Milliarden Euro. […] Die regulatorischen Kernkapitalquoten der deutschen Großbanken sind stabil und reichen von zehn bis 18 Prozent" (MANAGER MAGAZIN ONLINE, 2013, Auslassung durch den Autor)
Mit diesen Angaben zur Umsetzung der im Rahmen der Bankenregulierung geforderten Kapitalquoten wird Bafin-Chefin Elke König in einem Artikel des Manager Magazins Online am 28.05.2013 zitiert. Um diesen Quoten Bedeutung zu verleihen, sei an den eigentlichen Zweck des Finanzsektors erinnert. Das originäre Bankengeschäft besteht darin, finanzielle Mittel von Kleinanlegern (Privatkunden), welche ihr Geld sparen wollen, an größere Kreditnehmer (Unternehmen), die dieses wiederum sinnvoll investieren können, zu transferieren. Dieser berühmte Prozess der Finanzintermediation beruht jedoch essentiell auf einem Hebeleffekt, da die zu transferierenden Finanzmittel für die vermittelnde Bank Fremdkapital darstellen. Aus dieser Gegebenheit resultiert die traditionell geringe Eigenkapitalquote von Finanzinstituten, welche bisweilen wesentlich niedriger lag als im Zitat genannt. Fallen die Forderungen auf der Aktivseite einer Bankbilanz folglich aus, entstehen der betroffenen Bank schnell Probleme bei der Tilgung der Verbindlichkeiten auf der Passivseite und ein Bankrott wird nunmehr wahrscheinlicher. Sind derart gestresste Banken zusätzlich stark im globalen Finanzsystem vernetzt oder schlicht zu groß, um im System unbedarft die Insolvenz zu durchlaufen, kann es schnell zu einem Kollaps des globalen Bankensektors kommen, wie seit der jüngsten Finanzkrise nach 2008 unlängst bewiesen. Bemühungen der internationalen Bankenregulierung das Geschäftsmodell des Finanzsektors weniger anfällig für solche Krisen zu machen existieren schon seit längerem. In dieser Arbeit sollen die jüngsten Regelungen des Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (Basel Committee on Banking Supervision - BCBS), schlicht Basel III genannt, beleuchtet werden. Bereits in ihren früheren Bemühungen in Form von Basel I sowie Basel II war es Ziel des BCBS einen Kapitalpuffer für uneinbringliche Forderungen im Bankengeschäft zu etablieren, um die Unsicherheit bezüglich zahlungsunfähiger Debitoren zu reduzieren und die allgemeine Qualität von Anlageportfolios zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitalanforderungen
- Kapitalpuffer
- Leverage Ratio
- Anforderungen an die Risikodeckung
- Liquiditätsverbesserung
- Der Umgang mit systemrelevanten Finanzinstituten
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Regelungen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (BCBS), bekannt als Basel III. Sie beleuchtet die Ziele und Mechanismen dieser Regulierung, die darauf abzielen, das Finanzsystem vor Krisen zu schützen und die Widerstandsfähigkeit von Banken zu erhöhen.
- Kapitalanforderungen und Kapitalpuffer für Banken
- Risikomanagement und Risikodeckung
- Liquiditätsverbesserung durch neue Vorschriften
- Behandlung systemrelevanter Finanzinstitute
- Auswirkungen von Basel III auf das Finanzsystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Bankenregulierung und die Entstehung der Basel-III-Regulierung im Kontext der Finanzkrise von 2008.
- Kapitalanforderungen: Dieses Kapitel beschreibt die Kernkapitalanforderungen und die zusätzlichen Kapitalpuffer, die von Basel III eingeführt wurden.
- Kapitalpuffer: Dieser Abschnitt erläutert die verschiedenen Kapitalpuffer, die Banken zusätzlich zu den Kernkapitalanforderungen halten müssen, um gegen spezifische Risiken gewappnet zu sein.
- Leverage Ratio: Dieses Kapitel widmet sich der Leverage Ratio, einem neuen Instrument der Basel-III-Regulierung, das die Gesamtverschuldung von Banken begrenzt.
- Anforderungen an die Risikodeckung: Dieser Abschnitt befasst sich mit den Anforderungen an die Risikodeckung von Banken, um sicherzustellen, dass sie ausreichend Reserven für potenzielle Verluste halten.
- Liquiditätsverbesserung: Dieses Kapitel analysiert die neuen Vorschriften, die die Liquidität von Banken verbessern sollen, um sie besser vor Engpässen zu schützen.
- Der Umgang mit systemrelevanten Finanzinstituten: Dieser Abschnitt beleuchtet die besonderen Anforderungen, die für systemrelevante Finanzinstitute gelten, um das gesamte Finanzsystem vor einem Ausfall dieser Institute zu schützen.
Schlüsselwörter
Basel III, Bankenregulierung, Kapitalanforderungen, Kapitalpuffer, Leverage Ratio, Risikomanagement, Risikodeckung, Liquidität, Systemrelevante Finanzinstitute, Finanzstabilität, Finanzkrise, Finanzintermediation.
- Quote paper
- Sebastian Abromeit (Author), 2013, Basel III. Ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274539