Sinkende Geburtenrate, mehr Ehescheidungen und Frauen, die Karriere machen wollen. Die tradierten Werte und Normen der bürgerlichen Kleinfamilie scheinen bedroht. Doch naht wirklich der Zerfall der Institution Familie? Kann man Frauen, die sich bewusst für ein kinderloses Leben entscheiden, Schuldzuweisungen machen und in die Verantwortung zwingen? Und sind Mütter, die trotz Kind arbeiten gehen und ihr Kind fremdbetreuen lassen, nicht alles „Rabenmütter“?
Aufgrund der Pluralisierung der Lebensformen ist es heute nicht mehr einfach zu definie-ren, was Familie eigentlich genau ist. Das traditionelle Bild von Familie (Mutter, Vater und Kind[er]) schließt viele Familienformen aus (Alleinerziehende, Patchwork - Familien etc.) und würde diesen absprechen überhaupt „Familie“ zu sein. Ist die Familie also wirklich im Wandel und droht ihr der Zerfall? Da innerhalb der Diskussion um das Thema Familie vieles „von Werten und Emotionen, von subjektiven Erfahrun-gen und Ideologien stark besetzt“ (ERLER 1996, S. 11) ist, ist es wichtig, aktuelle Zahlen und Entwicklungen fernab von Idealisierung und Romantisierung zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Familie — Lebensform im Wandel
- Früher war alles besser!? Führt der Rollenbildwandel der Frau zu einem Zerfall der Institution Familie?
- Die Pluralisierung der Lebensformen
- Das Leitbild der bürgerlichen Kleinfamilie
- Die bürgerliche Kleinfamilie in der Realität
- Ist die Familie wirklich im Wandel und droht ihr der Zerfall?
- Berufstätigkeit der Frauen
- Die niedrige Geburtenrate in Deutschland
- Kinderlosigkeit als private Entscheidung
- Familienpolitik und die niedrige Geburtenrate
- Der Wandel des Frauenbildes und das Familienbild in Deutschland
- Die Disparität von gesellschaftlichen Anforderungen und den Vorstellungen von Familien
- Fazit
- Literatur- und Quellenverweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert den Wandel der Familienstrukturen in Deutschland und hinterfragt die These, dass der Rollenbildwandel der Frau zum Zerfall der Institution Familie führt. Dabei werden die Veränderungen im Familienbild, die Berufstätigkeit der Frauen, die niedrige Geburtenrate und die Rolle der Familienpolitik beleuchtet.
- Die Pluralisierung der Lebensformen und die unterschiedlichen Familienmodelle
- Der Wandel des Frauenbildes und die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Die Ursachen der niedrigen Geburtenrate in Deutschland
- Die Rolle der Familienpolitik und die Frage der Familienfreundlichkeit in Deutschland
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Familienformen und die Herausforderungen der Integration verschiedener Lebensentwürfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Familie — Lebensform im Wandel: Die Einleitung stellt die These auf, dass die Institution Familie im Wandel ist und hinterfragt die Annahme, dass der Rollenbildwandel der Frau zum Zerfall der Familie führt. Dabei werden die traditionellen Familienbilder und die aktuelle Pluralisierung der Lebensformen beleuchtet.
- Früher war alles besser!? Führt der Rollenbildwandel der Frau zu einem Zerfall der Institution Familie?: Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung des Familienbildes in Deutschland, insbesondere das Leitbild der bürgerlichen Kleinfamilie. Es wird gezeigt, dass dieses Idealbild in der Realität nie durchgehend vorherrschte und dass bereits in der Vergangenheit diverse Familienformen existierten.
- Die Pluralisierung der Lebensformen: Dieser Abschnitt beleuchtet die verschiedenen Familienformen, die heute existieren, wie z.B. Alleinerziehende, Patchwork-Familien und gleichgeschlechtliche Paare. Es wird argumentiert, dass die traditionelle Definition von Familie nicht mehr zeitgemäß ist und dass alle Familienformen gleichermaßen anerkannt und unterstützt werden sollten.
- Das Leitbild der bürgerlichen Kleinfamilie: Dieses Kapitel analysiert das Idealbild der bürgerlichen Kleinfamilie, welches in der Nachkriegszeit besonders stark verbreitet war. Es wird gezeigt, dass dieses Idealbild mit dem Wandel der Geschlechterrollen und der zunehmenden Berufstätigkeit der Frauen in Frage gestellt wird.
- Die bürgerliche Kleinfamilie in der Realität: Dieser Abschnitt beleuchtet die Realität der Familien in Deutschland und zeigt, dass die bürgerliche Kleinfamilie in der Vergangenheit nicht so dominant war, wie oft angenommen wird. Es werden historische Beispiele für die Erwerbstätigkeit von Frauen und die Existenz von unehelichen Kindern angeführt.
- Ist die Familie wirklich im Wandel und droht ihr der Zerfall?: Dieses Kapitel untersucht die aktuelle Situation der Familie in Deutschland und stellt fest, dass die Familie tatsächlich im Wandel ist. Es werden die steigende Berufstätigkeit der Frauen, die niedrige Geburtenrate und die verschiedenen Familienformen als Ausdruck dieses Wandels betrachtet.
- Berufstätigkeit der Frauen: Dieser Abschnitt beleuchtet die Zunahme der Berufstätigkeit von Frauen in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Familienstrukturen. Es wird betont, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine wichtige Herausforderung für Frauen darstellt.
- Die niedrige Geburtenrate in Deutschland: Dieses Kapitel analysiert die niedrige Geburtenrate in Deutschland und diskutiert die Ursachen dafür. Es werden die gesellschaftlichen und ökonomischen Faktoren betrachtet, die einen Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen Kinder haben.
- Kinderlosigkeit als private Entscheidung: Dieser Abschnitt argumentiert, dass die Entscheidung für oder gegen Kinder eine private Entscheidung ist und dass Frauen nicht in die Verantwortung „gedrängt" werden sollten, die Gesellschaft zu erhalten. Es wird die Instrumentalisierung von Kindern für die Altersvorsorge kritisiert.
- Familienpolitik und die niedrige Geburtenrate: Dieses Kapitel beleuchtet die Bemühungen der deutschen Familienpolitik, die Geburtenrate zu erhöhen. Es werden die Maßnahmen der Familienpolitik und deren Wirksamkeit diskutiert. Es wird festgestellt, dass die Familienpolitik nicht den einzigen Grund für die niedrige Geburtenrate darstellt.
- Der Wandel des Frauenbildes und das Familienbild in Deutschland: Dieser Abschnitt untersucht den Wandel des Frauenbildes in Deutschland und zeigt, dass die Politik in Bezug auf das Frauenbild große Fortschritte gemacht hat. Es wird jedoch festgestellt, dass das Familienbild in Deutschland noch immer stark vom Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie geprägt ist.
- Die Disparität von gesellschaftlichen Anforderungen und den Vorstellungen von Familien: Dieses Kapitel beleuchtet die Diskrepanz zwischen den gesellschaftlichen Anforderungen und den Vorstellungen von Familien. Es wird gezeigt, dass die moderne Entwicklung in Deutschland, wie z.B. der Rollenbildwandel der Frau und die Individualisierung, noch nicht vollständig in das Familienbild integriert sind.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Wandel der Familienstrukturen, die Pluralisierung der Lebensformen, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die niedrige Geburtenrate in Deutschland, die Familienpolitik und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Familienformen.
- Citar trabajo
- Mendina Morgenthal (Autor), 2013, Der Wandel der Frauenrolle. Zerfällt die Institution Familie?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274815