Manipulation durch Medien: Kritische Auseinandersetzung mit der Bild-Zeitung (Unterrichtsstunde)


Unterrichtsentwurf, 2008

21 Seiten, Note: 1


Leseprobe


1 Planungsrelevante Faktoren

1.1 Schülerbezogene Planungsfaktoren

Meine zweite unterrichtspraktische Übung[1] findet im Fach Deutsch im Bereich „Texte/ Medien und Kontexte“ in einer 11. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums statt. Am Ende der dreijährigen Ausbildungsdauer schließen die Schüler nach erfolgreicher Abiturprüfung mit der allgemeinen Hochschulreife ab. Der Schwerpunkt liegt hierbei im Bereich Wirtschaft. In der Klasse befinden sich zur Zeit 19 Schüler und Schülerinnen[2]. Etwas über die Hälfte der Schüler verfügt, entsprechend des Einzugsgebiets der Schule, über einen Migrationshintergrund. Ein Schüler und eine Schülerin sind erst zum Halbjahreswechsel am 01.02.2008 von anderen Schulen an die H 16 gewechselt. Eine Schülerin befindet sich, bedingt durch einen Schulwechsel, erst seit 2 Wochen in der Klasse. Das Alter der Schüler reicht von 17 bis zu 21 Jahren.

Das Leistungsniveau und die Lernfähigkeit der Schüler bewerte ich, gestützt auf meine bisherigen Unterrichtsstunden, als durchschnittlich. Dies liegt nach meiner Einschätzung an den unterschiedlichen sprachlichen Kompetenzen, die teilweise durch den Migrationshintergrund bedingt sind. Weiterhin ist der Grad an Selbstverantwortung für das eigene Lernen der Schüler unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Klassenzusammensetzung ist relativ heterogen, die Schüler unterstützen sich jedoch meist gegenseitig, was sich positiv auf die Unterrichtsergebnisse auswirkt. Das Sozialverhalten der Schüler untereinander stufe ich als angemessen ein.

Die Klasse hat bereits vertiefte Erfahrungen mit Gruppenarbeiten und steht den meisten Methoden sehr positiv gegenüber.

1.2 Lehrerbezogene Planungsfaktoren

Im Rahmen meines eigenverantwortlichen Unterrichts bin ich in dieser Klasse seit dem 01. Februar 2008 zwei Stunden pro Woche eingesetzt. Weiterhin begegne ich einzelnen Schülern der Klasse im Rahmen des SELKO[3] -Unterrichts, der alle drei Wochen jeweils dreistündig durchgeführt wird. Im ersten Halbjahr wurde die Klasse von meiner Mentorin unterrichtet. Ich unterrichte sehr gern in der Klasse und mag die größtenteils engagierte und freundliche Arbeitsatmosphäre. Die Schüler sind mir gegenüber freundlich und aufgeschlossen und ich fühle mich von ihnen als Lehrkraft akzeptiert.

1.3 Organisatorische Planungsfaktoren

Der Unterricht findet in der fünften Unterrichtsstunde in der Zeit von 11:25 Uhr bis 12:10 Uhr statt. Die upÜ findet außerhalb des regulären Deutsch Unterrichts statt. Ein Kollege stellt mir freundlicherweise seine Stunden für die upÜ zur Verfügung.

Aufgrund des geplanten Raumsettings habe ich mich entschieden, einen anderen Raum für die upÜ zu nutzen. Insbesondere für die Präsentation der Statuen und der weiteren Gruppenarbeitsergebnisse, aber auch zur Gewährleistung eines offeneren kommunikativeren Austausches, werden die Schüler während der Unterrichtseinheit im Stuhlkreis sitzen, wofür der gewählte Klassenraum besser geeignet ist, da er außerdem mit Metaplanwänden, Flipcharts, einem Beamer und einem OHP ausgestattet ist. Ich werde die Klasse bereits in der vierten Stunde unterrichten.

2 Entscheidungen

2.1 Makroebene

2.1.1 Legitimation des Unterrichts und grundsätzliche Absichten

Der Arbeitsbereich „Texte/ Medien und Kontexte“ ist im Rahmenplan für das Fach Deutsch in der Gymnasialen Oberstufe vorgesehen.[4] Im Rahmen dieses Bereichs sollen die Schüler u.a. gattungsspezifische und sprachliche Phänomene von Medien kennen lernen und diese für eigene Analysen, Deutungen und Wertungen heranziehen. Weiterhin sollen die Schüler Produkte der Medien kritisch reflektieren und ein methodisches Repertoire zum Umgang mit Medienerzeugnissen entwickeln.

Darüber hinaus ist mir zu Beginn der Einheit aufgefallen, dass viele der Schüler regelmäßig die Bild-Zeitung lesen und mit den Veröffentlichungen vollkommen unkritisch umgehen.

2.1.2 Einbettung in den laufenden Unterricht

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2 Mikroebene

2.2.1 Didaktische Reduktion

Die Analyse der Printmedien ist auf die Bild-Zeitung und das Hamburger Abendblatt begrenzt, um den Schülern exemplarisch zu vermitteln, dass Medienprodukte kritisch bewertet werden sollten. Dieses Vorgehen ist zielführend, da ich den Schülern durchaus zutraue, ihre Ergebnisse hinsichtlich der BILD Zeitung auf andere Boulevardzeitungen zu transferieren. Die BILD wird wissentlich mit dem Abendblatt und nicht mit einer höherwertigen Zeitung verglichen, da das Niveau des Abendblatts deutlich höher ist als das der BILD. Außerdem wären Zeitungen wie die FAZ, die Süddeutsche etc. noch zu schülerfern und würden bei Verständnisproblemen kontraproduktiv auf mein Lernziel wirken. Die Artikel habe ich inhaltlich bewusst so ausgewählt, dass Sie das Interesse der Schüler wecken und einen aktuellen Bezug haben. Eine weitere Reduktion ist nicht notwendig, lediglich die Aufgaben sind im Schwierigkeitsgrad den Fähigkeiten der Schüler angepasst.

2.2.2 Stundenlernziel

Die Schüler kennen stilistische Merkmale der BILD und des Hamburger Abendblatts. Sie sind in der Lage diese zu bewerten und Veröffentlichungen kritisch zu reflektieren. Die erarbeiteten Ergebnisse regen die Schüler dazu an, auch außerhalb der Schule Medienpublikationen differenziert zu beurteilen.

2.2.3 Einzellernziele

Die Schüler erweitern und stärken ihre

Fachkompetenz, indem sie

- stilistische Merkmale der Bild-Zeitung und des Hamburger Abendblatts kennen, vergleichen und beurteilen.
- einen Artikel im Stil der BILD verfassen.

Methodenkompetenz, indem sie

- ihre Ergebnisse dem Plenum präsentieren.

Personal- und Sozialkompetenz, indem sie

- den Arbeitsauftag selbstständig in einer Kleingruppe bearbeiten und sich dabei gegenseitig unterstützen.
- durch die gemeinsame Erarbeitung der Themeninhalte Verantwortung für den gemeinsamen Lernerfolg übernehmen.
- ihr Selbstvertrauen im Hinblick auf zukünftige Präsentationen stärken.

[...]


[1] Im Folgenden als upÜ abgekürzt.

[2] Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Folgenden für beide Geschlechter die Bezeichnung „Schüler“ verwendet.

[3] Der Begriff SELKO steht für „Selbstverantwortetes, individualisiertes Lernen mit Kompetenzrastern und individueller Lernberatung“. Im Rahmen dieses Ausbildungskonzepts schätzen die Schüler selbst ein, welche Kompetenzen sie bereits besitzen und welche sie sich noch aneignen müssen, um das Ausbildungsziel zu erreichen. Die Schüler formulieren entsprechend selbstgesetzte und überprüfbare Lernziele. Die Lehrer stehen den Schülern als Lernbegleiter unterstützend zur Seite und stellen entsprechende Arbeitsmaterialien zur Verfügung.

[4] Vgl. Behörde für Bildung und Sport (Hrsg.): Rahmenplan Deutsch. Bildungsplan für die Gymnasiale Oberstufe. Hamburg 2004, S. 11.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Manipulation durch Medien: Kritische Auseinandersetzung mit der Bild-Zeitung (Unterrichtsstunde)
Hochschule
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
Note
1
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V274900
ISBN (eBook)
9783656688778
ISBN (Buch)
9783656688761
Dateigröße
1115 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
manipulation, medien, kritische, auseinandersetzung, bild-zeitung, unterrichtsstunde
Arbeit zitieren
Stephanie Hilbert (Autor:in), 2008, Manipulation durch Medien: Kritische Auseinandersetzung mit der Bild-Zeitung (Unterrichtsstunde), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274900

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