Workshop „Verselbständigung im Bezug auf die erste eigene Wohnung“ für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe

Beschreibung, Bericht und Materialien


Texte Universitaire, 2005

31 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Konzept des Workshops

3. Vorbereitungen

4. Beschreibung der Durchführung
4.1 Tag 1 des Workshops mit Vorstellung der Teilnehmer
4.2 Tag 2 des Workshops
4.3 Tag 3 des Workshops
4.4 Tag 4 des Workshops

5. Auswertung des Workshops

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)

8. Abkürzungsverzeichnis

9. Informationsmappe für die Workshopteilnehmer
9.1 Wunschlebenslauf
9.2 Das Ideal (Kurt Tucholsky)
9.3 Fallbeispiel
9.4 Fallbeispiel
9.5 Wertermittlungstabelle
9.6 Checken, durchblicken, planen

1. Einleitung

In der folgenden Arbeit werden die Konzeption eines Workshop-Projekts, „Verselbständigung im Bezug auf die erste eigene Wohnung“ für Jugendliche in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe, dessen Verlauf samt einer Beschreibung der Durchführung, sowie eine Auswertung dargestellt. Ich habe den Workshop mit vier Jugendlichen der evangelischen Jugendhilfe Oberhausen in den Osterferien (21.3.-24.3.2005) durchgeführt.

2. Das Konzept des Workshops

Grundgedanke des Workshops ist es, Jugendlichen Informationen zu den Themen „Wohnen“ und „Selbständigkeit“ zu vermitteln und in diesem Zusammenhang wichtige praktische Fähigkeiten zu erlangen bzw. zu verbessern.

Die Zielgruppe waren Jugendliche zwischen etwa 16 und 20 Jahren, die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe bzw. im betreuten Wohnen oder einer ähnlichen Wohnform leben. Ihre Teilnahme an dem Workshop soll freiwillig sein. Die Jugendlichen sollen ein gewisses persönliches Interesse an dem Thema des selbständigen Wohnens haben. Dies ist bei den Jugendlichen in diesem Alter und der o.g. Wohnsituation umständehalber häufig der Fall, wenn diese Schritte auch nicht immer ganz freiwillig geschehen. Ein Interesse an dem Thema kann sich aus folgenden Gründen ergeben:

- Die Jugendlichen wollen freiwillig eine eigene Wohnung beziehen, wobei diese Motivation selbstverständlich aus vielerlei Gründen entstanden sein kann
- Die Hilfe zur Erziehung wird vom Jugendamt in der nächsten Zeit eingestellt, z.B. aufgrund des Alters
- Die Jugendlichen wollen oder können aus anderen Gründen in der momentanen Wohnsituation nicht mehr lange verbleiben, z.B. wegen massiver Missachtung von Regeln in der Einrichtung oder Schwangerschaft.

Der Workshop kann als Blockveranstaltung, oder auch als Kurs an mehreren regelmäßig aufeinander folgenden Terminen (z.B. einmal wöchentlich) durchgeführt werden.

In dem Workshop werden theoretische und praktische Elemente interessant und abwechslungsreich kombiniert, um das Projekt so attraktiv wie möglich für die Jugendlichen zu gestalten. In dem folgenden Mind Map werden die behandelten Themengebiete des Workshops kurz aufgeführt und im Anschluss ausführlicher erläutert. Ich habe diese Form der kurzen Darstellung gewählt, da diese Methode gute grafische Abbilder der Gedankenwelt ermöglicht. Mit Hilfe der Verwendung von Positionen, Farben und Symbolen zur Veranschaulichung, gelingt es komplexer Konzepte in einer einfach zu erfassenden visuellen Form dar zustellen. Da ich mit dieser Methode persönlich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe, nutzte ich sie für alle Vorbereitungen und Präsentationen des Workshops. Auch den Jugendlichen habe ich diese graphische Darstellung präsentiert und sie versucht mit dieser Lern- und Arbeitsmethode etwas vertraut zu machen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.: Workshop: „Verselbständigung im Bezug auf die erste eigene Wohnung“

3. Vorbereitungen

Nachdem das Konzept ausgearbeitet war, trat ich mit der evangelischen Jugendhilfe Oberhausen in Kontakt. Diese Einrichtung war mir bereits aus vorherigen Praktika bekannt.

In Absprache mit dem Leiter der Einrichtung verfasste ich einen Brief, der an alle Außenwohngruppen und an die Mitarbeiter aus dem betreuten Wohnen verschickt wurde. In diesem Brief erläuterte ich die Idee des Workshops und meine Beweggründe diesen durchzuführen. Ich bat in dem Brief Jugendliche, für die dieses Projekt von interessant sein könnte, anzusprechen und bei Interesse diese bis zu einem von mir vorgegebenen Zeitpunkt anzumelden. Es meldeten sich acht Jugendliche aus dem betreuten Wohnen und verschiedenen Außenwohngruppen an. Der Termin für den Anmeldeschluss lag etwa vier Wochen vor beginn des Workshops. Kurze Zeit später trat ich mit den Jugendlichen per Telefon in Kontakt und besprach mit ihnen einen Termin für ein Vortreffen. Dieser Termin fand etwa zwei Wochen vor dem von mir Angedachten Termin für das Projekt statt. Der Leiter der evangelischen Jugendhilfe Oberhausen stellte mir einen Seminarraum der Einrichtung für diesen Termin und für die weitere Durchführung des Projekts zur Verfügung.

In den letzten Wochen vor dem Projekt sammelte ich weitere Informationen zu den Inhalten des Workshops und brachte sie in eine sinnvolle Reihenfolge für die Durchführung. Ich suchte nach abwechslungsreichen Methoden, um die einzelnen Themen später im Workshop interessant bearbeiten zu können. Das dazu benötigte Material besorgte ich und fertigte Kopien für eine Infomappe an. Diese Infomappe sollte jeder Jugendliche zum Abschluss des Workshops bekommen. Sie war als eine Art „Nachschlagewerk“ gedacht, indem so gut wie alle Informa-tionen des Workshops und einige Adressen für weitere Infor-mationen zusammengefasst waren. Diese Mappe sollte den Jugendlichen im „Ernstfall“ eine Hilfe darstellen, da nicht zu erwarten ist, dass sie alle Informationen auswendig im Kopf behalten. Diese Infomappe und weitere Arbeitsmaterialien befinden sich im Anhang.

Zu dem Vortreffen erschienen vier von den neun angemeldeten Jugendlichen. Ein Jugendlicher ließ sich entschuldigen, ein weiterer kam mit einiger Verspätung noch hinzu und ein Dritter war wenige Tage zuvor in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Es war nicht zu erwarten, dass er bis zum Workshop diese wieder verlassen könnte. Von dem vierten noch fehlendem Jugendlichen habe ich leider keine Ab- bzw. Rückmeldung bekommen.

Ich stellte den Jugendlichen zuerst meine Person und dann den Workshop vor und teilte ihnen mit, dass der Workshop vier Tage dauern würde. Da die Jugendlichen Schulferien in der Zeit des Workshops hatten, vereinbarten wir nicht zu viel Zeit pro Tag zu arbeiten und morgens nicht zu früh zu beginnen. Das erste Treffen war für einen Montagmorgen um 10 Uhr geplant. Es stellte sich während der Terminabsprache heraus, dass zwei der zum Vortreffen erschienenen Jugendlichen keine Zeit an den vereinbarten Terminen hatten. Der eine befand sich in einer Berufsausbildung und musste immer bis nachmittags arbeiten und der andere hatte für den Zeitraum einen Urlaub geplant.

Ich bat die anderen drei Jugendlichen in den folgenden Tagen zu überlegen, ob es Themen gäbe, an dem sie ein besonderes Interesse hätten wie z.B., Unterhaltsregelungen im Bezug auf Kindesunterhalt den Eltern ggf. zahlen müssen, etc.

4. Beschreibung der Durchführung

4.1 Tag 1 des Workshops mit Vorstellung der Teilnehmer

Zu dem ersten Workshoptag erschienen drei Jugendliche pünktlich, ein weitere traf mit Verspätung ein. Wir machten eine kurze Vorstellungsrunde, in der die Jugendlichen folgende Informationen zu ihrer Person mitteilen sollten:

- Name
- Alter
- momentane Wohnsituation
- momentaner Ausbildungsstand
- Zukunftsperspektiven und -wünsche im Bezug auf die Wohnsituation
- Zukunftsperspektiven und -wünsche im Bezug auf die schulische bzw. berufliche Ausbildung
- Grund für die Teilnahme an dem Projekt
- Erwartungen und Wünsche bzgl. des Projektes
- Vorerfahrungen bzgl. Umzügen und den dazu gehörigen anfallenden Aufgaben

Es nahmen zwei Mädchen und zwei Jungen an dem Projekt teil. Sie waren zwischen 17 und 19 Jahren. Die beiden Mädchen sowie einer der Jungen lebten im betreuten Wohnen. Der 17 jährige Junge lebte in einer Außenwohngruppe. Er besucht eine Berufsvorbereitungsklasse einer Berufsschule, jedoch nicht sehr regelmäßig. Er hatte noch keine genauen Vorstellungen für seine berufliche Zukunft. Da er in seiner Wohngruppe einige Probleme hatte, war er sich nicht sicher, ob er einen Antrag auf Verlängerung der Jugendhilfemaßnahme stellen wollte, um nach seinem 18. Geburtstag weiterhin dort betreut zu werden. Ihm war auch nicht klar, ob er bis dahin überhaupt noch in der Wohngruppe verbleiben könnte, da er aufgrund von mehrfachen Regelverstößen und mangelnder Kooperation, mit den Mitarbeitern der Wohngruppe, kurz vor dem Rauswurf stand. Eine konkrete Idee zu einer alternativen Wohnmöglichkeit hatte er jedoch nicht. Er ist mit seiner Familie in seiner Kindheit schon ein paar Mal umgezogen. Er lebt seit etwa fünf bis sechs Jahren in der Außenwohngruppe.

Der andere Junge, 18 Jahre alt, und das 19 jährige Mädchen besuchten die Klassen 12 bzw. 13 der gymnasialen Oberstufe einer Gesamtschule. Er hat vor „Objekt-Design“ zu studieren nach dem Abitur. Bis dahin, möchte er weiter in dem Apartmenthaus der evangelischen Jugendhilfe im betreuten Wohnen bleiben. Er lebte dort seit etwa einem Jahr und ist mit seiner Familie schon mehrfach umgezogen. Er hat zuvor nicht in einem Heim oder einer Wohngruppe gelebt.

Das 19 jährige Mädchen lebte im betreuten Wohnen, jedoch nicht in dem Apartmenthaus der Einrichtung, sondern in einer eigenen Wohnung. Sie möchte nach ihrem Abitur ebenfalls studieren, war sich bei dem Studienfach jedoch noch nicht sicher. Sie gab an, auch schon mehrfach umgezogen zu sein. Bevor sie im betreuten Wohnen gelebt hat, wohnte sie einige Jahre in der Mädchenwohngruppe der Einrichtung. Zu Beginn ihres Studiums möchte sie spätestens die Jugendhilfemaßnahme beenden, um der „Kontrolle“ und den „Zwängen“ der Betreuer nicht mehr ausgesetzt zu sein.

Das 18 jährige Mädchen besuchte eine kaufmännische Schule und absolvierte dort ihre Fachhochschulreife. Sie möchte eine Ausbildung danach machen, hat sich jedoch noch nicht für ein Berufsbild entschieden. Das Mädchen lebte zu dieser Zeit im Apartmenthaus der Einrichtung und wohnte davor für etwa drei Jahre in der Mädchenwohngruppe. Sie war auch schon in anderen Heimen untergebracht. Sie ist, genau wie alle anderen der Gruppe, schon oft umgezogen. Jedoch nicht nur im näheren Umkreis, sondern hat schon sowohl in Hamburg als auch im Süden von Deutschland gelebt.

[...]

Fin de l'extrait de 31 pages

Résumé des informations

Titre
Workshop „Verselbständigung im Bezug auf die erste eigene Wohnung“ für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe
Sous-titre
Beschreibung, Bericht und Materialien
Université
Protestant University of Applied Sciences Rheinland-Westfalen-Lippe
Note
1,3
Auteur
Année
2005
Pages
31
N° de catalogue
V275033
ISBN (ebook)
9783656671114
ISBN (Livre)
9783656715979
Taille d'un fichier
971 KB
Langue
allemand
Mots clés
workshop, verselbständigung, bezug, wohnung, jugendliche, jugendhilfe, beschreibung, bericht, materialien
Citation du texte
Dipl. Maite Blümer (Auteur), 2005, Workshop „Verselbständigung im Bezug auf die erste eigene Wohnung“ für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275033

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