Die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede


Research Paper (undergraduate), 2014

13 Pages


Excerpt


Inhalt

Zur Geschichte der Interpunktion

Die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede

Analyse von schriftlichen Arbeiten

Ziel der Untersuchung

Korpusbeschreibung

Zur Analyse der ersten Aufgabe

Zur Analyse der zweiten Aufgabe

Didaktische Schlussfolgerungen

Literatur

Zur Geschichte der Interpunktion

Der Begriff „Interpunktion“ wurde nach SEELBACH, KARL ULRICH[1] im 17. Jahrhundert zum ersten Mal gebraucht. Im 18. Jahrhundert verwendet man vermehrt den Begriff „Zeichensetzung“. In der heutigen deutschen Sprache findet man beide Begriffe. Die Zeichen der Interpunktion wurden früher von den gebildeten Menschen in der Antike vor allem bei den Griechen und Römern verwendet. In dieser Zeit hatten die Zeichen der Interpunktion die Funktion, die Reihen der Buchstaben übersichtlicher zu machen. Darüber hinaus dienten die Zeichen der Interpunktion als Gliederung für den Text, der mündlich vorgetragen werden sollte. Vor dem 9. Jahrhundert benutzte man nur Punkt und Doppelpunkt. In diesem Sinne gilt der Punkt als das älteste Satzzeichen. Der Punkt hatte demnach unterschiedliche Funktionen, die von der Stellung des Punktes abhängen. Der Punkt könnte man am Zeilenkopf, in der Mitte der Zeile oder unter in einer Zeile setzten. In dieser Zeit fungieren ferner die Zeichen der Interpunktion als Hilfe für den Sprecher, wenn er einen Text vortragen will. Man kann schlussfolgern, dass es im Althochdeutschen Interpunktionszeichen gab, allerdings wurden sie nicht einheitlich eingesetzt und gebraucht. In Anlehnung an Schneider, Michael entwickelte sich im Hochmittelalter allmählich der Punkt als Interpunktionszeichen, um Sätze und Versenden zu markieren. Im 15 Jahrhundert gab es erste Anweisungen zu einer korrekten Interpunktion. Diese Anweisungen kamen von Niklas von Wyle, Heinrich Stein- Höwel, Hans Nythart und Friedrich Riederer. Diese Anweisungen wurden von den Druckern abgelehnt, denn sie waren kompliziert. Im Mittelhochdeutschen gab es keinen einheitlichen Einsatz von Zeichen der Interpunktion. In dieser Zeit findet man Satzzeichen wie Punkt und die Virgel (/), die man heute als Slash bezeichnet. Ebenfalls fungiert die Zeichensetzung als Hilfe für den Sprecher, um seinen Text zu gliedern. Im Frühneuhochdeutschen gebrauchte man häufiger die Virgel. Bemerkenswert markierte man mit dem Punkt zu Beginn des 16. Jahrhunderts fast alle Sätze. Man findet außerdem andere Interpunktionszeichen wie Fragezeichen, Semikolon und Doppelpunkt. Laut SCHNEIDER, MICHAEL[2] hat sich im 16 Jahrhundert der Punkt als Satzschlusszeichen etabliert. Feststellbar in dieser Zeit ist ferner eine differenzierte Interpunktion. Es geht um Punkt, Komma, Virgel, Doppelvirgel, Doppelpunkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Semikolon. Im Grunde wurden diese Satzzeichen nach Betonung gesetzt.

Ursprünglich markierte das Fragezeichen laut RÖSSLER, PAUL[3] (2003) das Ende eines Satzes. Es steht auch als Schlusszeichen am Ende von Versen. Ab dem 16. Jahrhunderts diente das Fragezeichen dazu, Fragen zu kennzeichnen. Laut HARTWEG, FRÉDÉRIC[4] (1989,100) wurde die Verwendung vom Ausrufezeichen erst seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen. Das Ausrufezeichen hatte damals andere Bezeichnungen wie „Verwunderungszeichen“ oder „Ausrufungszeichen“.

Mit dem Werk von Johann Christoph Adelung „Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie“ im 1788 führt er Regel zur Zeichensetzung. Hingegen wurden diese Regeln nicht vollständig in die Praxis umgesetzt. So Schneider, Michael. STEDJE, ASRID[5] (2007, 94-95) weist drauf hin, dass es für die Interpunktion in der Zeit des Frühneuhochdeutschen keine geregelte Anwendung gab. In dieser Zeit gebraucht man Virgel und Punkt. Demgegenüber wurden Komma, Frage-, Ausrufezeichen erst im 17. Jahrhundert gebraucht. Laut WOLFF, GERHART[6] (209, 113) war im Frühneuhochdeutschen der Punkt oft hochgestellt und fungiert als Hilfe, um Satzgrenzen oder Lesepausen zu markieren. Im Neuhochdeutschen hatte die Zeichensetzung eine syntaktische Funktion, d.h. sie diente dazu, Sätze oder Teilsätze zu markieren. Dazu gibt es grammatische Regeln, die die Interpunktion regeln. Somit fungiert die Interpunktion als eine Orientierungshilfe im Text. In dieser Zeit wurden andere Interpunktionszeichen verwendet wie Fragzeichen und Ausrufezeichen

Die Satzzeichenbei der wörtlichen Rede

Laut HOMBERGER, DIETRICH[7] (2013, 332) umfasse die Interpunktion folgende Zeichen: Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Komma, Semikolon, Doppelpunkt, Auslassungspunkte, Schrägstrich, Gedankenstrich, Klammern und Anführungszeichen. Die Rechtschreibreform vom 1.Juni hat für die Anwendung des Gedankenstrichs keine Neuerung gebracht.

GALLMANN, PETER[8] (1996) geht davon aus, dass die Interpunktionszeichen diskrete graphische Einheiten seien. Sie dienen zum Segmentieren oder zum Klassifizieren. Die Interpunktionszeichen können in einfach oder paarig auftretende Interpunktionszeichen untergliedert sein. Anführungszeichen und Klammern sind paarig auftretende Interpunktionszeichen. Jedoch sind Satzschlusszeichen, Semikolon, Doppelpunkt und Auslassungspunkte einfach auftretende Interpunktionszeichen.

Im Folgenden wird auf die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede eingegangen. LÜBKE, DIETHARD[9] (2011, 168) weist darauf hin, dass die direkte Rede in den Berichten, Aufsätzen, Erzählungen und Romanen durch Anführungszeichen, die am Anfang unten und am Ende oben gestellt sind, markiert wird. Dabei werden die Anführungszeichen hinter den Punkt, das Ausrufezeichen oder das Fragezeichen gesetzt. Bei der Kommasetzung stehen die Anführungszeichen vor dem Komma.

Bei OSSNER, JAKOB[10] (2010, 234) findet sich die Auffassung, dass die Bezeichnung Gänsefüßchen für Anführungszeichen nicht angemessen sei. Wenn eine Anführung innerhalb einer weiteren Anführung steht, dann steht die zweite zwischen einfachen Anführungszeichen. So OSSNER, JAKOB (2010, 234). Dies gilt auch für ein Zitat im Zitat.

[...]


[1] Seelbach, Karl Ulrich. (2009) Die Entwicklung der Interpunktion. In: http://www.uni-bielefeld.de/lili/personen/useelbach/STUD/Beschorner/interpunktion.htm

[2] Schneider, Michael. Materialien zur (neuen) deutschen Orthographie. Geschichte der deutschen Orthographie. Universität Marburg. In: http://decemsys.de/sonstig/gesch-rs.pdf

[3] Rössler, Paul: Kleine Geschichte der Satzzeichen: http://www.e-lisa.at/magazine/tribuene/downloads/tribuene04_2003.pdf

[4] Hartweg, Frédéric(1989) Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit - Frédéric Hartweg; Klaus-Peter Wegera . - Tübingen: Niemeyer

[5] Stedje, Asrid (2007, 226) Deutsche Sprache gestern und heute. Einführung in Sprachgeschichte und Sprachkunde. Wilhelm Fink. Paderborn. 6. Auflage

[6] Wolff, Gerhart (2009): Deutsche Sprachgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart (6.Auflage). Tübingen. A. Francke

[7] Homberger, Dietrich (2013): Rechtschreibreform. In: Fachlexikon Deutschunterricht. Schneider Verlag Hohengehren

[8] Gallmann, Peter (1996): Interpunktion (Syngrapheme). In: Günther, H./Ludwig, O. (Hrgs.): Schrift und Schriftlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch internationaler Forschung. Band 2. Berlin, 1456-1467

[9] Lübke, Diethard (2011): Schulgrammatik Deutsch. Vom Beispiel zur Regel. Berlin. Cornelsen

[10] Ossner, Jakob (2010) Orthographie. Paderborn, Schöningh

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Details

Title
Die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede
College
University of Oran
Author
Year
2014
Pages
13
Catalog Number
V275161
ISBN (eBook)
9783656674962
ISBN (Book)
9783656675006
File size
495 KB
Language
German
Keywords
satzzeichen, rede
Quote paper
Mag. Mohamed Chaabani (Author), 2014, Die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275161

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