Fußball ist längst nicht mehr nur Sport. Der Fußball wird bei Großveranstaltungen wie der Weltmeisterschaft zum Volksfest. In den letzten Jahrzehnten hat sich der professionelle Fußball im Zuge der Globalisierung und Medialisierung weitreichend verändert und sich zu einem mächtigen Wirtschaftszweig entwickelt. Das Gesamtvolumen des europäischen Fußballmarktes umfasste im Jahr 2009/2010 ein Volumen von 16,3 Milliarden Euro und es wird ihm von Marktbeobachtern noch weiteres Wachstumspotenzial bescheinigt. Mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes machen dabei die Big Five aus, worunter man die ersten Ligen in Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien versteht. Der Anteil der 1. Fußball-Bundesliga in der Saison 2010/2011 beläuft sich allein auf ca. 1,94 Mrd. Euro , wobei Sponsoringerlöse oder der Verkauf von Medienrechten und Eintrittskarten die wichtigsten Einnahmequellen darstellen. Betrachtet man die Entwicklung des Fußballs, stellt man fest, dass sich das Spiel an sich nicht wesentlich verändert hat. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen erheblich gewandelt – wirtschaftlich, jedoch auch politisch und rechtlich gesehen. Der Sport, der vor kurzem, ganz traditionell, noch als „politikfreier“ und „selbstregulierender“ Sektor galt, befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Vor allem der Profifußball ist in letzter Zeit öfters in Berührung mit dem Kartellrecht gekommen. Mit der zunehmenden Kommerzialisierung rücken immer wieder Regulierungsprobleme dieses Bereichs in den Fokus der Regulierungsbehörden.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 1.1 Fußball als Wirtschaftsfaktor
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit und Vorgehen
- 2. Organisation des professionellen Fußballs
- 2.1 Struktur des Fußballs
- 2.1.1 Struktur auf internationaler Ebene
- 2.1.2 Struktur auf nationaler Ebene
- 2.2 Das Ein-Platz-Prinzip
- 3. Die Grundzüge des Kartellrechts
- 3.1 Wettbewerbsbeschränkende Maßnahmen
- 3.1.1 Wettbewerb
- 3.1.2 Wettbewerbsbeschränkung
- 3.1.21 Art. 101 Abs. 1 AEUV
- 3.1.22 Art. 101 Abs. 3 AEUV
- 3.2 Der Missbrauch marktbeherrschender Stellungen
- 3.2.1 Art. 102 AEUV
- 3.2.2 Die beherrschende Stellung
- 3.2.3 Der relevante Markt
- 3.2.3.1 Sachliche Abgrenzung
- 3.2.3.2 Räumliche Abgrenzung
- 3.3 Fusionskontrolle
- 3.4 Verhältnis zw. Art. 101 AEUV und Art. 102 AEUV
- 4. Vereinbarkeit des Sports mit dem Kartellrecht
- 4.1 Besonderheiten des sportlichen Wettbewerbs
- 4.1.1 Besonderheiten des Fußballmarktes
- 4.1.1.1 Assoziative Konkurrenz
- 4.1.1.2 Das Abhängigkeitsverhältnis
- 4.1.2 Besonderheiten des Produktes Fußball
- 4.1.2.1 Uno-Acto-Prinzip
- 4.1.2.2 Uncertainty of outcome
- 4.1.3 Sonstige Besonderheiten
- 4.1.3.1 Integrität des Wettbewerbs
- 4.1.3.2 Chancengleichheit
- 4.2 Problematik
- 4.3 Der Sport im Unionsrecht
- 4.4 Anwendbarkeit des Unionsrechts auf den Profifußball
- 5. Beispiele aus der Kommissionspraxis
- 5.1 Transferregelungen im Profifußball
- 5.1.1 Regelungsbedarf des Spielertransfers - national und international
- 5.1.2 Transferregelungen vor dem Bosman-Urteil
- 5.1.3 Der Fall Bosman
- 5.1.3.1 Der Sachverhalt
- 5.1.3.2 Inhalte des Urteils
- 5.1.3.3 Folgen des Urteils
- 5.1.4 FIFA-Transferreglement nach dem Bosman-Urteil
- 5.1.5 Rechtsqualität
- 5.1.6 Vereinbarkeit mit dem europäischen Wettbewerbsrecht
- 5.1.6.1 Art. 101 Abs. 1 AEUV
- 5.1.6.2 Freistellungsfähigkeit
- 5.1.6.3 Art. 102 AEUV
- 5.2 Die zentrale Rechtevermarktung der DFL
- 5.2.1 Die Entwicklung der Fernsehgelder
- 5.2.2 Die Bedeutung der Fernseh-Übertragungsrechte
- 5.2.2.1 Aus Sicht der Bundesliga-Vereine
- 5.2.2.2 Aus Sicht der übertragenen Sender
- 5.2.3 Aktuelle Ausgestaltung der Vermarktung der Fernsehübertragungsrechte
- 5.2.3.1 Zentralvermarktung
- 5.2.3.2 Bestimmung des originären Inhabers der Übertragungsrechte
- 5.2.4 Problematik
- 5.2.5 Kartellrechtliche Beurteilung
- 5.2.5.1 Art. 101 Abs. 1 AEUV
- 5.2.5.2 Art. 102 AEUV
- 5.2.5.3 Freistellungsfähigkeit
- 5.2.5.4 Kritik
- 5.2.6 Rechtevergabe 2013/2014
- 5.2.7 Exkurs: Pay-TV
- 5.3 Das Lizenzierungsverfahren
- 5.3.1 Die Rechtsnatur des Lizenzvertrags
- 5.3.2 Das Lizenzierungsverfahren der DFL
- 5.3.3 Kartellrechtliche Beurteilung
- 5.3.3.1 Art. 101 Abs. 1 AEUV
- 5.3.3.2 Dogmatische Ansätze einer Rechtfertigung
- 5.3.3.3 Freistellungsfähigkeit nach Art. 101 Abs. 3 AEUV
- 5.3.3.4 Art. 102 AEUV
- 5.4 Die „50+1"-Klausel
- 5.4.1 Der Fall ENIC/UEFA
- 5.4.1.1 Der Sachverhalt
- 5.4.1.2 Die Bedeutung der Entscheidung
- 5.4.2 Die „50+1"-Klausel in Deutschland
- 5.4.3 Vereinbarkeit mit dem europäischen Wettbewerbsrecht
- 5.4.3.1 Art. 101 Abs. 1 AEUV
- 5.4.3.2 Rechtfertigung
- 6. Zusammenfassung
- 7. Kritische Würdigung und Optimierungsmöglichkeiten
- 8. Anhang
- Literaturverzeichnis
- Rechtssprechungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Rolle des Kartellrechts im deutschen Profifußball. Ziel ist es, die Vereinbarkeit des Kartellrechts mit dem Fußballsektor zu untersuchen und einen wissenschaftlichen Beitrag zur Diskussion um die Zukunft des Profifußballs zu leisten.
- Struktur des Fußballs auf internationaler und nationaler Ebene
- Grundzüge des Kartellrechts, insbesondere Art. 101 und 102 AEUV
- Besonderheiten des Sportmarktes und deren Bedeutung für die Anwendung des Kartellrechts
- Anwendbarkeit des Unionsrechts auf den Profifußball
- Kartellrechtliche Beurteilung verschiedener Problemfelder im Profifußball, wie z.B. Transferregelungen, Zentralvermarktung der Fernsehübertragungsrechte und das Lizenzierungsverfahren
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt den Fußball als Wirtschaftsfaktor dar und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel erläutert die Struktur des Fußballs auf internationaler und nationaler Ebene und geht auf das Ein-Platz-Prinzip ein.
- Kapitel 3: Hier werden die Grundzüge des Kartellrechts, insbesondere die Verbote wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen (Art. 101 AEUV) und des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung (Art. 102 AEUV), dargestellt.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel befasst sich mit den Besonderheiten des Sportmarktes, die ihn von anderen Wirtschaftsbereichen unterscheiden, und deren Bedeutung für die Anwendung des Kartellrechts.
- Kapitel 5: In diesem Kapitel werden verschiedene Problemfelder im Profifußball, wie z.B. Transferregelungen, Zentralvermarktung der Fernsehübertragungsrechte und das Lizenzierungsverfahren, auf ihre kartellrechtliche Zulässigkeit hin untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Kartellrecht, den Profifußball, die UEFA, die FIFA, den DFB, die DFL, das Ein-Platz-Prinzip, Art. 101 AEUV, Art. 102 AEUV, Transferregelungen, Zentralvermarktung der Fernsehübertragungsrechte, Lizenzierungsverfahren, die „50+1"-Klausel und die Vereinbarkeit von Sport und Kartellrecht.
- Citar trabajo
- Jasmin Leonhardt (Autor), 2012, Die Rolle des Kartellrechts im Profifußball, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275261