Im 21. Jahrhundert, einem Zeitalter, welches durch eine immer stärker voranschreitende Globalisierung gezeichnet ist, steht die Weltgemeinschaft vor immensen Herausforderungen ökologischer, ökonomischer und sozialer Natur. Gleichzeitig eröffneten sich seit dem Ende des Kalten Krieges neue Arten von Gefahrenbildern und
Bedrohungen, welche zum einen den internationalen Frieden und die Nationalstaaten bedrohen, vor allem jedoch die Sicherheit der einzelnen Individuen beeinträchtigen.
Das zu Beginn der 1990er Jahre aufkommende Sicherheitskonzept der Human Security kann als Antwort auf diesen Wandel der Sicherheitslage angesehen werden. Als ein Konzept, in dessen Mittelpunkt die Sicherheit des Individuums und nicht der Staaten
steht, vereinigt es Aspekte der menschlichen Entwicklung, der Konfliktprävention sowie der Sicherung des internationalen Friedens. In einem besonderen Verhältnis steht dieses Sicherheitskonzept jedoch zu den Menschenrechten, da diese eines der Grundelemente der Menschlichen Sicherheit bilden. In einem 2003 veröffentlichten Bericht der „Commission on Human Security“ verweist jene auf die enge Verbindung des Konzept der Menschenrechte mit dem der Human Security: „Um Menschen zu
schützen - und dies ist der Kern menschlicher Sicherheit- müssen ihre grundlegenden Rechte und Freiheiten gewahrt werden.“
Eben jene Verbindung zwischen dem jungen Sicherheitskonzept einer Human Security und dem bereits etablierten und international anerkannten Konzept der Menschenrechte liegt deshalb schon nahe, weil die Wahrung der Menschenrechte und der menschlichen Würde ein Kernelement beider Theorie ist. Obwohl die Menschenrechte in zahlreichen internationalen Verträgen kodifiziert und weltweit weitestgehend anerkannt sind, so sind diese Rechte an vielen Orten der Welt noch immer gefährdet beziehungsweise nicht existent. Die Frage, ob ein neues Sicherheitskonzept wie das der Human Security, welches in vielen Punkten inhaltliche Überschneidungen mit dem der Menschenrechte vorweist, das Verständnis von Menschenrechten bzw. deren Durchsetzung beeinflussen kann, ist daher von besonderem Interesse. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Untersuchungsgegenstand
- Das Konzept der Human Security
- Der ideengeschichtliche Ursprung der Human Security
- Die zwei theoretischen Ansätze des Konzeptes.
- Die enge Perspektive einer Human Security- die kanadische Lesart
- Die weite Perspektive einer Human Security- die japanische Lesart
- Übereinstimmende Charakteristika der Human Security Konzepte
- Signatarstaaten und Geltungsbereich
- Das Konzept der Menschenrechte.
- Die ideengeschichtliche Entwicklung der Menschenrechtsidee.
- Was sind Menschenrechte?
- Das Generationsmodell der Menschenrechte.
- Verfahren und Organe des Menschenrechtsschutzes auf internationaler Ebene
- Signatarstaaten und Geltungsbereich
- Fallanalyse: Der Internationale Strafgerichtshof.
- Die Entstehung des Internationalen Strafgerichtshofs als Ergebnis der Suche nach internationaler Strafgerichtsbarkeit
- Die völkerrechtliche Grundlage des IStGH: Das Statut von Rom
- Die Grenzen der Jurisdiktion - die Prälimitation des Strafgerichtshofes
- Die Rechtsprechung des IStGH - zwei Fallbetrachtungen
- Die Situation in der Demokratischen Republik Kongo - der Gerichtsfall von Thomas Lubanga Dyilo
- Die Situation in Uganda - Die Anklage gegen Joseph Kony
- Die präventive Wirkung des Internationalen Strafgerichtshofes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Untersuchung des Einflusses des neuen Sicherheitskonzeptes der Human Security auf die Umsetzung und den Schutz von Menschenrechten. Der Internationale Strafgerichtshof, welcher auf einer Human Security Idee begründet ist und als global agierende Institution die Ahndung schwerster Menschenrechtsverletzungen zum Ziel hat, soll hierbei als Fallbeispiel dienen.
- Die Entwicklung und theoretischen Grundlagen des Human Security-Konzeptes
- Die ideengeschichtliche Entwicklung und die Inhalte des Menschenrechtskonzepts
- Die Entstehung und die völkerrechtliche Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs
- Die Praxis der Rechtsprechung des Internationalen Strafgerichtshofs
- Die präventive Wirkung des Internationalen Strafgerichtshofes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Untersuchungsgegenstand und die Relevanz des Themas im Kontext der globalen Sicherheitslage verdeutlicht. In den folgenden Kapiteln werden die Konzepte der Human Security und der Menschenrechte in ihrer historischen Entwicklung, ihren theoretischen Grundlagen und ihrem Geltungsbereich analysiert. Dabei werden auch die wichtigsten Übereinstimmungen und Unterschiede beider Konzepte herausgearbeitet.
Die Fallanalyse konzentriert sich auf den Internationalen Strafgerichtshof und beleuchtet seine Entstehung, die völkerrechtliche Grundlage und die Grenzen seiner Jurisdiktion. Zwei Fallbetrachtungen, der Fall Lubanga Dyilo im Kongo und der Fall Kony in Uganda, illustrieren die Herausforderungen und Erfolge des Gerichtshofes in der Praxis. Schließlich wird die präventive Wirkung des Internationalen Strafgerichtshofes im Hinblick auf die Durchsetzung und den Schutz von Menschenrechten untersucht.
Schlüsselwörter
Human Security, Menschenrechte, Internationaler Strafgerichtshof, völkerrechtliche Grundlage, Jurisdiktion, Fallstudien, präventive Wirkung.
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- Anonym (Autor), 2012, Der Einfluss des Human Security Konzeptes auf die Umsetzung und den Schutz von Menschenrechten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275941