Paul Kirn definiert für die Historiographie alle Texte, Gegenstände und Tatsachen, aus denen Erkenntnis aus der Vergangenheit gezogen werden kann, als Quellen. Darunter fällt auch die menschliche Erinnerung, aus der fassbar werden kann, was Menschen aus ihrer Erfahrung unter Einfluss verschiedener Faktoren, z.B. der historischen Situation, der Betrachterperspektive, Erinnerungsfähigkeit und verfügbaren überlieferten Quellen als eigene Geschichte verstehen. Erinnerung ist dabei ein mehrdimensionaler Prozess, da das Erinnerte in der Vergangenheit liegt, der Moment der Erinnerung aber gegenwärtig ist. Cladenius formulierte: „Every man his own history“, womit er darauf anspielt, dass Erinnerung standortgebunden, perspektivisch, relativ, unvollständig und subjektiv ist und dass die Vergangenheit eine andere ist als das rekonstruierte Bild von ihr. Dies führt zu der erkenntnisleitenden Frage „Können vor diesem Hintergrund SchülerInnen im Geschichtsunterricht mit Oral History umgehen?“, die in vorliegender Hausarbeit vom Allgemeinen zum Besonderen untersucht wird.
Inhalt
1. Einleitung
2. Zwei Debatten zur Oral History
3. Zeitzeugenarbeit im Geschichtsunterricht
a. Was ist ein Zeitzeuge?
b. Auswahl von und Umgang mit Zeitzeugen vor während und nach Interviews
c. Vorzüge und Bedenken von Oral History im Geschichtsunterricht
4. Vorschlag für eine Unterrichtseinheit der Zeitdetektive
5. Fazit
Literaturverzeichnis
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