Dass es vielen Kindern und Jugendlichen immer schwerer fällt, sich in einer Gruppe zurechtzufinden, sich an Regeln zu halten oder gar mit Konflikten konstruktiv umzugehen, das beobachten Pädagogen bei Schülern in allen Altersgruppen. Miteinander respektvoll, rücksichtsvoll und verantwortungsvoll umzugehen, kann gelernt werden. Schulen, die positives Befinden fördern, unterstützen ihre Schüler bei der Erfüllung der schulischen Aufgaben, fördern ihre Bereitschaft zum Lernen und leisten auch einen Beitrag zur Prophylaxe im Hinblick auf unerwünschtes Verhalten.
Eine Schulklasse ist ein Ort, an dem Schüler viele Stunden ihres Lebens gemeinsam mit anderen verbringen. Hier lernen sie, hier erleben sie Gemeinschaft, hier können sie Kooperation und Teamfähigkeit erwerben und hier werden auch Konflikte ausgetragen. Es besteht also die Chance, soziale Kompetenz als wichtige Schlüsselqualifikation für das Leben zu erwerben.
In dieser Arbeit soll auf die Bedeutung des Sozialtrainings in der Schule hingewiesen werden. Vor allem die Konfliktkompetenz soll dabei im Fokus stehen. Wie kann man also Sozialkompetenz und Kommunikationskompetenz, wie ein friedliches Miteinander fördern? Wie kann man Konflikten begegnen, wie durch gute Kommunikation eine Eskalation von Konflikten verhindern?
Das erste Kapitel beschäftigt sich zunächst kurz damit, warum soziale und kommunikative Kompetenz als wichtiges Bildungsziel verwirklicht werden sollten und welche Art von Unterricht diese Kompetenzen fördert.
Anschließend gehen wir der Frage nach, wie eine gute Klassengemeinschaft nicht nur Bedingung für ein förderliches Lernklima sondern auch Lernort für sozial kompetentes Verhalten ist. Schon während der Phasen der Gruppenbildung kann hier der Umgang mit Konflikten trainiert werden. Dabei spielt in der Sekundarstufe I auch die Pubertät eine wichtige Rolle.
Anschließend geht es grundlegend darum, wie Konflikte entstehen, um Konflikttypen und Eskalationsstufen und um typische Konflikte in der Schulklasse. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Pädagogik? Wie kann man Konfliktsituationen angemessen begegnen? Wie können Konflikte bearbeitet werden? In einem kleinen Exkurs werfen wir einen Blick auf grundlegende Phänomene, die bei der Kommunikation von Menschen möglicherweise zu Konflikten führen können.
Inhaltsverzeichnis
- Hinweis
- Einleitung
- Soziale und Kommunikative Kompetenz als Bildungsziel
- Kommunikationsdefiziten wirksam begegnen
- Kommunikation als Unterrichtsprinzip
- 'Soziales Lernen' als eigenes Unterrichtsfach
- Konflikte als Sprechanlässe nutzen
- Handlungsorientierter, schülerzentrierter Unterricht
- Konkurrenz- und Leistungsdruck vermindern
- Kommunikationsdefiziten wirksam begegnen
- Die Klassengemeinschaft – ein Lernort für sozial kompetentes Verhalten
- Umgang mit Konflikten schon vor der Pubertät trainieren
- Konfliktprävention während der Gruppenentwicklung
- Phase der Orientierung
- Einführung von Normen
- Erstes Auftreten von Konflikten
- Regeln erleichtern das Zusammenleben
- Konflikte in der Schulklasse
- Differenzen
- Die Entstehung von Konflikten
- Typische Konflikte in der Schulklasse
- Diagnose von Konflikten
- Konflikttypen
- Die Eskalationsstufen von Konflikten
- Konfliktbehandlung
- Präventive und kurative Konfliktbehandlung
- Auf dem Weg zur Konfliktkompetenz
- Wissen- die Selbstkenntnis
- Wollen- unsere Bedürfnisse
- Können- Kompetenzen erwerben
- Kleiner Exkurs - Verbale und nonverbale Kommunikation
- Die vier Seiten einer Nachricht
- Der Sachinhalt oder : Worüber ich informiere
- Selbstoffenbarung oder: Was ich selbst von mir kundgebe
- Beziehung oder: Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen
- Appell oder: Wozu ich dich veranlassen möchte
- Kommunikative Basisfertigkeiten
- Feedback geben
- Aktives Zuhören
- ICH-Botschaften
- Richtig verhandeln
- Die vier Seiten einer Nachricht
- Sozialtraining in der Klasse
- Ziele des Sozialtrainings
- Differenzierte soziale Wahrnehmung trainieren
- Erkennen und Äußern von Gefühlen
- Selbstbehauptung
- Kooperation
- Einfühlungsvermögen
- Umsetzung in der Klasse
- Lehrer fortbilden
- Die Eltern einbeziehen
- Gute Konfliktkultur erlernen - ein Praxisbeispiel:
- Ziele des Sozialtrainings
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Gute Konfliktkultur in der Klasse – Bausteine zur sozialen Kompetenz“ befasst sich mit der Förderung von sozialer und kommunikativer Kompetenz im schulischen Kontext. Ziel ist es, die Bedeutung des Sozialtrainings in der Schule aufzuzeigen, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von Konfliktkompetenz. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Eskalation von Konflikten in der Schulklasse und stellt verschiedene Konflikttypen vor. Darüber hinaus werden präventive und kurative Ansätze zur Konfliktbehandlung sowie konkrete Methoden des Sozialtrainings zur Förderung einer guten Konfliktkultur vorgestellt.
- Soziale und kommunikative Kompetenz als Bildungsziel
- Konfliktprävention und -bewältigung in der Schulklasse
- Die Bedeutung von Regeln und Normen für ein friedliches Miteinander
- Methoden des Sozialtrainings zur Förderung von Konfliktkompetenz
- Die Rolle von Lehrkräften und Eltern bei der Gestaltung einer guten Konfliktkultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung von sozialer und kommunikativer Kompetenz in der heutigen Gesellschaft. Sie stellt fest, dass viele Schüler Schwierigkeiten haben, sich in Gruppen zurechtzufinden, Regeln einzuhalten und Konflikte konstruktiv zu lösen. Die Arbeit argumentiert, dass Schulen eine wichtige Rolle bei der Förderung von sozialer Kompetenz spielen und dass eine gute Klassengemeinschaft ein Lernort für sozial kompetentes Verhalten sein kann.
Kapitel 2 befasst sich mit der Bedeutung von sozialer und kommunikativer Kompetenz als Bildungsziel. Es wird argumentiert, dass diese Kompetenzen für den Lern- und Berufserfolg sowie für die persönliche Zufriedenheit im Privatleben unerlässlich sind. Das Kapitel beleuchtet die Ursachen für Kommunikationsdefizite bei Schülern und zeigt auf, wie diese durch geeignete Unterrichtsformen und Sozialtrainingsprogramme behoben werden können.
Kapitel 3 untersucht die Klassengemeinschaft als Lernort für sozial kompetentes Verhalten. Es wird gezeigt, dass der Umgang mit Konflikten bereits in der frühen Phase der Gruppenbildung trainiert werden kann. Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Phasen der Gruppenentwicklung und die Bedeutung von Regeln und Normen für ein friedliches Miteinander.
Kapitel 4 befasst sich mit der Entstehung von Konflikten in der Schulklasse. Es werden verschiedene Konflikttypen und Eskalationsstufen vorgestellt sowie typische Konflikte in der Schulklasse analysiert. Das Kapitel zeigt auf, welche Konsequenzen sich aus Konfliktsituationen für die Pädagogik ergeben und wie diese angemessen begegnet werden können.
Kapitel 5 behandelt die Konfliktbehandlung. Es werden präventive und kurative Ansätze zur Konfliktlösung vorgestellt. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Selbstkenntnis, Bedürfnissen und Kompetenzen für die Entwicklung von Konfliktkompetenz.
Kapitel 6 bietet einen kleinen Exkurs in die verbale und nonverbale Kommunikation. Es werden die vier Seiten einer Nachricht (Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehung, Appell) sowie wichtige kommunikative Basisfertigkeiten wie Feedback geben, aktives Zuhören, ICH-Botschaften und Verhandeln erläutert.
Kapitel 7 befasst sich mit dem Sozialtraining in der Klasse. Es werden die Ziele des Sozialtrainings sowie konkrete Methoden zur Förderung von sozialer Kompetenz und Konfliktkompetenz vorgestellt. Das Kapitel zeigt auf, wie Lehrer und Eltern in den Prozess des Sozialtrainings eingebunden werden können und wie eine Unterrichtseinheit zur Förderung sozialer Kompetenz konkret aussehen kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Förderung von sozialer und kommunikativer Kompetenz, Konfliktkultur in der Klasse, Konfliktprävention, Konfliktlösung, Sozialtraining, Klassengemeinschaft, Regeln und Normen, Kommunikation, Feedback, aktives Zuhören, ICH-Botschaften, Verhandeln, Selbstbehauptung, Kooperation, Einfühlungsvermögen, Lehrerfortbildung, Elterneinbindung, Praxisbeispiel.
- Citation du texte
- Klaus Hubelnig (Auteur), Eleonore Hubelnig (Auteur), 2012, Konfliktkultur in der Schule. Bausteine zur sozialen Kompetenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276656