Wenn man etwas über die Ursprünge der Spiele sagen möchte, stellt man rasch fest, dass es nur wenig verlässliche Quellen gibt. Schon J. Grant hält zu Beginn einer seiner Arbeiten fest, dass kaum schriftliche Formen der Überlieferung aufzufinden sind.
„Highland tradition itself helps to explain this problem since so many of the legends, customs and traditions of the Highland communities tended to be passed on from generation to generation by word of mouth rather than being written down.” (Grant 1991: 7)
Demnach scheint es nur allzu verständlich, dass vorhandenes Wissen über die frühe Entwicklung nur in fragmentarischen Zügen tradiert wurde. Wobei es anzumerken gilt, dass auch den Chroniken, welche durch schottische Geschichtsschreiber nach dem 11.Jahrhundert verfasst wurden, mit Skepsis begegnet werden sollte. Oft hatten sie das Bestreben, durch Zurückdatierung der schottischen Ursprünge diese gegenüber der Geschichte Englands aufzuwerten, um die schottische Geschichte in ein besseres Licht zu stellen. (vgl. Grant 1991: 7 f) Heutige Erkenntnisse müssen diesbezüglich also kritisch reflektiert werden.
Jedoch kann man mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass solche schon sehr frühen Formen von Disziplinen der Hochlandspiele existiert haben, auch wenn diese sich bis heute auch sportlich weiter entwickelt haben. Beispielsweise gibt es ein Manuskript aus dem 11. Jahrhundert (dessen Verfassungsdatum wohl noch weit früher liegt), das erstmals auf die Erscheinungsform der Mannschaftssportart Hurling verweist. Sie ist die irische Schwestersportart zu dem auch heute noch teilweise bei den schottischen Hochlandspielen praktizierten Shinty.
Nicht unmittelbar lässt sich hier beweisen, dass der Ursprung beider Spielvarianten ganz sicher keltischer Herkunft ist. Fest steht jedoch, dass sowohl die irische als auch die schottische Form etymologisch auf das Gälische zurückzuführen ist. Caman ist der urkeltische Ausdruck für einen gebogenen Holzstock und wird nach wie vor in beiden Ländern als Grundbezeichnung für den verwendeten Schläger benutzt. (vgl. Maolfabhail 1999: 149)
direkt eine starke Affinität zur irischen Kultur ausgedrückt wird.
Aus dem Inhalt:
- Ursprünge keltischer Tradition,
- die Zeit der Highland Clans,
- die Highland Societies,
- die Marginalisierung der Hochlandbevölkerung
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ursprünge keltischer Tradition bis in das 11.Jahrhundert und die Wurzeln der Hochlandspiele
- Die Rolle der Skoten und Pikten für die Highlands
- Angelsachsen, Britonen und der Einfluss einfallender Wikingerstämme
- Die Frage danach ob eine Irische Tradition als Urheber der schottischen Hochlandspiele angesehen werden kann
- Die große Zeit der Highland Clans (1100 – 1750)
- Von den Highland Clans zu den Highland Societies
- Culloden Ende der Jakobiteraufstände und der Beginn einer neuen Periode
- Der Act Proscription und seine Umkehrung
- Neubeginn einer alten Tradition - Die Highland Societies und der Grundstein für die ersten neuen Highland Games
- Von der Marginalisierung der Hochlandbevölkerung über den Einfluss der Romantik bis zur Popularisierung der Highland Games unter Queen Victoria
- Der Gesellschaftliche Wandel der Highlands und die Probleme, welche sich daraus für die ländliche Bevölkerung ergaben
- Sir Walter Scott und der Einfluss der Romantik auf das schottische Hochland
- Der Charakter der Spiele zur Zeit Walter Scotts
- Queen Victoria, Balmorality, Sporting Landlords und die Renaissance der Highland Games
- Abbildungsnachweise
- Literaturverzeichnis (inkl. weiterführender Literatur)
- Anhang
- Der Act of Proscription
- Der Widerrufungsbeschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Geschichte der Highland Games chronologisch zu beleuchten. Sie untersucht die Ursprünge der Spiele in der keltischen Tradition und verfolgt deren Entwicklung bis zur Popularisierung unter Queen Victoria.
- Die Rolle der Skoten und Pikten in der Entstehung der Highland Games
- Der Einfluss der Highland Clans auf die Entwicklung der Spiele
- Die Bedeutung der Highland Societies für die Wiederbelebung der Highland Games
- Der Einfluss der Romantik auf die Popularisierung der Highland Games
- Die Rolle von Queen Victoria und den Sporting Landlords bei der Renaissance der Highland Games
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Quellenlage dar und betont die Bedeutung mündlicher Überlieferung in der Highland-Tradition. Sie weist auf die Notwendigkeit kritischer Reflexion historischer Quellen hin, insbesondere im Hinblick auf die schottische Geschichtsschreibung.
Das zweite Kapitel beleuchtet die demographische Entwicklung Schottlands und die Rolle der Skoten, Pikten, Angelsachsen, Britonen und Wikinger. Es wird die Ausbreitung der Skoten im Nordwesten Schottlands und die Bedeutung der Pikten als gemischtes Volk hervorgehoben.
Das dritte Kapitel behandelt die große Zeit der Highland Clans und deren Einfluss auf die Entwicklung der Highland Games. Es wird die Bedeutung der Clans für die schottische Gesellschaft und Kultur sowie die Rolle der Highland Games in dieser Zeit beleuchtet.
Das vierte Kapitel beschreibt den Übergang von den Highland Clans zu den Highland Societies. Es wird die Bedeutung des Culloden-Gefechts und des Act of Proscription für die schottische Gesellschaft und die Highland Games hervorgehoben.
Das fünfte Kapitel behandelt die Wiederbelebung der Highland Games durch die Highland Societies. Es wird die Bedeutung der Societies für die Erhaltung und Förderung der schottischen Traditionen und die Entwicklung der Highland Games als moderne Sportveranstaltung beschrieben.
Das sechste Kapitel beleuchtet die Marginalisierung der Hochlandbevölkerung und den Einfluss der Romantik auf die Popularisierung der Highland Games. Es wird die Rolle von Sir Walter Scott und Queen Victoria sowie die Bedeutung der Sporting Landlords für die Renaissance der Highland Games hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Highland Games, die schottische Geschichte, die keltische Tradition, die Highland Clans, die Highland Societies, die Romantik, Queen Victoria, Sir Walter Scott, Culloden, der Act of Proscription, die Marginalisierung der Hochlandbevölkerung und die Entwicklung der Highland Games als moderne Sportveranstaltung.
- Arbeit zitieren
- Niklas Jung (Autor:in), 2005, Die Geschichte der Highland Games, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277568