Controlling II. Funktionsübergreifendes Controlling

Zusammenfassung


Vorlesungsmitschrift, 2008

35 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Teil IV: Funktionsübergreifendes Controlling

1. Kosten- und Erfolgscontrolling
1.1. Prozesskostenrechnung
1.1.1. Entstehungsgründe der Prozesskostenrechnung
1.1.2. Ziele und Aufgaben der Prozesskostenrechnung
1.1.3. Aufbau und Ablauf der Prozesskostenrechnung
1.1.4. Anwendungen der Prozesskostenrechnung
1.1.4.1. Produktkostenkalkulation
1.1.4.2. Gemeinkostencontrolling
1.2. Kostencontrolling - Zielkostenrechnung (Target Costing)
1.2.1. Ziele und Aufgaben der Zielkostenrechnung
1.2.2. Aufbau und Ablauf der Zielkostenrechnung
1.2.3. Das Zielkostenkontrolldiagramm

2. Beteiligungscontrolling
2.1. Ziele und Aufgaben des Beteiligungscontrolling
2.2. Beteiligungscontrolling beim Erwerb von Beteiligungen
2.3. Die Grundsätze der Konsolidierung
2.3.1. Arten der Beteiligung
2.3.2 Einheitstheorie versus Interessentheorie
2.4. Die Kapitalkonsolidierung verbundener Unternehmen
2.4.1. Buchwertmethode
2.4.2. Neubewertungsmethode
2.5. Konsolidierung nicht-verbundener Unternehmen
2.6. Kosten-Leistungsrechnung im Konzern
2.6.1. Funktionen, Arten und Bildung von Verrechnungspreisen
2.6.2. Primärkostenrechnung im Konzern

3. Finanzcontrolling
3.1. Ziele und Aufgaben des Finanzcontrolling
3.2. Der kurzfristige Einmonatsfinanzplan
3.3. Der Tagesfinanzstatus
3.4. Die mittelfristige Zwölf-Monatsfinanzplanung

Teil IV: Funktionsübergreifendes Controlling

1. Kosten- und Erfolgscontrolling

Die Probleme traditioneller Kostenrechnungssystem lassen sich an den folgenden zwei Punkten erklären:

- Zu geringe Ausrichtung auf den Markt und die Kundenbedürfnisse, die für denMarkterfolg der Produkte entscheidend sind.

- Mangelnde Informationsunterstützung in den frühen Phasen der Produktentwicklung,die für die Festlegung der gesamten Produktkosten entscheidend sind.

Es sind daher Instrumente erforderlich, die eine rechnerische Verbindung von den Kundenbedürfnissen bis in das Unternehmen hinein, zu den frühen Phasen der Produktentwicklung herstellen können. Die Verfahren der Prozesskostenrechnung und der Zielkostenrechnung sind hierzu geeignete Instrumente.

1.1. Prozesskostenrechnung

1.1.1. Entstehungsgründe der Prozesskostenrechnung

1. Fehler der Vollkostenrechnung

In der Vollkostenrechnung sind Zuschläge auf Basis der Lohn- oder Materialeinzelkosten noch angemessen.

Der Fehler der Zuschlagskalkulation liegt in der Wahl einer einzigen Bezugsgröße (z.B. Arbeitsstunden), mit deren Hilfe die Gemeinkosten den Produkten proportional zugeordnetwerden; d.h. es wird einfach angenommen, dass mit einer Verdoppelung der Stückzahl eineVerdoppelung der Gemeinkosten einhergeht. Bei Schlüsselung über Materialkosten wirdunterstellt, dass Produkte mit hohem Materialwert auch hohe Materialgemeinkostenverbrauchen.

Fertigungslöhne oder Maschinenstunden sind keine geeigneten Bezugsgrößen z.B. für dieKosten der Arbeitsvorbereitung oder der Produktionssteuerung. Diese hängen vielmehr davonab, ob

- es sich um komplexe oder nicht komplexe Produkte handelt,
- eine hohe oder niedrige Auflagengröße gewählt wird,
- Standardprodukte oder exotische Varianten produziert werden.

2. Verschiebung der Kostenstruktur

Bei fertigungslohnintensiven Produkten ist die Zuschlagskalkulation sicherlich angemessen, da die Kosten eines Produktes zu einem so großen Teil durch den direkt zurechenbaren Fertigungslohn bestimmt werden, also zu einem so großen Teil aus Einzelkosten bestehen, dass eine verursachungsgerechte Aufteilung der Gemeinkosten überflüssig ist.

Als erste Folge der Automatisierung lässt sich festhalten, dass eine Verschiebung vom Fertigungslohn (Erfassung als Einzelkosten) zum Lohn für indirekte Tätigkeiten (Erfassung als Gemeinkosten) stattfindet.

Die Arbeiten, für die früher Fertigungslohn gezahlt werden musste, werden heute in immerstärkeren Maße von Maschinen übernommen; die Produktion wird immer anlagenintensiver.

Als zweite Folge der Automatisierung lässt sich also festhalten, dass eine Verschiebung vom Fertigungslohn (Erfassung als Einzelkosten) zu den Anlagekosten (Erfassung als Gemeinkosten) stattfindet.

3. Absolute Zunahme der Gemeinkosten

Die Automatisierung hat noch einen dritten Effekt: Die Gemeinkosten steigen nicht nur durch die Kostenstrukturverschiebung, sondern auch durch die aufwendige Wartung und Unterhaltung der automatisierten Produktionsanlagen in absoluten Zahlen.

Mit zunehmender Automatisierung, insbesondere in Verbindung mit CIM, nehmen neue Kostenelemente wie Software- und Beratungskosten zu. Durch rechtliche Bestimmungen, wie z.B. das neue Produkthaftungsgesetz, werden präventive Maßnahmen in Form von erhöhter Qualitätssicherung erforderlich; die Qualitätskosten werden ansteigen. Insgesamt nehmen also diese Gemeinkosten absolut zu.

4. Veränderung des Wettbewerbes

Seit der Entwicklung der Vollkostenrechnung hat sich aber auch eine außerbetriebliche Komponente so stark verändert, dass jetzt auch Mängel der vergleichbaren Kostenrechnungssysteme sichtbar werden.

Durch die Globalisierung der Märkte ist es zu steigendem internationalenWettbewerbsdruck gekommen. Die dadurch bedingte Erhöhung der Wettbewerbsintensität führt zu einem immensen Druck zur Kostensenkung, Verbesserung der Produktqualität und zur Entwicklung neuer Produkte. Veränderte Wettbewerbsbedingungen gehen nicht nur vom Anbieter aus, sondern auch vom Nachfrager und von den sich ständig verändernden technischen Möglichkeiten. So ist eine wachsende Kundensouveränität, die sich in erhöhten Anforderungen an Variantenvielfalt und Lieferflexibilität niederschlägt.

Durch die, wie festgestellt, zunehmende und auch technisch mögliche Variantenvielfaltentsteht eine in der Kalkulation kaum noch beherrschbare Zahl an Erlös- und Kostenträgern.

5. Veränderung der Strategien

Ein Mangel der Kostenrechnungssysteme liegt darin begründet, dass sie keine Informationenzur Unterstützung von strategischen Entscheidungen, insbesondere für die Produktpolitik,liefern.

Gibt es in einem Unternehmen Produkte, die noch viel von Hand bearbeitet werden und Produkte, die überwiegend von Automaten bearbeitet werden, so erhalten erstere auf der Zuschlagsbasis Fertigungslohn mehr Gemeinkosten zugeschlüsselt, weil die Basis Fertigungslohn beim ersten Produkt größer ist.

Folge ist also hier, dass auf konventionelle Fertigungsanlagen zu viel und aufhochautomatisierte Anlagen zu wenig Gemeinkosten verrechnet werden; dadurch erscheinendie auf hochautomatisierten Anlagen erstellten Produkte viel kostengünstiger. Die strategischeFehlentscheidung besteht jetzt darin, dass die Produktion dieser Produkte vorangetrieben wird, weil man mit seinen vermutlich niedrigen Kosten den Preis der Konkurrenz unterbietenkann.

Die Prozesskostenrechnung kann somit als ein strategieunterstützendes Kostenrechnungssystem angesehen werden.

1.1.2. Ziele und Aufgaben der Prozesskostenrechnung

Die Prozesskostenrechnung stellt ein elementares Analyse- und Steuerungsinstrument dar, mit dessen Hilfe eine verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten der direkten Leistungsbereiche auf die einzelnen Kostenträger angestrebt wird.

Zusammenfassen lassen sich folgende Ziele für die Prozesskostenrechnung ableiten:

- Gemeinkostenbereiche sollen transparenter, kontrollier- und steuerbar werden
- Ermittlung der für die Auftragsbearbeitung notwendigen Einzelprozesse in den indirektenBereichen
- Verbesserte Kalkulation durch verursachungsgerechte Zurechnung von Gemeinkosten aufKalkulationsobjekte
- Strategische Kalkulation bereits in der Frühphase der Produktentwicklung
- Informationsgrundlage für „make-or-buy“-Entscheidungen
- Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit von Prozessen; Optimierung von Prozessen
- Identifikation von Kostenverursachern und Hauptkosteneinflüssen
- Permanente Verfolgung und Gestaltung von Kosten
- Informationsgrundlage für eine prozessorientierte Gemeinkostenbudgetierung

1.1.3. Aufbau und Ablauf der Prozesskostenrechnung

Wie fast alle Kostenrechnungssysteme bedient sich auch die Prozesskostenrechnung der Kostenarten-, -stellen- und -trägerrechnung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es ist vernünftig, einige Pilot-Prozesse auszuwählen, um erst einmal Erfahrungen zu sammeln. Als Ansatzpunkt können dafür folgende Kriterien gelten:

- Es sollte sich um häufig auftretende, repetitive Tätigkeiten handeln
- Diese Tätigkeiten werden in Kostenstellen erledigt, die relativ hohe Gemeinkostenverursachen
- Es ist zu vermuten, dass die Leistungen dieser Kostenstellen von den einzelnenKostenträgern in unterschiedlichem Ausmaß in Anspruch genommen werden
- Für die Messung und Verrechnung dieser Tätigkeiten können auf ersten Blick relativleicht Bezugsgrößen gefunden werden

Je nach Annahmen sind sehr unterschiedliche Reaktionen denkbar. Im Folgenden sind nur Beispiele aufgeführt:

- Controller: Fühlt sich in seiner bisherigen Tätigkeit angegriffen, hat evtl. Angst vorÜberforderung.
- Verantwortlicher einer Produktionsstrasse: Erwartet davon ein besseres Instrument zurFührung seines Bereiches und sieht Potential für Kosteneinsparungen bei vor- undnachgelagerten Stellen.
- Mitarbeiterin im Verwaltungsbereich: Hat Probleme, ihre Arbeit in standardisierteProzesse aufzugliedern.
- Verkaufsleiter: Erhofft sich damit marktkonformere Preise.
- Leiterin Forschung & Entwicklung: Bezweifelt, dass in ihrem Bereich standardisierteProzesse definiert werden können. Befürchtet allenfalls eine Beeinträchtigung derFreiheiten und damit auch der Kreativität.
- Verwaltungsrat: Will Kosten und Nutzen kennen. Oft spielt eine Rolle, ob auchKonkurrenzunternehmen eine Prozesskostenrechnung eingeführt haben.

Die Prozesskostenstellenrechnung vollzieht sich in folgenden Schritten:

1. Tätigkeitsanalyse
2. Prozessdefinition und Bildung einer Prozesshierarchie
3. Ermittlung von Kostentreibern / Bezugsgrößen
4. Planung der Prozesskosten und Prozesskostensätze

1.1.3.1. Tätigkeitsanalyse

In den indirekten Bereichen werden die verschiedensten Tätigkeiten durchgeführt. Unter einer Tätigkeit versteht man einen Vorgang in einer Kostenstelle, der Ressourcen in Anspruch nimmt oder verbraucht. Die Aufnahme der Tätigkeiten in den indirekten Bereichen einschließlich der Feststellung des Zeitaufwandes und der Kosten je Tätigkeit ist die grundlegende Voraussetzung für eine Prozesskostenrechnung.

Grundsätzlich sollte es sich bei diesen Tätigkeiten um repetitive, homogene Tätigkeiten handeln. Das hat folgenden Grund: Letztlich wird in der Prozesskostenstellenrechnung pro Tätigkeit bzw. Prozess lediglich ein Prozesskostensatz ermittelt.

Die in den indirekten Bereichen ablaufenden Tätigkeiten werden anhand von Interviews mitden betreffenden Kostenstellenleitern bzw. Mitarbeitern erhoben. Der Zeitaufwand derTätigkeiten wird idealerweise gemessen. Sofern das nicht möglich ist muss er geschätztwerden.

Je genauer die Tätigkeitsanalyse durchgeführt wird, desto exakter sind die Basisdaten der Prozesskostenrechnung.

1.1.3.2. Prozessdefinition und Bildung einer Prozesshierarchie

Die Tätigkeiten werden zunächst zu Teilprozessen und schließlich zu Hauptprozessenverdichtet. Unter einem Teilprozess versteht man eine Kette von Tätigkeiten, die in einerKostenstelle auf die Erbringung einer bestimmten Leistung ausgerichtet sind. Teilprozessesind also kostenstellenbezogen. Zum Beispiel gehören in der Kostenstelle „Lager“ unteranderem die Tätigkeiten „Material suchen“ und „Material auslagern“ zum Teilprozess„Fertigungsauftragskommissionierung“. Unter einem Hauptprozess versteht man eine Kettevon kostenstellenbezogenen Teilprozessen, die auf die Erbringung eineskostenstellenübergreifenden Leistung ausgerichtet sind. So gehören z.B. zum Hauptprozess

„Fertigungsauftragsabwicklung“ unter anderem die Teilprozesse

„Fertigungsauftragskommissionierung“ und „Fertigungssteuerung“. Durch die Verdichtung entsteht eine Prozesshierarchie.

Die Tätigkeiten und Teilprozesse in den indirekten Bereichen werden danach unterschieden, ob ihr Arbeitsvolumen

- Von der Leistungsmenge des indirekten Bereichs abhängt (= lmi-Prozesse, d.h. leistungsmengeninduzierte Prozesse)
- oder von der Leistungsmenge des indirekten Bereichs unabhängig ist (= lmn-Prozesse,d.h. leistungsmengenneutrale Prozesse)

1.1.3.3. Ermittlung von Kostentreibern / Bezugsgrößen

Für jede lmi-Tätigkeit bzw. für die Teil- und Hauptprozesse wird gefragt, welches quantitative Merkmal die Kosten der Tätigkeit bzw. des Prozesses beeinflusst bzw. treibt. Daher nennt man das Merkmal auch Kostentreiber.

Die Kostentreiber sind die zentralen Größen der Prozesskostenrechnung. An sie sind verschiedene Anforderungen zu stellen. Die wichtigsten Anforderungen sind:

- Es sollte eine Beziehung zwischen Kostenstellenkosten und Kostentreibern bestehen.
- Es sollte eine nachvollziehbare Beziehung zwischen Kostentreibern und Kostenträgern.

Man fasst die beiden Anforderungen an die Kostentreiber auch unter dem Stichwort „doppelte Funktionalität“ zusammen. Kritiker der Prozesskostenrechnung sehen diese doppelte Funktionalität in den indirekten Leistungsbereichen selten gegeben, da die indirekten Bereiche in der Regel nicht unmittelbar erzeugnisbezogen tätig werden.

Die Gestalter des Kostensystems haben die Wahl zwischen drei Typen von Kostentreibern: Transaktions-, Zeit- und Intensitätstreiber.

Transaktionskostentreiber zählen wie oft eine Aktivität durchgeführt wird.Transaktionskostentreiber können verwendet werden, wenn alle Teile desProduktionsprozesses die Aktivitäten in etwa gleich stark in Anspruch nehmen.Transaktionskostentreiber sind der kostengünstigste, aber unter Umständen der am wenigstenpräzise Typ von Kostentreibern, weil sie davon ausgehen, dass für jede Aktivität die gleicheMenge an Ressourcen anfallt. Wenn jedoch der Ressourceneinsatz für die Durchführung einerAktivität von Produkt zu Produkt starke Unterschiede aufweist, benötigt man genauere undteurere Kostentreiber.

Zeittreiber bringen zum Ausdruck, wie lange die Durchführung einer Aktivität dauert.Zeittreiber sollten angewendet werden, wenn bei dem für verschiedene Prozesse erforderlichen Aktivitätsumfang starke Abweichungen vorliegen. Im Allgemeinen sind Zeittreiber genauer als Transaktionstreiber, aber ihre Umsetzung verursacht höhere Kosten, weil für jede Durchführung einer Aktivität eine Schätzung der Zeit erforderlich ist.

Für manche Aktivitäten sind nicht einmal Zeittreiber genau genug. Hier benötigt manIntensitätstreiber, die bei jeder Durchführung einer Aktivität den Ressourceneinsatzbestimmen. Intensitätstreiber sind die genauesten, aber in der Umsetzung auch die teuerstenKostentreiber. Sie sollten ausschließlich dann zur Anwendung kommen, wenn die für eineAktivität eingesetzten Ressourcen teuer sind und bei jeder Durchführung der Aktivitätvariieren. Statt den tatsächlichen Zeit- und Ressourcenaufwand für ein bestimmtes Produkt zuermitteln, werden Intensitätstreiber häufig auch durch einen gewichteten Index simuliert.

In der Literatur wird empfohlen, nur Teilprozesse mit identischen Kostentreibern zu einem Hauptprozess zusammenzufassen. Ansonsten führt die sich an die Kostenstellenrechnung anschließende Kalkulation über Hauptprozesse zu falschen Ergebnissen.

Ein Problem ergibt sich, wenn ein Teil- oder Hauptprozess mehr als einer Kosteneinflussgröße unterliegt. In solchen Fällen gibt es mehrere Möglichkeiten:

- Aufsplitten der Aktivität in homogene Teilaktivitäten,
- Verwenden des wichtigsten Kostentreibers,
- Verwenden eines kombinierten Kostentreibers.

1.1.3.4. Planung der Prozesskosten und Prozesskostensätze

Wenn feststeht, wie oft die einzelnen kostenstellenübergreifenden Hauptprozesse und die Teilprozesse sowie Tätigkeiten in den Kostenstellen in der geplanten Periode durchgeführt werden, werden die Kosten der Tätigkeiten bzw. der Teilprozesse in den indirekten Kostenstellen geplant.

Die Kenntnis der kostenstellenbezogenen Teilprozesse sowie der kostenstellenübergreifenden Hauptprozesse und ihrer Kosten schafft eine bisher nicht vorhandene Kostentransparenz in den indirekten Bereichen.

Entsprechend der Differenzierung von Tätigkeiten bzw. Prozessen in lmi- und lmn-Prozessewerden in der Prozesskostenrechnung auch zwei Prozesskostensätze gebildet, nämlich der

- lmi-Prozesskostensatz und der
- Umlagesatz (lmn-Prozesskostensatz), die zusammen den Gesamtprozesskostensatz ergeben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gesamtprozesskostensatz:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.1.4. Anwendungen der Prozesskostenrechnung

1.1.4.1. Produktkostenkalkulation

Die prozessorientierte Kalkulation versucht, dem Kostenträger die durch ihn verursachtenKosten direkt zuzurechnen, ohne den Umweg über die innerbetrieblicheLeistungsverrechnung bzw. die konventionelle Zuschlagskalkulation gehen zu müssen.

Dabei sollen insbesondere die Gemeinkosten in einem hohen Umfang direkt denKostenträgern zugeordnet werden, um die systemimmanenten Schwächen derZuschlagskalkulation zu vermeiden. Die Zuschlagskalkulation verteilt die Gemeinkostenanhang pauschaler Zuschlagssätze, deren Höhe meist proportional zu den Material- undLohneinzelkosten festgelegt wird. Daraus folgt, dass ein Produkt mit hohenMaterialeinzelkosten auch hohe Materialgemeinkosten tragen muss, unabhängig von demdazugehörigen Aufwand der Materialbeschaffung, -lagerung und -bereitstellung.

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Details

Titel
Controlling II. Funktionsübergreifendes Controlling
Untertitel
Zusammenfassung
Hochschule
Technische Universität Ilmenau
Jahr
2008
Seiten
35
Katalognummer
V277771
ISBN (eBook)
9783656707905
ISBN (Buch)
9783656709091
Dateigröße
1395 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
controlling, funktionsübergreifendes, zusammenfassung
Arbeit zitieren
Anonym, 2008, Controlling II. Funktionsübergreifendes Controlling, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277771

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