Die Auseinandersetzung in der vorliegenden Arbeit zum Thema: Professionalität und Handlungsmöglichkeiten aus der Perspektive des Sozialpädagogen im Feld: Kindeswohl zielt im Wesentlichen auf die Frage ab, wie der Sozialpädagoge in einem so sensiblen Feld professionell handelt.
Diese Aufgabe beinhaltet wesentlich, eine große Verantwortung zu haben für kleine verletzliche Menschen, deren Schicksal er mitentscheidet, indem er etwas tut oder nicht tut. Die Formulierung dieser Aufgabe richtet den Fokus auch darauf, dass Entscheidungen in einem solch ebenso sensiblen wie kontingenten Handlungsfeld nicht immer mit dem Kopf gemacht werden (können).
Die pädagogische Praxis, wenn wir sie soziologisch bestimmen, ist Oevermann (1996) zufolge im Kern mit stellvertretender Krisenbewältigung befasst. Demnach bearbeiten pädagogische Experten Kontingenzfälle von Klienten mit dem Ziel, deren Autonomiefähigkeit wiederherzustellen. Aufgrund der Strukturprobleme, die der praktischen Realisierung entgegenstehen, ist der Experte gezwungen über eine standardisierte methodische Vorgehensweise hinauszugehen. Er befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen der Krise auf der Ebene der Akteure (Familie usw.) einerseits, die für das Wohl des Kindes sorgen sollen, und der eigenen Krise, der unter Handlungs-, Entscheidungs- und nicht selten auch unter Zeitdruck steht.
Daher liegt das Erkenntnisinteresse dieser Forschungsarbeit darin, anhand eines Interviews mit einem Familienhelfer beispielhaft zu ermitteln, wie das professionelle Handeln aus der Perspektive des Sozialpädagogen aussieht. Was ist sein Verständnis von Professionalität? Wie geht der Sozialpädagoge als Professioneller mit dem Thema: Kindeswohl um? Ist er vor diesem Hintergrund als pädagogischer Experte in der Lage spezifische professionelle Lösungen für bestimmte Handlungsprobleme anzubieten? Darauf richtet sich maßgeblich der Fokus der vorliegenden Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung zur Bedeutung und Aufbau der Arbeit
- Zur Methodik der empirischen Untersuchung
- Das Instrument der Untersuchung: Leitfadengespräch (halbstrukturiertes- Interview)
- Methodik der Datenauswertung: Grounded Theory
- Interviewanalyse
- Der kategorische Imperativ: „, nach bestem Wissen und Gewissen“
- Individueller Fallbezug- und Fallverstehen
- Handlungsmöglichkeiten und Grenzen
- Theoretisierung der Fallhypothesen
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Print-Bibliographie
- Webbibliographie
- Anhang
- Leitfaden
- Transkribiertes Einzelinterview: „, Herr Bluhm“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit befasst sich mit der Professionalität und den Handlungsmöglichkeiten von Sozialpädagogen im Feld des Kindeswohls. Sie untersucht anhand eines Interviews mit einem Familienhelfer, wie der Sozialpädagoge in einem sensiblen Handlungsfeld professionell handelt und welche Herausforderungen und Grenzen er dabei erlebt. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Praxis des Sozialpädagogen im Kontext des Kindeswohls zu entwickeln und die Bedeutung von Professionalität in diesem Bereich zu beleuchten.
- Professionelles Handeln des Sozialpädagogen im Kontext des Kindeswohls
- Herausforderungen und Grenzen der Professionalität im Feld des Kindeswohls
- Das Verständnis von Professionalität aus der Perspektive des Sozialpädagogen
- Die Rolle des Sozialpädagogen als Stellvertretender Krisenbewältiger
- Die Bedeutung des Kindeswohls als oberstes Handlungsziel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit erläutert die Bedeutung des Themas und den Aufbau der Forschungsarbeit. Sie stellt die Forschungsfrage nach dem professionellen Handeln des Sozialpädagogen im Feld des Kindeswohls und skizziert den methodischen Ansatz der Untersuchung.
Das zweite Kapitel widmet sich der Methodik der empirischen Untersuchung. Es beschreibt das Instrument der Datenerhebung, das Leitfadengespräch, und die Methode der Datenauswertung, die Grounded Theory.
Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse der Interviewanalyse. Es werden die zentralen Themen des Interviews, wie der kategorische Imperativ, der individuelle Fallbezug und die Handlungsmöglichkeiten und Grenzen des Sozialpädagogen, analysiert und interpretiert.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Theoretisierung der Fallhypothesen. Es werden die gewonnenen Erkenntnisse aus der Interviewanalyse in Bezug auf das zentrale Thema der Arbeit zusammengeführt und vertieft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Kindeswohl, die Professionalität des Sozialpädagogen, die Stellvertretende Krisenbewältigung, die Handlungsmöglichkeiten und Grenzen des Sozialpädagogen, die Grounded Theory und das Leitfadengespräch. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des professionellen Handelns im Kontext des Kindeswohls und trägt zur Diskussion über die Bedeutung von Professionalität in der Sozialen Arbeit bei.
- Citation du texte
- Abdussalam Meziani (Auteur), 2014, Der Umgang mit dem Thema Kindeswohl. Professionalität und Handlungsmöglichkeiten eines Sozialpädagogen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278649