Bereits im Zuge der Aufklärung Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts zeichnet sich eine Veränderung des zeitgenössischen Frauenbildes ab, welches sich auch auf die aktive Kulturszene auswirkt. Der weibliche Verstand sowie die Gesellschaft von Frauen erfahren eine soziale Aufwertung. Eine für damalige Verhältnisse recht progressive Denkweise, was die Rolle der Frau in der Gesellschaft betrifft, ermöglicht es den Damen der oberen Schicht, neben der bis dahin dominierenden Männerwelt am kulturellen Leben teilzunehmen. Neue, teils sehr pro-vokante Ansichten über Weiblichkeit, Liebe und Ehe werden nicht länger im öffentlichen Diskurs exkludiert, sondern vor allem im Romantikerkreis thematisiert. Wie im weiteren Verlauf der Arbeit illustriert werden soll, rückt das von Friedrich Schlegel postulierte Ideal der vollkommenen Weiblichkeit den Fokus jedoch scheinbar erneut auf eine rein männliche Ästhetik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung der Arbeit
- Allgemeine Vorgehensweise
- Die Frau im 18. Jahrhundert
- Die soziale Stellung der Frau
- Das Frauenideal
- Das Eheideal
- Die Frau in der Frühromantik
- Bildung und Geselligkeit – Der literarische Salon
- Schlegels Ideal der vollständigen Weiblichkeit
- Liebe und Ehe
- Das Menscheitsideal
- Das Frauen- und Ehebild Schlegels in Lucinde
- Das Frauenbild im Roman Lucinde
- Entwurf einer idealen Liebesbeziehung
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem von Friedrich Schlegel propagierten Ideal der vollkommenen Weiblichkeit und dessen Umsetzung im Roman Lucinde. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob Schlegels Denken im Kontext der Frühromantik als emanzipatorisches Streben nach sozialer Gleichstellung der Frau verstanden werden kann.
- Das frühromantische Frauenbild im Kontext der Aufklärung
- Die Rolle der Frau in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts
- Schlegels Ideal der vollständigen Weiblichkeit und seine Bedeutung für die Frauenemanzipation
- Die Darstellung von Frau und Liebe im Roman Lucinde
- Die literarische Verarbeitung des Frauen- und Ehebildes in der Frühromantik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit dar und skizziert die allgemeine Vorgehensweise. Es wird auf die Veränderungen des Frauenbildes im Kontext der Aufklärung und der Frühromantik hingewiesen.
- Die Frau im 18. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die soziale Stellung der Frau im 18. Jahrhundert und untersucht die gängigen Ideale von Weiblichkeit und Ehe. Es werden die gesellschaftlichen Normen und die rechtliche Situation der Frau in dieser Zeit dargestellt.
- Die Frau in der Frühromantik: Dieses Kapitel befasst sich mit den Veränderungen des Frauenbildes in der Frühromantik. Es werden die Ideale der Frühromantiker, insbesondere Friedrich Schlegels, hinsichtlich der Bildung, Geselligkeit, Liebe und Ehe der Frau erläutert. Es wird der Einfluss des literarischen Salons auf die Position der Frau in der Gesellschaft beleuchtet.
- Das Frauen- und Ehebild Schlegels in Lucinde: Dieses Kapitel analysiert Schlegels Frauenbild und seinen Entwurf einer idealen Liebesbeziehung im Roman Lucinde. Es wird untersucht, inwieweit Lucinde als Beitrag zur Frauenemanzipation betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenbereichen Frühromantik, Frauenbild, Weiblichkeit, Liebe, Ehe, Emanzipation, Schlegel, Lucinde, Bildung, Geselligkeit, literarischer Salon und Gesellschaftskritik. Die Analyse zielt darauf ab, die Rolle der Frau in der Frühromantik und die Bedeutung von Schlegels Ideal der vollständigen Weiblichkeit zu verstehen.
- Citation du texte
- Janine Lacombe (Auteur), 2014, Emanzipation und neue Weiblichkeit. Das frühromantische Frauenbild Friedrich Schlegels im Roman "Lucinde", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278793