Die Karte ist „ein Stiefkind des Geschichtsunterrichts.“ Ist sie das?
Karten spielten eine wichtige Rolle für den Geschichtsunterricht, als es das Fach noch nicht einmal gab. „So ist bekannt, dass schon der berühmte kartographisch gebildete Theologe Philipp Melanchthon Wandkarten für seine Vorlesungen fertigen ließ.“ Karten dienten bereits damals der Veranschaulichung der Theorie des oft als abstrakt und trocken empfundenen Stoffes. Sie waren eine willkommene visuelle Abwechslung zu den Texten, die der kundige Schüler oder Student sonst bekam.
Mit dem Aufkommen des Faches Geschichte – am Anfang im Verbund mit der Geographie(!) – spielten Karten weiterhin eine herausragende Rolle und es begann seit dem 19. Jahrhundert die „systematische Erarbeitung von Schulgeschichtskarten und Schulgeschichtsatlanten, die bald zu unverzichtbaren Medien für historisches Lernen wurden.“ Es entwickelte sich eine eigene Kartenkultur im Verbund mit dem Geschichtsunterricht.
Heute wird sie sooft verwendet, dass sie bisweilen als originelles Medium gar nicht mehr wahrge-nommen wird. Sie gehört zum Geschichtsunterricht wie das Skelettmodell zur Biologie oder der Spannungsmesser zur Physik. Beinahe, könnte man meinen, ist die Karte zur unvermeidlichen Grundausstattung geworden, zum Inbegriff des Geschichtsunterrichts per se.
Dennoch: Viele Schüler und Lehrer arbeiten nur widerwillig mit ihr. Zu unübersichtlich, zu abstrakt, zu altmodisch kommt sie daher. So unvermeidlich wie sie im Unterricht ist, so einfallslos und langweilig wirkt sie auf Viele. Also doch ein „Stiefkind des Geschichtsunterrichts“?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Karten in der Geschichtsdidaktik
- ,,Mental Maps"
- Historische Karten und Geschichtskarten
- Kartenklassifikation
- Darstellungselemente
- Methoden des Kartenlesens
- Karten im Geschichtsunterricht
- Lernpsychologische Voraussetzungen
- Kartenarbeit in Klasse 5 – Einführung und erste Anleitung
- Karteneinsatz am Beispiel: Mit Alexander dem Großen bis ans Ende der Welt?
- Kartenarbeit in Klasse 6 - Aufbau von Kartenkompetenz
- Karteneinsatz am Beispiel: Unterwegs mit Reisekönig Karl dem Großen
- Kartenarbeit in Klasse 7 bis 10 - Ein Ausblick
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem handlungsorientierten Karteneinsatz im Geschichtsunterricht, insbesondere im Anfangsunterricht der Klassen 5 und 6. Ziel ist es, die Bedeutung der Karte als didaktisches Werkzeug aufzuzeigen und praktische Einsatzmöglichkeiten zu erarbeiten, die den Unterricht lebendiger und effektiver gestalten. Dabei soll die Entwicklung von Kartenkompetenz bei den Schülern im Vordergrund stehen.
- Einordnung der Karte in der Geschichtsdidaktik
- Unterscheidung von Historischen Karten und Geschichtskarten
- Kartenklassifikation und Darstellungselemente
- Methoden des Kartenlesens und die Entwicklung von Kartenkompetenz
- Praktische Unterrichtsbeispiele für den Einsatz von Karten in Klasse 5 und 6
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Karte im Geschichtsunterricht und stellt die Problematik des oft uninspirierten Karteneinsatzes dar. Die Arbeit soll dazu beitragen, den Mythos der verstaubten Geschichtskarte zu widerlegen und den Fokus auf die vielfältigen Möglichkeiten des handlungsorientierten Karteneinsatzes zu lenken.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Einordnung der Karte in der Geschichtsdidaktik. Es werden verschiedene Arten von Karten, wie „Mental Maps", Historische Karten und Geschichtskarten, sowie deren Klassifikation und Darstellungselemente erläutert. Zudem werden wichtige Methoden des Kartenlesens vorgestellt, die für die Entwicklung von Kartenkompetenz bei Schülern relevant sind.
Das dritte Kapitel widmet sich dem praktischen Einsatz von Karten im Geschichtsunterricht. Es werden lernpsychologische Voraussetzungen für den Karteneinsatz im Anfangsunterricht betrachtet und konkrete Unterrichtsbeispiele für die Klassen 5 und 6 vorgestellt. Die Beispiele zeigen, wie der Lehrer die Schüler Schritt für Schritt an die Karte heranführen und ihre Kartenkompetenz gezielt fördern kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Karteneinsatz im Geschichtsunterricht, insbesondere im Anfangsunterricht der Klassen 5 und 6. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Karte als didaktisches Werkzeug, die Entwicklung von Kartenkompetenz bei Schülern, die Unterscheidung von Historischen Karten und Geschichtskarten, die Kartenklassifikation, Darstellungselemente und Methoden des Kartenlesens. Praktische Unterrichtsbeispiele für den Einsatz von Karten in Klasse 5 und 6 werden vorgestellt, um den handlungsorientierten Karteneinsatz im Geschichtsunterricht zu fördern.
- Quote paper
- Eric Buchmann (Author), 2014, Die Karte im Unterricht. Geschichtskarten und ihr Einsatz im Anfangsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278940