Leseprobe
Clinical Reasoning
Begriffsbestimmung Kolb (2012:1):
„Denk-, Handlungs- und Entscheidungsprozess, der der
Pflegekraft alleine, in Auseinandersetzung mit Berufskollegen
oder im interdisziplinären Team (Multigrade Clinical Reasoning) als theoretisches Konstrukt dient, um das Vorgehen zur Behandlung, die Therapie, was hier immer die Planung und Durchführung der Pflege meint, möglichst optimal mit dem Pflegebedürftigen (Patient, Bewohner) gestalten zu können.“
Es soll hier vereinfacht gelten:
Clinical Reasoning (CR) synonym mit
- Critical Thinking (CT),
- Clinical Judgement (CJ),
- Clinical Decision Making (CDM),
- Clinical Problem Solving (CPS)
Andere wiederum sehen Critical Thinking als einen Aspekt des Clinical Reasoning und dieses wieder als Unterpunkt von Clinical Judgement (CJ), Clinical Decision Making (CDM) oder Clinical Problem Solving (CPS). (Kolb 2012:1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6-schrittiges Pflegeprozessmodell Innerhalb der Pflege wird heute hauptsächlich das 6-schrittige Pflegeprozessmodell nach Fiechter & Meier (1998) verwendet. (Kolb 2012:5) Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 12 Clinical Reasoning Pflegeprozess als evolutionäre Helix Der Pflegeprozess setzt sich weiter fort und stellt somit eine evolutionäre Helix dar:
(Kolb 2012:5)
Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 13
Clinical Reasoning
Einfluss des Clinical Reasoning auf den Pflegeprozess
Dabei determiniert Clinical Reasoning alle Schritte des Pflegeprozesses:
(Anlehnung an Kolb 2012:6)
Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 14
Clinical Reasoning
Die 6 Elemente des
Clinical Reasoning
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Elemente des Clinical Reasoning
Das integrierte, patientenzentrierte Modell des Clinical Reasoning nach Higgs & Jones (2000) beinhaltet 6 Elemente:
(Kolb 2012:2)
Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 16
Clinical Reasoning
Herzelemente des Clinical Reasoning
Dabei bilden Wissen, Kognition und Metakognition nach Klemme & Siegmann (2006) die 3 „Herzelemente”:
(Kolb 2012:2)
Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 17
Clinical Reasoning
Bedeutung der 6 CR-Elemente für die Pflege
Informationen (Anamnese, Screening- und Assessmentverfahren etc.) können als Patienteninput verstanden werden.
Pflegeprobleme stellen das Problem dar, die im Umfeld (Pflegesetting) von Pflegemaßnahmen, räumlichen, zeitlichen, personellen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen durch Pflegemaßnahmen gelöst werden.
Die Pflegekraft bedient sich ihres Fachwissens, welches sie durch Strategien der Kognition, beispielsweise Methoden und Formen des Denkens anwendet und durch die Metakognition reflektiert.
(Kolb 2012:2)
Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 18
Clinical Reasoning
CR-Element Kognition
Kognition meint als Oberbegriff höhere geistige Funktionen, die im Pflegesetting eingesetzt werden.
Zu den kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zählen je nach Definition:
- Aufmerksamkeit / Achtsamkeit
- Wahrnehmungsfähigkeit
- Erkenntnisfähigkeit / Denkfähigkeit
- Schlussfolgern / Urteilsfähigkeit
- Erinnerungsfähigkeit / Merkfähigkeit
- Lernfähigkeit / Wissen
- Abstraktionsvermögen
- Rationalität
- …und einige mehr
(Kolb 2012:80)
Horst Siegfried Kolb; BA, MSc Clinical Reasoning / CR 19
Clinical Reasoning
CR-Element Kognition
Nach Gerrig und Zimbardo (2008:736) ist unter Kognition ein
„Prozess des Wissens, einschließlich Aufmerksamkeit,
Erinnerung und Schlussfolgern; auch der Inhalt dieser Prozesse
wie Begriffe und Gedächtnisinhalte“
zu verstehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Clinical Reasoning
CR-Element Wissen
Für erfolgreiche Denk- und Entscheidungsprozesse im Rahmen des Clinical Reasoning, genügen nicht alleine kognitive Fähigkeiten wie
Motivation, Wahrnehmung und Denken. (Kolb 2012:114)
Es ist Fachwissen notwendig, welches in jedem konkreten Fall des
Pflegebedürftigen individuell verknüpft wird. (Kolb 2012:114)
„Kognitive Fähigkeiten und Wissen stehen also in wechselseitiger
Beziehung zueinander.“ (Klemme & Siegmann 2006:15)
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