Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es sich bei der Corporate Social Responsibility-Strategie der Otto-Group um eine glaubwürdige Umsetzung gesellschaftlicher Verantwortung handelt oder dieses Konzept schlichtweg als Mittel zur Gewinnmaximierung genutzt wird.
Bei „Corporate Social Responsibility“ (CSR) oder „unternehmerische Gesellschaftsverantwortung“ handelt es sich um ein Konzept, das zwei Themengebiete miteinander verknüpft, die sich vermeintlich jahrhundertelang kategorisch ausgeschlossen haben: Markt und Moral.
Seit einigen Jahren lässt sich ein zunehmendes Interesse an diesem Konzept beobachten: Im Fokus der Aufmerksamkeit stehen insbesondere multinationale Konzerne, die mit der Übernahme von CSR ihr gesellschaftliches Engagement proklamieren.
Befürworter sehen darin den freiwilligen Beitrag von Unternehmen die zunehmenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen der Globalisierung gemeinsam zu meistern.
Kritiker hingegen sehen in diesen „freiwilligen“ Initiativen nichts anderes als Werbemaßnahmen, die von den eigentlichen Zielen einer internationalen Erwerbsregulierung durch verbindliche Regeln und Gesetze ablenken sollen. Sie unterstellen multinationalen Unternehmen, die als „treibende Kraft der Globalisierung“ bezeichnet werden und deren Umsätze nicht selten die Wirtschaftskraft vieler Länder übertreffen, mit Corporate Social Responsibility reines „window dressing“ zu betreiben. Die Formulierung so genannter Codes Of Conduct oder die Entwicklung neuer Sozialstandards stellen reine PR-Maßnahmen dar, die letztlich nur der Gewinnmaximierung und der Vorbeugung möglicher Imageschäden durch öffentliche Kampagnen dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept: Corporate Social Responsibility
- Definition und Begriffseingrenzung
- Historische Entwicklung und Akteure
- Corporate Social Responsibility in der Otto-Group: Ursachen und Motive
- Das Unternehmen: Die Otto-Group
- Ursachen für CSR: Spezielle Probleme des Textilsektors
- CSR-Außendarstellung und öffentliche Wahrnehmung
- Theoretische Grundlage: Der soziologische Neo-Institutionalismus (NSI)
- NSI als Erklärungsmuster für Corporate Social Responsibility in der Otto-Group
- CSR als institutionalisierter Mythos in der Otto-Group?
- Das Unternehmen: Die Otto-Group
- Corporate Social Responsibility in der Otto-Group: Analyse
- Hypothesenbildung
- CSR-Aktivitäten und Instrumente
- Code of Conduct
- Das Sozialmanagementsystem: Internes und externes „Monitoring“
- CSR in weiteren (Multi-Stakeholder-) Initiativen: Runder Tisch Verhaltenskodizes und Global Compact
- Nachhaltigkeitsberichterstattung
- Hypothesenauflösung
- Zusammenfassung, abschließende Bewertung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern die Corporate Social Responsibility (CSR)-Strategie der Otto-Group eine glaubwürdige Umsetzung gesellschaftlicher Verantwortung darstellt oder ob dieses Konzept lediglich als Mittel zur Gewinnmaximierung genutzt wird. Die Arbeit analysiert die Ursachen und Motive für die Implementierung von CSR in der Otto-Group, untersucht die CSR-Instrumente und -Aktivitäten des Unternehmens und bewertet deren Wirksamkeit.
- Analyse der CSR-Strategie der Otto-Group
- Untersuchung der Ursachen und Motive für die Implementierung von CSR
- Bewertung der Wirksamkeit von CSR-Instrumenten und -Aktivitäten
- Beurteilung der Glaubwürdigkeit der CSR-Strategie der Otto-Group
- Diskussion der Rolle von CSR in der internationalen Erwerbsregulierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) ein und stellt die Relevanz des Konzepts in der heutigen Zeit dar. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf CSR, sowohl von Befürwortern als auch von Kritikern, und stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor.
Das zweite Kapitel definiert und grenzt das Konzept der Corporate Social Responsibility ein. Es beleuchtet die historische Entwicklung des Konzepts und die wichtigsten Akteure, die an seiner Entstehung und Verbreitung beteiligt waren.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse der Ursachen und Motive für die Implementierung von CSR in der Otto-Group. Es stellt das Unternehmen und seine spezifischen Herausforderungen im Textilsektor vor und untersucht die Rolle des soziologischen Neo-Institutionalismus (NSI) als theoretisches Erklärungsmuster für die CSR-Strategie der Otto-Group.
Das vierte Kapitel analysiert die CSR-Umsetzung in der Otto-Group anhand von vier Hypothesen. Es stellt die wichtigsten CSR-Instrumente und -Aktivitäten des Unternehmens vor, darunter den Code of Conduct, das Sozialmanagementsystem, die Beteiligung an Multi-Stakeholder-Initiativen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Analyse der CSR-Instrumente soll Aufschluss darüber geben, inwiefern die Otto-Group eine glaubwürdige CSR-Strategie betreibt oder ob dieses Konzept lediglich als Mittel zur Gewinnmaximierung genutzt wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Corporate Social Responsibility (CSR), unternehmerische Gesellschaftsverantwortung, Otto-Group, Textilsektor, soziologischer Neo-Institutionalismus (NSI), Code of Conduct, Sozialmanagementsystem, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Gewinnmaximierung, Glaubwürdigkeit, internationale Erwerbsregulierung.
- Arbeit zitieren
- Martin Schröter (Autor:in), 2010, Corporate Social Responsibility in der Otto-Group. Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung oder Mittel zur Gewinnmaximierung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280934