Ursachen und Folgen einer Niedrigzinspolitik der öffentlich-rechtlichen Banken in Deutschland


Thèse de Bachelor, 2014

76 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

I. Abkürzungsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Tabellenverzeichnis

1 Einleitung und Thesendefinition

2 Grundsätzlicher Gegenstandsbereich der Niedrigzinspolitik
2.1 Einleitung in die Theorie der Geldpolitik
2.2 Theoretische Grundlage zum Instrument Leitzinssatz
2.3 Ursachen und resultierende Ziele einer Niedrigzinspolitik
2.4 Gewinner und Verlierer einer Niedrigzinspolitik
2.5 Risiken einer langfristigen Niedrigzinspolitik

3 Die Niedrigzinspolitik im europäischen Wirtschaftsraum nach dem Jahr 2008
3.1 Auslösende Ereignisse für die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank
3.2 Kritische Analyse von speziellen Zielen und Ergebnissen der durch die Europäische Zentralbank implementierten Niedrigzins-politik
3.3 Besondere Auswirkungen für den Bankensektor in Europa im Vergleich zu dem der USA

4 Die speziellen Auswirkungen der Niedrigzinspolitik für die Kreditinstitute des deutschen Bankensektors
4.1 Aktueller Gegenstandsbereich und Entwicklung des deutschen Bankensektors
4.2 Gegenüberstellung der Geschäftsmodelle des privaten und des öffentlich-rechtlichen Bankensektors
4.3 Folgen der Niedrigzinspolitik für das Geschäftsmodell des öffentlich-rechtlichen Bankensektors

5 Thesenevaluierung und Modifikationsvorschläge
5.1 Status Quo im öffentlich-rechtlichen Bankensektor und Evaluierung der Kernthese
5.2 Geschäftsmodellmodifizierung als Vorschlag zur Begegnung der analysierten Schwächen

6 Fazit und Ausblick

Quellenverzeichnis

Literaturquellen

Internetquellen

Sonstige Quellen

Anhang

I.Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

II. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die drei Ebenen der Geldpolitik

Abb. 2: Prozessuale Darstellung von Negativauswirkungen einer Niedrigzinspolitik

Abb. 3: Leitzinsentwicklung der Europäischen Zentralbank von 2000 bis 2013

Abb. 4: 3-Monats EURIBOR und 3-Monats EUREPO Spread in 2008

Abb. 5: Veränderung der individuellen Staatsverschuldung in der Europäischen Union von 2007 – 2012

Abb. 6: Nettokäufe europäischer Staatsanleihen durch Banken von November 2011 bis Januar 2012 (in Milliarden Euro)

Abb. 7: Effektive Zinsmargen und Zinserträge der Kreditinstitute in den USA und der EU-Zone von 2007 bis 2012

Abb. 8: Gegenüberstellung von Assets der 40 größten Kreditinstitute zu den größten 5 in den USA und Europa im Jahr 2013

Abb. 9: Entwicklung von Anzahl und Bilanzsummen der Kreditinstitute am deutschen Bankenmarkt von 1999 bis 2013

Abb. 10: Durchschnittliches jährliches Wachstum einzelner Bankenrechtsformen in Deutschland von 1999 bis 2013 in Anzahl der Kreditinstitute

Abb. 11: Gegenüberstellung der Zins- zu Provisionsüberschüsse des privaten zum öffentlich-rechtlichen Bankensektor der jeweils 10 größten Kreditinstitute in Abhängigkeit ihrer Bilanzsummen in Deutschland per 31.12.2012

Abb. 12: Gegenüberstellung der Sicht- und Termineinlagen durch inländische Privatpersonen bei allen Bankengruppen in Deutschland von 2006 – 2014

Abb. 13: Zinsniveaudarstellung für Refinanzierungsgeschäfte in den Laufzeiten von einem Monat bis sieben Jahre für die Jahre 2009 bis 2013

Abb. 14: Vereinfachte Darstellung der Margenbildung eines Kreditinstituts

Abb. 15: Jahresüberschuss nach Steuern des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes von 2009 bis 2012

Abb. 16: Sicht- und Termineinlagenentwicklung von inländischen Privatpersonen der Sparkassen und Landesbanken von 2006 bis 2014

III. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Daten zur Leitzinsentwicklung im europäischen Wirtschaftstraum

Tabelle 2: Daten zum Spread zwischen 3-Monats EURIBOR und 3-Monats EUREPO in 2008

Tabelle 3: Daten zu den Assets der 40 größten Kreditinstitute in USA per 31.03.2013

Tabelle 4: Daten zu den Assets der 40 größten Kreditinstitute in Europa per 31.09.2013

Tabelle 5: Daten zur Bankendichtenentwicklung im deutschen Bankenmarkt

Tabelle 6: Daten zur Anzahl der Kreditinstitute in Deutschland von 1999 bis 2013

Tabelle 7: Daten zu den Bilanzsummen der Kreditinstitute in Deutschland von 1999 bis 2013

Tabelle 8: Daten zum durchschnittlichen Wachstum der Anzahl von Kreditinstituten in Deutschland von 1999 bis 2013

Tabelle 9: Daten zu den zehn größten Sparkassen Deutschlands sortiert nach Bilanzsummen in Milliarden Euro per 31.12.2012

Tabelle 10: Daten zu den zehn größten privatrechtlichen Banken Deutschlands sortiert nach Bilanzsummen in Milliarden Euro per 31.12.2012

Tabelle 11: Daten zu den größten Landesbanken Deutschlands sortiert nach Bilanzsummen in Milliarden Euro per 31.12.2012

Tabelle 12: Daten zu Termineinlagen inländischer Privatpersonen aller Bankengruppen in Deutschland in Milliarden Euro von 2006 bis 2014

Tabelle 13: Daten zu Sichteinlagen inländischer Privatpersonen aller Bankengruppen in Deutschland in Milliarden Euro von 2006 bis 2014

Tabelle 14: Daten zu Einlagen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband von 2010 bis 2012

Tabelle 15: Daten zu Einlagen der zehn größten privatrechtlichen Kreditinstitute Deutschlands nach Bilanzsummen von 2010 bis 2012

Tabelle 16: Daten zur Zinsstrukturkurve von 2006 bis 2013

1 Einleitung und Thesendefinition

Die vorliegende wissenschaftliche Ausarbeitung untersucht die mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen einer Niedrigzinsphase auf die gegenwärtige und zukünftige Ertragssituation von deutschen Sparkassen und Landesbanken. In einem praxisorientierten Kontext soll mit Abschluss der Arbeit eine präzise Positionierung und Beantwortung der anschließenden These generiert werden.

Das einleitende Kapitel legt das theoretische Fundament für die nachfolgenden Analysen. Dabei findet eine Fokussierung der grundlegenden Geldmarkt- und Geldpolitiktheorie statt. Darüber hinaus wird das Instrument des Leitzinssatzes erläutert und in Korrelation zu der primären Zielanalyse von volkswirtschaftlichen Zentralbanken gestellt. Neben den resultierenden Folgen kommt es auch zur Aufarbeitung von originären Ursachen einer gezielten Niedrigzinspolitik sowie den langfristigen positiven und negativen Implikationen für einzelne Wirtschaftssubjekte und Volkswirtschaften.

In dem nachfolgenden Abschnitt wird die gegenwärtige Niedrigzinspolitik im europäischen Wirtschaftsraum einer genauen Analyse unterzogen. Im Mittelpunkt stehen dabei die praxisorientierten Ereignisse, welche initiierend auf diese Zinspolitik einwirkten. Die darauffolgenden Interventionen durch diverse Akteure der Geldpolitik in Europa, werden auf ihre Korrektheit hin untersucht und deren Zielbetrachtung analysiert. Anschließend findet in diesem Kapitel eine Kontrastierung des US-amerikanischen und des europäischen Bankenmarktes statt, welche umfangreiche Überschneidungen im Bereich der Geldpolitik aufweisen. Diese Gegenüberstellung soll als Referenzgrundlage eine praxisnahe Darstellung von differenzierten Entwicklungsmöglichkeiten in Niedrigzinssituationen aufzeigen.

Die vorrangehende theoretische Grundlage sowie die Analyse der Niedrigzinsentwicklungen in Europa dienen in dem anknüpfenden Kapitel als Ausgangsebene zur Analyse der Folgen für den deutschen Bankenmarkt. Zunächst findet eine grundsätzliche Betrachtung des deutschen Bankenmarktes statt, bevor die Sektoren der öffentlich-rechtlichen und der privaten Geldhäuser auf ihre Geschäftsmodelle kontrastiert werden. Diese Analyse illustriert eine essentielle Prämisse für die anschließende Verknüpfung von Niedrigzinsauswirkungen und dem Geschäftsmodell öffentlich-rechtlicher Universalbanken.

Nach Abschluss der Analyse erfolgt eine Evaluierung der nachfolgenden Kernthese dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung:

Öffentlich-rechtliche Universalbanken in Deutschland mit der Fokussierung von Sparkassen und Landesbanken müssen ihre etablierten Geschäftsmodelle vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Niedrigzinsphase im europäischen Wirtschaftsraum grundlegend modifizieren, um die zukünftige Konkurrenz- und Überlebensfähigkeit am deutschen Bankenmarkt zu gewährleisten.

Einhergehend mit dieser, wird die gegenwärtige ökonomische Situation der Sparkassen und Landesbanken betrachtet. Basierend auf der Evaluierung werden anschließend direkte Empfehlungen hinsichtlich obligatorischer Geschäftsmodellmodifizierungen erstellt. Diese fundieren auf den vorangehenden Analysen und Datenerhebungen.

Schlussendlich werden die Kernaussagen in Verbindung mit einem Ausblick im Fazit gebündelt.

2 Grundsätzlicher Gegenstandsbereich der Niedrigzinspolitik

In dem nachfolgenden Kapitel erfolgt eine Thematisierung des theoretischen Fundaments der Geldpolitik. Dabei wird sowohl diese in Korrelation zu den wesentlichen Akteuren einer Wirtschaft gesetzt, wie auch das Instrument des Leitzinssatzes exakter untersucht. Daraufhin erfolgt eine grundsätzliche Rahmenbildung für die Thematik der Niedrigzinspolitik. Nach erfolgter Definition kommt es zur Analyse der Ursachen und Ziele sowie möglicher Risiken einer nachhaltigen Niedrigzinspolitik für die Volkswirtschaft selbst, ferner auch für einzelne Wirtschaftssubjekte. Dabei erfolgt eine Priorisierung von unmittelbaren und mittelbaren Profiteuren, ebenso wie Benachteiligten einer Niedrigzinsphase. Diese theoretische Aufarbeitung fungiert im weiteren Verlauf der Arbeit als Verständnisgrundlage zur Beantwortung und Analyse der Kernthese.

2.1 Einleitung in die Theorie der Geldpolitik

Bevor es zur Analyse des Ziels einer Zentralbank, vorrangig das Ziel der Geldwertstabilität, kommen kann, muss zunächst der Begriff des Geldes einer Definition unterzogen werden. Für den Einsatz von Geld in einer komplexen Volkswirtschaft sprechen drei ausschlaggebende Funktionen: die Tauschmittel-, Rechenmittel- und Wertaufbewahrungsfunktion. Als komplex gilt eine Wirtschaft bereits bei Vorhandensein von zwei oder mehr Wirtschaftssubjekten, da lediglich bei der Eine-Person-Volkswirtschaft [1] Geld zum irrelevanten Faktor wird.[2] Die Tauschmittelfunktion bezeichnet, unter Voraussetzung jeglicher Tauschfreiheiten einer Marktwirtschaft, die Möglichkeit eine festgelegte Menge Geld in ein Objekt zu tauschen. Zusätzlich impliziert die Rechenmittelfunktion eine Bepreisung der Tauschgüter, beispielswiese durch eine vorgegebene Relation von X-Mengen Geld zu einer Menge Y des Tauschobjektes. Abschließend ermöglicht Geld durch die Wertaufbewahrungsfunktion eine temporäre Verzögerung zwischen dem Zeitpunkt des Wunsches und dem tatsächlichem Konsum zu generieren sowie personenspezifisch mittel- bis langfristige Sparintentionen zu erfüllen.[3]

Mit dem Ziel die oben genannten Funktionen einzuhalten, benötigt Geld bestimmte Charakteristika wie Unverderblichkeit, Teilbarkeit, Homogenität, Transportierbarkeit und Wertbeständigkeit.[4] Insbesondere der letzte Aspekt obliegt der Geldpolitik einer Markt- bzw. Volkswirtschaft. Rückblickend auf historische, geldpolitische Interaktionen können zwei Strategien der Geldwertsicherung differenziert werden. Erstere beabsichtigt durch die gezielte Knapphaltung der Geldmittel im Verhältnis zu den Gütern eine Geldwertstabilität herbeizuführen. Die zweite Strategie basiert primär auf der Zusicherung Geldmittel jederzeit und zu einer festen Relation in ein anderes Aktivum umzutauschen, wobei die Konvention zwischen den Marktteilnehmern als Grundvoraussetzung für das Vertrauen in die Existenz eines derartigen Vermögensbestandes gilt.[5] Die Vorgehensweise und Anwendung der oben genannten Strategien sowie weiteren Instrumentarien, obliegt den Zentralbanken einzelner Volkswirtschaften. Als primäres Kernziel von Zentralbanken kann somit grundsätzlich die Preisstabilität der eigenen Währung subsumiert werden. Lediglich an zweiter Rangfolge steht die aktive Unterstützung der Wirtschaftspolitik.[6] Als Indikator zur Messung der Preisstabilität gilt die Preis-steigerungs- oder Inflationsrate, welche mittels eines breiten Spektrums von Eingriffen durch die Zentralbank und dessen Geldpolitik tangiert wird. Insbesondere das Instrument des Refinanzierungszinssatzes, jenem Preis des Geldes zu welchem eine Zentralbank Liquidität für den Bankensektor einer Wirtschaft anbietet, hat eine elementare Relevanz. Durch Variation des Preisniveaus und somit der Höhe des Refinanzierungszinssatzes, kann die Zentralbank unmittelbaren Einfluss auf die Höhe der Geldmenge im Wirtschaftskreislauf ausüben. Basierend auf einem Drei-Ebenen-Modell der Geldpolitik kann der Bankensektor folglich Zinsniveaus und Liquidität an den Nichtbankensektor weiterreichen (vgl. Abb. 1).[7]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Die drei Ebenen der Geldpolitik

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Wildmann, L (2010), S. 144.

2.2 Theoretische Grundlage zum Instrument Leitzinssatz

Wie bereits zuvor erwähnt, gilt das Instrument des Leitzinssatzes als wichtigstes zur Erreichung der Ziele einer Währungs- bzw. Wirtschaftsstabilität. Durch den Einsatz dieses Instrumentes kann die Zentralbank indirekt Einfluss auf die Preise, folglich auch die Preisentwicklungen nehmen. Aufgrund der Korrelation zwischen Geldmenge und Preisen einer Wirtschaft, erfolgt durch Erhöhung bzw. Reduzierung des ersteren eine gleichgerichtete Entwicklung des letzteren. Basierend auf dem Drei-Ebenen-Modell der Geldpolitik, reichen die Geschäftsbanken Veränderungen im Leitzinssatz über die Höhe der Zinsen für Kredite an die Realwirtschaft weiter.[8] Sieht sich die Zentralbank mit einer inflationären Entwicklung konfrontiert, so lenkt sie durch Erhöhung des Leitzinssatzes einer verstärkten Kreditvergabe entgegen. Den Kreditinstituten, welche ihre Liquidität ursprünglich bei der Zentralbank beschaffen, verbleibt vor dem Hintergrund von sinkenden Zinsmargen lediglich die Möglichkeit eine Erhöhung der Zinsen an die Realwirtschaft weiterzureichen. Ein exakt entgegengesetzter Prozess wird initiiert, sofern die Geldwertstabilität durch deflationäre Entwicklung geschädigt wird.[9]

Zusätzlich kann der Leitzinssatz als Instrument zur Behebung von Störungen auf der Ebene der Geschäftsbanken zum Einsatz kommen. In der Regel funktioniert der Interbankenmarkt, jener Markt an welchem sich die Kreditinstitute untereinander Geld verleihen, einwandfrei und ist von einer hohen Liquidität gekennzeichnet. Treten dennoch Situationen oder Ereignisse ein, in welchen diese Liquidität gefährdet ist, beispielsweise durch das Auftreten einer Vertrauensabwesenheit zwischen den Geldhäusern, so kann dies zu einer Entkräftung von sonstigen Maßnahmen auf der Ebene der Zentralbank führen. Diese kann in derartigen Ausnahmesituationen mit einem (kurzfristigen) Senken des Leitzinses für die Bereitstellung der benötigt Liquidität sorgen.[10] Für den Vorzug des Refinanzierungszinssatzes vor anderen validen Geldmarktinstrumenten einer Zentralbank spricht einerseits die sehr hohe mediale Aufmerksamkeit ebenso wie die damit einhergehende positive psychologische Wirkung eines Sicherheitsgefühls der Wirtschaftssubjekte gegenüber einer möglichen Illiquidität. Andererseits obliegt die nachfrageorientierte Zuteilung von Liquidität dem Marktmechanismus und wird mit diesem Instrument keinem Pauschalitätszwang unterzogen.[11]

In Abhängigkeit der politischen Ordnung in welcher eine Zentralbank die Arbeit verrichtet, gilt grundsätzlich die Unabhängigkeit einer Zentralbank von politischen Akteuren oder sonstigen Gemeinschaftsorganen. Diese ist notwendig um die Geldpolitik vollständig und uneingeschränkt entsprechend der gesonderten Ziele auszurichten.[12]

2.3 Ursachen und resultierende Ziele einer Niedrigzinspolitik

Als Niedrigzinspolitik wird ein Zustand tituliert, in welchem der Refinanzierungszinssatz der Zentralbank sich in einem Spektrum von 0,00% und 1,00% bewegt.[13] Diese spezielle Art der Geldpolitik illustriert in bestimmten wirtschaftlichen Situationen eine äußerst effektive Handlungsweise zur Stabilisierung des Geldwertes.

Ein primäres Einsatzfeld ist die Senkung des Leitzinses bei einer nachhaltigen konjunkturellen Problemsituation, da insbesondere in Zeiten einer Rezession die latente Gefahr von Deflation existiert. Eine schwache wirtschaftliche Situation kann sogar zu dem Prozess einer Deflationsspirale führen, in welchem die Investitionsaffinität der Unternehmen abnimmt und folglich die Arbeitslosenzahlen steigen. Weiter käme es, resultierend aus einer sich verschlechternden Bonität der Unternehmen, zur Einschränkung der Kreditvergabe durch den Bankensektor, in Verbindung mit einem Einbruch der Konsumentennachfrage und folglich auch der Preise. Mittels Senkung der Refinanzierungszinsen ist eine Zentralbank in der Lage den oben beschriebenen Prozess zu unterbrechen, bestenfalls sogar umzu-lenken. Diese Umlenkung wäre bereits durch Weiterreichung der gesenkten Zinsen von den Geschäftsbanken an den Nichtbankensektor und der folgenden Erhöhung der Produktion, des Konsums und der Preise erreicht.[14] Unter Umständen können auch außerordentliche Ereignisse, wie Terroranschläge oder Naturkatastrophen, zur plötzlichen Entstehung des obigen Prozesses und dem einhergehenden Erfordernis einer Niedrigzinspolitik führen.[15]

Eine weitere Ursache für die Einleitung einer Niedrigzinsphase ist die der überhöhten volkswirtschaftlichen Verschuldung. Das Ziel einer Zentralbank wäre in einem derartigen Szenario das Vermindern der Reallast durch eine kontrollierte Inflation. Die Teuerung des Geldwertes führt einerseits zu erhöhten Steuereinnahmen für den Staat, resultierend aus höheren Löhnen und Gehältern und andererseits zur Senkung der realen Steuerlast.[16] Letzteres tritt ein sofern der Nominalzins für die Staatsverschuldung über eine langfristige Periode festgelegt ist und anschließend eine Erhöhung der Inflationsrate stattfindet. Zusätzliche Verschärfung findet dieser Effekt in der Irrationalität des Marktes und der Marktteilnehmer. Der volkswirtschaftlichen Theorie folgend, müssten diese ihre Erwartungen an den Nominalzins der Staatsverschuldungen um den Wert der Inflationsrate steigern.[17] Konträr zu dieser Annahme und basierend auf Asymmetrien des Marktes, ereignet sich dieser Effekt in der Praxis nur marginal bzw. gar nicht.[18] Es ist an dieser Stelle insbesondere essentiell auf die Unabhängigkeit der Zentralbank von politischen Akteuren und Zielen hinzuweisen, welche zuvor thematisiert wurde. Der Abbau von Staatsverschuldungen darf lediglich der provisorischen Entgegenwirkung einer Währungsentwertung dienen, welche sich im Rahmen eines Staatsbankrotts ereignet.

2.4 Gewinner und Verlierer einer Niedrigzinspolitik

Eine pauschale und allumfassende Antwort auf die Frage hinsichtlich direkter Profiteure oder benachteiligter Personen existiert nicht. Dessen ungeachtet werden Mehrheiten bestimmter Gruppierungen, wie der Staat, volkswirtschaftlich essentielle Großunternehmen und Geldhäuser, grundsätzlich und insbesondere einem theoretischen Gedankengang folgend, positiv und andere wiederum negativ von niedrigen Leitzinsen tangiert. Unter den negativ tangierten Gruppierungen können sowohl private Sparer wie auch institutionelle Kapitalanlagegesellschaften subsumiert werden. Eine detaillierte, oben erwähnte theoretische Betrachtung der sequentiellen Parteien erfolgt in diesem Kapitel.

Wie oben thematisiert, profitiert der Fiskus unter Vorliegen gewisser volkswirtschaftlicher Kriterien äußerst positiv von einem sinkenden Zinsniveau. Einer ökonomischen Regel folgend, ist die Neuverschuldung eines Staates solange akzeptabel sofern dieser eine gleichwertige Vermögensposition gegen-über steht. Als logische Schlussfolgerung ist das Erreichen dieser Vorgabe umso trivialer, je geringer die Refinanzierungskosten sind.[19]

In analoger Weise profitieren hochverschuldete Unternehmen, insbesondere jene mit einem herausragenden Ausmaß an Relevanz für die Gesamtwirtschaft. Entschuldungspläne geraten in den Hintergrund und die Profitabilität einer Neuinvestition mit Fremdkapital nimmt hochgradig zu.[20] Unterstützung findet dieser Effekt durch die Notwendigkeit von Großanlegern und Finanzinstituten lukrative Investitionen mit vorhanden liquiden Mitteln tätigen zu müssen.[21] Simultan hierzu befinden sich die Kreditinstitute durch ihren direkten kostengünstigen Zugang zu neuer Liquidität bei der Zentralbank und den entgegengesetzten, höheren Zins-satz bei der Kreditvergabe in einer vorteilhaften Position.[22]

Verlierer eines niedrigen Zinsniveaus sind Personen und Gesellschaften, die einen möglichen sofortigen Konsum in die Zukunft verschieben. Hierunter fallen alle natürlichen Personen die sparen und durch Kapitalanlagen für das Alter vorsorgen. Institutionen mit kommerzieller Sparabsicht und dem Ziel einer definierten Mindestrendite, wie Lebensversicherungen und Pensionsfonds, werden mit einer unlösbaren Problematik konfrontiert. Der Konflikt zwischen einer sicheren Investition und eines vorgegebenen Renditeziels führt zwangsläufig zur Vernachlässigung einer der beiden Parameter. Liegt zusätzlich die Inflationsrate über dem durchschnittlich zu erzielbaren Zinssatz einer Kapitalanlage, so liegt ein negativer Realzins vor.[23] Darüber hinaus üben niedrige Zinsen eine katalysierende Wirkung auf die Bildung von Blasen aus. Als solche werden überproportionale und teilweise irrationale Preisstegrungen spezifischer Vermögensgegenstände tituliert.[24] Diese können Vermögensverhältnisse generieren, welche vollkommen losgelöst von den tatsächlichen Gegebenheiten sind und bei platzen der Blase, folglich der Anpassung von Buchwert an den Realwert, Volkswirtschaften augenblicklich in eine Rezession befördern. Demnach wären in einem derartigen Szenario mittelbar auch die primären Gewinner einer Niedrigzinspolitik negativ betroffen,[25] was die eingangs erwähnte Unmöglichkeit einer pauschalisierten Beantwortung stützt.

2.5 Risiken einer langfristigen Niedrigzinspolitik

Die oben thematisierten Vermögensblasen stehen in sehr enger Korrelation mit den wesentlichen Risiken einer Niedrigzinspolitik. Die Bildung derartiger Konzentrationen von Geldmitteln resultiert insbesondere durch die erzwungene Risikobereitschaft der Marktteilnehmer, welche primär auf die Generierung eines Inflationsausgleiches abzielt und sekundär durch fehlende risikoarme Alternativen auf Seiten der gewinnbringenden Anlagemöglichkeiten intensiviert wird.[26] Speziell Perioden mit niedrigen Leitzinsen sind zudem geprägt von freien Liquiditätsüberschüssen auf Seiten der Wirtschaftssubjekte.[27]

Eine wissenschaftliche Untersuchung der Bank for International Settlements stellte eine Korrelation zwischen niedrigen Leitzinsen und einer erhöhten Risikoneigung von Kreditinstituten her. Die Analyse von 643 Kreditinstituten ergab neben einem inversen Zusammenhang zwischen Leitzins und Risikoengagement, zusätzlich einen Zuwachs der Renditezielsetzung von Geldhäusern. Bei einer limitierten Anzahl von Anlagemöglichkeit innerhalb des zu erzielenden Renditespektrums, fördern diese Umstände demnach die Ballung von Liquidität in speziellen Finanzmarktsegmenten, was abschließend die oben erwähnten Vermögenspreissteigerungen in Form von überproportionalen und irrationalen Blasen generiert.[28]

Die Gegenseite von Liquiditätskonzentrationen, ausgelöst durch eine Niedrigzinspolitik, skizziert in der Form einer Austrocknung von ganzen Marktsegmenten ein ebenso relevantes Risiko. Erweisen sich Teilbereiche der Finanzmärkte durch zu niedrige Renditeaussichten oder zu hohe Informations-, Organisations- und Verwaltungskosten aus ökonomischer Sicht nicht mehr als sinnvoll, so initiiert dies einen Abzug jeglicher Liquidität durch Klein- und Großanleger. Der zuvor beschriebene Prozess findet auf diese Weise zusätzlichen Antrieb.[29]

Ein weiteres Risiko der Niedrigzinspolitik illustriert die makroökonomische Ansteckungsgefahr durch sogenannte Spill-Over-Effekte. Demnach sind vorrangig aufstrebende Wirtschaftsregionen, auch als Emergin Markets [30] tituliert, abhängig von Geldpolitischen Interaktionen der bedeutsamen Industrieländer.[31] Durch expansive geldpolitische Handlungsweisen einzelner Nationen und der daraus resultierenden Differenz des Zinsniveaus, fließt vermehrt Liquidität in die Emergin Markets und setzt die Währungen dieser Staaten unter Aufwärtsdruck. Die anschließende Folge ist eine erzwungene Adaption der Niedrigzinspolitik, mit der kontinuierlichen Bedrohung von gravierenden finanziellen Ungleichgewichten.[32]

Mittelbares Risiko von niedrigen Refinanzierungszinsen ist die Unfähigkeit einer direkten Intervention in kontraktiven Phasen. So obliegt es letztendlich den Wirtschaftssubjekten selbst Chancen zu nutzen, Effizienzen zu heben und Reformen umzusetzen. Die Rahmenbedingen einer Niedrigzinsphase generieren jedoch inverse Anreize und eliminieren tendenziell den Zeitdruck für Reorganisationsmaßnahmen. Konsequenz ist eine Verschiebung von Problemstellungen in die Zukunft bei gleichzeitiger Verschärfung dieser, ausgelöst durch erhöhte Stimulation zur Neuverschuldung.[33]

Unter Betrachtung möglicher Korrelationen der oben aufgeführten Risiken, kann in Folge der individuellen Vorgänge ein Kreislauf entstehen, in welchem eine gesamte Volkswirtschaft hohe Dependenzen bezüglich der Effekte, resultierend aus der Niedrigzinspolitik, aufweist. Abgeleitet aus den vorangehenden Analysen, stellt die nachfolgende Abbildung diesen Prozess zusammenfassend dar (vgl. Abb. 2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Prozessuale Darstellung von Negativauswirkungen einer Niedrigzinspolitik

Quelle: Eigene Darstellung.

Eine langfristige Existenz von niedrigen Refinanzierungszinsen resultiert in Folge dieses Prozesses in einer wiederkehrenden Negativentwicklung für die Volkswirtschaft. Unter Ausschluss realisierbarer Eingriffe durch Politik oder Zentralbank selbst, steigt nachhaltig die Bedrohung einer irreparablen Konstellation von Umständen für alle Personen und Unternehmen einer Volkswirtschaft.

3 Die Niedrigzinspolitik im europäischen Wirtschaftsraum nach dem Jahr 2008

„We have tried to be as cautious, prudent and measured as possible but to be in denial of the fact that we have the worst crisis since World War Two would be, in my opinion, the most terrible mistake we could make.“[34] Mit dieser Aussage illustriert Jean-Claude Trichet, ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), das immense Ausmaß der globalen Finanzkrise resultierend aus Entwicklungen und Ereignissen seit dem Jahr 2008. Trotz der eingangs einseitigen Zuweisung des Auswirkungsspektrums auf den anglo-amerikanischen Wirtschaftsraum, entfalteten sich Implikationen auf weitestgehend alle bedeutenden Volkswirtschaften der Welt.[35] Die enormen Auswirkungen sowohl für den Banken- wie auch den Nichtbankensektor in der Europäischen Union (EU) erforderten signifikante Interventionen durch die EZB, welche den gesamten operativ zulässigen Handlungsspielraum der Zentralbank ausnutzten.[36] Im Verlauf dieser Eingriffe und mit Fokussierung des für die Arbeit relevanten Instrumentes des Hauptrefinanzierungszinssatzes, kam es zur Entwicklung historisch niedriger Ausprägungen (vgl. Abb. 3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Leitzinsentwicklung der Europäischen Zentralbank von 2000 bis 2013

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Finanzen.net (2014), http://www.finanzen.net/leitzi[...], am 28.01.2014.[37]

In den nachfolgenden Abschnitten der Arbeit kommt es zu einer Analyse dieser speziellen Entwicklung, wobei die Konzentration weiterhin auf der Niedrigzinspolitik liegt. Neben den auslösenden Ursachen für volatile Bewegungen im Zinsniveau seit 2008 (vgl. Abb. 3: Rote Markierungen) und den speziellen Auswirkungen für die EU, werden ebenso die Ziele der Aktionsweise durch die EZB kritisch analysiert. Durch Integration der zuvor thematisierten Kernelemente einer Niedrigzinspolitik, findet eine spezielle Untersuchung des europäischen Bankensektors und dessen Anpassungsfähigkeit an die neuen Rahmenbedingungen statt. Als Referenzgrundlage für die Evaluierung der Handlungs-weisen wird der US-amerikanische Bankensektor herangezogen.

3.1 Auslösende Ereignisse für die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank

Die gegenwärtige Situation (Stand: Januar 2014) am europäischen Kapitalmarkt reflektierend, sehen sich die Wirtschaftssubjekte mit einem historisch niedrigen Refinanzierungszinssatz in der Höhe von 0,25% konfrontiert.[38] Prägnante Umstände, sowohl im europäischen wie auch im amerikanischen Wirtschaftsraum, beeinflussten diese bis zum heutigen Tage einzigartige Situation.

Als Trigger für den Ausbruch der gegenwärtigen Niedrigzinsphase kann der Zusammenbruch des amerikanischen Investmenthauses Lehman Brothers am 15. September 2008 konsultiert werden. Innerhalb kürzester Zeit reagierten weltweit Börsen und Kreditinstitute auf diese Insolvenz und stellten die Geld- und Kapitalmärkte vor eine folgenschwere Problematik. Sowohl auf Seiten des Interbankenmarktes, wie auch auf Seiten der Kundeneinlagen kam es weitestgehend zu einem weltweiten Stillstand des Liquiditätsflusses für die Geldhäuser. Diese Situation verharrte über eine Periode von einem Jahr hinweg nahezu unverändert.[39] Für eine quantitative Analyse dieses Umstandes kann der Spread zwischen dem 3-Monats Euro Interbank Offered Rate (EURIBOR) und dem 3-Monats EUREPO fungieren. Ersterer dient als Referenzkurs für das unbesicherte Verleihen von Geldmitteln und letzterer für eine besicherte Verleihe am Interbankenmarkt, beides unter der Prämisse einer identischen Laufzeit. Der Spread[40] zwischen den beiden Referenzkursen kann folglich als Risikozuschlag für das Verleihen von Geldern zwischen Kreditinstituten konsultiert werden.[41] Bei genauerer Untersuchung des Spreads fällt eine außerordentliche Erhöhung in den Monaten September bis Oktober 2008 auf (vgl. Abb. 4). Rückblickend auf die oben beschriebenen Entwicklungen rund um den 15. September 2008, verdeutlicht dieser Anstieg eine gravierende Aversion der Kreditvergabe. In derartig exzeptionellen Situationen steht die EZB vor dem Hintergrund unmittelbarer Auswirkungen der Liquiditätsengpässe auf die Ökonomie in der Verpflichtung zu intervenieren. Als lender of last resort, folglich der einzigen wirtschaftlichen Einheit welche nicht einer latenten Illiquiditätsgefahr unterliegt, muss die Zentralbank einer möglichen Deflationsspirale (vgl. Kapitel 2.3) präventiv durch genügend zur Verfügung gestellter Liquidität entgegenwirken.[42]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: 3-Monats EURIBOR und 3-Monats EUREPO Spread in 2008

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Euribor EBF (2014), http://www.euribor-ebf.eu/eu[...], am 01.02.2014; Euribor EBF (2014a), http://www.euribor-ebf.eu/eurepo-org/[...], am 01.02.2014.[43]

Der EZB steht ein umfangreiches Spektrum an entsprechend den situativen Erfordernissen adäquaten Instrumenten zur Verfügung. Folglich applizierte die Zentralbank primär den Refinanzierungszinssatz zur Lösung der Problematik. Dies geschah jedoch unter der Einbindung diverserer weiterer Maßnahmen wie der Modifikation vom Zins- zum Mengentender und einer Senkung der erforderlichen Qualitäten für die zu hinterlegenden Wertpapiere bei Refinanzierungsgeschäften.[44] Mit sequenziellen Leitzinssenkungen erreichte das Zinsniveau im Mai 2009 ein bis dahin neues historisches Niedrigniveau von einem Prozent (vgl. Abb. 3), welches simultan die erforderliche Marktstabilität generierte.[45]

Trotz einsetzender Stabilität der Märkte kam es Ende 2009 zu einem weiteren einflussreichen Ereignis für den europäischen Wirtschaftsraum. Mit einer Bruttoinlandsverschuldung von nahezu 130% des Bruttoinlands-produktes (BIP) geriet Griechenland in eine enorme finanzielle Schieflage.[46] Vor dem Hintergrund einer tiefgehenden Verflechtung zwischen europäischen Geldhäusern, welche Staatspapiere aller europäischen Staaten in immensen Umfängen halten und der Gefahr einer Kettenreaktion, beginnend bei insolventen Staaten und aufhörend bei Zusammenbrüchen ganzer Banken- und Unternehmenssektoren, befanden sich die solventen Nationalstaaten in der misslichen Situation für die Schulden der finanziell schwachen Staaten haften zu müssen.[47] Dieser Prozess führte unter Intensivierung des bereits zuvor implementierten sehr niedrigen Zinsniveaus, zu einer nachhaltigen Erhöhung der Staatsverschuldungen in Europa (vgl. Abb. 5).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Veränderung der individuellen Staatsverschuldung in der Europäischen Union von 2007 – 2012

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (2013), https://www.bis.org/publ/arpdf/ar2013[...], am 01.02.2014.

Die expansive Zunahme der Staatsverschuldung tangierte unmittelbar die Bonität und damit einhergehend die Höhe der Refinanzierungskosten für hoch-verschuldete Staaten. Dieser Umstand generierte Zinsdifferenzen bei den zehnjähriger Staatsanleihen von bis zu 3,5%, (Stand: Januar 2010) zwischen sehr solventen Staaten wie Deutschland und finanziell schwachen wie Griechenland.[48] (Im Rahmen einer sich weiter verschärfenden finanziellen Lage Griechenlands, wuchs der Spread zu zehnjährigen deutschen Staatsanleihen auf über 35%; Stand März 2012).[49] Basierend auf schwachen wirtschaftlichen Ausblicken leitete die EZB unter der Führung von Mario Draghi eine weitere Leitzinssenkungen für den europäischen Wirtschaftsraum ab dem Jahr 2011 ein,[50] welche sich aufgrund deflationärer Entwicklungen weiter bis zu dem Niveau von 0,25% in 2013 fortsetzte.[51]

3.2 Kritische Analyse von speziellen Zielen und Ergebnissen der durch die Europäische Zentralbank implementierten Niedrigzinspolitik

Bereits im Anfangsstadium von Generalüberlegungen zu Zentralbanken, lag das Hauptaugenmerk auf einer präzisen Isolation der Zentralbank von politischen Einflüssen. Demnach ist es von höchster Priorität durch die Instanz der Zentralbank eine identische, den politischen Intentionen kontrastierte Macht zu generieren, wenngleich eine konsistente Separation zwischen Zielperspektiven von Politik und Zentralbank in der Praxis nicht immer realisierbar ist.[52] Welche tatsächlichen Intentionen die EZB für die Leitzinssenkungen verfolgte und welche Auswirkungen diese generierten, wird im Folgenden analysiert.

Die Unabhängigkeit der EZB ist in ihrer Satzung speziell in Artikel 7 ausgewiesen, in welchem zusätzlich die Beeinflussung durch Nationalstaaten oder dessen Organe untersagt ist. Jedoch liegt keine, wie oben beschriebene, Absicht einer totalen Isolierung vor. Der Artikel 2, in welchem die Kernziele der EZB nieder-geschrieben sind, weißt sogar, vorbehaltlich der primären Zielerfüllung einer Preisstabilität, auf eine gezielte Unterstützung der Wirtschaftspolitik im europäischen Raum hin.[53] Insbesondere im Fortschritt der Finanzkrise ab 2008 reizte die EZB nahezu ihr gesamtes geldpolitisches Instrumentarium aus (vgl. Kapitel 3.1), was zeitweise einer indirekten Staatsfinanzierung glich. Demzufolge geriet das höchste Entscheidungsgremium der EZB unter externe wie auch interne Kritik, politische Zielvorgaben denen der Zentralbank vorzuziehen.[54]

Es ist an dieser Stelle höchstrelevant die Grundvoraussetzungen für eine realisierbare Souveränität der EZB, einen wirtschaftlich- und gesellschaftspolitisch akzeptierten und funktionierenden Gesetzesrahmen zu erwähnen. Unter Abwesenheit derartiger Strukturen kann dem primären Ziel der Preisstabilität nicht nachgegangen werden.[55] Speziell im Zuge der Staatschuldenkrise in Griechenland erfolgte ein immenser Einbruch der Leitzinsen, was (in Verbindung mit sonstigen geldpolitischen Instrumenten) dem griechischen Staat die Solvenz sicherte. Demnach kann aus Zielperspektive der EZB die Insolvenz Griechenlands als eine unmittelbare Bedrohung der Gemeinschaftswährung konsultiert werden, was die Interventionen ökonomisch und dem Satzungsziel entsprechend rechtfertigt.[56] In Kontrast hierzu steht die These eines unberechtigten Eingriffs der EZB, nach welchem eine strikte Trennung zwischen Geld- und Fiskalpolitik aufgelöst wurde. Demnach befand sich nicht der Euro als Währung sondern lediglich die Staaten, vornehmlich Griechenland, in einer Staatsschuldenkrise. Wonach die Einmischung der EZB überflüssig, speziell nach dem Vertrag über die Arbeitsweisen in der EU sogar verboten sei.[57]

Ohne die Notwendigkeit die oben beschriebene Diskrepanz einwandfrei beantworten zu müssen, führten die niedrigen Refinanzierungskosten zu einer umfangreichen Geldaufnahme bei den europäischen Banken. Im Rahmen von zwei Begebungsverfahren für längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (LTRO) (hier: LTRO für den Zeitraum von 3 Jahren), nahmen europäische Kreditinstitute und dessen Töchterunternehmen eine Gesamtliquiditätssumme von über 1.000 Milliarden Euro[58] auf. Resultierend aus der im Übermaß vorhandenen Liquidität nahm das Engagement (auch: Exposure) europäischer Banken im Segment der Staatsanleihen von EU-Ländern zu Beginn von 2012 wieder zu (vgl. Abb. 6).[59]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6: Nettokäufe europäischer Staatsanleihen durch Banken von November 2011 bis Januar 2012 (in Milliarden Euro)

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Peters, H./ Weistroffer, C. (2012), http://www.dbresearch.de/servlet/reweb2.ReWEB;jsess[...], am 05.02.2014.

Sowohl die Illiquiditätsgefahr auf Seiten der Kreditinstitute, die hieraus resul-tierenden negativen Einflüsse auf die Bonität dieser, wie auch die Expansion der Zinskurven für stark überschuldete EU-Staaten wurden mit der verfolgten Geldpolitik eliminiert bzw. optimiert. Insgesamt hat die EZB mit der fokussierten Geldpolitik den Interbanken- und Anleihemarkt beruhigt.[60] Kritisch kann die Handlungsweise deutscher und französischer Geldhäuser angesehen werden, welche trotz hoher ökonomischer Bedeutung im europäischen Raum ihr Exposure in europäischen Staatsanleihen über die Monate November 2011 – Januar 2012 insgesamt reduziert haben, trotz zusätzlicher Liquidität (vgl. Abb. 6).

3.3 Besondere Auswirkungen für den Bankensektor in Europa im Vergleich zu dem der USA

In diesem Abschnitt entsteht eine analysierende Gegenüberstellung der Niedrigzinsauswirkungen für die Bankensektoren der USA sowie der EU-Zone. Die vereinigten Staaten von Amerika werden als Referenznation herangezogen, da sowohl die Entwicklung des Leitzinses[61] wie auch die wirtschaftliche Globalrelevanz nahezu kongruent zueinander sind.[62]

Trotz der gleichartigen Entwicklung des Refinanzierungszinssatzes, gelang es dem US-amerikanischen Bankensektor den Zinsertrag im Zeitraum zwischen 2007 bis 2012 von 303 Milliarden Dollar um 28%, auf insgesamt 388 Milliarden Dollar zu erhöhen. Im gleichen Zeitraum reduzierten sich die Zinseinnahmen der Kreditinstitute im europäischen Raum[63] um 25% von 216 auf 163 Milliarden Euro. Diese Diskrepanz resultiert unmittelbar aus einer hohen Differenz der effektiven Zinsmargen, welche die Kreditinstitute in den USA zu jenen in der EU-Zone generieren. Im Verlauf der Jahre 2007 bis 2012 wuchs die Zinsmarge der US-amerikanischen Geldhäuser, zumal bereits auf einem sehr hohen Niveau, von 2,5%, um 0,63% auf ein Gesamtniveau von 3,13%. Die Zinsmarge der europäischen Kreditinstitute fiel in der identischen Zeit um 0,36% und lag im Jahr 2012 auf einem Niveau von unter 0,9%. Diese Entwicklung vollzog sich in beiden Ökonomien unter dem Prozess von nachhaltig fallenden Refinanzierungszinsen, initiiert durch die jeweiligen Zentralbanken EZB und Federal Reserve System (FED) (vgl. Abb. 7).[64]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7: Effektive Zinsmargen und Zinserträge der Kreditinstitute in den USA und der EU-Zone von 2007 bis 2012

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: McKinsey (2013), http://www.mckinsey.com/insights/econom[...], am 06.02.2014.

Die Untersuchung der exakten Gründe für diese Zinsdisparität wird anschließend durch eine thesenbasierte und Bankenmarkt pauschalisierende Grundsatzanalyse durchgeführt. Zur Betrachtung dieser Problematik dient die Separierung der Kreditkosten im Aktivgeschäft eines Kreditinstituts. Als Darstellung der wesentlichen Kostenkomponenten einer Kreditvergabe dient die Applizierung der nachfolgenden Elemente:

I. Betriebskosten (Sach- und Personalkosten)
II. Risikokosten
III. Refinanzierungskosten
IV. Eigenkapitalkosten

Diese stellen in ihrer Gesamtheit, separat von einer zugehörenden Marge, gleichzeitig die Preisuntergrenze des Aktivgeschäftes eins Geldhauses dar.[65] Speziell die Gegenüberstellung dieser vier Komponenten in den Geldhäusern der zwei Volkswirtschaften dient der Beantwortung der obigen Zinsniveaudiskrepanz.

Einleitend mit der Insolvenz von Lehman Brothers in 2008 standen weitere Kreditinstitute im angloamerikanischen Raum vor der Notwendigkeit staatliche Unterstützung anzunehmen oder sahen sich direkt konfrontiert mit Akqusitionszwängen um eine mögliche Geschäftsfähigkeit aufrecht erhalten zu können. Sich diese Krise zu Nutzen machend, expandierten europäische Großbanken in den US-amerikanischen Bankenmarkt mit unmittelbaren Markterschließungsabsichten, während der Bankensektor in den USA gravierende Einsparpotentiale auf Seiten der Betriebskosten (vgl. Kostenart I) generierte. Zusätzlich agierten die US-Geldhäuser, hinsichtlich realitätsnaher Abschreibungen und anschließender Rekapitalisierung schneller als ihre europäischen Kontrahenten. So realisierte allein die Citigroup in New York seit 2008 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen in der Höhe von 143 Milliarden US-Dollar. Konträr hierzu bildete keine europäische Bank eine gleiche Position, welche über das Niveau von 30 Milliarden US-Dollar stieg.[66] Zusammenfassend wird eine deutliche Kosteneinsparungsintention auf Seiten der angloamerikanischen Kreditinstitute ersichtlich.

Die Risikokosten (vgl. Kostenart II) können durch Berufung auf die oben spezifizierten Umstände im europäischen Raum beschrieben werden, welche eine hohe Wechselbeziehung zwischen der Überschuldung von Staatshaushalten und der Bonität von ortsansässigen Geldhäusern herstellt. Demnach stufte Moody’s, eine der weltweit bedeutendsten Ratingagenturen, seit Februar 2012 insgesamt 33 europäische Banken in einer Bandbreite von 1 – 8 Notches[67] herab.[68] Dieser Sachverhalt fungiert gleichzeitig als Indiz für ein allgemein gesunkenes Bonitätsniveau im europäischen Raum. Die Refinanzierungskosten (vgl. Kostenart III), welche unmittelbar mit dem Rating eines Geldhauses korrelieren, steigen folglich ebenfalls im Verlauf dieser Entwicklung.[69] Konträr dazu wurden in einer komparablen Zeitspanne lediglich fünf der größten sechs Geldhäuser im US-amerikanischen Bankensektor mit einer Range von 1 – 5 Notches herabgestuft.[70] Die Risikokostenentwicklung reflektierend ist eine deutlich positivere Ratingtendenz auf Seiten des anglo-amerikanischen Bankensektors feststellbar, wenn auch nicht pauschalisierend für die gesamten Bankensektoren der zwei Volkswirtschaften anwendbar.

Eine letzte Komponente, welche mitunter erheblichen Einfluss auf die Eigen-kapitalkosten (vgl. Kostenart IV) der Kreditinstitute in beiden Wirtschaften hat, ist die in Folge der seit dem Jahr 2008 existenten Bankenkrise resultierenden erhöhten Eigenkapitalvorschriften. Diese müssen im Rahmen der Baseler Eigenkapitalvorgaben (Basel III) in Verbindung mit diversen weiteren Vorgaben in den Segmenten der Transparenz und Qualität des Eigenkapitals, einer verbesserten Risikodeckung, einer strengeren Kontrolle der Eigenkapitalquote und einer exorbitanten Höhe weiterer aufsichtsrechtlicher Richtlinien (Liquidität und Offenlegung) umgesetzt werden.[71] Die maßgebenden Faktoren für einen differenzierten Einfluss auf die untersuchten Bankensektoren sind die Implementierung gesonderter, aufsichtsrechtlich geforderter Kennzahlen sowie das temporale Umsetzungskriterium. Sowohl die relevanten Kennzahlen, als auch die Vorgabe bezüglich der zeitlichen Umsetzungs- und Implementierungsspanne generiert laut einer Studie der Rechtsanwalts-sozietät Shearman & Sterling aus dem September 2013 eine deutliche Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der europäischen Kredithäuser. Demnach haben die US-Kreditinstitute keine determinierte und verbindliche Zeitspanne zur Implementierung der gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, ganz im Gegenteil zu den europäischen Kontrahenten, welche sich mit strikten temporalen Restriktionen konfrontiert sehen. Dies führt einerseits zu besseren Allokationsmöglichkeiten auftretender Kostenkomponenten und generiert andererseits die benötigte Zeitkomponente um komplizierte Gesetzesvorgaben in das strategische Geschäftsmodell der Geldhäuser zu integrieren.[72]

Der klassischen Wettbewerbstheorie folgend, in welcher ein hoher Grad an aktiver, im relevanten Markt agierender Konkurrenz initiierend ist für einen akribischen Preiskampf, können Marktwettbewerbsvergleiche der obigen Bankensektoren weiteren Aufschluss über die Zinsdiskrepanz geben.[73] Zum Zwecke einer Wettbewerbsanalyse dienen die Assets (deutsch: Aktivseite der Bilanz) der 40 größten Kreditinstitute beider Wirtschaften, wobei die besondere Bedeutung der ersten fünf Geldhäuser fokussiert wird (vgl. Abb. 8):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 8: Gegenüberstellung von Assets der 40 größten Kreditinstitute zu den größten 5 in den USA und Europa im Jahr 2013

Quelle: Eigene Berechnung in Anlehnung an: Relbanks.com (2013), http://www.relbanks.com/top-europea[...], am 14.02.2014; Relbanks.com (2013a), http://www.relbanks.com/top-us[...], am 14.02.2014.[74]

Den Daten folgend, kann dem US-amerikanischen Bankenmarkt eine viel geringere Wettbewerbsintensität unterstellt werden, was weiterführend einen unmittelbaren Einflussfaktor auf die Höhe der Zinsmarge darstellt. Die größten fünf Geldhäuser der USA arbeiten demnach mit weit mehr als der Hälfte aller Aktivpositionen der größten 40 Konkurrenten. Die hohe Diversifikation der vorhandenen Macht einzelner Kreditinstitute am europäischen Bankenmarkt hingegen, fördert einen möglichen Preiskampf zwischen den Kreditinstituten, resultierend in einer niedrigen und mittel- bis langfristig ausgerichteten Eliminierung von Zinsmargen untereinander, identisch zu den oben analysierten Zinsniveaudifferenzen.

4 Die speziellen Auswirkungen der Niedrigzinspolitik für die Kreditinstitute des deutschen Bankensektors

Nach Generierung eines Grundgerüstes zu der Thematik einer Zins- und speziell Niedrigzinspolitik und der anschließenden Korrelation zu den in der Praxis vorgefallenen Ereignissen und Auswirkungen, erfolgt in den nachfolgenden Abschnitten eine integrative Reflexion dieser Faktoren auf den deutschen Bankensektor. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Säulen des privaten- und öffentlich-rechtlichen Bankensektors gelegt, wobei der Erste überwiegend aus Referenzzwecken herangezogen wird. Dieser Fokus dient im anschließenden Kapitel als Grundlage zur Untersuchung von Auswirkungen der Niedrigzinspolitik für den öffentlich-rechtlichen Bankensektor.

4.1 Aktueller Gegenstandsbereich und Entwicklung des deutschen Bankensektors

Der deutsche Bankensektor ist geprägt durch eine historisch gewachsene, Rechtsform basierende, Separierung in das Drei-Säulen-System des deutschen Bankwesens. Vor diesem Hintergrund kommt es zur Unterscheidung zwischen den privaten Banken, den öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten und den Genossenschaftsbanken, welche jeweils differenzierte Ziel- und Strategieausrichtungen verfolgen.[75] Dem Säulen-System übergeordnet erfolgt eine Trennung zwischen Universal- und Spezialbanken, wobei das erste Segment stark dominierend am deutschen Markt auftritt. Die Spezialbanken verfolgen gesonderte, geschäftsmodellausgerichtete Finanzierungsziele[76] und bieten nicht, wie die Universalbanken, mindestens das Einlagen- und Kreditgeschäft für Kunden an.[77] Darüber hinaus ist den Spezialgeldhäusern lediglich ein marginaler Anteil von maximal 3 - 4% der am Gesamtbankengewerbe teilnehmenden Anzahl von Kreditinstituten in Deutschland zurechenbar.[78]

Diese einzigartige Trennung resultiert seit Jahren in einem hohen Wettbewerbs-druck am deutschen Bankenmarkt, bei gleichzeitig anwachsender Notwendigkeit Effizienzen in Form von Konsolidierungen innerhalb der einzelnen Säulen zu heben. Zudem führt die fest verankerte Segmentierung der Geldhäuser zu einer Begrenzung von realisierbaren Zusammenschlüssen, welche folglich auf einer Homogenität des Geschäftsmodells fundieren.[79] Zur Stützung der These eines hohen Wettbewerbsdrucks dient die Analyse der Entwicklung von aktiven, an die Bundesbank meldepflichtigen Kreditinstituten im deutschen Bankengewerbe. Dabei wird unterstellt, dass kompetitive Geldhäuser mit soliden Ertrags- und Kostenstrukturen keine Notwendigkeit einer Konsolidierung oder einer Insolvenz aufweisen, wie es bei wettbewerbsschwachen Banken der Fall wäre. Die unten stehende Abbildung visualisiert diese Entwicklung vom Januar 1999 bis zum Januar 2013 (vgl. Abb. 9).

[...]


[1] In der Theorie auch als Robinson Crusoe-Ökonomie bezeichnet.

[2] Vgl. Gischer, H./ Herz, B./ Menkhoff, L. (2011), S. 3f.

[3] Vgl. Borchert, M. (2003), S. 27ff.

[4] Vgl. Gerdesmeier, D. (2004), S. 3.

[5] Vgl. Spahn, H.-P. (2009), S. 4ff.

[6] Vgl. Europäische Zentralbank (2014), http://www.ecb.europa.eu/ecb[...], am 12.01.2014.

[7] Vgl. Wildmann, L. (2010), S. 132ff.

[8] Vgl. Düvel, C.-W. (2009), Kapitel 5.1.2.

[9] Vgl. Heine, M./ Herr, H. (2013), S. 571ff.

[10] Vgl. Blanchard, O./ Illing, G. (2009), S. 659f.

[11] Vgl. Burda, M./ Wyplosz, C. (2013), S. 217f.

[12] Vgl. Gaitanides, C. (2005), S. 64f.

[13] Vgl. Lorisch, R. (2011), S. 23.

[14] Vgl. Dullien, S./ Herr, H./ Kellermann, C. (2009), S. 168f.

[15] Vgl. Quiring, O./ Kepplinger, M.-H./ Weber, M./ Geiß, S. (2013), S. 14f; Isidore, C./ Smith, A. (2011), http://money.cnn.com/2011/03/14/news/internati[...], am 17.01.2014.

[16] Vgl. Klaus, R. (2011), S. 124f.

[17] Vgl. Illing, G. (1997), S. 299f.

[18] Vgl. Naumer, H.-J./ Nacken, D./ Scheurer, S. (2012), https://www.allianzglobalinvestors.de[...], am 16.03.2014.

[19] Vgl. Beck, H./ Prinz, A. (2013), S. 93ff.

[20] Vgl. Bach, S. (2013), https://www.diw.de/documents/publ[...], am 16.03.2014.

[21] Vgl. Gramlich, D./ Träger, M. (2007), S. 305.

[22] Vgl. Reisch, R.-D. (2009), S. 267.

[23] Vgl. Holzhausen, A. (2013), https://www.allianz.com/v_13709421140[...], am 16.03.2013.

[24] Vgl. Calverley, J.-P. (2009), S. 11.

[25] Vgl. Thomsett, M.-C./ Kahr, J. (2007), S. 25ff.

[26] Vgl. Rajan, R.-G. (2012), S. 173f.

[27] Vgl. Laser, J. (2013), S. 38ff.

[28] Vgl. Altunbas, Y./ Gambacorta, L./ Marques-Ibanez, D. (2010), http://www.bis.org[...], am 25.01.2014.

[29] Vgl. Schubert, M. (2012), S. 5.

[30] Vgl. Wilhelmi, D. (2007), S. 15.

[31] Vgl. Borio, C. (2011), http://www.bis.org/publ/work[...], am 25.01.2014.

[32] Vgl. Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (2012), http://www.bis.org/publ/arpdf/ar[...], am 25.01.2014.

[33] Vgl. Deutsche Bundesbank (2013), http://www.bundesbank.de/Red[...], am 26.01.2014.

[34] Reuters (2011), http://www.reuters.com/article/2011/10/04/ecb-tric[...], am 28.01.2014.

[35] Vgl. Kessler, O. (2011), S. 160.

[36] Vgl. European Central Bank (2011), S. 126.

[37] Vgl. Datenerhebung im Anhang, Tabelle 1.

[38] Vgl. Europäische Zentralbank (2014), S. 5 und 116.

[39] Vgl. Ciro, T. (2012), S. 40ff.

[40] Auch: Differenz

[41] Vgl. Secchi, C./ Villafranca, A. (2009), S. 64.

[42] Vgl. Heine, M./ Herr, H. (2013), S. 367.

[43] Vgl. Datenerhebung im Anhang, Tabelle 2.

[44] Vgl. Michler, A.-F./ Smeets, H.-D. (2011), S. 15ff.

[45] Vgl. Walter, N. (2011), S. 104f.

[46] Vgl. DeStatis (2013), https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/G[...], am 01.02.2014.

[47] Vgl. Dombret, A. (2011), http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Down[...], am 01.02.2014.

[48] Vgl. Bernoth, K./ Erdogan, B. (2010), S. 12f.

[49] Vgl. Bloomberg (2014).

[50] Vgl. Plickert, P. (2011), http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/leitzins-se[...], am 01.02.2014.

[51] Vgl. Deutsche Bundesbank (2013a), http://www.bundesbank.de/Redaktio[...], am 01.02.2014.

[52] Vgl. Tognato, C. (2012), S. 25ff.

[53] Vgl. Europäische Zentralbank (2014a), http://www.ecb.europa.eu/ecb/legal/p[...], am 02.02.2014.

[54] Vgl. Matthes, J./ Demary, M. (2013), S. 607ff.

[55] Vgl. Von Zanthier, B. (2011), S. 119f.

[56] Vgl. Grgosz, D./ Müller, S./ Rindfleisch, E./ Schäfer, M. (2012), S. 17f.

[57] Vgl. Caesar, R. (2011), http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress[...], am 04.02.2014.

[58] Dezember 2011: 489 Milliarden Euro und Februar 2012: 530 Milliarden Euro.

[59] Vgl. Peters, H./ Weistroffer, C. (2012), http://www.dbresearch.de/servlet[...], am 05.02.2014.

[60] Vgl. Horstmann, U. (2013), S. 17f.

[61] Vgl. Finanzen.net (2014a), http://www.finanzen.net/leitzins/, am 06.02.2014.

[62] Vgl. World Economic Forum (2013), http://www3.weforum.org/docs/W[...], am 06.02.2014.

[63] Das vereinigte Königreich von Großbritannien ist hier nicht eingeschlossen.

[64] Vgl. McKinsey (2013), http://www.mckinsey.com/insights/econom[...], am 06.02.2014.

[65] Vgl. Fischer, O. (2009), S. 190.

[66] Vgl. The Economist (2013), http://www.economist.com/news/lea[...], am 11.02.2014.

[67] Bezeichnung für eine Ratingstufe.

[68] Vgl. Singer-Vine, J./ Grocer, S. (2012), http://online.wsj.com/ne[...], am 11.02.2014.

[69] Vgl. Volk, T. (2008), S. 162f.

[70] Vgl. Wall Street Journal (2012), http://online.wsj.com/news/inter[...], am 12.02.2014.

[71] Vgl. Breidenbach, S. (2011), S. 1ff.

[72] Vgl. Shearman & Sterling (2013), http://www.shearman.com/~/m[...], am 13.02.2014.

[73] Vgl. Woeckener, B. (2011), S. 1f.

[74] Vgl. Datenerhebung im Anhang, Tabellen 3 und 4.

[75] Vgl. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2010), S. 96f.

[76] Vgl. Tolkmitt, V. (2008), S. 53.

[77] Vgl. Börner, C.-J./ Büschgen, H.-E. (2003), S. 57.

[78] Eigene Berechnung in Anlehnung an: Aggregierte Zeitreihen Anzahl der berichtenden Institute: Deutsche Bundesbank (2014), http://www.bundesbank.de/Navigat[...], am 22.02.2014.

[79] Vgl. Fiorentino, E./ Herrman, H. (2009), S. 115f.

Fin de l'extrait de 76 pages

Résumé des informations

Titre
Ursachen und Folgen einer Niedrigzinspolitik der öffentlich-rechtlichen Banken in Deutschland
Université
Studienseminar Treptow-Köpenick
Note
1,3
Auteur
Année
2014
Pages
76
N° de catalogue
V281441
ISBN (ebook)
9783656758631
ISBN (Livre)
9783656838180
Taille d'un fichier
2774 KB
Langue
allemand
Mots clés
ursachen, folgen, niedrigzinspolitik, banken, deutschland
Citation du texte
Alexander Malitsky (Auteur), 2014, Ursachen und Folgen einer Niedrigzinspolitik der öffentlich-rechtlichen Banken in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281441

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