Der Globus als Unterrichtsmedium. Geschichte und Relevanz

Eine Untersuchung der Unterschiede zwischen drei Globen mit der Datierung der Herstellung


Hausarbeit, 2014

35 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Fragestellung und Vorgehensweise

3. Globus als Lehr- und Lernmittel
3.1. Unterscheidung von Lehr- und Lernmittel
3.2. Globus als Lehrmittel um
3.3. Globus als aktuelles Lehrmittel

4. Vorstellung der Forschungsmethode

5. Anwendung der Realienforschung
5.1. Beschreibung der Globen
5.2. Altersdatierung
5.3. Besonderheiten

6. Analyse der Ergebnisse in Bezug auf die Fragestellung

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

1. Vorwort

Im Rahmen des Seminars „Lehren und Lernen im Schulmuseum“ wurden Schulvergangenheiten in mehreren Ländern der Welt erforscht und die Schulentwicklung auf deutschem Boden ausführlicher betrachtet. Ebenfalls erfolgte eine Einführung in die Forschungsmethoden der Erziehungswissenschaften, in Bezug auf Text- und Bildquellen sowie auf Realienforschung. Vereinzelt werden Erkenntnisse und Materialen, die durch die Arbeit im Seminar gewonnen wurden, im Schulmuseum der Stiftung Universität Hildesheim ausgestellt. Den Besuchern des Schulmuseums soll die Chance gegeben werden, den Schulalltag in anderen Ländern der Welt nachzuvollziehen. Damit mögliche Unterschiede zwischen den Schulwesen und der schulischen Ausbildung und deren Eigenschaften aufgezeigt werden können, führten die Seminarteilnehmer Interviews mit Ansprechpartnern aus verschiedenen Ländern durch. Als Arbeitsgrundlage wurde in Kooperation mit dem Seminar „Schulvergangenheiten im Ländervergleich“ ein Leitfadeninterview entworfen, mit dessen Hilfe die Studierenden die Interviews durchführen konnten. Unterteilt war dieser Leitfaden in die Themenbereiche: Einschulung, Schulweg, Klassenraumgestaltung, Schulalltag, Unterricht, Leistungsüberprüfung, Hausaufgaben, Disziplin & Strafe, Schulrituale sowie Schulferien. Bei der Durchführung der Leitfrageninterviews konnten die Studierenden einen Akzent auf einen Teil für eine spätere persönliche Auseinandersetzung legen. Allerdings wurde bei jedem Interview der gesamte Leitfragebogen verwendet und im Rahmen der Möglichkeiten beantwortet, um den Kommilitonen Material für eine Analyse zu liefern. Für die vorliegende Arbeit wird der Schwerpunkt auf eine vorgestellte Forschungsmethode - die Hermeneutik - gelegt. Bei der Hermeneutik handelt es sich um eine Art der Auslegung von Texten und anderen Quellen (Zierer, Speck & Moschner, 2013, S. 21). Diese Forschungsmethode bildet den Gegensatz zu den Leitfadeninterviews, da es sich hierbei um eine nicht-empirische Forschungsmethode handelt (Zierer et al., 2013). Zu Beginn des Jahres 2014 wurde auf das internationale Symposium „Kartographie der Frühzeit - Weltbilder und Wirkung“ in einigen Fachzeitschriften der Geographie hingewiesen. Unter anderem wurde ein Vortrag mit dem Titel „Globen als Repräsentationen des Zeitalters der Entdeckung“ von Herrn Jan Mokre beworben. Der Globus fungiert nicht nur als Repräsentant eines Zeitalters, er wird auch in der Lehre genutzt. Viele Bilddokumente aus vergangenen Jahrhunderten zeigen stets einen Globus im Hintergrund, oder als Lehr- oder Lernmittel auf dem Schreibtisch. Es kam die Frage auf, ob und wie der Globus als Gegenstand in den Unterricht eingebunden wurde und wie sich dieses Vorgehen in den weiteren Jahrzenten entwickelt hat. Durch Frau Dr. Kirk wurde die zentrale Arbeit auf drei Realien erweitert, die unbekannten Ursprungs in ihrem Büro stehen. Als Thematik für diese Hausarbeit ergab sich somit die Bestimmung des Alters der Globen und die Eingliederung des Gegenstandes in das Unterrichtsgeschehen. Die Ausarbeitung gliedert sich grob in folgende Teile: Die Darstellung des Globus als Lehr- und Lernmittel, die Bedeutung der Forschungsmethode zur Gewinnung der Erkenntnisse für die darauffolgende Analyse und ein Fazit, um die wichtigsten Aspekte zusammenzufassen.

Aufgrund der Förderung des Leseflusses wird mit dem Wort „Schüler“, Schülerinnen und Schüler bezeichnet, ebenso verhält es sich mit ähnlichen Wortkonstellationen.

2. Fragestellung und Vorgehensweise

Für diese Hausarbeit wird eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Thematik der Hermeneutik und der Nutzung von Globen im Unterricht vorgenommen. Die Entscheidung fiel auf Globen, da das Interesse an einem geographischen Thema groß war: Durch das Studium der Geographie für Lehramt erfolgte eine Konfrontation mit dem Themenbereich „Kartografie und Fernerkundung“, in welchem Grundlagen für das Interesse an Globen und ähnlichen Kartenprojektionen geweckt wurde. Mit der Untersuchung der Globen kann ein - nach einer subjektiven Einschätzung - recht simpler Gegenstand genauer untersucht werden. Heutzutage finden sich Globen nur noch sporadisch in einzelnen Klassenzimmern, zumal die Lehrer auf die neuen Medien zurückgreifen. Schüler werden somit durch das Internet mit dem Globus konfrontiert. Diese Konfrontation tritt im alltäglichen Leben auf, da der Globus für eine Vielzahl von Grafiken und Logos verwendet wird: Der Reichsapfel der Insigne der Herrschaft, dem Logo der Vereinten Nationen, dem Logo der freien Onlineenzyklopädie Wikipedia und vielen Weiteren.

Die Ausarbeitung wird sich mit den Schwerpunkten der Hermeneutik und der Datierung der Globen aus dem Büro von Frau Dr. Kirk beschäftigen. Die Datierung der beiden Globen ist fundamental für die Überlegung, wie diese Realien im Unterricht eingesetzt wurden. Zunächst wird dargestellt, wie ein Globus als Lehr- und Lernmittel - früher und heute - genutzt wurde und wird. Im Hauptsächlichen soll dabei die Forschungsmethode der Hermeneutik eingeübt und angewendet werden. Für die Auseinandersetzung mit der Thematik werden die Globen hinreichend beschrieben und analysiert. Es werden mehrere Auffälligkeiten der Globen ausgesucht, da durch diese Rückschlüsse auf Alter und den Gebrauch geschlossen werden können. Für die Datierung werden auch geschichtliche Hintergrundinformationen genutzt, da durch die Unabhängigkeit von einzelnen Staaten ein Rückschluss erfolgen kann. Bearbeitet wird die Hausarbeit in Hinblick auf die Fragstellung:

Auf welches Jahr lassen sich die vorliegenden Globen datieren und zu welchem unterrichtlichen Zweck wurden diese genutzt?

Es gilt herauszufinden, ob eine Datierung der Realien möglich ist und ob der Zweck der Nutzung herausgearbeitet werden kann. Hierfür wird zunächst in pädagogischen Nachschlagewerken und Didaktikbüchern nachgeforscht, wie ein Globus im Unterricht positioniert werden kann. Weiterhin erfolgt eine Unterscheidung zwischen den Jahrhunderten. Es erfolgt zunächst eine Darstellung wie der Globus um 1900 in der Schule verwendet wurde, im zweiten Teil wird der gegenwärtige Gebrauch aufgezeigt. Im Anschluss werden die drei Globen aus dem Büro von Frau Dr. Kirk anhand von Bildmaterial vorgestellt. Ziel soll es sein, dass ein genaueres Bild der Globen entsteht, welches für die spätere Untersuchung relevant ist. Im darauffolgenden Kapitel wird die im Seminar vorgestellte Forschungsmethode der Realienforschung in Verbindung mit der Hermeneutik erläutert. Diese Methode wird in den Gesamtkontext der erziehungswissenschaftlichen Forschungsmethoden eingeordnet und in ihren wesentlichen Merkmalen hinsichtlich der Grundlage und der Durchführung erläutert. Anschließend, an die Darstellung dieser Grundlagen zur Bearbeitung, folgt der Hauptteil, in welchem die Realienforschung der Globen erfolgt. Hierbei wird von einem - zunächst subjektiv betrachteten - unscheinbaren Fakt ausgegangen: Die Globen stammen aus dem Besitz einer Schule. Anschließend werden die Ergebnisse der Realienforschung mit der Ausgangsfragestellung verglichen und es erfolgt eine Beantwortung der Fragestellung. Ein abschließendes Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, reflektiert die Vorgehensweise zur Auseinandersetzung mit diesem Thema und dient als Anlass für Überlegungen zu möglichen weiteren Forschungen in diesem Bereich.

3. Globus als Lehr- und Lernmittel

In diesem Kapitel der Arbeit wird aufgezeigt, wie ein Globus als Lehr- und Lernmittel verwendet werden kann. Es erfolgt eine Unterscheidung zwischen den Jahren um 1900 und dem gegenwärtigen Zeitpunkt. Die Darstellung der Nutzung des Globus um 1900 erfolgt auf Grundlage einer pädagogischen Enzyklopädie aus dem Jahre 1905 (Rein, 1905). Für den gegenwärtigen Zeitpunkt werden zwei fachdidaktische Werke (Haubrich & Brucker, 2006; Rinschede, 2003) genutzt. Zunächst soll jedoch erläutert werden, was Lehr- und Lernmittel sind und wo der Unterschied bei den beiden Begrifflichkeiten besteht.

3.1. Unterscheidung von Lehr- und Lernmittel

Im allgemeinen Sprachgebrauch findet keine Differenzierung zwischen den Begriffen Lernmittel und Lehrmittel statt. Beide Begriffe werden für das gleiche Objekt genutzt. In der Literatur findet sich keine einheitliche Definition der zwei Ausdrü>470) gesprochen, dies fungiert als ein dritter Begriff. Der Begriff Lehrmaterial umschreibt jegliche Materialen, welche außer der Mündlichkeit des Lehrers in den Unterricht eingebracht werden, wie etwa „Lehrbücher, Übungshefte, Tonkassetten, Computerlernprogramme, Filme etc.“ (Tenorth, 2007, S. 470). Bei der Definition von Lehrmittel bestehen eine unterschiedliche Auslegung der Bedeutung: zum einen wird davon ausgegangen, dass ein Lehrmittel als „Unterrichtsverbrauchsmaterial“ (Tenorth, 2007, S. 470) definiert ist und zum anderen definiert Sandfuchs (2012) den Terminus Lehrmaterial als „Gegenstände und Einrichtungen, die zur Ausstattung der Schule gehören“ (Sandfuchs, 2012, S. 282). Somit gehören für Tenorth (2007) unter anderem Hefte und Schulbücher zu Lehrmitteln, hingegen zählt Sandfuchs (2012) Laborgerätschaften und -materialen sowie Bibliotheken zu den Lehrmitteln. Eine dritte Definition des Wortes Lehrmittel besagt, dass die Lehrmittel vom Schulträger anzuschaffen seien und vom Lehrer bei der Unterrichtsgestaltung als Hilfsmittel zur Veranschaulichung einzusetzen sind (Schaub & Zenke, 2007, S. 388). Bei Schaub und Zenke (2007) wird der Globus explizit als Lehrmittel genannt. Der Begriff Lernmittel wird in der Literatur einheitlich dargestellt, ein Lernmittel ist für die Hand der Schüler bestimmt und dient „zur Verwirklichung pädagogischer Ziele“ (Schaub & Zenke, 2007, S. 389). Abschließend ist festzuhalten, dass eine Lernmittel von den Schülern genutzt wird und ein Lehrmittel vom Lehrer für die Schüler benutzt wird. Der Globus wird bei Schaub und Zenke (2007) als Lehrmittel klassifiziert, allerdings ist eine Verwendung als Lernmittel unter Umständen auch denkbar. Im weiteren Verlauf wird der Globus als Lehrmaterial verstanden.

3.2. Globus als Lehrmittel um 1900

Der Globus diente in den Jahren um 1900 als Lehrmittel, um den Schülern ein Anschauungsobjekt der Weltkugel zu bieten. Er gehörte zu dieser Zeit zum „unentbehrlichen Inventarstück der geographischen Lehrmittelsammlung jeder Lehranstalt“ (Rein, 1905, S. 619). Diese Tatsache beruht auf den Schulvorschriften der einzelnen Länder (Rein, 1905). Rein (1905) stellt in seinem Werk dar, dass für den Beweis, dass die Erde eine Kugelform habe, ein Atlas ausreichend wäre und die Schüler dieses Wissen auswendig lernen können. Für die Frage „was eigentlich oben, und unten sei“ (Rein, 1905, S. 619), ist die Verwendung eines Globus unausweichlich. Ebenso verhält es sich bei dem Themenbereich der „mathematischen Geographie“ (Daniel, 1898, S. 1). Diese wurde in den Jahren um 1900 in den Schulen gelehrt. Ein Kernpunkt der mathematischen Geographie ist die Darstellung der Meridiane und die damit verbundene Lage der Pole (Daniel, 1898). Der Globus als Lehrmittel „muss notwenig folgende Bestandteile besitzen: ein Fußgestell (womöglich mit Orientierungs-Kompas)“ (Rein, 1905, S. 619), des Weiteren werden von Rein (1905) weitere Erfordernisse beschrieben, die die Nutzung des Globus im Unterricht als Lehrmittel erleichtern sollten. Der Globus wurde zur damaligen Zeit für den ersten Kontakt mit dem Unterrichtsfach Erdkunde genutzt, da hiermit ein bildender Unterricht geschaffen werden konnte (Wulle, 1902, S. 3). Über die didaktische Nutzung des Globus um 1900 lassen sich nur sehr wenige Nachweise finden, auch Lehmann (1894) spricht in seinem Werk nur sporadisch über die Nutzung dieser. Aus den vorliegenden Informationen lässt sich schließen, dass der Globus als Lehrmittel durchaus Einsatz fand, insbesondere bei den einführenden Themenbereichen des Erdkundeunterrichts. Es sei aber erwähnt, dass einzelne Berichte zur Nutzung vorliegen: beispielsweise die Ausführungen von Conrad Celtis (1459-1508), er nutzte den Globus als didaktisches Mittel an der Universität Wien (Mokre & Allmayer-Beck, 2008, S. 26).

In den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte der Wiener Diplom Ingenieur Robert Haardt den Rollglobus nach Haardt (Newig, 1978). Diese Art von Globus nach Haardt war für die Nutzung als Lehrmittel von besonders großer Bedeutung, da es keine starre Aufhängung gab, welche zu Irritationen bei den Schülern führte (1978; Newig). In den folgenden Jahren wurde, wie durch Newig (1978) und Woitsch (1970; 1978) beschrieben, der Einsatz des Rollglobus im Unterricht diskutiert und erprobt (1978; Newig).

3.3. Globus als aktuelles Lehrmittel

Der Globus wird in der gegenwärtigen Fachdidaktik der Geographie als „dreidimensionale[s] Modell“ (Haubrich & Brucker, 2006, S. 192) klassifiziert. Der Vorteil bei dem Einsatz eines solchen Modells liegt in der Tatsache, dass hierdurch „Ausschnitte der Wirklichkeit verkleinert und vereinfacht“ (Haubrich & Brucker, 2006, S. 192) dargestellt werden. Haubrich und Brucker (2006) unterscheiden in ihrem Werk sechs unterschiedliche Formen von Globen:

„ - armierter Globus mit starrer Erdachse im Neigungswinkel der Ekliptik;
- Rollglobus ohne starre Erdachse, also frei beweglich;
- stummer Globus oder Induktionsglobus ohne Kartenbild, auch Arbeitsglobus oder Haftglobus, Styroporglobus; z.T. aufblasbar, beschriftbar;
- Demonstrationsglobus f ü r die Hand des Lehrers, z.T. Durchmesser > 100cm;
- Handglobus, Sch ü lerglobus, Durchmesser < 30 cm, f ü r Gruppen- und Partnerarbeit;
- thematische Globen: physischer Globus, politischer Globus, Klimaglobus, Reliefglobus, Duo-Leuchtglobus (physische und politische Bilder der Erde) u. a. “ (Haubrich & Brucker, 2006, S. 192)

Bei der Verwendung des Globus als Lehrmittel ergeben sich zwei unterschiedliche Möglichkeiten: auf der einen Seite kann der Globus als Einzelmedium eingesetzt werden, auf der anderen Seite als Bestandteil eines umfassenden Modells (Rinschede, 2003, S. 321). Applikation findet der Globus in den Bereichen der Darstellung von Tages- und Jahreszeiten, sowie der Veranschaulichung des Gradnetzes der Erde (Haubrich & Brucker, 2006). Heutzutage erfolgt eine geringe Globennutzung im Unterricht, dieses lässt sich anhand von zwei Aussagen belegen: Erstens - ein Globus, welcher für den Unterricht genutzt werden kann, sollte eine gewisse Größe aufweisen, damit auch Schüler in einer der hinteren Reihen jegliche Länder und Schattierungen erkennen können (Witt, 1979, S. 211). Mit der Größe es Globus geht ein weiteres Problem einher: die Frage der Lagerung. Zweitens - die voranschreitende Bedeutung von Geomedien und dem E-Learning im Geographieunterricht (Kanwischer, 2013), da an dieser Stelle die Lehrer „ihr individuelles Potenzial“ (Tippelt, 2010, S. 204) einbringen können. Lehrer können auf bekannte Plattformen wie Google Earth oder Diercke Globus Online zurückgreifen. Der digitale Globus bildet nach Haversath (2012) eine neue Form der klassischen Medien für den Unterricht. Die Schüler erleben keine „passive Informationsvermittlung durch traditionelle Medien“ (Haversath, 2012, S. 231), sondern es wird die Möglichkeit eingeräumt, dass ihnen ein „inter-/aktiven Umgang mit Daten und Inhalten“ (Haversath, 2012, S. 231) erhalten. Über weitere Vorteile von elektronischen Globen kann gesondert diskutiert werden. An dieser Stelle soll lediglich aufgezeigt werden, dass der digitale Globus den analogen Globus längst abgelöst hat. Aus der eigenen Schulzeit und aus Erfahrungsberichten anderer Studierender handelt es sich bei der Nutzung des Globus um eine aussterbende Praxis im Unterrichtsgeschehen. In der eigenen Schulzeit tauchte der Globus nur einmal indirekt auf, da dieser im Fachraum stand, allerdings wurde eine Auseinandersetzung mit diesem nie vorgenommen. Wir haben uns lediglich mit einer Onlineversion eines Globus beschäftigt, daher können ich die oben getätigten Äußerungen empirisch nachgewiesen werden.

4. Vorstellung der Forschungsmethode

In diesem Kapitel der Arbeit wird die für die Arbeit relevante Forschungsmethode vorgestellt. Zunächst soll jedoch erläutert werden, welche möglichen Forschungsmethoden im Rahmen des Seminars behandelt wurden und somit zur Auswahl standen.

Im Seminar „Lehren und Lernen im Schulmuseum“ wurden mehrere Forschungsmethoden vorgestellt, mit denen im Rahmen einer schriftlichen Ausarbeitung hantiert werden kann. Zunächst wurde die Dokumentenanalyse besprochen, diese zeichnet sich insbesondere durch ihre Art und Weise einer qualitativen, interpretierenden Analyse aus, sowie der Vielfalt der möglichen Materialen. Bei der Verwendung der Dokumentenanalyse besteht der forschende Teil in der Auswahl der Materialen, da diese nicht selbst erhoben werden (Mayring, 2002, S. 47). Vorzugsweise, für die Untersuchung alten Materials, bietet sich die Dokumentenanalyse an, weshalb diese im Seminar behandelt wurde, um mögliches Material bezüglich der Schulvergangenheiten in anderen Ländern zu untersuchen. Die Dokumentenanalyse ist in erster Linie ein Verfahren zur Untersuchung qualitativer Forschung. Unter diesem Begriff versteht man im Gegensatz zur quantitativen Forschung das eigene Einordnen in mögliche Antworten. Durch diese Art der Forschung kann subjektbezogener gehandelt werden, es geht um Deskription und Interpretation und um einen späteren Verallgemeinerungsprozess des Ergebnisses durch eine Generalisierung von gewonnen Erkenntnissen (Mayring, 2002, S. 19). An dieser Stelle sei anzumerken, dass Forschung immer zu einem Teil aus qualitativen Techniken beziehungsweise Arbeitsschritten besteht und sich diese Begriffe hinsichtlich mehrerer Kriterien unterscheiden lassen (Mayring, 2010, S. 17 - 19). Desgleichen wurde das problemzentrierte Interview behandelt, dieses dient der Gewinnung von Material für eine qualitative Analyse. Charakteristisch für diese Art von Erhebungsverfahren ist die Mündlichkeit, durch welche eine subjektive Einschätzung gewonnenen Materials möglich ist (Mayring, 2002, S. 66).

Die ausgewählte Forschungsmethode für diese Hausarbeit ist die Hermeneutik, diese wurde von Herrn Dr. Schröder in einer Sitzung dargelegt. Zierer et al. (2013) formuliert in seinem Werk folgende Definition von Hermeneutik:

„In der Alltagssprache taucht der Begriff Hermeneutik nicht auf, auch wenn im alltäglichen Leben ständig Verstehensprozesse ablaufen. Insofern lässt sich festhalten, dass Hermeneutik ein wissenschaftlicher Begriff, ein Terminus technicus ist. In der allgemeinen Bestimmung kann er als Auslegekunst umschrieben werden, bei der es darum geht, nicht nur Texte, sondern alle möglichen menschlichen Schöpfungen und Erscheinungen zu verstehen, zu deuten, zu interpretieren und den tieferen Sinn offenzulegen.“ (Zierer et al., 2013, S. 21).

[...]

Ende der Leseprobe aus 35 Seiten

Details

Titel
Der Globus als Unterrichtsmedium. Geschichte und Relevanz
Untertitel
Eine Untersuchung der Unterschiede zwischen drei Globen mit der Datierung der Herstellung
Hochschule
Universität Hildesheim (Stiftung)
Note
1,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
35
Katalognummer
V282009
ISBN (eBook)
9783656765509
ISBN (Buch)
9783656838333
Dateigröße
3204 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hermeneutik, Globus, Hildesheim, Lehrmittel, Lernmittel, Lernmaterial
Arbeit zitieren
Max Engelking (Autor:in), 2014, Der Globus als Unterrichtsmedium. Geschichte und Relevanz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282009

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Der Globus als Unterrichtsmedium. Geschichte und Relevanz



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden