Der jüdische Schriftsteller und Politiker Theodor Herzl (1860 - 1904), der mit
seinem Werk „Der Judenstaat“ den Grundstein für einen jüdischen Staat gelegt hat,
sagte einmal: „Es gibt Ideen, denen man nicht entrinnen kann. Man engagiert sich,
wenn man ja sagt, wenn man nein sagt, und wenn man gar nichts sagt.“ Natürlich
spricht Herzl von der damaligen Vision des jüdischen Volkes, nämlich einem eigenen
Staat. Ein Wunsch, der nicht unbegründet war und der, blickt man auf die Geschichte
des Judentums zurück, die von Negativereignissen beginnend mit der babylonischen
Gefangenschaft (587-537 v. Chr.) über die Tempelzerstörung (70 n. Chr.) und der
damit verbundenen Auswanderung der Juden aus Palästina bis hin zum Holocaust
stark beeinflusst wurde, längst überfällig ist. Um dieses Ziel jedoch zu erreichen,
musste ein Territorium gefunden werden, in dem der Staat gegründet werden kann.
Welches Land würde sich in den Augen der Juden besser eignen als Palästina? Ein
Gebiet, von dem aus die jüdische Diaspora begonnen hat und in dem schließlich
diese auch ihr Ende finden soll. So begannen die Juden 1918 mit der Einwanderung
in das besagte Land. Das Problem, welches sich hierbei allerdings ergab, war, dass
Palästina keineswegs ein unbewohnter Landstrich gewesen war, der nur darauf wartete,
besiedelt zu werden, sondern vielmehr bereits von einem Volk bewohnt wurde - einem
Volk, das dem jüdischen so gleicht wie die Nacht dem Tag. Die dort ansässigen
Palästinenser unterscheiden sich allein schon im Blick auf ihre muslimische Religion
in zahlreichen Gesichtspunkten von den Juden. Dass bei dieser Ausgangslage ein
Konflikt vorprogrammiert ist, ist wohl mehr als offensichtlich und war vermutlich
auch den meisten Beteiligten klar. Was allerdings nur schwer ersichtlich war, ist, dass
diese Auseinandersetzungen Tausende von Toten fordern, in sechs Kriege münden
und bis heute andauern würden. Die Tatsache, dass es für diesen Streit keine Lösung
zu geben scheint, hat mein Interesse geweckt. Wie kann es möglich sein, dass der
Nahostkonflikt immer noch andauert, obwohl sich viele Parteien wie z.B. die UNO, die USA oder die Arabische Liga für dessen Beendigung eingesetzt haben. Warum
haben Friedenspläne wie die „Road Map“ nicht gefruchtet? Kann es wirklich sein,
dass es für den Nahostkonflikt keine Lösung gibt? Ist dieser Konflikt zwischen Juden
und Palästinensern tatsächlich ein unlösbares Problem? [...]
Inhaltsverzeichnis
- Ein unlösbares Problem?
- Entstehung des Nahostkonflikts und historische Hintergründe
- Problematik und Konfliktgegenstände
- Der Friedensprozess 1991-2001
- Voraussetzungen für einen Frieden.
- Stationen des Friedensprozesses
- Gründe für das Scheitern des Friedensprozesses
- Lösungsansätze nach dem Friedensprozess
- Road Map.
- Mauerbau im Westjordanland
- Ein Staat für zwei Völker.
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Nahostkonflikt, einem langwierigen und komplexen Konflikt zwischen Juden und Palästinensern. Die Arbeit untersucht die Entstehung des Konflikts, die historischen Hintergründe sowie die Problematik und die Konfliktgegenstände. Zudem werden der Friedensprozess von 1991 bis 2001 und die Lösungsansätze nach dem Friedensprozess beleuchtet. Die Arbeit zielt darauf ab, die Ursachen und die Komplexität des Konflikts zu verstehen und mögliche Lösungen aufzuzeigen.
- Die historischen Hintergründe des Nahostkonflikts und die Rolle des Ersten Weltkriegs
- Die Problematik und Konfliktgegenstände, die den Nahostkonflikt prägen
- Der gescheiterte Friedensprozess von 1991-2001 und seine Gründe
- Mögliche Lösungsansätze für den Nahostkonflikt nach dem Friedensprozess
- Die Bedeutung des Konflikts für die internationale Politik und die Suche nach Frieden
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Ein unlösbares Problem?: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Nahostkonflikts ein und stellt die Frage nach dessen Unlösbarkeit. Es beleuchtet die Geschichte des Zionismus und die Einwanderung der Juden nach Palästina, die die Spannungen zwischen Juden und Palästinensern weiter verschärften. Die Komplexität des Konflikts wird anhand von verschiedenen Akteuren und Perspektiven deutlich gemacht.
- Kapitel 2: Entstehung des Nahostkonflikts und historische Hintergründe: Dieses Kapitel geht auf die historischen Wurzeln des Konflikts ein und zeigt die Rolle des Ersten Weltkriegs und der Balfour-Deklaration auf. Es beleuchtet die Versprechen, die den Arabern und den Zionisten gemacht wurden, und die daraus resultierende Spannung zwischen beiden Seiten. Die Einwanderung der Juden nach Palästina, die im Widerspruch zum Willen der einheimischen Bevölkerung stand, wird ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Nahostkonflikt, Zionismus, Palästinenser, Israel, Friedensprozess, Road Map, Mauerbau, Westjordanland, Einstaatlösung, Zweistaatenlösung, Konfliktgegenstände, historische Hintergründe, UNO, USA, Arabische Liga.
- Citar trabajo
- Florian Eitzenberger (Autor), 2010, Der Nahostkonflikt. Ein scheinbar unlösbares Problem, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282315