Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der psychoanalytische Ansatz
2.1. Das Menschenbild der Psychoanalyse
2.2. Die psychoanalytische Persönlichkeitslehre
2.3. Die psychoanalytische Sozialarbeit am Beispiel der Mediation
3. Der klientenzentrierte Ansatz
3.1. Das Menschenbild des klientenzentrierten Ansatzes
3.2. Die klientenzentrierte Persönlichkeitslehre
3.3. Klientenzentrierte Sozialarbeit am Beispiel der Krisenintervention
4. Der verhaltenstherapeutische Ansatz
4.1. Das Menschenbild des verhaltentherapeutischen Ansatzes
4.2. Die verhaltenstherapeutische Persönlichkeitslehre
4.3.Verhaltenstherapeutische Sozialarbeit am Beispiel des Desensibilisierungsverfahrens
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
„Die Wahrheit wird deutlicher durch die Vielzahl der Perspektiven, die sich auf einen Sachverhalt richten.“(Berger und Luckmann zitiert nach Boeger, 2009.: S. 9)
1. Einleitung
Die Soziale Arbeit und damit die Sozialarbeitswissenschaft werden mittlerweile von vielen Fachleuten als eine transdiziplinäre Wissenschaft und damit eigenständige wis- senschaftliche Disziplin angesehen. Wiederum andere sehen sie als Handlungswissen- schaft, die sich aus allen ihr nützlichen Disziplinen bedient. Jeder Bereich der Sozialen Arbeit benötigt ein umfassendes Fachwissen, welches sich aus unterschiedlichen Dis- ziplinen zusammenspeist und auf die Bereiche der Sozialen Arbeit abgestimmt werden muss. Als Sozialarbeiter1 benötige ich beispielsweise entsprechend meines Arbeitsfel- des umfassende Rechtskenntnisse. Sei es das Kinder- und Jugendhilferecht, das Krank- enversicherungsrecht, das Ausländerrecht oder das Rehabilitationsrecht, um nur einige Beispiele für die enge Verknüpfung mit den Rechtswissenschaften zu schildern. Dieses Wissen benötige ich, da die Klienten oftmals aufgrund ihrer Problemlagen keine Kennt- nis darüber haben, welche Rechte und Pflichten ihnen zustehen. Als Sozialarbeiter ist es meine Aufgabe, die Grundbedürfnisse des Klienten abzusichern und ihm Problemlö- sungskompetenzen zu vermitteln. So muss ich wissen, welche Dinge dem Klienten nach dem Existenz- und Unterhaltsrecht zustehen, damit dieser Grundbedürfnisse wie Woh- nung und Lebensmittel erfüllen kann. Die Problemlagen der Klienten sind in den meis- ten Fällen multifaktoriell. Sie setzen sich in einer Vielzahl der Fälle aus biologischen, psychologischen und sozialen Problemlagen zusammen. Dies fordert Kenntnisse des Sozialarbeiters aus weiteren wissenschaftlichen Disziplinen, um dem Klienten die bestmögliche Hilfe zur Selbsthilfe zu garantieren. Insbesondere sind hier die Psycholo- gie, die Pädagogik und die Sozialwissenschaften zu nennen.
Diese Arbeit soll sich nicht mit der Frage auseinandersetzen, ob die Soziale Ar- beit eine Trans- oder eine Handlungswissenschaft ist. Egal welche Sicht zutrifft, als Sozialarbeiter bediene ich mich zwangsläufig unterschiedlichster Disziplinen. Hierbei ist es wichtig, dass ich das vielfältige Wissen auf die Individualität eines jeden Klienten abstimmen kann. Dazu gehört auch eine ständige kritische Auseinandersetzung mit al- len Disziplinen derer ich mich als Sozialarbeiter habhaft mache. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den drei großen Therapieschulen Psychoanalyse, klientenzentrierte The- rapie und Verhaltenstherapie. Dabei kann aufgrund des begrenzten Umfanges dieser Arbeit nicht auf die Gesamtheit der Ansätze eingegangen werden. Näher betrachtet werden zu Beginn eines jeden Abschnittes die jeweiligen Menschenbilder. Jeder Mensch hat ein bestimmtes Menschenbild. Als Sozialarbeiter ist es allerdings von Be- lang, sich genauer mit diesem auseinanderzusetzen, da diese Bilder handlungsleitend sind. Sein eigenes Menschenbild zu reflektieren, ist ein Zeichen der Professionalität. Daher wird dieser Punkt für jeden Therapieansatz gesondert herausgestellt. Aus den Menschenbildern resultieren die verschiedenen Persönlichkeitslehren. Diese sind für die Soziale Arbeit von besonderer Bedeutung, weil sie Erklärungen für menschliches Ver- halten liefern. Erst wenn ich als Sozialarbeiter fähig bin, ein Verhalten ursächlich zu erläutern, kann ich die Arbeit auf den Klienten anpassen und geeignete Maßnahmen einleiten.
In einem nächsten Schritt wird jeder Ansatz auf ein bestimmtes Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit übertragen, um den Nutzen der Therapieschulen für die Soziale Arbeit explizit darzulegen.
Im Fazit stelle ich erneut kurz den Nutzen der vorgestellten Therapieansätze heraus und gehe auf mögliche Kritikpunkte an diesen ein. Zudem gehe ich abschließend verstärkt auf die Bedeutung der Menschenbilder für die berufliche Praxis der Sozialen Arbeit ein und stelle das Menschenbild, welches nach meiner Sicht für die Soziale Arbeit handlungsleitend sein sollte, heraus.
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1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text ausschließlich die männliche Form verwendet. Es seien aber in jedem Fall beide Genera angesprochen.