Die Soziale Arbeit und damit die Sozialarbeitswissenschaft werden mittlerweile von vielen Fachleuten als eine transdiziplinäre Wissenschaft und damit eigenständige wissenschaftliche Disziplin angesehen. Wiederum andere sehen sie als Handlungswissenschaft, die sich aus allen ihr nützlichen Disziplinen bedient. Jeder Bereich der Sozialen
Arbeit benötigt ein umfassendes Fachwissen, welches sich aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenspeist und auf die Bereiche der Sozialen Arbeit abgestimmt werden muss.
Als Sozialarbeiter benötige ich beispielsweise entsprechend meines Arbeitsfeldes umfassende Rechtskenntnisse. Sei es das Kinder- und Jugendhilferecht, das Krankenversicherungsrecht, das Ausländerrecht oder das Rehabilitationsrecht, um nur einige Beispiele für die enge Verknüpfung mit den Rechtswissenschaften zu schildern. Dieses Wissen benötige ich, da die Klienten oftmals aufgrund ihrer Problemlagen keine Kenntnis darüber haben, welche Rechte und Pflichten ihnen zustehen. Als Sozialarbeiter ist es
meine Aufgabe, die Grundbedürfnisse des Klienten abzusichern und ihm Problemlösungskompetenzen zu vermitteln. So muss ich wissen, welche Dinge dem Klienten nach dem Existenz- und Unterhaltsrecht zustehen, damit dieser Grundbedürfnisse wie Wohnung und Lebensmittel erfüllen kann.
Die Problemlagen der Klienten sind in den meisten Fällen multifaktoriell. Sie setzen sich in einer Vielzahl der Fälle aus biologischen, psychologischen und sozialen Problemlagen zusammen. Dies fordert Kenntnisse des Sozialarbeiters aus weiteren wissenschaftlichen Disziplinen, um dem Klienten die bestmögliche Hilfe zur Selbsthilfe zu garantieren. Insbesondere sind hier die Psychologie, die Pädagogik und die Sozialwissenschaften zu nennen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der psychoanalytische Ansatz
- Das Menschenbild der Psychoanalyse
- Die psychoanalytische Persönlichkeitslehre
- Die psychoanalytische Sozialarbeit am Beispiel der Mediation
- Der klientenzentrierte Ansatz
- Das Menschenbild des klientenzentrierten Ansatzes
- Die klientenzentrierte Persönlichkeitslehre
- Klientenzentrierte Sozialarbeit am Beispiel der Krisenintervention
- Der verhaltenstherapeutische Ansatz
- Das Menschenbild des verhaltentherapeutischen Ansatzes
- Die verhaltenstherapeutische Persönlichkeitslehre
- Verhaltenstherapeutische Sozialarbeit am Beispiel des Desensibilisierungsverfahrens
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Integration von drei bedeutenden Therapieschulen – Psychoanalyse, klientenzentrierte Therapie und Verhaltenstherapie – in die Praxis der Sozialen Arbeit. Sie analysiert die jeweiligen Menschenbilder und Persönlichkeitslehren und untersucht, wie diese Ansätze zur Bewältigung sozialer Problemlagen beitragen können.
- Die Bedeutung von Menschenbildern in der Sozialen Arbeit
- Die unterschiedlichen Menschenbilder und Persönlichkeitslehren der drei Therapieschulen
- Die Anwendung der Therapieschulen in konkreten Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit
- Die Relevanz der kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Disziplinen in der Sozialen Arbeit
- Das Herausarbeiten eines für die Soziale Arbeit handlungsleitenden Menschenbildes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Sozialen Arbeit als transdisziplinäre Wissenschaft dar und betont die Bedeutung von Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen für die Praxis. Der Fokus liegt auf der Integration von psychologischen Ansätzen in die Soziale Arbeit.
Das Kapitel über den psychoanalytischen Ansatz beleuchtet das Menschenbild der Psychoanalyse, das die unbewussten Prozesse und frühkindlichen Erfahrungen in den Vordergrund stellt. Es erklärt die psychoanalytische Persönlichkeitslehre und zeigt die Anwendung der Psychoanalyse in der Sozialen Arbeit am Beispiel der Mediation auf.
Der Abschnitt über den klientenzentrierten Ansatz erläutert das Menschenbild der klientenzentrierten Therapie, das auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung des Klienten fokussiert. Es stellt die klientenzentrierte Persönlichkeitslehre dar und illustriert die Anwendung in der Sozialen Arbeit am Beispiel der Krisenintervention.
Das Kapitel zum verhaltenstherapeutischen Ansatz beschreibt das Menschenbild der Verhaltenstherapie, das menschliches Verhalten als erlernt betrachtet. Es erklärt die verhaltenstherapeutische Persönlichkeitslehre und zeigt die Anwendung der Verhaltenstherapie in der Sozialen Arbeit am Beispiel des Desensibilisierungsverfahrens.
Das Fazit fasst die Erkenntnisse der Hausarbeit zusammen und betont die Bedeutung der Menschenbilder für die Praxis der Sozialen Arbeit. Es diskutiert kritische Punkte der vorgestellten Therapieschulen und benennt ein Menschenbild, das nach Ansicht des Autors für die Soziale Arbeit handlungsleitend sein sollte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die zentralen Themen der Sozialen Arbeit, wie Menschenbilder, Persönlichkeitslehren, Therapieansätze, Psychoanalyse, klientenzentrierte Therapie, Verhaltenstherapie, Mediation, Krisenintervention, Desensibilisierungsverfahren, Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Handlungskompetenz und professionelle Hilfe zur Selbsthilfe.
- Citation du texte
- Henning Schnieder (Auteur), 2013, Inwiefern lassen sich die psychoanalytische, klientenzentrierte und verhaltenstherapeutische Therapieschule in die Praxis Sozialer Arbeit integrieren?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283574