Globale Privatunternehmen in der extraktiven Industrie fokussieren sich auf risikoreiche Projekte, die staateigene Unternehmen in ressourcenreichen Ländern nicht ohne sie realisieren können. Bei den privaten Unternehmen handelt es sich um solche, die ein enormes Kapitalvolumen, Spitzentechnologie sowie spezielle Projektmanagementfähigkeiten besitzen. Viele dieser Projekte befinden sich in dünn besiedelten Gebieten; dort wo Indigene, Stammesgruppen und Minderheiten leben. Die Regierungen sprechen diesen Gruppen Landansprüche oder Ansprüche auf natürliche Ressourcen in der Regel ab.
Bis um die Jahrtausendwende fanden Konflikte zwischen Minderheiten und nationalen Regierungen von den Privatunternehmen kaum Beachtung. Aufgrund immenser Kritik sozialer Bewegungen und der Weltöffentlichkeit, konnten die Unternehmen nicht mehr „heimlich“ und rücksichtslos die Ressourcen in rohstoffreichen Ländern ausbeuten, ohne etwas an die lokale Bevölkerung zurückzugeben. Daraus entwickelte sich die Corporate Social Responsibility-Industrie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Annahmen
- Aufbau und Gliederung
- Forschungsstand
- Entwicklung sozialer Verantwortung in der Unternehmenswelt
- Die Macht grosser Privatunternehmen
- Die globalisierungskritische und antikapitalistische soziale Bewegung
- Wie globale Unternehmen mit Kritik umgehen
- Rechenschaftspflicht vs. (freiwillige) soziale Verantwortung
- Das Phänomen Corporate Social Responsibility
- Die Aktualität von Corporate Social Responsibility
- Die Gefahr von Ungleichheit durch Corporate Social Responsibility
- Corporate Social Responsibility in der extraktiven Industrie
- Globales Engagement in der extraktiven Industrie
- Globale Unternehmen und die lokale Bevölkerung
- Fallbeispiele von Unternehmen in der extraktiven Industrie
- Anglo American in Rustenburg
- Definition und Ziele der Corporate Social Responsibility-Strategie
- Welchen Nutzen hat die lokale Bevölkerung von den CSR-Aktivitäten von Anglo American?
- Royal Dutch Shell im Nigerdelta
- Definition und Ziele der Corporate Social Responsibility-Strategie
- Welchen Nutzen hat die lokale Bevölkerung von den CSR-Aktivitäten von Shell?
- Anglo American in Rustenburg
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Ziele und Auswirkungen von Corporate Social Responsibility (CSR)-Strategien globaler Unternehmen in der extraktiven Industrie aus ethnologischer Perspektive. Dabei wird insbesondere untersucht, wie diese Strategien von der lokalen Bevölkerung wahrgenommen werden und welchen Nutzen sie für sie erbringen.
- Die Rolle von CSR in der Bewältigung von Kritik an globalen Unternehmen in der extraktiven Industrie
- Die Beziehung zwischen globalen Unternehmen und lokalen Gemeinschaften im Kontext von Rohstoffgewinnung
- Die Frage, ob CSR-Strategien zu einer Win-Win-Situation für Unternehmen und lokale Bevölkerungsgruppen führen
- Die Auswirkungen von CSR-Aktivitäten auf die Lebensbedingungen und die kulturelle Identität von lokalen Gemeinschaften
- Die Bedeutung von ethnografischer Forschung für das Verständnis von CSR-Strategien und deren Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung und die Annahmen der Arbeit vor. Sie erläutert den Forschungsstand zum Thema CSR und die Notwendigkeit einer ethnologischen Perspektive.
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung sozialer Verantwortung in der Unternehmenswelt und die Herausforderungen, die sich aus der Macht grosser Privatunternehmen und der globalisierungskritischen Bewegung ergeben. Es geht auf die Bedeutung von Rechenschaftspflicht und (freiwilliger) sozialer Verantwortung ein.
Kapitel 3 definiert das Phänomen Corporate Social Responsibility und untersucht seine Aktualität sowie die Gefahr von Ungleichheit, die durch CSR-Strategien entstehen kann. Es fokussiert auf die Bedeutung von CSR in der extraktiven Industrie und das Engagement globaler Unternehmen in diesem Sektor.
Kapitel 4 analysiert zwei Fallbeispiele von Unternehmen in der extraktiven Industrie: Anglo American in Rustenburg und Royal Dutch Shell im Nigerdelta. Es untersucht die Definition und Ziele der CSR-Strategien dieser Unternehmen und den Nutzen, den die lokale Bevölkerung von den CSR-Aktivitäten hat.
Schlüsselwörter
Corporate Social Responsibility (CSR), extraktive Industrie, globale Unternehmen, lokale Bevölkerung, ethnologische Perspektive, ethnografische Forschung, Win-Win-Situation, soziale Verantwortung, Rechenschaftspflicht, Kritik, Unternehmensautorität, Anglo American, Royal Dutch Shell, Rustenburg, Nigerdelta
- Citar trabajo
- Martina Schöb (Autor), 2014, Corporate Social Responsibility im Kontext der Rohstoffgewinnung aus ethnologischer Perspektive, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284217
