Seit mehr als 40 Jahren gehört Frankreich mittlerweile zu den wichtigsten Geberländern der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit. Die Entwicklungspolitik wird dabei in kaum einem anderen Land so kontrovers diskutiert. Von Beginn weg war und ist die französische Entwicklungszusammenarbeit von einem klar definierten, engen Verhältnis zu ehemaligen Kolonien geprägt.
KritikerInnen der Entwicklungshilfe und -zusammenarbeit, welche beispielsweise der Postkolonialen Theorie zuzuordnen sind, würden bei diesem Land argumentieren, dass die Entwicklungshilfe nur aus dem Grunde geleistet wird, um die Machtbeziehungen zu und den Einfluss auf ehemalige Kolonien in afrikanischen Ländern wie beispielsweise Senegal, Algerien oder Mali aufrechtzuerhalten und diese Regionen weiterhin in dem Zustand der Abhängigkeit zu bewahren. Im Laufe meiner Arbeit möchte ich folgende Fragestellungen klären: Wer sind die Akteure von und was sind die Motive für Entwicklungshilfe? Womit argumentieren die KritikerInnen? Inwiefern ist die Entwicklungshilfe Frankreichs ein reines, nachfolgendes Konstrukt der ehemaligen Kolonialepoche, verbirgt sich dahinter ein politischer und wirtschaftlicher Plan, der Machtbeziehungen aufrecht erhalten und Nehmerländer weiterhin abhängig halten soll? Inwiefern ist die Entwicklungshilfe Frankreichs ein Produkt der Systemkonkurrenz, welche Rolle spielen Rohstoffe in diesem System? Außerdem habe ich für meine Abschlussarbeit folgende Hypothese aufgestellt: Je höher der ehemalige Einfluss Frankreichs in afrikanischen Ländern in Form von Kolonien, desto höher die Summe der fließenden Entwicklungsgeldern in Richtung sogenannter „unterentwickelter Staaten“. Bevor ich mit der Beantwortung meiner Fragestellungen und der spezifischen Behandlung dieses Themas in Frankreich beginne, möchte ich allerdings auf den Begriff „Entwicklungshilfe“ näher eingehen und die Geschichte von diesem erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DEFINITION UND GESCHICHTE DER ENTWICKLUNGSHILFE
- Empfänger der Entwicklungshilfe
- Die Motive der Entwicklungshilfe
- Kritik an der Entwicklungshilfe
- FRANKREICH UND SEINE EHEMALIGEN KOLONIEN
- Frankreichs politische Strategien nach der Kolonialzeit
- Frankreichs Entwicklungshilfe im Vergleich zu anderen Gebernationen
- Frankreichs Entwicklungshilfe im Detail
- Die Entwicklungspolitik unter Sarkozy
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklungshilfe als Nachfolge der Kolonialzeit und analysiert die Rolle der Systemkonkurrenz in diesem Kontext. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklungspolitik Frankreichs in Afrika. Die Analyse erörtert die Motive der Entwicklungshilfe, die Kritik daran und die Frage, ob Frankreichs Entwicklungshilfe ein Mittel zur Aufrechterhaltung von Machtbeziehungen und Abhängigkeiten ist.
- Die Entwicklungshilfe als Nachfolge der Kolonialzeit
- Die Motive der Entwicklungshilfe und ihre Kritik
- Die Rolle der Systemkonkurrenz in der Entwicklungshilfe
- Die Analyse der französischen Entwicklungspolitik in Afrika
- Die Frage nach der Aufrechterhaltung von Machtbeziehungen und Abhängigkeiten durch die Entwicklungshilfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit untersucht die Entwicklungshilfe im historischen Kontext und setzt den Schwerpunkt auf die Entwicklungspolitik Frankreichs in Afrika. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage, die Hypothese und die wichtigsten Themengebiete der Arbeit vor.
- Definition und Geschichte der Entwicklungshilfe: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Entwicklungshilfe und beleuchtet seine historische Entwicklung. Es werden die Empfänger der Entwicklungshilfe, die Motive der Geberländer und die Kritik an diesem System erläutert.
- Frankreich und seine ehemaligen Kolonien: Dieses Kapitel analysiert die politischen Strategien Frankreichs nach der Kolonialzeit und beleuchtet die Rolle der Entwicklungshilfe in diesem Zusammenhang. Es vergleicht Frankreichs Entwicklungshilfepolitik mit der anderer Gebernationen und geht auf die Entwicklungshilfe Frankreichs im Detail ein. Außerdem werden die Entwicklungspolitik unter Sarkozy und die Rolle der Systemkonkurrenz im Kontext der französischen Entwicklungshilfe analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Entwicklungshilfe, Kolonialzeit, Systemkonkurrenz, Frankreich, Afrika, Machtbeziehungen, Abhängigkeit, Rohstoffe und Entwicklungspolitik.
- Citation du texte
- Michael Herrlich (Auteur), 2013, Entwicklungspolitik Frankreichs in Afrika. Entwicklungshilfe als Nachfolge der Kolonialepoche und Logik der Systemkonkurrenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284805