Kinder und Jugendliche lernen am besten, wenn sie selbst sich mit dem Lerngegenstand oder -inhalt aktiv auseinandersetzen können.
Da aber der Unterricht v.a. am Gymnasium meist eher erklärend erfolgt und die Schüler sich die meiste Zeit einfach „berieseln“ lassen können, werden Lerninhalte oft nur im Kurzzeitgedächtnis gespeichert, zur Prüfung abgerufen und dann wieder vergessen. Einige Schüler nehmen sich sogar komplett aus dem Unterricht heraus, beschäftigen sich vor Langeweile selbst und versagen dann in den Prüfungen, beziehungsweise müssen sich zuhause eigenständig noch einmal den Lernstoff in teuer bezahlten Nachhilfestunden aneignen. Das ist weder sonderlich motivierend noch zielführend, wenn man als Ziel einen ganzheitlich ausgebildeten jungen Menschen sieht, der sich nach der Schule in der „Erwachsenenwelt“ selbstständig zurechtfinden kann.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob es nicht einen Weg gibt, es den Schülern leichter zu machen, die Lerninhalte langfristig zu speichern und zu verstehen.
Eine Möglichkeit, die in den letzten Jahren immer mehr in die Diskussion kommt, stellt hier die Handlungs- und Produktionsorientierung im Unterricht dar. Versprochen wird sich davon, dass die Schüler durch die Beteiligung am Unterricht die Lerninhalte besser verstehen lernen.
Interessant ist diese Art von Unterricht bestimmt für alle Fächer. Im Rahmen der vorliegenden Veröffentlichung soll sie allerdings ausschließlich in Bezug auf das Fach Deutsch untersucht werden.
Hierbei werden nun die Grundlagen des HPL aufgezeigt und die gängigsten Theorien und didaktischen Methoden erläutert.
Was bedeutet HPL? Wogegen grenzt er sich ab? Woraus entstand er, was war davor? Woher kommt das Ideengut und wer sind die Ideengeber gewesen? Was bietet er?
Der letzte Teil der Untersuchung befasst sich mit der praktischen Umsetzung des HPL. Anhand einer Lektüresequenz für die 6. Jahrgangsstufe am Gymnasium werden Möglichkeiten dieses Unterrichtens aufgezeigt. Inhaltlich soll sich diese Sequenz mit dem Kinderroman „Despereaux. Von einem der auszog, das Fürchten zu verlernen“ der Amerikanerin Kate DiCamillo, auseinandersetzen. Dazu wird eine Einführungsstunde detailliert ausgearbeitet und auch der weitere Ablauf der Sequenz kurz angerissen.
Abschließen wird der Text mit einer reflektierenden Schlussbetrachtung, sowie einem Ausblick auf Fragestellungen, die im Anschluss an die Arbeit entstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Kinder von heute - aktive Lerner?
- Was ist handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht?
- Begriffsklärung.
- Abgrenzung zu anderen Formen des Deutschunterrichts
- Entwicklung des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichtskonzepts
- Theoretische Vorüberlegungen
- Literaturtheoretische Vorüberlegungen
- Der literarische Text.
- Der literarische Autor.
- Der literarische Leser.
- Notwendigkeit produktiver Verfahren
- Leitbegriffe nach Spinner
- Weitere Gründe für Produktionsorientierung.
- Einteilung von produktiven Verfahren.
- Didaktisches Phasenmodell des produktiven Unterrichts
- Vorphase: Spielhafte Einstimmung in literarische Texte….....
- I. Phase: Lesen und Aufnehmen literarischer Texte.
- II. Phase: Konkretisierende subjektive Aneignung literarischer Texte ...
- III. Phase: Textuelles Erarbeiten literarischer Texte
- IV. Phase: Textüberschreitende Auseinandersetzung mit lit. Texten ....
- Das Phasenmodell Waldmanns in der Praxis
- Der handlungs- und produktionsorientierte Literaturunterricht auf dem Prüfstand
- Gefahren im Umgang mit produktiven Verfahren.....
- Empirische Erforschung von Literaturunterrichtsmethoden
- Schlussfolgerung...
- Ein exemplarisches Unterrichtsmodell: "Despereaux, von einem der auszog das Fürchten zu verlernen".
- Sachanalyse.......
- Autorin........
- Der Jugendroman Despereaux..
- Didaktische Analyse.
- Zuordnung zu einer Jahrgangsstufe
- Pädagogisch - Psychologische Überlegungen ......
- Einbettung in den Lehrplan
- Methodische Gesamtkonzeption .....
- Die Einführungsstunde: Despereaux, eine besondere Maus.
- Der Verlaufsplan
- Tafelanschrift
- Begründung des Verlaufsplans..
- Schlussbetrachtung...
- Zusammenfassung
- Ausblick und offene Fragen
- Literaturverzeichnis ....
- Primärliteratur.......
- Wissenschaftliche Literatur
- Internetadressen
- Anhang....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht. Ziel ist es, die Grundlagen dieses Unterrichtskonzepts zu beleuchten, seine theoretischen Wurzeln aufzuzeigen und seine didaktischen Methoden zu erläutern. Dabei werden die Vor- und Nachteile des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts kritisch diskutiert und anhand eines exemplarischen Unterrichtsmodells für die 6. Jahrgangsstufe am Gymnasium praktische Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt.
- Begriffsklärung und Abgrenzung des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts
- Theoretische Grundlagen und Entwicklung des Konzepts
- Notwendigkeit und Einteilung produktiver Verfahren
- Didaktisches Phasenmodell des produktiven Unterrichts
- Praktische Umsetzung und kritische Diskussion des Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung von aktivem Lernen für Kinder und Jugendliche und stellt die Handlungs- und Produktionsorientierung als ein Konzept vor, das Schüler aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligt. Das zweite Kapitel definiert den Begriff des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts und grenzt ihn von anderen Formen des Deutschunterrichts ab. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Konzepts und seinen theoretischen Wurzeln. Das vierte Kapitel untersucht die Notwendigkeit produktiver Verfahren und stellt verschiedene Einteilungsvarianten vor. Das fünfte Kapitel erläutert das didaktische Phasenmodell des produktiven Unterrichts und zeigt praktische Möglichkeiten für die Umsetzung der einzelnen Phasen im Unterricht auf. Das sechste Kapitel diskutiert die Vor- und Nachteile des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts. Das siebte Kapitel präsentiert ein exemplarisches Unterrichtsmodell für die 6. Jahrgangsstufe am Gymnasium, das sich mit dem Kinderroman "Despereaux. Von einem der auszog, das Fürchten zu verlernen" von Kate DiCamillo auseinandersetzt. Das achte Kapitel bietet eine reflektierende Schlussbetrachtung und einen Ausblick auf weitere Fragestellungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht, die aktive Schülerbeteiligung, die didaktischen Methoden des produktiven Unterrichts, die Notwendigkeit produktiver Verfahren, die Phasen des produktiven Unterrichts, die Vor- und Nachteile des Konzepts sowie die praktische Umsetzung anhand eines exemplarischen Unterrichtsmodells.
- Arbeit zitieren
- Christoph Pohl (Autor:in), 2013, Produktions- und handlungsorientierter Literaturunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284886