Aufgrund des Globalisierungsprozesses der Wirtschaft ist es für nationalen Regierungen nahezu unmöglich geworden international tätige Unternehmen zu regulieren und zu kontrollieren. Dieser Regulierungslücke, besonders im Bezug auf ökonomische, ökologische und soziale Belange, wird deshalb nicht von staatlicher sondern vorwiegend von privater Seite aus entgegengewirkt. Transnationale Unternehmen aus fast allen Branchen versuchen diese Lücken durch Selbstregulierung zu schließen. Dabei lassen sich verschiedeneAnsätze von privater Regulierung erkennen, beispielsweise in Form von Company Codes oder als Multi-Stakeholder Projekte. Dieses Essay wird sich jedoch speziell auf die Business-to-Business Regulierung fokussieren und dabei anhand des Beispieles GlobalGap erörtern wie effizient und sinnvoll diese Regulierungsmaßnahmen sind.
Inhaltsverzeichnis
- GlobalGap als unternehmerische Selbstregulierung
- Warum internationale Regulierung für Unternehmen von ureigenem Interesse ist
- GlobalGap - Entstehung und Entwicklung
- Empirische Untersuchung anhand der Kriterien von Conzelmann und Wolf
- Autorität
- Selbstbestimmung
- Herrschaftskontrolle
- Responsivität
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay untersucht die Effizienz und Sinnhaftigkeit von Business-to-Business Regulierung am Beispiel der Initiative GlobalGap. Es analysiert, ob private Selbstregulierung in dieser Form erfolgreich sein kann und welche Herausforderungen und Chancen sie bietet.
- Die Notwendigkeit von internationaler Regulierung für Unternehmen
- Die Funktionsweise von GlobalGap als Business-to-Business Initiative
- Die Bewertung der Regulierungseffizienz von GlobalGap anhand von Kriterien wie Autorität, Selbstbestimmung, Herrschaftskontrolle und Responsivität
- Die Herausforderungen und Chancen der globalen Partizipation und der Einhaltung von Standards in unterschiedlichen Kontexten
- Die Rolle von GlobalGap im Kontext der globalen Lebensmittelproduktion und der nachhaltigen Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das Essay beginnt mit der Darstellung der Notwendigkeit von internationaler Regulierung für Unternehmen im Kontext der Globalisierung. Es wird argumentiert, dass Unternehmen durch Selbstregulierung Marktsicherheit, Reputationsgewinn und eine Verbesserung des Qualitätsmanagements entlang der Supply-Chain erreichen können.
Im Anschluss wird die Entstehung und Entwicklung von GlobalGap als Business-to-Business Initiative vorgestellt. GlobalGap wurde 1997 als EurepGap von britischen Einzelhändlern ins Leben gerufen und ist heute ein international anerkannter Standard für die landwirtschaftliche Produktion.
Die empirische Untersuchung der Regulierungseffizienz von GlobalGap erfolgt anhand der Kriterien von Conzelmann und Wolf. Es wird analysiert, wie die Organisation in Bezug auf Autorität, Selbstbestimmung, Herrschaftskontrolle und Responsivität aufgestellt ist.
Die Analyse zeigt, dass GlobalGap in Bezug auf innere Responsivität und Partizipation stark ist, aber in Bezug auf exogene Responsivität und globale Partizipation Schwächen aufweist. Es wird kritisiert, dass die Entscheidungsträger eurozentristisch handeln und es für „uneducated poor farmers“ aus südlichen Staaten schwer ist, die an europäischen Verhältnissen bemessenen Standards zu erfüllen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen unternehmerische Selbstregulierung, Globalisierung, Global Governance, Business-to-Business Initiative, GlobalGap, Regulierungseffizienz, Autorität, Selbstbestimmung, Herrschaftskontrolle, Responsivität, Partizipation, Lebensmittelproduktion, Nachhaltigkeit, Standards, europäische Verhältnisse, globale Partizipation, ökonomisches Kapital, Expertise, NGOs, Supply-Chain, Marktsicherheit, Reputationsgewinn, Qualitätsmanagement.
- Quote paper
- B.A. Jan Wiertz (Author), 2014, Ist unternehmerische Selbstregulierung ausreichend?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285494