Die Epoche der Romantik ist geprägt durch politischen und literarischen Individualismus. Die Dichter der Romantik suchen „im eigenen Selbst, seiner Imagination und seinem Gefühl, die Quelle von Ordnung und Glück“. Dabei ist die poetische Individualität für diese bedeutend und diese hat ihren Ursprung in einer individuellen menschlichen Seele: „Der Sinn der natürlichen Existenz ist es deshalb, der eigenen Individualität, der eigenen Seele zu folgen.“ Verwirklicht wird sie in einem „meditativen, harmonischen, nicht von den Zwängen der Handlungswelt und ihren Rationalitätserwartungen geprägten Verhältnis zur Natur in einer Situation der Einsamkeit.“ Hierbei rückt der Dichter selbst in den Mittelpunkt seiner Lyrik und wird zur „Quelle der Wahrheit“. Alle Erkenntnisse, die der Poet über seine eigene Person oder andere bezieht kommen nicht auf dem Weg der Vernunft, sondern auf dem Weg des Gefühls, der Herzens zu Stande. Ein bedeutender Vertreter der englischen Romantik ist William Wordsworth. Während seine frühen Werke eher im Zeichen der topographischen Dichtung des 18. Jahrhunderts stehen, wendet er sich erst später der Dichtung über den einfachen Mann zu. Er passt sowohl die Sprache als auch die Thematik seiner Werke den einfachen Menschen an. In den Jahren 1797 und 1807 entstehen seine bedeutendsten poetischen Werke, zu denen auch die Lyrical Ballads zählen, welche er gemeinsam mit seinem Freund Samuel Coleridge veröffentlicht. Diese Art der Dichtung handelt von der Natur, sowohl im Sinne von Landschaft als auch der Natur der Menschen, die eine Prägung durch eine natürliche Umgebung erfahren haben. Als Grundlage seines Schaffens setzt er „den lebendigen Bezug des Dichters zu seiner Vergangenheit voraus. Die Trennung von der Lebensquelle der Kindheit und Jugend bedeutet die Erstarrung des inneren Lebens des Dichters, den Tod im Leben.“
Inhaltsverzeichnis
- Die englische Romantik
- Das Phänomen des Kindes in der englischen Romantik
- Analyse des Gedichts „Lucy Gray or Solitude“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Gedicht „Lucy Gray or Solitude“ von William Wordsworth, um die Rolle der Kindheit in seinem Werk und im Kontext der englischen Romantik zu untersuchen.
- Die Bedeutung der Kindheit in der englischen Romantik
- Die Darstellung des Kindes als Symbol für Unschuld und Naturverbundenheit
- Die Rolle der Natur in Wordsworths Dichtung
- Die poetische Sprache und Stilmittel in „Lucy Gray or Solitude“
- Die Bedeutung der Einsamkeit und des Todes in Wordsworths Gedicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die englische Romantik
Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über die englische Romantik, ihren Fokus auf Individualismus und die Rolle des Gefühls in der Dichtung. William Wordsworth wird als ein wichtiger Vertreter der Romantik vorgestellt, der die Sprache und Thematik seiner Werke an die Lebenswelt des einfachen Mannes anpasst.
Das Phänomen des Kindes in der englischen Romantik
Hier wird die Bedeutung des Kindes in der Romantik erörtert, wie es als Symbol für Unschuld, Naturverbundenheit und einen unberührten Zustand des menschlichen Geistes gesehen wurde. Die Ambivalenz des romantischen Diskurses gegenüber der sich entwickelnden bürgerlichen Gesellschaft wird beleuchtet.
Analyse des Gedichts „Lucy Gray or Solitude“
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Analyse von Wordsworths Gedicht „Lucy Gray or Solitude“, wobei die Hauptthemen, die poetische Sprache und die Bedeutung des Kindes im Kontext der englischen Romantik untersucht werden.
Fazit
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und stellt die Bedeutung des Gedichts „Lucy Gray or Solitude“ in Wordsworths Gesamtwerk dar.
Schlüsselwörter
Englische Romantik, William Wordsworth, Kindheit, Lucy Gray, Natur, Unschuld, Einsamkeit, Tod, Poetische Sprache, Symbolismus.
- Citation du texte
- Lena Prinzing (Auteur), 2014, Kindheit in William Wordsworth's "Lucy Gray or Solitude", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285587