Wörter in Silben gliedern (2. Klasse)


Lesson Plan, 2007

17 Pages


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Inhaltsverzeichnis

1. Soziokulturelle Analyse
1.1 Struktur der Schule
1.2 Struktur der Klasse

2. Sachanalyse
2.1 Thema: Wörter in Silben gliedern
Definition
Silbenbau
Silbentypen
Silbengrenze und Silbentrennung

3. Didaktische Analyse
3.1 Didaktische Überlegungen
Gegenwartsbedeutung..
Zukunftsbedeutung
Zugänglichkeit
3.2 Einbettung der Stunde und Ausblick
3.3 Mögliche Schwierigkeiten
3.4 Bezug zum Bildungsplan
3.5 Lernziele

4. Methodische Analyse
4.1 Methodisches Vorgehen im Unterricht

5. Reflexion
5.1 Selbstreflexion
5.2 Fremdreflexion

6. Literaturverzeichnis

1. Soziokulturelle Analyse

1.1 Struktur der Schule

Derzeit wird die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule x von 243 Schülern und Schülerinnen besucht. In einem gut ausgestatteten Schulgebäude arbeiten acht Grundschulklassen und fünf Hauptschulklassen. Das Kollegium umfasst etwa zwanzig Lehrer und Lehrerinnen. Der größte Teil der Schüler kommt aus dem Ort x. Die Kinder gehen zu Fuß oder werden vom Schulbus aus den Teilorten, Weilern und Gehöften zum Unterricht gebracht.

Die Schule x verfügt über eine eigene Homepage, eine ausführliche Schulbroschüre sowie über ein Leitbild, das sich „löwenstark“ nennt: „Die Schule ist ein sozialer Ort, an dem jeder Schüler mit seinen Talenten und Schwächen ernst genommen und entsprechend seiner Begabung gefördert wird.“ Daher legt die Schule im Allgemeinen sehr viel Wert auf partnerschaftlichen Umgang, Wissensvermittlung und Leistungsförderung sowie Wertevermittlung.

In der Grundschule x werden die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch unterrichtet. Ergänzend kommt der Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur sowie Bewegung, Spiel und Sport hinzu. Es werden besonders die kreativen, musischen und sportlichen Fähigkeiten gefördert.

Die Schule x hat ihren Schwerpunkt in Sport- und Bewegungserziehung. Vielseitige Sportanlagen, Gerätschaften, ein Beachvolleyballfeld und ein Kletterturm spiegeln diesen Schwerpunkt wieder. Das Pausengelände ist ebenso bewegungsfreundlich ausgestattet.

In der Schule gibt es großzügige Klassenräume und moderne Fachräume wie zum Beispiel den Bewegungsraum, Ruheraum oder den Experimentierraum, die neue Unterrichts- und Betreuungsformen ermöglichen.

Zusätzlich zum regulären Unterricht bietet die Schule x, zur individuellen Förderung der Begabungen der Kinder, ein vielseitiges Programm an frei wählbaren Arbeitsgemeinschaften, wie beispielsweise eine Kunst-AG, Theater-AG, eine Kletter-AG, Computer-AG und viele mehr.

1.2 Struktur der Klasse

Die Klasse 2 der GHS x besteht aus 23 Schülerinnen und Schülern. Davon sind dreizehn Mädchen und zehn Jungen.

Es herrscht eine harmonische Atmosphäre in der Klasse, die Kinder akzeptieren und respektieren sich gegenseitig. Während des Unterrichts verhalten sich die Schülerinnen und Schüler meist sehr lernfreudig und interessiert. Es gibt jedoch auch manche Kinder, die etwas unruhig sind. Diesen fällt es besonders schwer sich an die Regeln zu halten, zum Beispiel a und b.

Der schwäbische Dialekt ist in dieser Klasse sehr stark ausgeprägt. Daher ist es von enormer Wichtigkeit, als Lehrkraft, im Unterricht, hochdeutsch zu sprechen.

Die Kinder sind in der Lage in Druckschrift und ebenso in lateinischer Ausgangsschrift zu schreiben. Sie beherrschen das Alphabet und können bereits einzelne Wörter buchstabieren.

Verschiedene Arbeitstechniken wie Partnerarbeit, Lernen an Stationen, Arbeit an der Lerntheke oder das freie Arbeiten werden im Unterricht immer wieder angewandt und funktionieren gut.

Insgesamt ist die Klasse sehr motiviert und begierig, Neues zu lernen. Die Kinder sind leicht zu begeistern und arbeiten gerne mit. Die Schülerinnen und Schüler zeigen sich gegenüber neuer Ideen und Arbeitsweisen sehr aufgeschlossen und interessiert.

2. Sachanalyse

2.1 Thema: Wörter in Silben gliedern

Definition

Die Silbe ist ein grammatischer bzw. ein linguistischer Begriff, der eine Folge von Lauten bezeichnet, die sich in einem Atemzug aussprechen lassen. Eine Silbe ist also eine phonologische Einheit bzw. eine Lautgruppe, die gewöhnlich aus einem Vokal oder Diphthong (Doppelvokal) und einem oder mehreren Konsonanten besteht.

„Jede Wortform besteht vollständig aus Silben, jede Silbe besteht ihrerseits vollständig aus Lauten. Als sprachliche Einheit ist die Silbe zwischen dem Lautsegment und der Wortform angesiedelt.“ (Dudenredaktion 2006: Duden Band 4: Die Grammatik, S.37)

Silbenbau

„Jede Silbe enthält einen Laut, der den Kern dieser Silbe bildet.“ (Dudenredaktion 2006: Duden Band 4: Die Grammatik, S.39) Der Silbenkern ist im Allgemeinen ein Vokal. Ihm können mehrere Laute vorausgehen. Dies bezeichnet man als den Anfangsrand der Silbe. Dem Silbenkern können auch mehrere Laute folgen, die als Endrand der Silbe definiert werden. Der Silbenkern und der Endrand zusammen bilden den Silbenreim. (vgl. Dudenredaktion 2006: Duden Band 4: Die Grammatik, S. 39)

Worte werden nach der Sonorität bzw. Schallfülle der Laute gegliedert. Vokale sind am schallvollsten, während die Plosive unter den Konsonanten am schallärmsten sind. (vgl. Ossner 2006: Sprachdidaktik Deutsch, S.150) Das allgemeine Silbenbaugesetz gibt den Zusammenhang zwischen der Sonorität von Lauten und ihrer Position in der Silbe wieder. „Zwischen den Lauten zweier Sonoritätsklassen nimmt die Sonorität im Anfangsrand zu, erreicht im Silbenkern ihr Maximum und nimmt im Endrand ab.“ (Dudenredaktion 2006: Duden Band 4: Die Grammatik, S.41) Gliedert man nun ein Wort in Silben, so muss stets nach den schallärmsten Lauten gesucht werden, denn an diesen Stellen beginnt eine neu Silbe. (vgl. Ossner 2006: Sprachdidaktik Deutsch, S.151)

Silben werden als „einfach“ bezeichnet, wenn ihr Anfangsrand oder Endrand aus genau einem Laut bestehen und „komplex“, wenn sie aus mehreren Lauten bestehen. Silben können betont oder unbetont sein. Da sie Träger von Akzenten sind, sind sie von wesentlicher Bedeutung für den Sprachrhythmus. (vgl. Dudenredaktion 2006: Duden Band 4: Die Grammatik, S.38 f.)

Betonte Silben sind entweder offen oder geschlossen. Folgt dem Silbenkern kein Laut, d.h. endet die Silbe mit einem Vokal, bezeichnet man sie als offene Silbe z.B. [ze:] (See) oder [fro:] (froh). Endet die Silbe mit einem Konsonanten, so spricht man von einer geschlossenen Silbe z.B. [halt] (halt). (vgl. Lange & Weinhold 2006: Grundlagen der Deutschdidaktik, S.6)

Silbentypen

Im folgenden Abschnitt beziehe ich mich auf:

Lange & Weinhold 2006: Grundlagen der Deutschdidaktik. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S.5 f.

Im Deutschen gibt es drei Silbentypen, die Normalsilben, Akzentsilben und Reduktionssilben. In Wörtern wie beispielsweise Ba-na-ne, Ka-len-der, ra-die-ren etc. kommen sie alle drei vor. Die jeweils erste Silbe der Wörter bezeichnet man als Normalsilbe. Sie ist immer unbetont und in deutschen Wörtern eher selten. Die Akzentsilben sind betonte Silben. Von ihnen gibt es in jedem Wort eine und sie werden mit größerem Druck artikuliert als Normalsilben. Daher sind sie besser wahrnehmbar. Reduktionssilben sind unbetonte Silben und stehen im Allgemeinen hinter den betonten Silben.

Zweisilbige Wörter, die sich aus einer betonten Silbe und einer Reduktionssilbe zusammensetzen (auch Trochäus genannt), bilden die Grundlage im Deutschen.

Silbengrenze und Silbentrennung

Im folgenden Abschnitt beziehe ich mich auf:

Ossner 2006: Sprachdidaktik Deutsch. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, S.163 f.

Im Deutschen wird auf der Basis phonologischer Wörter und Silben getrennt. Daher werden die Grundsätze der Laut – Buchstaben – Beziehung durch die Worttrennung am Zeilenende fortgeführt. Jedoch ist das äußere Erscheinungsbild nicht gleich dem der Silben. Das bedeutet, Silben sind als phonologische Einheiten zu verstehen, während die Worttrennung am Zeilenende aber ein graphisches Verfahren darstellt. Grundsätzlich gilt, dass an jeder Lexemstelle getrennt werden kann. Mehrsilbige, nicht zusammengesetzte Wörter trennt man auf der Grundlage von Silben so, dass die neue Zeile bzw. die neue Silbe mit einem Konsonanten beginnt.

Grundsätzlich lässt sich jedes phonologische Wort in Silben unterteilen. Diese Unterteilung dient, wie oben schon erwähnt, als Grundlage für die schriftsprachliche Trennung am Zeilenende (Silbentrennung), die durch einen Trennstrich gekennzeichnet wird, wie beispielsweise Weis-heit, Faul-heit, lus-tig, wa-rum etc.

Die Schreibsilbe als Einheit ist für das Lesen von großer Bedeutung. Daher ist es funktional, wenn die Schreibsilben eindeutig voneinander abgegrenzt sind. Für das Schreiben, bei der Trennung am Zeilenende, ist die Lage der Silbengrenze ebenso von Bedeutung. „Die Lage der Silbengrenze im Geschriebenen entspricht der Lage der Silbengrenze im Gesprochenen.“ (Dudenredaktion 2006: Duden Band 4: Die Grammatik, S.75) z.B. phonologisch: [‘kan.te] und graphe- matisch: <Kan-te>. Dies liegt der Regel zur Silbentrennung zu Grunde, die Bezug auf die Silbengliederung im Gesprochenen nimmt: „Mehrsilbige einfache Wörter trennt man so, wie sie sich beim langsamen Vorlesen in Silben zerlegen lassen.“ (Dudenredaktion 2006: Duden Band 4: Die Grammatik, S.75)

3. Didaktische Analyse

3.1 Didaktische Überlegungen

Gegenwartsbedeutung

Im folgenden Abschnitt beziehe ich mich auf:

http://www.bildung-brandenburg.de/.../lernstandsanalyse/pdf_ilea1_reader/ 5._Phonologische_Bewusstheit (13.11.07)

Die Schülerinnen und Schüler werden überall in ihrer Umwelt mit Schrift konfrontiert, beispielsweise beim Spielen, beim Einkaufen oder anderen alltäglichen Dingen. Lesen und Schreiben ist eine Grundvoraussetzung für das Leben in der heutigen Gesellschaft.

Kinder richten ihre Aufmerksamkeit vor allem auf den Bedeutungsaspekt der Sprache und weniger auf den phonologischen Aspekt. So kann es beispielsweise sein, dass ein Kind auf die Frage: „Welches Wort ist länger, „Kaninchen“ oder „Bus“, mit „Bus“ antwortet.

Um eine lautbezogene Schrift, wie die deutsche, erlernen zu können, muss die Aufmerksamkeit nun auf die phonologischen Eigenschaften der Sprache gelenkt werden. Der silbische Aufbau der deutschen Wörter ist zentral für den Schriftspracherwerb der Kinder. Sie müssen lernen im lautlichen Bereich auf zwei Segmente verschiedener Größe zu achten und mit ihnen umzugehen: Mit Silben und Phonemen bzw. Lauten. Nur so ist es den Kindern möglich das ökonomische Prinzip der alphabetischen Schrift zu nutzen. Beim Konstruieren von Wörtern wird häufig beobachtet, dass die Kinder Buchstaben auslassen oder die Buchstaben in falscher Reihenfolge aufschreiben. Voraussetzung für das Konstruieren von Wörtern ist das bewusste Durchgliedern der Wörter. Die Kinder erkennen dadurch, dass jeder Laut bzw. Buchstabe im Wort seinen festen Platz hat. Die Durchgliederung von Wörtern nach Silben ist beim Schreiben längerer Wörter unverzichtbar, da es zu einer Verlangsamung der Sprache kommt und die Aufmerksamkeit verstärkt auf den lautlichen Aspekt gelenkt werden kann. Es sind nicht nur Kinder, die beim Schreiben die Wörter silbenweise mitsprechen, auch Erwachsene nehmen sich beim Schreiben schwieriger Wörter, wie beispielsweise „Prokrastination“ oder „Anthropologie“, die Silbentrennung zur Hilfe. Kinder, die Vokale auslassen, haben zudem eine sehr gute Überprüfungsmöglichkeit, da jede Silbe einen Vokal enthalten muss. Ebenso wie für das Schreiben, ist die Schreibsilbe auch für das Lesen von großer Bedeutung. Beim Erlesen eines Wortes kann den Buchstaben nicht angesehen werden, ob und in welcher Klangvariante sie ausgesprochen werden müssen. Die Betonung bzw. die Aussprache von Lauten in einem Wort, ergibt sich erst über die Lautanordnung innerhalb der Silben eines Wortes. Das heißt also, beim Lesen wird die Betonung der Wörter auf Silben bezogen. Es gibt Betonungsregeln, die angeben auf welcher Silbe eines mehrsilbigen Wortes die Hauptbetonung liegt. (vgl. Lange & Weinhold 2006: Grundlagen der Deutschdidaktik, S.9)

Beim Lesenlernen muss die Silbensegmentierung auf die Schrift übertragen werden. Dies bedeutet, die Kinder müssen die Stellen zwischen den Graphemen bzw. Buchstaben erkennen, die die Silbengrenze markieren.

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Details

Title
Wörter in Silben gliedern (2. Klasse)
College
University of Education Weingarten
Author
Year
2007
Pages
17
Catalog Number
V287873
ISBN (eBook)
9783656881162
ISBN (Book)
9783656881179
File size
486 KB
Language
German
Notes
Ein für sehr gut befundener Unterricht in einer zweiten Klasse im Fach Deutsch.
Keywords
wörter, silbe, silben, gliedern, silbenbau, silbenstruktur, silbengliederung, deutschunterricht, grundschule, unterrichtspraktikum, schulpraxis, klasse 2, hilfe, unterrichtsmaterial, unterrichtsskizze, einstieg, grammatikunterricht
Quote paper
Stefanie Maurer (Author), 2007, Wörter in Silben gliedern (2. Klasse), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287873

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