1,6 Sekunden. So lange widmet sich der Durchschnitts-Konsument im Supermarkt einem Produkt. In dieser Zeit registriert er Bilder, Produktnamen und Etiketten, um die
für ihn wichtigsten Informationen zu filtern, welche für seinen Griff nach dem Lebensmittel relevant sind. Viele Entscheidungen werden dabei erst direkt am Regal im Laden gefällt. Deshalb ist die Optik eines Produktes, besonders der Aufdruck der Vorderseite als Marketinginstrument von großer Bedeutung. Ein Beispiel wären dafür die Versprechungen der Befreiung von Zusatzstoffen auf Kinderlebensmitteln.
Unternehmen werben nicht mehr nur damit, welche Inhaltsstoffe sich im Produkt befinden sondern welche Zusätze nicht enthalten sind. Dies geschieht durch Verzichts-
Auslobungen, so genannte Clean Label. Durch sie entfällt der negative Nachgeschmack von den ansonsten mit E-Nummern gekennzeichneten künstlichen Zusatzstoffen in einem Lebensmittel. Während Kinder mit Fantasienamen und auffälligen, bunten Verpackungen angesprochen werden, sind es die auf dem Produkt abgedruckten Verzicht-Bewerbungen, die deren Eltern adressieren. Jedoch weisen gerade diese
Produkte häufig ein ungünstiges Nährstoffprofil auf, da sie meist sehr salzig, fettig oder süß sind. Kinderlebensmittel mit einem Clean Label bilden dabei einen guten Kompromiss für Eltern dem Wunsch ihrer Kinder nach einem bestimmten Produkt nachzugehen und dem eigenen Wunsch, einen bewussten Ernährungsstil zu unterstützen, da die Auslobungen ein gesundes und natürlicheres Produkt suggerieren
können.
Diese Arbeit soll an dem Punkt der Täuschung anknüpfen. Dabei wird betrachtet, ob die Zielgruppe der Eltern die Bedeutung der Clean Label kennt oder sich bei der Definition
täuscht. Es wird angenommen, dass Eltern fehlerhafte Vorstellungen von den Auslobungen haben könnten und dadurch geblendet werden, was folglich die Täuschung in dieser Arbeit definiert. Bei den Herstellern wird vermutet, dass sie das Verständnis der Konsumenten kennen und bewusst Clean Label einsetzen, um das Unwissen oder die falsche Wahrnehmung für sich zu nutzen. Im Fokus liegen dafür die
Verzichts- und Reduktionsbewerbungen von Aromen, Farb- und Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern sowie Zucker. Dazu werden zuerst Kinderlebensmittel definiert und hinsichtlich ihrer Notwendigkeit in der Kinderernährung und ihrer Profitabilität analysiert. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Diagrammverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kinderlebensmittel zwischen Ernährung und Industrie
- 2.1. Definition von Kinderlebensmitteln
- 2.2. Notwendigkeit von Kinderlebensmitteln
- 2.3. Profitabilität von Kinderlebensmitteln
- 2.4. Elterliche Einstellung zur Kinderernährung
- 2.5. Rechtliche Rahmenbedingungen bei Kinderlebensmitteln
- 2.6. Zusammenfassung
- 3. Clean Label zwischen Konsumenten und Produzenten
- 3.1. Definition von Clean Label
- 3.2. Entstehung von Clean Label
- 3.3. Notwendigkeit von Zusatzstoffen
- 3.4. Profitabilität von Clean Label
- 3.5. Konsumenteneinstellung zu Zusatzstoffen und Clean Label
- 3.6. Rechtliche Rahmenbedingungen
- 3.7. Zusammenfassung
- 4. Clean Labeling bei Kinderlebensmitteln
- 4.1. Aromen
- 4.2. Farbstoffe
- 4.3. Konservierungsstoffe
- 4.4. Geschmacksverstärker
- 4.5. Zuckerzusätze
- 4.6. Zusammenfassung
- 5. Elternbefragung zu Clean Label auf Kinderlebensmitteln
- 5.1. Hintergrund und Ziele
- 5.2. Umfragenerhebung
- 5.3. Teilnehmermerkmale
- 5.4. Ergebnisse des Fragebogens
- 5.4.1. Häufigkeit und Motive des Kinderlebensmitteleinkaufes
- 5.4.2. Mitentscheidung des Kindes beim Einkauf
- 5.4.3. Häufigkeit und Motive des Lesens der Zutatenliste
- 5.4.4. Bekanntheit von Zusatzstoffen und Kompensationen
- 5.4.5. Einstellung zu Clean Label
- 5.4.6. Interpretation von Clean Label
- 5.4.6.1. Ohne Aromen
- 5.4.6.2. Ohne Farbstoffe
- 5.4.6.3. Ohne Konservierungsstoffe
- 5.4.6.4. Ohne Geschmacksverstärker
- 5.5. Auswertung der Ergebnisse
- 6. Zusammenfassung
- 7. Literaturverzeichnis
- 8. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema „Clean Labeling“ bei Kinderlebensmitteln und untersucht, ob es sich dabei um einen Täuschungsversuch an Eltern handelt. Die Arbeit analysiert die Definition und Entstehung von Clean Label, die Notwendigkeit von Zusatzstoffen in Kinderlebensmitteln sowie die Profitabilität von Clean Label für die Lebensmittelindustrie. Darüber hinaus werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Konsumenteneinstellung zu Zusatzstoffen und Clean Label beleuchtet. Die Arbeit basiert auf einer empirischen Untersuchung, die die Einstellung von Eltern zu Clean Label auf Kinderlebensmitteln erforscht.
- Definition und Entstehung von Clean Label
- Notwendigkeit von Zusatzstoffen in Kinderlebensmitteln
- Profitabilität von Clean Label für die Lebensmittelindustrie
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Konsumenteneinstellung zu Zusatzstoffen und Clean Label
- Empirische Untersuchung der Einstellung von Eltern zu Clean Label auf Kinderlebensmitteln
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema „Clean Labeling“ bei Kinderlebensmitteln ein und stellt die Forschungsfrage nach einem möglichen Täuschungsversuch an Eltern. Das zweite Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Kinderlebensmitteln in der Ernährung von Kindern und analysiert die Profitabilität dieser Lebensmittelgruppe. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und die elterliche Einstellung zur Kinderernährung diskutiert.
Kapitel drei befasst sich mit dem Konzept von Clean Label und untersucht die Entstehung, Notwendigkeit und Profitabilität dieser Marketingstrategie. Die Konsumenteneinstellung zu Zusatzstoffen und Clean Label sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen werden ebenfalls beleuchtet.
Kapitel vier untersucht die Anwendung von Clean Labeling bei Kinderlebensmitteln und analysiert die Verwendung von Aromen, Farbstoffen, Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und Zuckerzusätzen. Die Auswirkungen dieser Inhaltsstoffe auf die Gesundheit von Kindern werden diskutiert.
Kapitel fünf präsentiert die Ergebnisse einer Elternbefragung zu Clean Label auf Kinderlebensmitteln. Die Untersuchung analysiert die Häufigkeit und Motive des Kinderlebensmitteleinkaufes, die Mitentscheidung des Kindes beim Einkauf, die Häufigkeit und Motive des Lesens der Zutatenliste sowie die Einstellung der Eltern zu Clean Label.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Clean Labeling, Kinderlebensmittel, Zusatzstoffe, Konsumenteneinstellung, Täuschungsversuch, Eltern, Lebensmittelindustrie, Rechtliche Rahmenbedingungen, Empirische Forschung, Elternbefragung.
- Citation du texte
- Maxi Beilfuß (Auteur), 2014, „Clean Labeling“ bei Kinderlebensmitteln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288123