Was ist ein Schriftsteller?
Ein Mensch, der Bücher schreibt, um Geschichten zu erzählen, um sich frei zu schreiben oder lediglich, um damit Geld zu verdienen. So ähnlich würde man den Normalfall beschreiben. Man erfährt als Leser zwar aus Biographien, wie ein Schriftsteller lebt, wo er geboren ist und wie sein Leben verlief, aber was tut er Nachmittags, wenn er den Stift niederlegt und nun Zeit für sich hat?
Peter Handke beschreibt in „Nachmittag eines Schriftstellers“ genau das. Zeitraum: Genau ein Nachmittag. Der Leser erlebt den Spaziergang mit, den der Schriftsteller nach getaner Arbeit unternimmt. Auf den ersten Blick erfährt man hier lediglich etwas über die Umwelt und die Wege, die er einschlägt sowie über Personen, denen er begegnet. Jedoch ist es bei genauem Ansehen komplexer.
Denn man erfährt schnell, dass der Schriftsteller sich auch nach der Arbeit nicht von dieser lösen kann. „Also nicht: >>Ich als Schriftsteller<<, vielmehr: >>Der Schriftsteller als Ich<<.“ (Handke 1989:6).
Der Leser bekommt den Eindruck, als sei ein Schriftsteller immer Schriftsteller, wo er auch ist oder was er tut.
In meinen Ausführungen soll nun die Schriftstellerexistenz in Peter Handkes Werk „Nachmittag eines Schriftstellers“ erläutert werden. Inwiefern ist ein normales Leben für den „Schriftsteller als Ich“ möglich?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Verhältnis des Schriftstellers zur Welt
- Das soziale Umfeld
- Die Beziehung zur Natur
- ,,Der Schriftsteller als Ich“
- Das Verhältnis zu anderen Schriftstellern
- Der Poet
- Der Übersetzer
- Das Verhältnis des Schriftstellers zu seinem Material
- Die Bedeutung des Schreibens
- Der Umgang mit seinem Material
- Die Angst vor dem Verlust der Sprache
- Der Schriftsteller Peter Handke
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
In dieser Arbeit wird die Schriftstellerexistenz in Peter Handkes Werk „Nachmittag eines Schriftstellers“ analysiert. Es werden das Verhältnis des Schriftstellers zur Welt, insbesondere zu seinem sozialen Umfeld und zur Natur, sowie die Frage beleuchtet, inwiefern ein normales Leben für den „Schriftsteller als Ich“ möglich ist. Des Weiteren wird das Verhältnis des Schriftstellers zu anderen Schriftstellern und zu seinem Material untersucht.
- Die Isolation des Schriftstellers im sozialen Umfeld
- Die Bedeutung der Ruhe und Distanz für das Schreiben
- Das Verhältnis von Beobachtung und Empathie
- Die ständige Präsenz des Schreibens im Leben des Schriftstellers
- Der Umgang mit dem Material und die Angst vor dem Verlust der Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Grundfrage nach der Existenz eines Schriftstellers und führt in die Analyse von Handkes Werk ein. Das zweite Kapitel beleuchtet das Verhältnis des Schriftstellers zur Welt, insbesondere zum sozialen Umfeld. Es wird gezeigt, dass der Schriftsteller aufgrund seines Berufes ein Außenseiter ist, der sich von der Gesellschaft distanziert, um seinen Aufgaben als Schreiber gerecht zu werden. Im dritten Kapitel wird das Verhältnis des Schriftstellers zu anderen Schriftstellern untersucht, wobei insbesondere die Beziehungen zum Poet und zum Übersetzer thematisiert werden. Das vierte Kapitel widmet sich dem Verhältnis des Schriftstellers zu seinem Material, wobei die Bedeutung des Schreibens, der Umgang mit dem Material und die Angst vor dem Verlust der Sprache im Zentrum stehen.
Schlüsselwörter
Schriftstellerexistenz, Peter Handke, Nachmittag eines Schriftstellers, Isolation, Distanz, Beobachtung, Empathie, Schreibprozess, Material, Sprache.
- Citar trabajo
- Ellen Becker (Autor), 2002, Die Schriftstellerexistenz in Peter Handkes "Nachmittag eine Schriftstellers", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28833