Trotz ihrer relativ kurzen Entwicklungsgeschichte ist die Schulsozialarbeit zu einer wichtigen „Orientierungs- und Strukturierungshilfe für Kinder und Jugendliche in der Schule“ (Stickelmann 2002, S. 806) geworden, die sich nicht nur um Freizeit- und Betreuungsangebote kümmert, sondern durch Maßnahmen, Konzepte und Modelle, die theoretisch reflektiert und praktisch evaluiert werden, den Schülern professionelle Hilfestellungen bieten kann (vgl. Kraimer 2003, S. 19).
Schulsozialarbeit ist gegenüber folgenden Handlungsmaximen der modernen Sozialpädagogik verpflichtet: Lebensweltorientierung, Partizipation und Integration (vgl. Seithe 1999, S. 83f). Lebensweltorientierung wird dadurch verwirklicht, dass Schulsozialarbeit sich im Sinne von § 1 Abs. 4 KJHG konkret mit dem Lebensraum Schule und mit seinem Alltag auseinandersetzt und auf die Bedürfnisse und Problemlagen der Kinder und Jugendlichen am Lebensort Schule eingeht. Partizipation bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Schulsozialarbeit nicht als ein „fürsorgliches Angebot“ oder als ein Konsumangebot für die Schüler verstanden werden darf, sondern dass sie auf eine Aktivierung von Schülern und Lehrkräften sowie Stärkung von Initiative und Selbsthilfekräften zielt. Die Handlungsmaxime Integration wird von der Schulsozialarbeit dann realisiert, wenn Schulsozialarbeiter ihre Arbeit nicht nur allein auf „Problemschüler“ begrenzen, sondern im Sinne präventiver Jugendarbeitsangebote und Klassenbetreuungen für alle Schüler und Schülerinnen als Ansprech- und Kooperationspartner zur Verfügung stehen. Wenn eine solide Vertrauensbasis zwischen den Schulsozialarbeitern und den Schülern aufgebaut worden ist, können sie bei der Integration von auffälligen und ausgegrenzten Schülern zurück in die Gruppe ebenso wie auch bei der Prävention von Ausgrenzung mit mehr Erfolg rechnen (vgl. dazu Seithe 1999, S. 83f).
Inhaltsverzeichnis
- Begriffsdefinitionen und geschichtlicher Hintergrund
- Schulsozialpädagogische Profilbildung
- Zielgruppen und Zielsetzung
- Rechtliche Grundlagen
- Aufgaben und Inhalte
- Handlungsorientierung der Schulsozialarbeit
- Handlungsmaximen
- Prinzipien und Strategien methodischen Handelns
- Grundsätze der schulsozialpädagogischen Arbeit
- Prävention
- Ressourcenorientierung
- Beziehungsarbeit
- Prozessorientierung
- Methodenkompetenz
- Systemorientierung
- Entwicklung von Modellen und Konzepten
- Anhang
- Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der theoretischen Reflexion und der Praxis der Schulsozialarbeit. Sie analysiert die Entwicklung des Arbeitsfeldes, seine Begriffsdefinitionen und die wichtigsten Handlungsprinzipien. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Rolle und Bedeutung der Schulsozialarbeit in der heutigen Gesellschaft zu entwickeln.
- Begriffsdefinitionen und geschichtlicher Hintergrund der Schulsozialarbeit
- Zielgruppen und Zielsetzung der Schulsozialarbeit
- Handlungsorientierung und methodisches Vorgehen in der Schulsozialarbeit
- Entwicklung von Modellen und Konzepten in der Schulsozialarbeit
- Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition und dem historischen Hintergrund der Schulsozialarbeit. Es werden verschiedene Definitionsversuche vorgestellt und die Entwicklung des Arbeitsfeldes von seinen Anfängen bis zur heutigen Zeit beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich der Profilbildung der Schulsozialarbeit. Es werden die Zielgruppen, die Zielsetzung und die rechtlichen Grundlagen des Arbeitsfeldes erläutert. Außerdem werden die wichtigsten Aufgaben und Inhalte der Schulsozialarbeit vorgestellt.
Das dritte Kapitel behandelt die Handlungsorientierung der Schulsozialarbeit. Es werden die wichtigsten Handlungsprinzipien, Methoden und Strategien des methodischen Handelns sowie die Grundsätze der schulsozialpädagogischen Arbeit erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Schulsozialarbeit, die Jugendhilfe, die Schule, die Sozialisation, die Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung, die Prävention, die Ressourcenorientierung, die Beziehungsarbeit, die Prozessorientierung, die Methodenkompetenz und die Systemorientierung. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung der Schulsozialarbeit und zeigt die Bedeutung dieses Arbeitsfeldes für die gelingende Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auf.
- Quote paper
- Elisabeth Keller (Author), 2004, Theoretische Reflexion und Praxis der Schulsozialarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288546