Untersucht man die Beiträge der Fremdsprachendidaktik zur Literatur
im DaF/DaZ-Unterricht, stößt man auf viele verschiedene und divergierende
Argumentationen und Sichtweisen. So reichen die Argumentationen von der
viel zitierten Aussage Häussermanns „Ein Gedicht hilft nicht beim Lösen einer
U-Bahn-Karte“1 bis hin zu „Nur die Literatur macht den Sprachunterricht
erträglich.“2 Beide Zitate mögen zwar etwas übertrieben klingen, dennoch gibt
es zahlreiche Gründe, welche für und welche gegen Literatur im
Fremdsprachenunterricht sprechen. Im Folgenden möchte ich mich ausschließlich mit Darlegungen für die Literatur
im DaF/DaZ-Unterricht beschäftigen, da meines Erachtens besonders
Literatur und die damit eng verknüpfte Landeskunde maßgeblich dazu
beitragen können, den Lernenden ein umfassendes Bild der jeweiligen
Sprache und somit des jeweiligen Landes zu vermitteln. Dass gerade in den
Sprachprüfungen des ÖSD und auch des Goethe-Instituts literarische Texte
kaum eine Rolle spielen, soll die Notwendigkeit der Literatur im DaF/DaZUnterricht
nicht untergraben, im Gegenteil, es muss umso mehr dafür plädiert
werden.
Aus den zahlreichen Argumentationen der Fremdsprachendidaktik für
Literatur im DaF/DaZ-Unterricht möchte ich drei davon herausgreifen, welche
ich für am Elementarsten erachte. Dies wären „Literatur als Motivation“, „Die
Verknüpfung der vier Fertigkeiten mit Literatur“ und „Literatur und
Landeskunde als Basis für interkulturelle Entfaltung“. Dass Literatur auch für
viele andere Bereiche wie z.B. der Wortschatzerarbeitung eine gute Quelle
bietet, möchte ich nicht näher erlä utern, erachte es jedoch als wichtig.
1 zit. nach Koppensteiner 2001, S.13
2 ebda, S. 9
Inhaltsverzeichnis
- Literatur im DaF/DaZ-Unterricht
- Literatur Warum?
- Literatur als Motivation
- Die Verknüpfung der vier Fertigkeiten mit Literatur
- Literatur und Landeskunde als Basis für interkulturelle Entfaltung
- Zur Auswahl literarischer Texte
- Literatur Warum?
- Elektra
- Elektra Warum?
- Zielgruppe
- Aufgabenbestimmungen
- Hinführung / Lesen / Hören
- Inhalt / Wortschatz / Landeskunde / Interkultureller Zugang
- Grammatik
- Schreiben
- Sprechen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der didaktischen Aufbereitung des literarischen Werkes „Elektra“ von Hugo von Hofmannsthal für den DaF/DaZ-Unterricht. Sie analysiert die Bedeutung von Literatur im DaF/DaZ-Unterricht und untersucht, wie diese in der Lehre eingesetzt werden kann, um die Sprachkompetenz von Lernenden zu fördern und gleichzeitig Einblicke in die deutsche Kultur und Landeskunde zu vermitteln.
- Motivation durch Literatur
- Verknüpfung der vier Fertigkeiten im DaF/DaZ-Unterricht
- Interkulturelle Entfaltung durch Literatur und Landeskunde
- Didaktische Aufbereitung von "Elektra" für den DaF/DaZ-Unterricht
- Einsatz von Literatur als Mittel zur Sprachentwicklung und kulturellen Vermittlung
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Bedeutung von Literatur im DaF/DaZ-Unterricht. Hier werden verschiedene Argumente für den Einsatz von Literatur in der Lehre vorgestellt, wie z.B. die Steigerung der Motivation, die Verknüpfung der vier Sprachfertigkeiten und die Förderung der interkulturellen Kompetenz. Im zweiten Teil wird das Drama „Elektra“ von Hugo von Hofmannsthal als Beispiel für die didaktische Aufbereitung eines literarischen Werkes für den DaF/DaZ-Unterricht herangezogen. Dabei werden die Zielgruppe, die möglichen Aufgabenstellungen und die didaktischen Prinzipien erläutert, die bei der Verwendung dieses Textes im Unterricht zu beachten sind.
Schlüsselwörter
DaF/DaZ-Unterricht, Literatur, Landeskunde, Interkulturelle Kompetenz, Motivation, Sprachfertigkeiten, Hugo von Hofmannsthal, Elektra, Didaktische Aufbereitung, Spracherwerb, Kulturvermittlung.
- Citation du texte
- Sandra Allmayer (Auteur), 2004, Hugo v. Hofmannsthal: Elektra, eine Didaktisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29199