Der stetig steigende Wettbewerbsdruck und die zunehmende Globalisierung der Finanz- und Produktmärkte führen dazu, dass sich das Unternehmen des 21. Jahrhunderts mehr und mehr einem hohen Kostendruck ausgesetzt sieht. Der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt, die zunehmende Differenzierung der Kundenwünsche, die steigende Bedeutung der indirekten Leistungsbereiche sowie verkürzte Produktlebenszyklen sind dabei nur einige Ursachen für die Änderung der betrieblichen Kostenstruktur.
Vor allem sind es die gestiegenen Lebenszykluskosten von der Planung und Entwicklung der Produkte bis hin zur deren Entsorgung, die zunehmend im Fokus der betriebswirtschaftlichen Theorie und Praxis stehen. Aufgrund des großen Konkurrenzdrucks sowie der veränderten Rahmenbedingungen ist es deshalb für ein Unternehmen unabdingbar, wichtige Instrumente des Kostenmanagements erfolgreich zu implementieren. Auf diese Weise kann die Kostenentwicklung im gesamten Produktlebenszyklus zielorientiert überwacht und verbessert werden.
Gegenstand dieser Arbeit ist die Optimierung der Gesamtkosten von Konstruktion und Herstellung für variantenreiche Baureihenelemente, bei denen ein Grundentwurf einmalig konstruiert wird und daraus die Kosten der Folgeentwürfe mithilfe von Kostenwachstumsgesetzen abgeleitet werden können. David Müllers Aufsatz „Konstruktion und Kostenplanung von Baureihen“, welcher 2009 in der März-Ausgabe der Zeitschrift „WiSt – Wirtschaftswissenschaftliches Studium“ veröffentlicht wurde, stellt den Ausgangspunkt der weiteren Ausführungen dar.
Zunächst soll Müllers Aufsatz analysiert sowie der Ist-Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse erläutert werden. Im Zentrum der Textdeutung stehen vor allem mathematisch-analytische Erklärungen zur Kostenprognose der Baureihenentwicklung. Dabei soll zunächst von einer Vorgehensweise ohne Lerneffekte ausgegangen werden und das Modell mit seinen Zusammenhängen jeweils in allgemeiner Form und für das konkrete Zahlenbeispiel von Müller dargestellt werden. Daran anschließend soll dargestellt und kritisch gewürdigt werden, wie Müller den Erfahrungskurveneffekt in seinem Modell berücksichtigt hat, erneut in seiner aufwendigen Notation und explizit für sein Zahlenbeispiel.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Ziel der Arbeit
- Ist-Analyse
- Wirtschaftliche und technische Grundlagen von Baureihen
- Konstruktion
- Kostenwachstumsgesetze als Instrument der konstruktionsbegleitenden Prognose von Material- und Fertigungseinzelkosten
- Optimale Konstruktionskosten
- Modellkonstellation ohne Lerneffekte
- Modellkonstellation mit Lerneffekten nach Müllers Vorgehen
- Modellkritik
- Kritik der Kostenwachstumsgesetze
- Kritik des Optimierungsansatzes
- Zusammenfassung
- Sollkonzeption der optimalen Konstruktionskosten
- Untersuchung des Sollkonzepts - eine gedankliche Modellsimulation
- Zielmodell mit unterschiedlichen Lernraten
- Kritische Würdigung des Erfahrungskurveneffektes im Gesamtmodell
- Das Modell von Müller und der Zusammenhang mit dem Target-Costing
- Soll-Ist-Vergleich
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Optimierung der Lebenszykluskosten von Baureihen unter Berücksichtigung von Lerneffekten. Das Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, das die Gesamtkosten einer Baureihe minimiert, indem die Konstruktionskosten optimal angepasst werden und die Lernrate bei der Produktion berücksichtigt wird.
- Optimierung der Lebenszykluskosten von Baureihen
- Anwendung von Kostenwachstumsgesetzen
- Berücksichtigung von Lerneffekten
- Entwicklung eines Modells zur Kostenminimierung
- Anwendung des Target-Costing-Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
- Problemstellung und Ziel der Arbeit: Dieser Abschnitt stellt die Problemstellung und das Ziel der Arbeit vor. Es werden die Herausforderungen der Lebenszykluskostenoptimierung von Baureihen beschrieben und die Bedeutung der Berücksichtigung von Lerneffekten hervorgehoben.
- Ist-Analyse: Dieser Teil analysiert den aktuellen Stand der Technik und diskutiert die relevanten Grundlagen. Es werden die wirtschaftlichen und technischen Aspekte von Baureihen betrachtet, sowie die Anwendung von Kostenwachstumsgesetzen und die Modellierung von Lerneffekten.
- Sollkonzeption der optimalen Konstruktionskosten: In diesem Abschnitt wird das Soll-Konzept zur Optimierung der Konstruktionskosten vorgestellt. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden zur Minimierung der Gesamtkosten diskutiert.
- Untersuchung des Sollkonzepts - eine gedankliche Modellsimulation: Dieser Abschnitt präsentiert die Simulation des Soll-Konzepts und analysiert die Auswirkungen von unterschiedlichen Lernraten auf die Gesamtkosten. Es werden auch die kritischen Punkte des Modells und der Zusammenhang mit dem Target-Costing beleuchtet.
- Soll-Ist-Vergleich: Dieser Teil vergleicht die Ergebnisse des Soll-Konzepts mit dem Ist-Zustand und zeigt die möglichen Verbesserungen auf.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit behandelt die Themen Lebenszykluskostenoptimierung, Baureihen, Kostenwachstumsgesetze, Lerneffekte, Target-Costing, Modellsimulation, Soll-Ist-Vergleich.
- Citar trabajo
- Sebastian Reddig (Autor), 2012, Optimierung der Lebenszykluskosten von Baureihen unter Berücksichtigung von Lerneffekten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293103